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Vorrede.

Si Zergliederungskunde iſt die Grunde

7 lage der ganzen übrigen Arzneywiſſen⸗ fehaftz und es bedarf hoffentlich Feines Bes weiſes, dag man auch bios bey einem unbes

lebten, unendlich weniger kunſtreichen Uhr

werke ala der menfchliche Körper ift, erſt den

Bau deffelben Eennen müffe, bevor man feine Stockungen zu heben oder feine fehlerhaften:

Bewegungen in ihren beftimmten Su zu kan.

a 3 Unter

Unter den Teilen der 2 eBeraederungäbunbe | aber ift wiederum die Dfteologie die Baſis aller uͤbrigen, da es die Hauptbeſtimmung der Knochen iſt, den weichen Theilen zur Ans lage-und Stüße zu dienen, und folglic) die fefte Grundlage des ganzen ne, zu machen. ——22

Ohne ſolide oſteologiſche Kentnis Tan daher gar keine geſunde Einſicht in die uͤbrige Anatomie gedacht werden, ſo wie hingege— ein tuͤchtiger Grund bon jener das ſonſt ſo ſchwierig ſcheinende Studium dieſer —* ai under erleihtre } x Die unabbittliche Verpflichtung jedes an⸗ gehenden Arztes oder Wundarztes zur ernften Betreibung der Knochenlehre ergiebt ſich alfo wohl von ſelbſtz und Boerhanve’s Be: hauptung ift wahrer als fie vieleicht man» chem unfundigen Anfaͤnger auf den erften Blick fcheinen möchte: “Ofium cognitio

eſt

Be Vornede. VIE. eb balis X praxeos inc —_

Was hat nicht, um nur ein Beyſpiel sum | Erweis dafur ſtatt vieler anzuführen, die.

Pathologie und Therapie -fo' vieler wichtigen Knochenkrankheiten, der Necrofe, des ge ſpaltnen Ruͤckgraats ꝛc. m. a. m. eine ganz andere. Öeftalt, gewonnen, ſeit man. durch vhyſiolooiſche Verſuche ſo vieles neues Licht uͤber die Textur und Erzeugung und: Ernaͤh⸗ rung und Reproduction der Knochen verbreie tet hat? Und wie offenbar gruͤuden ſich nicht ganze. ‚große, Abſchnitte Der. ‚Chirurgie, wie z⸗ B. der von den Verrenkungen faſt ein⸗ | L und allein auf Meolzache BR :? f

; Sur iſt TORRENT tofdhtige Nutzen durchaus nicht von einer fuperficiellen fondern lediglich von einev fehr grumdli- hen Einfiht in die. feinere Dfteologie zu . erivarten. Denn ſo wie überhaupt eine IM: ſeichte Kentnis ‚ein. armſeliges Ding

04 | bleibt,

vun vVerxrede.

bleibt, ſo iſt beſonders eine blos flachgeſchoͤpfte Oſteologie ein fo ermuͤdendes, trocknes und

ſo wenig fruchtbares Gedaͤchtniswerk, daß es ſich kaum der Muͤhe lohnt, die Be memoriren ——— derenden

Es steht Koh aber von fe * man bier ben fo wenig als irgend forft mo, Weit:

laauftigkeit und Gruͤndlichkeit für gleichbeden·

tend annehmen darf. Die eine ſchließt zwar die andere nicht ſchlechterdings aus. Aber Die leßtere wird doch durch die erſtere gar ſeht geſchwaͤcht. Dertin’ 8 vier Bände Dfted- logie find gründlich Aber daben an hun: dert Stellen fo zum verzweifeln weitſchweifig, daß fie auch eine Engelögedult ermüden müffen.

An dem gegenwärtigen Handbuche habe

ich mich uͤberhaupt bemuͤht, jenen Vorzug zu erreichen, ohne dabey in dieſen Fehler zu verfallen; dann ab auch demfelben außer:

dem

IX:

dem verſchie Sauer * | M vehafen.

| a " Difürdet dur die Sei, die soffent üc) kur Belehtung und zur Unterhaltung die⸗ nen Fünnen 7 da fie theils phyfiologifche. und praetifche Anmendungen, theils neue Bemer- fungen, zümal a abet. Parallelen aug der ver- gleichenden Artatomie enthalten, als welche | auch bier, 1 wie in der ganzen übrigen Zer- ® gliederungekunde Des menfchlichen Körpers, den Nugen der Theile am fiherften beftimmt, wie fi) dabon. Auffallende Beweiſe bin und | tDieder im Bude, wie 3. B. be den Stirn- ‚bite: % —*

“Doch hoffe ich bey diefer Anwendung der oſteologia comparata immer Die nötbige Be⸗ hutfamkeit gebraucht und dadurch die Fehler bermieden zu haben, in welche viele berühmte Zerglederet und Phyſologen durch voreilige as Satfe

OR Vorrede. Schluͤſſe die ſie aus niert sage, ver fallen find, | 133 1:90 v3

Selbſt Hr. von Haller, hat Sich durch | feine Beobachtungen über die Bildung der Knochen im bebrüteten Huͤhnchen zu Fehl⸗ ſchluͤſſen auf eine vermeynte vollfonmene Ang- Yogie mit der Bildung der Knochen der menſch⸗ lichen Leibesfrucht ), ſo wie Du Hamel - Cübrigens einer der verdienftvollfien und geift- reichten Naturforſcher die Frantteich im ge- genwärtigen Jahrhundert gehabt) durch feine Unterfüchung des jährlichen Wachslhumẽ des Holzes zu aͤnlichen Fehlſchluſſen auf die vermeynte ſchichtweiſe Bildung der Knochen

aus Beinhaut **) verleiten laſſen.

Der |

») J. 4. B. feinesexper. de ofism format. im I, der oper, minor. pag. 600. vergl. mit dem was ib im Buche ©, 8. N. angemestt babe, |

9) founten S. 45. N. *r**)

Vorrede. ARE Der dohen Irthuͤmer nicht zu gedenken, E Galenus dadurch in die Oſteologie der folgenden 13 Jahrhunderte gebracht, DaB er fein Handbuch, wenigfteng nicht ganz: nah - wenſchlichen Gerippen, ſondern ln | aa an vertan a

Und doch Säle ih fein kleines a —— citirt, weil es fo lange Zeit der oſteologiſche Canon war, und weil es zum Verſtaͤndnis der claſſiſchen Schriften von Veſalius, Fallopius, ud Eufta bins nörhig it, die durch daſſel lbe veran⸗

laßt hi *

Naͤchſtdem habe ich auch die Veſalie ſchen meiſterhaften Abbildungen, und zur Oſteogenie jedes Knochen die Albinifchen

* f. 4 8, unten ©: 197. 305. 314, u. a. m. n .

——*8* iconer m ar an ·

Die der a ſelbſt *

habe ich einzig und allein ganz nach der Natur entworfen, und dieſelben ſo deutlich, und too es noͤthig war, gleichſam fo male- riſch zu ſchildern gefucht, ald es mir immer | möglich geweſen.

Drurchgehends habe ich mic; bemüht, mic bündig und doc) zugleich faßlich aus: zudrucken, und dazu mar nad) meiner ganzen Ueberzeugung nöthig, mehrentheils die allge: mein befannten und allgemein verftändlichen griechifchen und lateinifhen Kunft« wörter benzubehalten, oder fie in. Darantpef beyzuſetzen. u

39 glaube nicht daß es. über meine Kıäfte geweſen waͤre, diefelben zu verdolmetfchen,

aber ich weis gewiß, daß dadurch Die Brauch- bars

Vonede xiii haft. des Buchs um ein großes erſchwert und hingegen ſchlechterdings nichts weiter ge⸗ wonnen ſeyn würde, als etwa ein gleichfoͤr⸗ migeres Ausſehen des Drucks, das aber doch wohl bey einem blos wiſſenſchaftlichen Buche: wie das gegenwaͤrtige, Der Nutzbarkeit def ſelben immer nachſtehen n

"" Faf überan habe id die Alb inite ch en Benennungen beybehalten, doch daß ich die Synonymen beygeſetzt. Nur ein. ‚paarmal habe ich jene mit andern befanntern und paflens dern vertaufeht, und 3. B. das legte Beinchen in der Handwurzel lieber wie gewoͤnlich vaci- forme als mit de cuneiforme

habe ich mich ehe

Sud gehütet , „bekannte Dinge mit nun Namen zu belegen, nur die wenigen Falle ausgenommen; wo entweder bon einem von meinen —“ zz Shell, wie beym

3 xiv

—E der Srundfithe det Sm

*

S. 155. Roder don einem zwar nicht unbe: kaunten aber doch noch: mit keinem erpreffi:

ven Namen bezeichneten, wie beym proceflus

ie bi Rede war.

* J 4414 war adlst

SAnen hat das Bud durd) die beiden Küpfertafein hättet, an Denen jeder Kin erftändige auf den erſten Bet die Meiſterhand des Hen. Profeſ.

Camper —— ——

Dune —*

ü ENTE run ya { Diefe a hat-bie Fan ſchaft fuͤr mich gehabt, ſie ſelbſt zu zeichnen, und unter ſeiner Aufſicht von dem trefflichen Kunſtler Hm Reiter Sintetes in an fiechen zu Iaffn.- IT

in en er I BE. ———

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* OS habe gerabe.bi Uniefüte des Son

dels/ und Hand und Fus gewählt, weil diefe wich⸗

ehtigen Ale; wie ich ab der Erfahrung ; weis: "Anfängern oft beſonders ſchwer zu faffen find. De HE X Ang yeige Dam

Mon nt 110%) Mi 42 59 G N j IS 133

Auf der zweyten Tafel find die einelnen Knochen in eine ſolche Lage gebracht, daß ſie alle deutlich erkannt und unterſchieden, und doch auch in Gedanken leicht aneinander gepaßt und in ihre natuͤrliche Verbindung ge⸗ hracht werden koͤnnen.

Noch muß ich endlich zum Verſtaͤndnis einiger Stellen des Buchs erinnern, daß es ſchon vor 6 Jahren zu drucken angefangen, und ich nur dur) andere Geſchaͤfte in feiner Sortfeßung mehrmalen unterbrochen, und an feiner frühern Beendigung gehindert wor⸗ den DR |

Sch habe den Vortheil von diefem Ver⸗ zug gehabt, daß ich das ganze mehr Ausfeis 2: Du len

der vorzüglichften ofteologifchen Werke,

Unter den Achten Hippocratiſchen Schrif⸗ ten gehört vorzüglich das Buch de articulis hieher. Unter den unächten das de o/ium na. zura das auch den Zitel mochlicus führt, und nicht mit einem andern Ädhten Werke gleiches Titels verwechſelt werben darf. |

Ofeologia corporis human ex Hippocrate ernta, collecta

et in ordinem digefla per Jo. BIOLANVM, an deſſen unten anzuführender Authropographia. pag, yıı fq.

Die vier erften Gapitel im letzten Buch des Celſus enthalten eine aber elegante Oſteologie. A. CORN. CELSI de re medica L. VIII. eins priora 4 ca-

pita commentarüs illuftrata a PETR. PAAW. an deſſen Succenturiatus anatomicus. Hd Bat, 1616. 4.

—— * außerdem was ſich in fh nen andern voluminofen Merken zerſtrent fins det, da8 berühmte ofleologifhe Handbuch ges förleben, deffen ſchon in der Morrede gedacht worden, und das im XVifen Jahrhundert zu den heftigen, aber der Erwelterung der Zerglies derungskunde ſehr Streitigkei⸗

ten

vun Chronologiſches | Berzeichnis

ten zwiſchen Veſalius und ſeinen Gegnern Spylvius, Kuſtach ꝛc. Anlaß gegeben. CL. GALENI de oſſibus Pr tyrones L. gr. lat. cum notis

* perpetnis Casp. HOFMANNI Frf. 1630, fol, (— eine eritifche Ausgabe —).

Zu den vorzüglichen Commentarien über dieſes Eleine aber merkwürdige Buch, gehören:

Jac. SyIVII in Galenum de ofibus comment. ‚Parif. 1561. 8. |

Jo PHIL. INGRASSIAS (— ſ. S. 146. Pr) —)

GABR. FALLOPII in Galeni L, de oſſibus Venet, 1570. $.

Jo..RIOLANI comm. in Gal. L, de ofib. in der Anthro- pographia Pag: 720-8,y9.

Die Araber haben aud) in der Dfteologie, fo wie faft durchgehende, den Galenus meift blos ausgefchrieben. Zumal Ahazes, cenna, und RER |

So au bie Latinobarbari.

Mundinus, der im XvVten Jahrhun⸗ dert, wie ed ſcheint das allererfie Handbuch der Anatomie nah mienfchlichen Leichen vers faßt, hat doch bey den Knochen gerade am we⸗ nigften geleiftet, weil Pabſt Bonifacius VIN a. 1300 in einem befondern Edicte verboten - hatte, Scelete auszukochen! und er ſich daher, wie er ausdrücklich fagt, der Sünde fuͤrchtete, bie feinen Kopfknochen zu unterfuchen.

Die

der vorzüglichften ofteolag. Werke. xıx Die erfte Abbildung eines in Abſicht auf Oſteologie gezeichneten Menſchengerippes fin⸗

det fich meines Wiſſens In dem trablatus de ani-

malibus , der zu Ende des XVten Jahrhunderts

herausgelommen, und gemöhnlic den zweyten

Band zum ortus fanitatis ausmacht. Freylich

noch eine fehr rohe Abbildung. Weit beffer-

ift ſchon die in Meifter Jans von Gerdorf, genannt Schylhans, Feldibuch der Wundarzs ney, Strasb. 1528. 4. |

Doch die alerwichtigfte Periode für die Oſteologie fo wie für die ganze übrige Zerglies derungskunde, faͤllt in die Mitte des XViten Sahrhunderts, in die Zeiten des großen ana⸗ tomifchen Triumvirats von Veſalius, Sallo- pius und Euſtachius.

ANDR, vESaLiI de corp. hum. fabrica L. VII. davon

das 19. die Dfteviogie begreift. Die Zeichnuns gen dazu find nach aller Wahrfcheinlichkeit vom großen Tizian. Die beſte Driginalausg. - Bafil. ap. Oporin. 1555. fol. | F

EJ. epiflola rationem modumgne propinandi radicis Chy- -nae decodti pertraäians; et praeter alia quaedam epi- Rolae eniusdam ad lac, Sylvium fententiam recen- fens, veritatis ac potifimum humanae fabricae flu- diofis perntilem: quum qui hadtenns in illa nimium Galeno creditum fit, facile commonftret. Baſil. ap. " Oporin. 1546. 4 max. ®

BJ. anatomicarum Fallopii obfernationum examen. Venet. 156,4 a

vr

b2 | * GABR.

A

RX Chronologiſches Verzeichnis.

GARR. FALLOPII obſeruationes anatomicae. 1561. 8, | Zugleich der er Schriftfieller über Ofeoge: nie (— f. ©. 10. N. ) —)

Gein rer über Salen's Oſteologie iſt ſchon oben angefuͤhrt.

= BARTHOL. EVSTACHU ofimn examen

it. de anditus organis ef ©. Er N. "I it, de dentibus (— ſ. ©. 242, P.*)—)

it. de motu capitis | Zuſammen in dei opuſcul. auatom. Venet. 1564. RR

. Ein Schuler von —— volcher

Koyter hat kurz nachher zweh claſſiſche Werke

herausgegeben, von welchen zumal das letztere

noch bis jetzt als eine der allerwichtigſten und

reichhaltigſten Quellen zur ar: anzuſehen iſt:

vorcu. COITER externarum et internarum principalium

humani corp. partium tabulae. Norib. 1573. fol.

enthält außer andern wichtigen Abbandfungen

auch Offium tum humani foetus, tum infantis dimi-

dium annum nati hiftoriam : und Analogiam oflium

humanorum, fimiae et verae et caudatae dt. : que vulpis.

£ Das andre führt den Titel: Lectiones Gabr, Fallopii

N de partibus fimilaribus bumani corp. His acceſſere dinerforum animalium fceletorum explicutiones, iconi- bus artificiofis et genuinis illuflratae. Autore VoLCH, COITER,. ib, 1575. fol,

Sm XVIlten Sahrhundert hat der eigentlich anatomifche Theil der Dfteologie, nemlich die der Banden, wenig hin; = *

rwel⸗

| ——— * der vorzuͤglichſten oſteolog Werke. Xxi

Erweiterung erhalten. Nur etwa die beiden vollfiändigen Werke von Lafp. Bauhin und dem juͤngern Riolan, und dann Daaw’s Säriften und Bucretii Tafeln ausgenoms men, welche er den Caſſerlſchen beygefuͤgt, und bie fehr oft wieder aufgelegt und DAMBeNter den worden.

CASP. BAVHINI —— Frf. 1605. 8.

(1. ©8329.) —) ü Jo. RIOLANI REN et ofteologia Parif. 1626. 4.

EJ. Encheiridinm anatomicum et patholog. ib. 1648. 12.

PETR. PAAW primitiae anatomirae de Bummi: ——— ofibus. Lugd. Bat) 1615. 4.

Seinen Commentar über Celfi Oſteologie ſ. oben.

JvL. Casserlt Placent. tabnlae anatomzcae (pofthumae) Venet. 1627. fol. Die 10 ofleologifchen Tafeln find aber, wie gedacht, vom Herausgeber Dan. Bucretius.

\

Zur olleoloia comparata ſind in jenem

Jahrhundert ein paar eigne Werte heraudges

kommen:

Gio. GERMANO (]J. Germain) breve e ſubſtantiale Trat- tato intorno alle figure anatomiche delli pin princi- pali animali terreſtri aquatili e volatili con la con-

veniensa che hanno con. il corpo umano. Napol. 1625. pl. herausgegeben von Lud. Ricch

CoRN. DYCK Ofteologia, of Gerammte% van ver- fcheyde Dieren, Amft. 1680, 8.

b3 Am

xxu Chronologiſches Verzeichnis

Am mehrſten hat hingegen um dieſe Zeit die Geſchichte der Knochen, ihre eigentliche Phyſiologie, gewonnen.

Theils nemlich noch ferner die Oſteogenie PL ben? und Rerkeing’s Schriften (1. ©. 11. R.*)

| Vorzůglichſt aber die nun durch Mal—⸗ piabi, Gagliardi und Havers zuerſt recht ‚näher unterſuchte Textur der Knochen (— ſ. S. 45» N. *) —).

Im gectenWwaͤrtigen Sahrhundert hat ſich Weitbrecht durch ſein muͤhſames Werk uͤber die Gelenkbaͤnder gar ſehr um die Kentnis der friſchen Knochen verdient gemacht.

JOSIAE WEITRRECHT. Syndesmologia f. biſtoria rum corp. hum. Petrop. 1742, 4.'

So auch Nesbitt und Heriſſant, Bamel und Hr. von Haller um die tiefere Erforfhung der Entfichungs » und art ber Knochen. f. S. 11. N. )u.**) und S. 54. NR) —).

Beſonders find auch in ben letzten zo Jah⸗ ren folgende prachtvolle große Kupferwerke erſchienen, worin die Knochen in Lebensgroͤße abgebildet worden: |

w.

der vorgüglichften oſſeblog Werke. XXIIT

w. CHESELDEN’S Ofleographia (— ſ. S. 82. N. ) -) Die Knochen find durch die camera obfcura abge: zeichnet, daher man freplich in den Eleinen Theilen der feinern Knochen Feine große Genauigkeit erwar⸗ ten darf. Das fpiendide Merk erhält aber außer: dem einen Ddoppeiten großen Werth, theils durch

Pr eine Menge ungemein fauder geftochner Thierges

rippe, und theils durch viele Abbildungen merk⸗ wuͤrdiger kranker Knochen.

Traite d'oſteologie, traduit de Anglois de M. Monro:

or Von a ajouté des Planches en taille- donce, qui re-

preſentent an naturel tous les os de l’Adulte er du

Foetns, etc. par M. sveE. par 1759. Ilvol. fol. max.

\ Das Merk fol auf Koften der Sr. Bräfidentin

—* Darconville herausgegeben, und 22000 Pfund darauf verwendet ſeyn. 1%

CHRISTOPH. JAC. TREW tabulae ofleologicae.. Norimb. 1767. fol.max. -- Schade daf die fonfl getreuen und ſchoͤnen Tafeln aufs geſchmackloſeſte überpin: felt worden. |

*

J

Vor allen aber hat ſich der große Albinus ſo wie um die ganze Zergliederungskunde, ſo vorzuͤglichſt um die Ofteologie durch meiſterhafte

Beſchrelbungen und eben fo meiſterhafte Abs bildungen, (wozu er fich eines der größten Kuͤnſt⸗

ler die je in diefem Felde gearbeitet, des ber, 50. Wandelaar bedient) unfterblich verdient gemadit, on

4

nn

XXIV Chronologiſches Verzʒeichnis BERN, SIGFR. ALBINVS de oſſibus hum, Lugd. Bat. 1726. 8.

ID. de feeleto humane. ib. 1762. 4.

EL. tab, feeleti et mufcalorum. ib. 1747. fol. max. U EJ. tabulae oſſuum. ib. 1753. fol. max.

Zwey Werke, auf deren Ausgabe Albinus 24060 Gulden verwandt hat. |

E]J. icones ofium foet. ıb, 6—. S. IT, N. ) und die Vorrede —)

Auch feine an ——— T. I-VIH. ibid. - 1754-68. enthalten viel neues und har: zur phoſiolozie der Knochen.

Zu den uͤbrigen neuern Zergliederern die durch eigne Werke die Dfteologte ‚bereichert, gehören ———

Der ———— Alex. Monto, der Bas ter, von deſſen oſteologiſchen Handbuche die prachtvolle franzoͤſiſche Ausgabe oben angeführt worden. (— Die neueſte Auflage ſeiner Urſchrift findet ſich unter ſeinen zu Edinburg 1781. 4. herausgegebnen ſaͤmtlichen Werken pag. 27 - 227. )

Bertin

der vorzüglichften oſteolog. Werke, Xxv

Bertin (ſ. S. 22. N.*) und bie Vorrede —) |

Tarin (ſ. S. 83. N.) —) Hr Hofrath Böhmer (— ſ. ©, 33. N. *) —)

‚Hr. Prof. Walter (-—$.5.23.R.”)—) Und Hr. Prof. Sandiforr.

EJ. deferiptio ofinm hominis. Leid. 1785. 4.

Ich übergehe die Handbücher der ganzer Anatomie von Winslow m. a. worin die Oſteologie zugleich mit abgehandelt wird.

Noch muß ich hingegen zweyer großen Werke gedenken, durch welche das Studlum der ofleo- logia comparata gar fehr erweitert und aufges Elärt worden, Nemlich die Oſteologie der warmblütigen vierfüßigen Thiere durch Dau⸗ benton’s Antheil an des Gr. Büffon hifloire naturelle, vom IVten bis zum XVten Band der Driginalausgabe in 4.

)

Und

xxvı Chronol Verz.der vorz oſteol. Werke, Und die Oſteologie der. ſaͤmtlichen vier

Claſſen von rothblätigen Thieren durch folgen⸗

des wenig bekannte aber uͤberaus —— und zuverläffige Welt:

Angenehmer und nüglicher geitvertreib ‚mit Betrach⸗

fung eurioſer Vorſtellungen allerhand Thiere, ſo—

wohl nach ihrer Geſtalt als auch nach der aceu⸗ rateſt davon verfertisten Structur ihrer Gcelete, Bon Job. Dan. Meyer, Miniatur: Mahler. Nuͤrnberg. —— * II Bände in fol, |

Verbeſ

> | ungen und Zuſaͤtz.

Zu S.3. N. *) Daß die Knochen bey der Fringilla amandaza gelb feyen, ſagt Franz Nicholl's im compen- dium anatomicnm. Ich habe aber feit dem Abdruck jener Tote diefen niedlichen Vogel ſelbſt erhalten, und diefel> ben bey der Unterſuchung völlig fo weiß Als an unfern bie laͤndiſchen Eleinen Sangvoͤgeln gefunden. Und eben fo vermuthe ich auch auch, daß die angebliche Schwärze in den Knochen der daſelbſt gedachten Bögelmehrin der Bein⸗ haut als im Knochen ſelbſt liegen mag.

‚Daß aber die Knochen vom Genuß der Gärberröthe ge⸗ färbt werden, erwähnt ſchon AnT. mızarpys (Mifaud) in feinen Centuriis memorabilium. Parif. 1567. 12. Cent. VII, TION 91. Ä

Zu ©. 8. N.) - Eben ſo fand auch Sacl Beil diefe cartilagines permanentes in der Reiche des 130jaͤhrigen Job. Bayles unverändert, bey welchem doch die große Schlagader im Unterleibe nebſt den iliacis großentheils vers knorpelt war, und fih auch Verknoͤcherungen im Gi» chelfoͤrmigen Sortfag der. harten Hirnhaut fanden. Philof. Transad. 1706. n.306. pag. 2248.

Zu ©. 70. 8. 99. -- Mit dem Namen von gathen belegt man auch, ander freylich fehr uneigentlich, die beiden " Spalten an der obern und innern Geite der Oberfiefer: nemlich * infraorbitalis (GS. 194. 8. aa und die —— (©. 195. 9 . 104.)

Im 101 $, müffen ©. 71 in der unterfien Zeile, und und ©. 72 in der oberfien die Worte: zwifchen dem ers ſten Paar Rippen und dem Bruftbeine, ausgeſtrichen werden, Ich hatte mich damals durch Albinus ıc. und durch das Anfehen an bios trocknen Gerippen verführen laſſen. Hingegen habe ich diefen ziemlich allgemein, auch in die aufgenommenen Irthum in der At ©. 349, N. ) nach der Natur verbeilert.

\

u i ; : Zu

Zu ©. 127.3. 5. Zumeilen findet fich der Griffelforts fas hohl, faſt wie ein kleiner Roͤhrenknochen.

Su ©. 249. 8. 181. Auch haben die Eckſaͤhne das eigne, daß fie ungleich ſeltner als die andern dem Bein—

fras ausgeſetzt ſind.

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Druckfehler.

©. 72. 4. 100. 3. 4. ſtatt mit lies wie 135. 46. 13. lies ſauber 192. i01. II. ſt. drunter I. dahinter

21i. == 126 6. ie eine ebenfals nach außen l. ebenfalls eine vorwärts,

i

Grfter

Erfter Theil,

Geſchichte der Knochen * ——

| ‚menfchlichen Körpers, |

* Dez

* Ta

Erſter Abſchnitt. Von den Knochen und ihrer verſchie⸗ denen Geſtalt uͤberhaupt.

$. I

Ss Jie Rnochen find die härteften ‘Theile II deB menfhlichen Körpers, undurchſich⸗ tig, und von gelblichweifler Farbe. *) Sie 9) Ben einigen Vögeln find die Knochen anders gefärbt. Beym Goldfafan 3. 3. und bey den Finken von Bengalen (Fringilla amandaua etc.) ſollen fie gelb ſeyn (ſo wie fie es auch bey Mene ſchen durch flarke Gelbſucht werden): bey dem fogenannten Negerhänern vom Senegal, in Ine doſtan, auf Sana ac. fchwärsficht: und auf der Inſel St. Jago folen überhaupt viele Voͤgel Ss Schwarze Knochen baben. S. DAMPIER vo, ax- . tonr da monde vol. Il. p. 23.

Die nun allgemeinbefannte Dan: daß die Knochen durch den Genuß der Faͤrberroͤthe und einiger verwandten Pflanzenarten G. B. Galium aparine erc,) roth gefaͤrbt werden, hat G. Bel hier ein Kondner Wundarzt a. 1736- zuerſt ange:

ſtellt. S. Ppiloſ. Tranfad. vol. ex X. p. 282 U. 299. *

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4

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Erſter Abſchnitt.

dienen den Maͤbkeln zur Vefeſti ung D, ſo

wie uͤberhaupt den weichen Theilen zur

Stüße **), und beftimmen im Öanzen die

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ze und Bern SSH) des Koͤrpers.

‚Gr

) Nur einige wenige Muskeln ind Be unmittele

bar an Knochen befeſtigt; z. B ngepaarte Muskel des Zaͤpfgen im Haife CAlye 6s vuulae), die mehrefien Muskeln dee Augapfels u. ſ. m

| "©: B. S. ALBINI hrjft. mufculer. p. 23.

. u

Von der andern Geite find auch nur wenige Knochen am Gerippe, woran keine Muskelfehnen

befeſtigt find 3..€. der Ambos, das Siebbein, das -

untre Mufchelvein in det. Tafe, die Plugfchaar, uk Nagelbein, einige Knochen der Ben pt u. ſ. w.

* “) 5 mußten wenig ſtens die ———

iere mit Knochen verſehen ſeyn; die hingegen

den Inſecten und Wuͤrmern theils wegen ihres kleinẽrn Körpers, theils wegen ihrer harten horn⸗

ichten oder gar ſteinartigen aͤuſſern Bekleidung, woran ihre Muskeln und Sehnen befeſtigt wor⸗ den, entbehrlich find. und doch ſieht man auch

ſelbſt bey verſchiedenen Thieren dieſer zwey Elaf: ſen, jz. B. bey etlichen groſſen Krebſen, Dintenfi⸗ ſchen, Muſcheinac. einige knochenartige innre Theile,

Daher denn ben allen Thieren die meiſten

oder doch die gröften Knochen mittelft der Ges lenke zufammenbängen und das Gerippe aus: machen. Beym Menfchen iſt blos das Zungenbein auffer unmittelbarer Verbindung mit dem Gerippe.

Bey vielen andern Thieren aber auffer diefem auch noch einige andere Knochen, wies. B. der Kno— chen in der männlichen Ruthe vieler Gäuge:

thiere, und des Strausvogels: Die He er

ben vielen Thieren mit gefpaltnen Klauen: der Ring in der harten Haut des Augapfels dgel: ſehr diele Fiſchgraͤten u. ſ. w. |

Von den Knochen überhaupt ne 5.

Fe |

u So manmchſaim, die Geſtalt der ———— | denen Knochen ihren befondern Beſtimmungen gemaͤs ſeyn muß, ſo laſſen fie ſich doch uͤber⸗ haupt aus dieſer Ruͤckſicht auf vier Caſſen zuruͤckbringen: I. flache Knochen. II. Roͤh⸗ renknochen. "II. rundliche und IV, * —— Anodyen. Mn

% 3 L Die flachen Rnochen, (ofla plana, Jata, ampla) bilden gleihfam breite Schaa— len, und beftehben aus einer innern Sage vor ſchwammichten Knochengewebe (Diplod), bie auf beiden Flächen mit einer dichten RN rinde bekleidet ift.

Bu | +

HM. Die Roͤhrenknochen (off eylin- drica, longa) find walzenförmig, laufen an beiden Enden in didere Köpfe zu, und ent= S yalen inmwendig eine Markhöle. we

$. m Die rundlichen und wuͤrflichten KRnochen (ofla fubglobofa et cuboides) find mehr oder weniger kuglicht oder ſtumpfeckicht, beſtehen faſt ganz aus einem muͤrben ſchwam⸗ | michten Gewebe das von auffen nur mit einer

Eh uͤberzogen iſt. A3 $. 6.

. x +

6 Ef Abſch. V. d. Knochen uͤberh.

. 6 |

w. Endlich faſſen wir unter dem Namen der vieleckichten Rnochen (oſſa multan- gula, polyedrica) alle die uͤbrigen Gebeine des Gerippes, zumal des Kopfes, zufammen, die wegen ihrer mehr zuſammengeſetzten vielfachern Geſtalt ſich nicht fuͤglich unter die vorigen * Abtheilungen bringen Io |

Zwey⸗

I an nme un RATTEN Bu

Zweyter Abſch nitt.

| Ton der erſten Entftehung und Ans Bildung ber

$. Ai

menſchliche Leibesfrucht, die überhaupt | erſt in der dritten Woche nad) der Em—⸗ pfängnis unter einer ziemlich unförmlichen laͤng⸗ lihtrunden Geftalt fihtbar wird, übefteht an⸗ fangs faft fo ganz aus einer bloffen leimichten Gallerte, daß fie bey ſtarker Berührung leicht ‚. zerflieft und über Rohlfeuer gehalten, beynah gänzlich verdunſtet. Sie erhält aber ſchon in den naͤchſtfolgenden Wochen, ſo wie ſie im⸗ mer mehr und mehr ausgebildet wird, auch eine groͤſſere Feſtigkeit, ſo daß man ſchon bey wohlerhaltnen Embryonen aus ber erſten Hälfte ded zweyten Monats der Schwanz gerſchaft nicht nur den Geſchlechtsunterſchied, ſondern auch jede Fingerſpitze und Fußzehe ſo wie auch die groͤbern Geſichtszuͤge unterſchei⸗ den, und die feſtere Grundlage der kuͤnftigen Knochen, zumal an der Bruſt und am Ruͤck⸗ | ganz some kelennen tan.

sa

B Zoehre abſut.

Diefe zarte Saal des Finftigen Ge:

| rippescbeftcht aber dann noch blos aus weiche

lichen gallertigen Anorpeln *), die erſt nach und nach an Feſtigkeit und Schnellkraft zuneh⸗

‚men, und zugleich immer ſchaͤrfer ausgebildet

werden und ſelbſt ſchon groſſentheils die Form der nachher in ihnen erhalten. a 'g 9. | oA Ohngefahri in der fiebenten **) ober BR Wed ng der Bee zeigen ſich endlich

meiſt

Einige, en Jergfieberer Haben. —* den cnochen des Hirnſchedels eine Ausnahme machen, und denſelben hey der zarten Leibesfrucht nicht ſowol * En, Euorplicht als hauticht halten wollen. Aber | hon B. &. Albinus hat den Ungrund diefes ver

un meynten unterſchiedes erwieſen? "Species eorum |

miewbranacea eſt, Matura Brian Icon. ee foetus p. 150.

der menſchlichen veibesfrucht er —* an⸗ „dern ungebohrnen Saͤugethieren fängt folglich die

a ————— verhältnismweife ungleich früher *

ls beym bebruͤteten Vogel im Eye. Beym jungen ünchen 3. B. das 2i Tage bebrütet * eigt ſtch die erſte Spur eines Knochenkerns nicht über als zu Anfang des Hten Tages, der. mit ‚der sc Woche der menſchli (at Bersiäigen ift. it.

zu een, um Yen Foͤtus jo bald als möglich feine beffimmte Bildung zu geben, und „ihn dadurch * vielen ſonſtigen Gefahren,

Schwanger⸗ Ar nem: die Dffification

- Bon der Entftehung der Knochen. 9

meift in der Mitte einiger von diefen bis dahin faſt durchſichtig geweſenen Knorpeln, weiſſe un⸗ durchſichtige Fleckchen, nemlich die erſten Anos chenkerne (punda oflificatienis) : unb zwar zu allererſt in den Schluͤſſelbeinen, in den Rippen, in den Wirbelbeinen, in den groͤſten Roͤhrenknochen, in den Kinnladen und einigen andern Geſichtsknochen, auch im Stirn⸗ und Hinterhauptsbeine: Due 4 in ben —5* VAR id. |

NY 10. | | "Die gorm diefer erften Knöchenterne biffe—

rirt nad) der oben angezeigten vierfachen Ders

ſchiedenheit der Knochen ſelbſt. In den fla⸗ chen Knochen nemlich, zumal am Kopfe, find es ie oder theils wie ein

oe

en Rute ud. Rey den Röhren.

knochen find es kurze Walzen die an beiden

Endflächen eine Kleine Bertiefunghaben, und der

ven Faſern mehr parallel laufen. Sn den runds lichen Knochen haben ſie die Form kleiner

Koͤrner: und in ben vieleckichten endlich eine

————— meiſt Geſtalt. As . II.

Berunfaftungen 1c. zu Minen; denen hin⸗

gegen das in ſeiner Eyerſchale feſterwahet⸗ Kuͤ⸗ chelgen bey weiten nicht ſo leicht ausgeſetzt iſt.

Zweyter Abſchnitt.

. Il

Es iſt ſetzt allgemein angenommen, ba die -fe Knochenkerne aus einem befondern, werhälts. nismäffig groben Stoffe, nemlid aus bem fos genannten Knochenſafte beſtehen; der in eige⸗ nen Schlagadern von einer anſehnlichen Weite durch die den Knorpel umkleidende Beinhaut geleitet, und in deffen Mitte nachher abgefeßt wird. Hingegen find die Meynungen der neuern Zergliederer über das Verhältnis und die Ver: bindung diefed Knochenkerns mit dem ihn ums Ruorgel getheilt gemwefen.

12

Rob. Nesbitt nemlich, der zuerſt durch f wrgfältige Erfahrungen die alte Meynung *) wis

H Es lohnt nicht der Mühe alle die feitfamen Be: x iffe der Alten vom Urſprung der Knochen, 3. B. 6 fie aus dem ed er des männlichen

Saamens erzeugt w ufuͤhren. Ziemlich ee hat 2 J Albinsegefamm: et annotas. academic. L. V

Deeer erſte Beate w Se Dfteogenie aus der Natur ſelbſt fudir d unzeitige Leibes⸗ früchte und Kinder in vieler A bficht zerlegt hat, if Gabr. Sallopius. ©. deffen nicht geuug zu ems

Obfernationes anat. ©. 17 u. f. der De: net. Ausg. v. 1361. & Noch genauer bat nach: ber fein v Schüler, Volcher Coiter die Ausbildung der Knochen unterfucht, auch die erften Adbildungen von Kinders und Embryonengeripe zen geliefett. S. defien Ofinm cum bumami foctus,

tum infantis dimidium annum nati hiftor, (in elt⸗

m.

Von der Entſtehung der Knochen. 11

wiberlegt, dag die Verknoͤcherung ein bloßes Verhärten des vorher weihen Knorpels ſey, Cohngefähr fo wie ein weicher Thon ober Teig allgemach verhärtet 2.) behauptete *) der Knochenſaft mifche oder verbinde ſich gar nidt

mit dem Kuorpel, fondern nehme nur befjen

Stelle ein, und verdränge ihn, fo dag endlich beym vollkommnen Knochen blos noch an den Gelenkflaͤchen —— Spur davon übrig bleibe,

$. 13.

feltnen und wichtigen. Externar. et internar. corp. hum. partium tabulis Nuͤrnb. 1573. fol.) die auch geinr. Eyſſon feinem eignen Frac. de oſſibus in- fantis Gröning. 1659, ı2. wieder beygefügt. Hierz auf bat Theod. Kerdring feine allerdings noch umfandlichere und theils ungemein genaue Ofeo- , genia foetnum Ami, 1670. 4.5 und 1671: als eine ‚Zugabe die schnograph. anthropogeniae herausgege⸗ bey: doch find freylich manche Anmerkungen des

ohnehin abentheuerlichen Mannes verdaoͤchtig, einige

aber offenbar falſch, und faſt durchgehends die

Termine der Verknoͤcherung viel zu früh angege:

ben: fo wie auch feine Abbildungen ziemlich roh

find, und’ wenigſtens nicht mit 2. S. ALBINI icon.

2. offium foetns Lugd. Bat. 1737. 4. verglichen werden

Dürfen, als worin der große Küufier J. Wanz

delaar alle feine Vorgänger, und in Wergleich

* ep ey auch a it, * eiten der Art, wie man zu ſagen pflegt,

ſelbſt uͤbertroffen hat.

) ROE. Nessıtt's human ofteogeny explained. Lond,

1736 8. "re Altend. 1753. 4

*

Biepter Abfhnitt.

ee Yen: 3 |

Diefer Lehre hat F. Dav. KYeriffane *) feine Verſuche mit dem Einbeizen der Knochen in verbünnten rauchenden Galpetergeift entges gengefeßt, und behauptet, der Knorpelſtoff bleibe der Verknoͤcherung ungeachtet felbft im fefteften Knochen unverändert, und werde blos von der Ereitenartigen Knochenerde durch⸗ Orungen u. ſ. w.

nn ar

Beide Männer fheinen aber in ihren Bes

‚hauptungen zu weit gegangen zu ſeyn. Frey⸗

lich tft daß vermeynte Schwinden des Knorpels,

und daß er blod vom Knochenkern verdrängt

werde, ungegrünber, wie fih zumal aus einis

gen Knochenkrankheiten, z. B. auß ihrer Ers

weichung (olleofarcofis) und aus dem mürben

ſchwammichten Gewebe der venerifch » rhaditis

[hen Kinderknochen, wovon 3. B. Taf. J. Fig. 1.

ein Schenkelbein abgebildet ift, erfehen läßt.

Allein der Rnorpel bleibt auch während der Vers

| | | Ends

*) Mim. de l’ac. des Scienc. de Paris. 1758. Eigentlich

nimmt er (©. 422 u. f.) vier Hauptbeftandtheile

der Knochen an. 1. den Enorplichten, 2. den krei⸗

tichten, 3. einen ſchleimichten, der jene beiden zus

- fammen verbinden fol, und 4. einen bäutichten,

der als eine Fortfegung der Außern Beinhaut zwi—

ſchen alle Säferchen und Blättchen der Enorplichten Grundlage der Knochen deingen ſoll.

In den Memoires vom 1766.hat er nachher diefe

feine Meynung auch auf den Bau der Eonchplien

und Corallen anzuwenden, und jene aus dieſem zu,

beſtaͤrken geſucht.

| | |

/ / #

Bon der Entſtehung der Knochen. 13

Inscherung nicht unveraͤndert, wird nicht blos mie ein getränfter. Schwamm mit Knochenſaft durhdrungen, fondern leidet dabey weſentliche Veränderungen die felbft aus dem Ausfehn der ‚in mineralifche Säuren eingebeizten Kriochen ; ferner aus verſchiedenen Knochenkrankhelten, bes fonders aus dem Beinfras; und theils auch ſchon aus der Leichtigkeit erhellen, mit welcher die Kno⸗ chenkerne bey fehr zarten Leibesfrüchten ausihren Knorpeln fpringen, und womit auch noch nachher, bey reifern jugendlichen Knochen, fich Die Knor⸗

pelflaͤchen von den Enden derfelben, und die Kno⸗

henanfäße(Epiphyfes) von ihren Hauptftücken

(Diaphyfes) losgeben.

ee Egdlich fragt fi, duͤrch was für Kräfte

und Triebfedern diefe anfanglichen Knorpel und der in ihmen abgefeßte Knochenſaft ihre bes ſtimmte Ausbildung und Form erhalten? Die mehreſten neuern Phyſiologen ſind hierin dem ‚Kr. von Haller gefolgt, der bekanntlich gar feine wirkliche Erzeugung —. foubertt eine bloffe Enrwickelung der vermeyntlichen feit ‚der erften Schöpfung praͤformirten, ‚wie eins gepackte Schachteln in einander ſteckenden Keime annahm: und Ausdrüclic behauptete, daß bey Diefen feinen Läuaft dor der Befruchtung pröeriftirenden Keimen, die Knochen, fo wie alle übrige Theile, : Eingeweide zc. ſchon vors her gebaut gegenwärtig gemefen u. ſ. w. TIER $. 106.

[2

Zwehter Abſchnitt.. 1." ge 76.

en fo wie ih überhaupt vor J Jahren die angeſtellten Verſuche und daraus folgenden Schluͤſſe angegeben, bie mich von diefer,. vorher felbjt von mir vertheidig⸗ ten Evolutionstheorie zuruͤckgebracht: ſo zei⸗ gen ſich beſonders in ber Geſchichte der Erz zengung der Knochen und ihrer Ernährung und Wiedererfeßung (— diefer drey ſo unzertrenn⸗ lich verwandten Geſchaͤfte in der organiſirten Schoͤpfung bie unauflöglichften Schwie: rigkeiten, die ſich gegen jene vorgeblichen Keime empoͤren. So z. ®. die vollkommne und theils gar wiederholte mehrmalige Reproduction durch Unfall gaͤnzlich verlohrner Knochen; die zu⸗ faͤllige Entſtehung ganz neuer, beym natuͤrli⸗ chen Bau gar nicht exiſtirender Gelenke, nach Beinbruͤchen, Verrenkungen ꝛc.; überhaupt auch die groffen Weränderungen die mit ber eit in der Bildung der Knochen vorgehn, die Entftehung ber Markhoͤlen in ben Roͤh⸗ der Schleimhölen in einigen Kno⸗

es Kopfs u. ſ. w. Muͤſſen nicht ſelbſt die rtheidiger der Evolution bey dieſen Er; fheinungen immer noch auf andre Kräfte zus ruͤckkommen, wodurch die urfprüngliche Form ihres vermenntlichen präeriftirenden Keime ums geändert, umgebilbet wird u. fm. *

$ 17.

241

Bon der Entftehung der Knochen. L5

f $. .17. | er Und wie ungleich befriedigender und einfa- cher laffen ſich hingegen nicht alle dieſe merfs wuͤrdigen Erſcheinungen erflären, wenn män auch hierbey einen überhaupt in der. ganzen übrigen Schöpfung fo allgemeinen und fo leicht fihtbaren Bildungstrieb (Nilus formatiuus) annimmt —; einen, dem Zeugungsfioffe aller belebten Geſchoͤpfe eingepflanzten Trieb die ihnen beſtimmte Geſtalt anfangs bey der Erzeugung anzunehmen, dann mit⸗ telſt der Ernaͤhrung lebenslang zu erhalten, und wenn ſie ja zerſtoͤrt worden, ſo viel moͤglich durch die Reproductionskraft wies. der herzuſtellen: einen Trieb der we⸗ nigſtens eben nicht mehr als die Geſetze der Schwere, der Attraction u. a. m. die wir auch blos aus ihren Wuͤrkungen vermuthen, fuͤr eine bloſſe qualitas occulta gehalten werden darf, da ſich die Phaͤnomene des Zeugungsgeſchaͤftes und beſonders der Oſteogenie eben ſo leicht durch ihn, als andre natuͤrliche Erſcheinungen durch jene, erklaͤren laſſen.

Drit⸗

16 . Dritte, ofehnir, HERE:

nn

Dritter Abfhnitt | Von der Ernaͤhrung und dem Wachs⸗ * ‚um. der Knochen überhaupt. s

$ 18. TER,

Hi Verknscherung, deren —— Ans |

fünge tm vorigen Abſchnitt beſchrieben ‚worden, gewinnt zwar im ganzen genommen, in Mutterleibe, und felbft ſchoni in der erſten Haͤlfte der Schwangerſchaft, einen ſehr auſehn⸗ lien, fchnellen und beftimmten, uber doch in Ruͤckſicht auf die einzelnen Knochen fehr ungleicyen Soregang , deffen Verſchieden⸗ heit fich nicht nur auf die Zeit, fondern auch auf bie Art ihrer Offification und auf ihre uns | greiche Vervollkomnung erſtrecket.

F. 19.

Bey vielen nemlich, wie}. B. in den Sins | und Fuszehen, im Zungenbein, im ge x. zeigen fich die, Knochenkerne erſt fpäte; bey einigen aber gar erft nad) der Ges burt, wohin befonders verfchiedene rund—⸗ liche Knochen, z. E. die in der Handwurzel und einige von denen in ber Ferſe *), fer: ner

neberhaupt ader ve knochern die Ferſenbeine tms „Hleich Früher als alle die in der Handwurjzel, R

5

Vom Wachsthum der Knochen: 17

ner die Knieſcheibe, das Kackucksbein, und

die Sefamsbeinhen an Fuͤſſ ſſen und Händen ger |

hören, von welchen die leßtern meiſt gar erſt

im maͤnnlichen Alter oder auch mie, ſich zeigen,

* J U 36.8 itr . Hauche erhalten. erft ſehr ſpaͤte ol

kommene Ausbilöhng, wie z.B. das Sieb⸗

bein u. a.» zur Innern Nafe achörige Kno⸗ den: da Hingegen andere, wie die Schlüf

felkeine und Rippen ſchon in ‚den erſten Mo⸗

naten nach der Empfaͤngnis faſt ganz ihre be⸗ ſtimmte Geſtalt bekommen. Am auffallend⸗

ſten aber iſt dieſe fruͤhzeitige Vervollkommung bey den innern Gehoͤrwerkzeugen im Felſen⸗

beine, die ſchon im fuͤnften, ſechſten Monat;

nicht nur ihre gehörige Form, ſondern ſogar fat ir oollfenmmine SFR ir

1% G

ro r 14 ———— BR | $ ats

BR F er Beben di arten Kindes init fh bringt/ „das ge in ir erſten Lebensjahren wenig Kraft mit ſeinen dchen aber defto mehr mit ſeinen Fuͤſſen lien. damit auftreten; den Körper Damit ſtuͤtzen ſol u ſe w. Eine Bes

merkung, die wol. ſo wie viele andere der Ark -

dem vormaligen Lehrer der Anatomie zu Pavia D. Moſcati nicht deygefallen waty als er vor zwoif

Jahren irre wurde, ob die Menſchen auf zwey * oder ‚lieber auf

immt wären ?

ſcheinlich weil das einitaht herkndcherte gl: > ein bey wunderbaren

| Baue Er we. F B N

alle bieren zu laufen

Is u Dritter Abſchnitt.

X 1 8 aa BER zul $, \ 4; 7 |

VUeberhaupt fteht das Wachſsthum der verfchiebenen Knochen in einem fehr ungleiche. Verhältnis. Bey einem Foͤtus von zehn Wo⸗ den 3. E. find die Knochenkerne der Schul terblätter tvenigftens zweymal fo gros als die in den. Huͤftknochen; ‚die Schläffelbeine wol drey⸗ mal fogros.als die Schenkelknochen, die fo wie ‚überhaupt die ‚ganzen Beine beym Fötus in Verhältnis gegen Kopf und Rumpf überaus kurz und ſchwach find"). Eine gleiche feine . bare, Disproportion zeige fi: auch am Kopfe, da nur die flachen Knochen der, Hirnfchaale gar 1. frühzeitig, aufferorbentlic groS werben, hinge⸗ —— | get gen

A,

0 Baire nachher nicht viel inehe erweitert und. ver⸗ 090 geöffert werden kan. Go find auch, vermuth⸗ 0 ch Aus dem gleichen Grunde, bey den jungen

87, Raupen die haͤrtern hornichten Theile in Der =. Häftnis gegen die weichen fleifihichten fo. auſſeror⸗ entlich gros, weil fie nicht fo mie diefe ausge:

RB he 43, a wachſen koͤnnen. S. ?. LYo-

# la Chenille de Sanle p.8.

* So iſt es nur bey dem kraftloſen, faſt im ganzen erſten Jahre blos von fremder Huͤlfe abhaͤngenden Kinde. Bey allen vierfuͤſſigen Thieren hingegen,

ot Die theils ſchon in den erſten Stunden nach der: Geburt auftreten und laufen muͤſſen, find die Beine

% ſchon in Mutterfeibe faſt unproportionirlich gros und F ſtark; und zwar am allerauffallendſten bey denen, die ſich gleich voͤllig auf ihre Fuͤſſe verlaſſen muͤſſen,

. E. bey den Affen und Eichhörnchen, die auf den Boaͤumen leben ſe., auch unter den Vogeln bey

* waherhunchen die im Sumpf waden ſollen

EN NET anat.

Vom Wachsthum der Knochen. 19

gen die eigentlichen Gefichtsfnöden eine vers

hoͤltnismaͤſſig fehr geringe Gröffe haben *).

ra gehen app © Pia ir Gewoͤhnlich fängt ſich die Verknoͤchrung in

der Mitte des Knorpels anz doch leider auch

dieg feine Ansnahmen, day B. die aͤuſſerſten

Knochen der Finger und Fußzehen vorn au der. Spitze zu verknoͤchern anfangen. ne

$. 23. Beet Es find ferner nur wenige Knochen die aus einem einzigen Knochenkerne gebildet werden, wohin DB. die Scheitelbeine, Nafenbeing Ragelbeinchen, Tochbeine, die Kniefheibe, die Knochen in der Handwurzel, die mehreften in. der Se, die Sefamsbeinchen zc. gehören. >

SRH '% 24. Be Beh weiten die 'allermeiften haben hinges. gen deren mehrere, die entweder meift zu ‚gleicher Zeit entſtehen und einander gleihfam _ entgegen wachſen, fd daß alsdenn ein derglee chen Ruochen aus mehrern gröffern oder Haupt⸗ J RL ſtuͤcken ) Auch ſelbſt beym innern Waſſerkopf und bey rhachiti⸗ ſchen Kindern, deren Koͤpfe zuweilen auſſerordentlich

vgros und zumal nach hinten zu ſehr verlängert find, bleiben doch die Gefichtsfnochen in ihrem behoͤri⸗

r u’

den Berhältiiis, und es find eigentlich dids die dei⸗ 7. Ben Helften des Stirnbeins, die Geheiteldeine uund, die groſſe Schaale des Hinterhauptbeins die

fo ſehr bis zur Verunſtaltung vergröflert werden.

*

J * ni

20.) „Dritter Abſchnitt.

ſtuͤcken zuſammengeſetzt ſcheint (wie dieß z. B.

der Fall beym Hinterhauptsbeine iſt, das an⸗ faͤnglich aus vier Stuͤcken, beym Weſpenbeine das aus fuͤnfen, bey den MWirbelbetrien die aus dreyen, - bey: Bruftbeine das. wol aus ach⸗ ten und hiehreren, ‚bey den ungenannten Bei— nen, die aus dreyen u. ſ. w. zu beſtehen fcheis nen): oder bey welchen hingegen anfaͤnglich nur ein Hauptkern entſteht, der erſt ‚eine, bez trächtliche Groͤſſe erreicht, und das Haupt⸗ ſtuͤck (Diaphylis) des ganzen Knochen aus: macht, ehe ſich nachher, und zwar meift an feinen Enden ungleicy Kleinere Kernchen zeigen,

die die fogenannten Anſaͤtze oder Anwuͤchſe oder Endſtuͤckchen (Epiphyles) am Haupt⸗ Sa Mochen ausmachen. | >

ee 9

Ss wie diefe Bildung der gröffern Kno⸗

4 Pr aus mehreren Knochenkernen ſchon im ganz zen ‚genommen beides. fürs Kind in Mutter:

leibe ſelbſt, und. auch für die. ſchwangere

Mutter von mannichfaltigen Nutzen ift, da

ſich jenes dadurch leichter in feine „beftimmte

Euglichte Stellung zufammenfegen fan, und dieſe hit egen eben dadurch weniger beſchwehrt, auch überhaupt die Geburt nachher erleichtert wird, und felbjt nachher noch das junge Kind in feinen erſten Lebensjahren beym füllen zc. weniger Gefahr laͤuft: jo iſt es beſonders eine | | v weiſe

4 t

Vom Wechstham der Knochen. 21

weiſe Einrichtung des Schoͤpfers daß gerade

alle die Rnochen, die in ihrer Mitte eine ſehr

roffe Oeffming zum Durchgang für weiche Kheile, oder zur Aufnahme and.ver Knochen, haben, anfaͤnglich aus mehrern Stuͤcken befte: hen, damit diefe nach und nach auseinandertre: ten, die Deffnung erweitern, und dem: hinein

Yretenden Theile ſo wie er ſelbſt waͤchſt immer

mehr Raum machen koͤnnen. So iſt es z. B. beym Hinterhauptsbein und bey den Wirbel⸗ beinen’ zum Durchgange des Mückenmarkes, bey der Hüftpfanne zur lag ber Kugel bes —— uf ——

| ie RT {

JE

des Wachsthums der Knochenkerne in ihrem innern vorgeht, iſt die. Entſtehung der Zellen und Hoͤlen, die zur kuͤnftigen Aufnahme des Knochenmarkes beſtimmt find. Bey den fla chen Knochen nemlich legt die anfoͤngliche kleine ſi ebfoͤrmige Schuppe den erften Grund zu den

nachher in ihrer Mitte entftehenden ſchwam⸗

michten Gewebe (3 .), indem ſich durch deu fernen. Abſatz von Rupheufaft mehrere Ders gleichen faft net Eförmige Blaͤttchen über eina i⸗ der lege A, wobvon Hi innerſten am. lockerſten find, und: durch diwe Verbindung die foge- Br ER 6? Bien, , a BAPn MR Auffern | hin⸗

‚Eine Bhunpiierändi tung, die während

Ba. Dritter. abſchniut.

hingegen auf beiden * Seiten immer mehr verdichten und die feſten Auſſenblaͤtter oder gleichſam die Rinde zu jener ausmachen. |

ee

Bey den Roͤhrenknochen werden die dickern Enden in ein aͤnliches ſchwammichtes oder zel⸗ lichtes Knochengewebe umgebildet, da hinge⸗ gen in ihrer Mitte eine gaͤnzliche nur mit duͤn⸗ nen Knochenfaͤden durchkreuzte Hoͤle G. 4) entſteht, die aber dafuͤr mit einer deſto feſtern und dichtern Knochenwand umſchloſſen wird.

d $ 28 | | Die rundlihen und mwürflichten Knochen werden, wie * oben * iſt (G. 5.) faſt ganz

0 Die mehreſten neuern geralichener find hierin aus derer Meynung, umd behaupten, das beym Schei⸗ telbeine u. a. dergleichen breiten Knochen aus je—

ner allererſten kleinen Schuppe auförderft die innere dichte Rinde (die fogenannte tabula virrea) fodann auf deren aͤuſſern Flaͤche erſt die diploe, und zulezt über diefer das Auffere dichte Blatt gebildet werde. ©. ALBIND icones ofium foetus p.6Uu,f. v. SwıEs TEN Comm. in BOERH. aphorifm. Vol. 1. p. 406,

- BERTIN ofeologie Vol. I, p. 31.1. a. m. Allein ich halte mich vom Ingrumd diefer u re umd von der Nichtigkeit ber dagegen oben angeführten Men: nung durch den —A * einer ——— Reihe dieſer Anchem Knochen überzeugt, die ich von menfchlichen Peibesfrüchten aus den erfien Dig: naten nach. der En und auch von andern gröffern Thieren, zumal von ungebobrnen Füllen und Schweinen vor mir babe.

Dom Wachsthum der Knochen. 23 ganz bis’ zu ihrer aͤuſſerſten Oberflaͤche ſchwam⸗

micht/ und. haben theils nur wie einen duͤnnen von einer a og Bee

| Die Subfay. i * sieledicten | 6) ift zwar bey weisen dichter und ſchweh⸗ xer, doch ſind auch ſie, vielleicht ohne Aus⸗

entbloͤſt, die ſelbſt bey den groͤſſern Gchörftös chelchen , und im Felfenbeine am der en, | ber Inu ehr ſichtlich find, Bet

ER Ban. \

Al⸗ Zunahme und: das ganze Wachsthum der Knochen wird von ihren ernaͤhrenden Schlagadern bewuͤrkt, die aus der aͤuſſern Beinhaut in dieſelben hinein— treten, und die nachdein ſie wie obgedacht ($. 21.) den erſten Knochenſaft in den Knor⸗ pel gefuͤhrt ihn vom erſten Knochenkerne wie aus einem Mittelpunkt es allen Seiten: zu, immer weiter HerBeeHeN Ri

mh. ie | "GH bat Be ein jeder Knochen EN eine dergleichen Schlagader, die meift in ſei— B 4 or i 6 ©, die 16 überaus fehrreichen Abbildungen vom Anz fang und. Fortsang der Verknoͤchrung Der Knie⸗

ſcheibe, im Hrn. Prof, Walters Abhandl, von trok⸗ nen Knochen des weni. Körpers. ©. 375 4. f.

8

B4 Ooeiter · App, ort

ner . Mitte durch eine weite Oeffnung *) in fein inneres hineintritt: bey den meiſten aber ſind deren mehrere nach der Anzahl der Knochen— ferne woraus fie zufammenwachfen, befindlich; die zumal bey denen, die aus mehr als einem Hauptſtuͤcke beſtehen ($' 24) wie z. B. bey dem‘ unge —* eens —*

EEE os Be nn E

te Stimme, dieſer Schlagadern | meijt bis in die Mitte des Knochen, wo fih ein Theil ihrer Zweige im die ſchwanunichten Markzellen vertheilt, da hingegen die uͤbrigen zwifchen die Ruochenblätter. ar und in. die | dichtere Rinde einbringen;

N Ay, a $ LE | ‚Durch die verfihiedene Richtung und. den Lauf dieſer leztern Gejäffe wird vorzänlic die | htang her ſelbſt beſtimmt, die

Bey den —— Rdhrenknochen ik dieſe Oeffnung ſo

weit, daß manche Inſeeten, zumal Spedfäfer(Derme- 7 ftes lardarioserc.) ihre Ener dadurch in den Knochen

> Legen können; "daher man zuweilen beym Auffäs ; gen ihre ganze —— iu der Mark⸗

höle antriff, 6, RYYScH aduerfar. anatem. De-

cas Ill, tab. I, fig. 1. und ALRBINI amnot, acad,

Lib. II, p. 24 u.

> Em nn die Blätter der feſteſten Wände,

? mie Di wo fie Cl. Are irrig für

—* „a Kandle zur Vertheilung des Markes bielt,

©. aısınysikg all, tab, Vr Sig 2.

\

Vom Wachsthum der Knochen. 8 die wie gefogt ($. 294) bey den breiten Kno—

hen, ‚wie aus einem Mittelpunft divergir ren, bi

und bey den Roͤhrenknochen hingegen mehr

gleichlaufend find. Behy den leztern zumal, ſind nad) des Hrn. von Haller ſorgfaͤlti⸗

gen Unterſuchungen zwey beſondere netzformige Aderkronen (hemisphaeria vaſculoſa) zu mer⸗ ken, die das Hauptftück des Knochen an bei⸗ "den Enden begrenzen, und. deren Bogen und Aeſte endlich in die Knochenanfäße übertreten, Am B9 mit deren alu BR: 4

Der aus dem Vlute abgeſchiebne Knochen⸗ ſaft wird vermuthlich laͤngſt der Haͤute dieſer Schlagadern durch dieſelben ausgeſchwitzt, daher man ſie theils von einer zarten Knochen röhre wie. von einen Futteral umſchloſſen fin⸗ det: *) das uͤbrige Blut wird hingegen von, den zuruͤckfuͤhrenden Adern der Knochen, (die ſehr zweckmaͤſſig von den Schlagadern ent⸗ fernt liegen, fi ſie nicht ſo wie in andern Theilen bes. Körpers in der Nähe begleiten). wiederum

{ Br: ben Bot Re N

a“, 5 Kinn ; —4

”. - 4 —*8

1,48 J = J F %

8* u Sn B 'S; ’$ 35. 1’ a: 5 Pa a —*

.. *). Oper, minor. Vol."IL..p. 575 home IR "Zumal: ungemein. fchön in den Köhrenknochen -

Eu ‚der ſehr u Thiere, des Mar z * u.

26 ‚Dein —*

ra Das aanze Ban laßt ſich bey den Knochen weit ſinnlicher, anſchaulicher als bey irgend einem andern Beſtandtheil des thieriſchen Körpers durch die bekannten Verſuche mit der Särberröche erweifen, deren Wurzel blog die Knochen und Enojenartigen Theile *) der damit. ‚gefätterten 110 warmeluugen u | | Thiere

3.B. din Eallus Beinbruͤchen, widernatuůr⸗ ie Verknoͤcherungen weicher Theile, die Tuff⸗ feinartige Materie in dein Gelenken der nicht felz ten mit einer Art von Sicht befallnen Hüner u. ſ. w.

* Die leichteſte und ſicherſte Weiſe von allen, die ich verſucht habe, iſt daß man aus der gepuͤlverten Krappmurzel mit Brodteig Pillen macht, und die wenn fie hart worden den -Thieren unſtopft. ‚Man kan fie in Vorrath machen und lange aufbes ‚ben, ohne daß. fie merklich am ihrer färbenden Kraft etwas verlieren follten. Bey jungen Tau— ben färben 3 Pillen ſchon binnen 24 Stunden k * En Suchen, ſelbſt den Rn im —V Ro⸗ * enfarb dr,

on, Bis ——— ind oe mei Serfiche feuchte los gesoefen, den Froͤſchen und Waſſermolchen Faͤrberroͤthe beyjubringen. Die ihnen mit Gewalt eingeftopften Pillen haben fie jedesmal wieder vom ſich gegeben, undewenn ich das Krapp— Pulver in ihr Waſſer gerührt, in der Hoffnung, daß fie es da gelegentlich ſchlucken follten, find fe nach 8 oder 14 Tagen darin gefiorben, ohne daß ihre Kno— chen im mindeſten Dadurch angegriffen worden waͤ— ren. Es ſcheint dieß einen neuen Bewels von der WMoſſen Unanichkeit zu geben, die zwiſchen der körperlichen Einrichtung der warmbluͤtigen Ai

Bom Wachstum der Knochen. 27

Thiere Carminroth faͤrbtz da hingegen alle uͤbrigen Theile ihres Körpers. und felbft bie

Veinhaut und der Knovpel flik diefe Röthe

| ——— anempfaͤnglich Bleiben.

keltblütigen Thiere vormaltet,. und. derentwegen man den Erfolg der mit den einen angeſtellten Ver⸗

> nur mit fehr viel a um) Einfchräne üg * die ach Ro Darf. _ A

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7

——

Vierter Abfonitt.

F den Veranderungen die der Geburt: mit den. Knochen dor: N gehen ins beſondere,

$ 36.

We faſſen die vorzuͤglichſten fernern Veraͤn⸗ derungen in einen beſondern Abſchnitt zuſammen, die ſich mit den Knochen nach der Geburrt des Kindes bis zu ihrer Vervollkom⸗ nung in den maͤnnlichen Jahren, und von da endlich bis zum hoͤhern Alter eveignen; die. theil$ die innere mehr zunehmende Feſtigkeit derfelben, theils auch ihre ſchaͤrfere beſtimm— tere Ausbildung betreffen; und deren genauere Kentnis zumal fuͤr ——— Wundaͤrzte von se Wichtigkeit ift,

ET:

So wie nemlich einige rundliche Knochen erſt nach der Geburt zu verknoͤchern aufangen ($. 19.)5 fo find überhaupt faſt alle übrigen, nur fehr wenige ausgenommen ($. 20.) beym neugebohrnen Rinde noch weit von ihrer nad) wärtigen Vollkommenheit entfernt. Die flachen

Fregen der Hirnſchale ſind dann nur locker und nach⸗

| mundi Form und das Verboaͤltnis der Theile |

Vernderungen ach der FERN 35

nachgiebig, Hoch nicht durch fefte Naͤthe un⸗ ter einander verbunden; fichaben erft nur ſtumpfe Ecken, die noch nicht an einander ſtoſſen, ſon⸗ dern weie blos knorplichte Zwiſchenraͤume loffen; n on vornemlich der größte, | mitten über der Stirne, zwiſchen Den beiden Scheitel beinen und dem noch in zwey Helften getheilten- Stirnbein, von beynah viereckter Form/ ins⸗ gemein das Blaͤttchen (Fontanella) genannt; und: zwey kleinere zwiſchen den Ohren und deine Nacken/ da wo die Scheitelbeine, die Felſen⸗

‚beine und das Hinterhauptsbein aneinander

ſtoſſen (Fontanellae cass di meꝛa

ken ſind ——— * a ER acer

Sehr viele andre. Knochen beſtehen im⸗

mer noch aus mehrern groͤſſern Stüden, z. B. das

Stirnbein, das Hinterhauptöbein, das Bruſt⸗ bein), ‚die ungenannken Beine, und die Wirbel⸗ beine, die beſonders nach hinten zu noch ſehr mnvollkemmen und ohne dornichte Fortſaͤtze (proceſſus ſpinoſi) ſind Faſt alle übrige aber, gute die Roͤhrenknochen haben noch einzelne kleine mit dem Hauptftück noch nicht zuſammen⸗ gewachſene ſondern nur durch Knorpel mit dem⸗ ſelben verbundene Enden. F. 39 So wie ſich aber uͤberhaupt die ganze fett⸗

des

—“*

358 on. Vierter Abſchnitt.

des Kindes zur Form und Proportion des ſchlankern erwachfenen Körpers verhalten, ſo verhalten ſich befonders die ‚Knochen und das Gerippe (als von welchen Die ganzeu rige Bil⸗ dung abhängt) des erſteru und leztern gegen einander. Veym Kinde nemlich iſt die irn ſchaale ſehr gros, die Bruſt weit, die Huͤf⸗

sen ſchmahl ꝛc. Seine flachen Kochen glatt par eben; die Roͤhrenknochen kurz, meiſt ch⸗ lindriſch ud ſ w. Waͤhrend aber, daß ihre Verknoͤchrung fortgeht und ſie an Feſtigkeit mehr und mehr zunelunen, ſo naͤhern fie ſich auch in Ruͤckſicht ihrer Bildung immer mehr der Fünftigen und Voll⸗ —— BE, ö

= | Kr |

——— nemlich werden fi erichon blos * oͤftere Anſtrengung der daran befeſtig⸗ Muskeln ſchaͤrfer ausgewuͤrkt: wodurch

Ara zumal den breiten Knochen fich. allerhand

Y beſtimuite Flaͤchen eindrucken; die Röhrenfnos

chen eine eckichte, meiſt prismatiſche Geſtalt gewinnen; beſonders auch manche Fortſaͤtze (wie z. E. der zitzenfoͤrmige durch den Mulc. ſter- nomaltoideus) gleichſam ausgearbeitet werden.

$; 41. Zweytens aber wird die Ausbildung der Kochen auch dadurch befördert, daß ſich der zu

Veraͤnderungen nach der Geburt. u:

zu ihrer: Ernährung ie Wachsthum unauf⸗ hoͤrlich zugefuͤhrte Knochenſaft in ſeiner Anlage nad) den benachbarten weichen Theilen Füge, wie dieß 3. B. beſonders bey den eingefurchten Abdrücden der Schlagadern der harten Hirn haut auf der innern Seite der Eiger par

ih if = | | 42.

r ng alle diefe beide Urfachen = —* © Ausbildung der Kinderknochen ſind doch nich: allein zureichend viele noch weit wefentlis chere Veränderungen. und gleichſam Umbildun⸗ gen zu erklaͤren, die zumal im iunern von dies len derſel ben vorgehen, und von deren Entſte⸗ hung mau ſich ſchwerlich anders als durch Huͤlfe des Bildungstriebes (F. 17.) einen geſun⸗ den Begriff wird machen koͤnnen. Vorzuglich gehört dahin Die ſchon mit dem Ende des. erffen Jahres beginnende Formation der drey ſogenann⸗ ten wahren Naͤthe (Suturae verae) der Hirn⸗ ſchaale und die Entſtehung der Hölen in einis gen vorher dichten Knochen des Schedels, nem⸗ lid) im Stirnbein (Sinus frontales), im Giebs bein (Cellulae ethmoidales), im Keilbein (Sie nus fphenoidales), nnd int Oberkiefer (antra Highmori), deren ſo mannichfaltiger theils un⸗ gewein und durchgehends | ſiger

* ALBINI et L. IV 9, 13. L, * * 15.

ee

+) 2%

-

32: 9 4 . Bierter abihnitt. Ki

ſiger PR bey den: verſchiedenen An ſich ſchlechterdings nicht. blos Aus dem Ziehen der, Muskeln *), über Aus dem des u erklaren laͤßt.

—J

net auch heile ſchont de vorbrechen der erſten Zähne, mehr aber ned} die Veraͤt uderungen die fi meiſt im ſiebenten Lebensjahre mit den Zahnzellen in beiden Kiefern ereignen, deren weitere Alzeige aber mit der Geſe hicht der Zaͤhne überhaupt für einen andern Abfchnitt ver⸗ ſpart bleibt, Hier bemerke ich blos tod), daß um die Zeit des Zaͤhnewechſelns die ganze Eindliche Geſichtsform überhaupt ſich in fo fern verändert, die vorher niedrigen Kinn⸗

laden

Men 4 —* 9 v. —5 die Ehipsien |

* moͤchten wol durch die Kleinen Runzelmuskeln der Augenbrtaunen ausgeatbeitet werden. Ich fand Died ſchon vor. einigen Jahren in einem über dieſe

PHdoͤlen geſchriebenen Anſchlage unmarfiheintich, beſonders auch weil vielen Thieren mit groſſen Slirnhoͤlen doch jene Muskelgen ganzlich fehlen, und meynte dagegen, daß man ihre Entſtehung wohl eher nach dem Stirn 5*— ſeloſt zuſchteiben koͤnnte, —, Allein ich h e nur bedenken dürfen.

wie wenig uͤberhaupt diefe Holen nach vorne pro⸗ tuberiren, und wie Bann, ‚fie. fich hingegen * theils nach hinten über die Augenhdie weg eriireks

Fer, wo es gar keine Müskeln giebt deren Zug‘

man etwa ihre Bildung übertragen koͤnnte, um

auch diefe gar nicht ſcharffinnige Vermuthung fo: leich zu unterdeickin

Pu

m 8*

Veroͤnderungen nach der Geburt. 3 3

Yaden, zumal. die obern, an Höhe zunehmen, und badurdh das rundliche Geſicht überhaupt eine merklich Geſtalt gewinnt.

F. 4. Allein eine weit allgemeinere Veränderung, die faft alle Knochen des Gerippes betrifft, wos - mit zugleich meift ihrem ganzen Wahsthum | :in die Länge die beftimmten Örenzen gefeßt werden, und bie ſich gewöhnlich gegen die Zeit der Mannbarkeit ereignet, iſt das völlige Verwachſen aller zeitherigen Knochenan⸗ ſaͤtze mit ihren Hauptſtuͤcken, wodurch fie denn zu ſogenannten Sortſa aͤtzen werden

4 Die Endſtuͤcke oder Anfı Be nemlich Ceri- phyfes, bey Sallopius appendices) die an ven ‚Eden, Seiten oder Enden fehr vieler junger Knochen anfigen, und aus befondern Eleinern Knochenkernen entfianden find, bleiben nur bie zZum männlichen Alter, wie mittelft eines zar⸗ sen, dazwiſchen liegenden 9 am 5 Nicht wie der alte Ruyſch und nach ihm viele ‚andre Zergliederer gemeynt, mittelft einer. dazmiz Be liegenden Beinhauf, als welche da gar nicht Dr iſtirt. Aber wohl legt fich die Auffere das ganze Gerippe überziehende Beinhaut da, wo die Ans

Pl... füge ans Hauptftück ſtoben, vorzüglich af: an, nd / hilft ihre Verhindung befeſtigen. |

|

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em Ei 77 a 7 TS. u ER ER Aka“ Ye *F a u j h Puh:

34° Vierter Abſchmit

am Heuptſtůck des Knochen ER 15) aleich ſem angeleimt, und zwar meiſt fo, dag der Anſatz mit einer unebenen, aber im Ganzen etwas concaven Fläche, am einer ebenfalls hügs lichten aber gemölbten Fläche des Hauptftüces | anfißt: fich aber fomohl durchs Kochen als auf | durch Auffere Gewalt, und in einigen ee ren davon ablöfen läßt.

. 46. Um die Zeit des völlig erreichten Hacks | thums aber werben diefe Unfäge fo innigft feft mit den Hauptſtuͤcken verbunden, ſchmelzen gleichſam ſo gänzlich mit ihnen zufamnien, daß man nachher gar die Spur der ehemaligen Abs fonderung nicht mehr unterfcheiden Fan. : Doch ‚wird der Termin diefes Verwachfens durd) zus fällige Umftände verzögert oder befchlennigt. Ueberhaupt nemlidy tritt er, ceteris paribus, bey Mannsperfonen früher ein, als. bey Frauenzimmern, bey robuften und fich ſtark bes | wegenden Leuten früher als bey zärtlichen von fißender Lebensart. Noch fpäter bey wuͤrklich Franken Perfonen, zumal bey den mit der Englis ſchen Krankheit behaffteten u. ſ. w.

% 47

Die auf diefe Weiſe verwachſenen Ends ftucke werben alsdann Kortfäge (apophyfes, proceflus oder productiones) , und zwar eigenis lich falſche RR unächte Fortjäße (apophyles

/puriae)

2

Bainderungen der Geburt. 35

Jpnriae) genannt, Denn da man überhaupt. jede Edle oder Spike eines Knochen mit dem. Namen eines Fortfaßes belegt, und doch viele Knochen, zumal von den vieleckichten am Kopfe, | |. die theils überhaupt. nur aus einem einzigen | Suochenkerne entſtehen ($. 23.), ſchon urs | Sprünglich dergleihen haben; fo nennt man ‚diefe deßtern Wahre und hingegen die, fo erft abgeſondre Endſtuͤckgen geweſen, unächte Fortſaͤtze. Won jener Art ift z. B. am Schul⸗ terblatt das rate Ende (acromium);Hon den _ unaͤchten hingegen der Schnabel: Fortfaß (pro- ‚ceflus coracoides). Auch aiebt es ſaͤtze an welchen andre unächte anfigen, wie 3. B. der Kopf am fogenaunten Schenkelhalfe (collum oflis femoris); und umgekehrt Anſaͤtze

das untre Ende der Ellnbogenroͤhre (vina) ‚mit ihrem Fortſatze (Proceſſus m Sage 9

. 48» * & wie überhaupt die Fortfäße von beiders MA ley Art **) Zee vielfeitigen Nutzen zur Befeſti⸗ gung der Sehnen und Gelenkbaͤnder, zur Er⸗ leichterung vieler zur Verhuͤtung a man⸗ Ri REALD. —— de re anatomica pP In ‚der Parifer 77 Ausg. vo | 9) Eine genaue Velchreidung aller Fortſaͤze am Menfchlihen Serippe f. bey FR: WILH. HENSING

GE. de apophyfihus offium c. b. Giefl, 1743 und im sten B. der Saͤmml.

die noch ihre beſondern Fortſaͤtze haben, wie

‚einige Nachgiebigkeit und Gefchmeidigkeit er⸗

Kuochen in den mannbaren Jahren gelangen, '

h bredylichkeit UnTerWWpRTenn

6 Mieeter abſchaut.

mancher ſonſtigen bar u.f.w. haben; 2 BR eg inshefondere bie Abficht der Anfäße

tefer ſcheinbaren Unvollkommenkeit) beym jugendlichen Gerippe zu feyn, daß es dadurch

‚hält, die der Zartheit der daran beiteftigten ‚Muskeln u. a. weichen Theile im jugendlichen Alter, entfpricht, fo daß beide mit aleichen | Schritten, in zunehmenden reifern Jahren, zu ihrer voͤlligen robuſten Feſtigkeit gelangen.

I. 49 Alten diefe Wollfommenheit, wozu Die

iſt von Feiner lebenswierigen Dauer: fondern auch diefe, dem Anſchein nad) fu feften Theile, ° find, fo wie alle übrigen bey den organifirten - Körpern, endlich im hoͤhern Alter, wenn ſie ſich allgemach ihrem natürlichen Lebensziel naͤ⸗ hern, wiederum der Abnahme und der Ge⸗

50.

Im zunehmenden Alter —— hauft ſich die Erde im Koͤrper an, und traͤgt, nebſt der in dieſen Jahren mehr und mehr abneh⸗ menden Reizbarkeit und Empfindlichkeit ein großes zur dagegen immer mehr zunehmenden Steifigkeit und Ungelenkſamkeit der ganzen Maſchine bey. Dieſe Auhaͤufung der Erde,

zeigt

Veränderungen nach der Geburt. 37

zeigt ſich theils ſchon i in den im Alter nicht un⸗ re Verknoͤcherungen der weichen.

heile, deren jehr wenige am Körper ſeyn werden, die man nicht irgend einmal in einer alten Leiche verknoͤchert gefunden haben follte*): befonders aber in den Veränderungen die mit den Kunden felbft als dann vorgehn.

Ich Votzuelich gehoͤrt dahin das Verwachſen der unbeweglich zuſammen ver⸗ bundenen des Kopfs, da z. B. die & 3 | he

”) Ein anfehnliches —— von vielen Ze⸗ gliederern bemerkten Verknoͤcherungen aus allen Theilen des Körpers hat Hr. v. Zaller gegeben: ad BOERHAAV. praele. vol. III. p. 501. u. f. Und in den Elem. phyfiol. vol. VIII. P.Il. pag.78. u. f. So

auch Hr. Prof. Sandifort adferngn anat. patholog. P. III. cap. 2. pag.42. 1. f.

Am häufigften finden fie ſich an den groͤßern Schlagadern, an den Haͤuten welche die großen Hoͤlen des Koͤrpers auskleiden, und in den Druͤſen, die leicht im hoͤhern Alter theils knochicht theils gar werden; ein Unterſchied der ‚nemlid) blos auf dem verſchiedenen Werhältnis

der Knochenerde gegen die thierifche Gallerte beruht:

if diefes gering, fo find dergleichen Verknoͤche⸗

rungen mehr hornarfig, oder gar nur wie feſtes

Wachs, Hafen fih zu Spaͤnchen fchneiden ꝛc. wiedrigenfalls hingegen: mehr fandig, ſo daß fie unter dem Meſſer knirſchen u. ſw. * Wie ungleich ſeltner hingegen folche ı iederna⸗ tuͤrliche Verknoͤcherungen an den eig knorp⸗

lichten Theilen des erwachſenen Koͤrpers yigg

EN, Ge davon im achten RR:

38 Vierter Abſchnitt.

wahren Näthe allgemac) verfchwinden*), der Bordertheil des Hinterhauptbeins mit dem |

Mittelftück desKeilbeins in eins verwaͤchſt u. ſ.w. ee —— Aber auch von den durch bewegliche Ge⸗ lenke unter einander verbundnen Knochen wach⸗ ſen manche, theils aus allmaͤliger Abnahme oder Zaͤhigkeit des Gliedwaſſers, theils durch anhaltenden vieljaͤhrigen aͤuſſern Druck ec. leicht zuſammen: wie ſich dieß beſonders an den Hals⸗ wirbeln und an den vordern Gelenken der Fuss | zehen gar nicht felten ereignet *).

$.53-

Zuw eilen verwachſen aber ach die Gutureit durch Krankheit fehr fruͤhzeitig. Ich befige 3. B. das Gerippe eines rhachitifchen fiebenjährigen Kindes - an welchen ſchon alle wahren Näthe der Hirnfchaale faſt gaͤnzlich verlofchen find, en

*) Bekanntlich kag aber diefes Verwachſen der Gelenke (Ancylofis) auth us andern Urfachen, aus Ver⸗ derbnis der Säfte . (bon in juͤngern Jahren flatt finden. Bon einigen erſtaunungswuͤrdi⸗ en Faͤllen der Art, da faſt alle Gelenke des gan⸗ ken Gerippes zuſammen verwachfen, und die Pas ienten Dadurch ben ihrem Leben faft wie Bildfäus - Sen ſteif und unbiegſam worden, f. REALD. COLYM- Bv5 a. angefi D. ©. 485. RERN. »CoNNOR de fiu- ofinm conlitu, Oxon. 1695. 8. m. K. und die bilof. Transadt. 1741. N. 461. Taf. V. Andre zalreiche Fälle einzelner Ankyloſen aus den Obfere vatoren geſawmmlet f. IN _SANDIFORT Hbf. anat. patholog. P. I. pag: 98. u. f.

\

1} Dad

Berinderungen 1a der Geburt, 39 .$ : 53.

fligen Verluft die Zahnzellen allgemach fchlies I fen *), und bey "gänzlich zahnlofen Alten end» lich der ganze Zellenrand beider Kiefer fchivins

der Kiefer wieder fehr gemindert und dadurch die untere Hälfte des Gefichts faft wieder wie ‚im Eindifchen Alter gar fehr verkürzt: zugleich ‚aber die Winkel womit beide Kiefer auf einan⸗ | der fliegen gar fehr verändert; folglich das

| fallende Geſichtsbildung dieſes en. Alters PEN rn)

Ey Auch andre Ne Hoͤlen und Canaͤle der Knochen verengern ſich wenn der ſonſtige Widere

wir, So hat z. B. Hr. Prof. Soemmerring

bey einem Pferde und einem Eichhoͤrnchen die mit

Werderbnis und Einfchrumpfen des einen Gehe:

nerven erblindet waren, auch Des foramen opticum

am Keilbein auf derſelben Seite merklich verengert und gleichſam zugewachſen gefunden.

* *5) arms n natural if. * che buman P. I.

det **). Dadurch wird aber die fonftige Hoͤhe

I Kinn vorgefchoben, und dadurch die eigne aufs

“fand des Körpers a fie enthalten, vermindert

BE 9") RVYSCH ‚obferv. anat..chirurg. p. 77. Big. 65- und | in den Mem. de RE des Scien. 1756.

‚Feiner hat das zunehmende Alter genshn‘ | | id das Ausfallen der Zähne zur Folge; wor⸗ nach ſich, wie überhaupt auch nad ihrem fons

7% * 54.

40 Vierter Abſchnitt.

5 |

& füge endlich im boben Alter dad ganze Nutritions: Geſchaͤffte unvollkommner und mans gelhafter vollzogen wird: fo zeigt fich auch diefe

GebrechlichFeit der immer mehr. abgeftümpften —4

und ſtockenden Maſchine in der bey jenen Jah⸗

ven fehr ſchwachen Ernährung der Knochen, | die zumal‘ an den flahen Knochen der Hirnz ſchaale, fehr merklich wird; als bey welchen anfangs die Diplot ſchwinbet ) und nachher die Dicke der Tafeln felbft abnimmt; fo daß man nicht felten’bey uralten Menfchen die Scheitelknochen faf fo dünne wie Papier abge töliffen , und 50 wohl ‚gar. kei

ht PL \

gg , Ye diefe angezeigten der Knochen ſind natuͤrlich oder nothwendig, wie ſie der Lauf des menſchlichen Lebens von der Empfaͤngnis bis ins hoͤhere Alter mit ſich bringt,

Dieſes Schwinden der Diolde kan aber auch auſſer⸗ dem durch Krankheiten, beſonders durch veneriſchen Beinfras, durch Engliſche Krankheit u. ſ. w. ver⸗ anlaßt werden.

») Hr. Prof, Soemmerring ſchreibt dieß der Reſorb⸗ fion der Kalkerde durch die lymphatiſchen Gefäße zu, die in jenen Jahren durch Feinen fattfamen Erfag mittelſt der Ernährung vergütet werde, ſ. deſſen Progr. de cogmirionis fubeil. fyflematis Iympbat. in medic. um Caffel. 1779: Pag. 12.

J

Veraͤnderungen nach der Geburt. 4

bringt, und wie ſie hurch die beiden ſehr ver⸗ wandten Geſchaͤffte, die Erzeugung und Er— naͤhrung, bewuͤrkt werden. Noch muͤſſen wir:

aber auch der wichtigſten aufferordentlicher: - Veränderungen gedenken, da mittelft der Re⸗ productionskraft, dieferdritten Mobifica > tion des Bildungstriebeg,- allerhand zufällige r Verluſt oder Verſtuͤmmelung der Knochen von

ſelbſt wieder ergäng werden Fan.

$. = | | | Denn obſchon die Reproductionskraft bey

den warmblätigen Thieren uͤberhaupt ungleidh

—1

eingeſchraͤnkter und nicht fo auffallend iſt alı3 bey den. Faltblütigen : fo ift fie Doch bey ihrer ı

Ruochen in Vergleich gegen. Die weicher ı Theile ganz vorzüglich wuͤrkſam: und das nad )

einer fehr weifen Ei Absagen. des Schöpfers,,

der gerade diefen Theilen den Eräftiaften und

thaͤtigſten Bildungstrieb beygelegt hat, da von ihrer Bildung die Bildung des Körpers aba

hängt, und das ta bie ganze Ai Be

= Bee muß ($. 1.)

4 ö r 1

N He

Ueberhaupt Iaffen fich alle Arten don Er eo production unter zWey ——— bringe, mt

et. A,

42 Viertter obbſchaitt

A Bloße Mieverherftellung ber entftellten n

Bildung, ohne Tea * EM ductio Format.

B. Wiedererſetzung der ebnen Sub⸗

"a Reproductio materiei.

Beiderley Arten von Reproduction fin nd *o |

den —— nicht ungewoͤhnlich.

* g. 58

Zur 'erften Claſſe gebört zufoͤrderſt das wiederfeſtwachſen eigenthuͤmlicher Theile des Gerippes, die gewaltſamerweiſe davon getrennt

noorden waren. Wie z. B. daß ausgerißne

und fogleich wieder in ihre Lücke eingeſetzte Zähne roiederum feſt halten *); oder daß ganze breite Stuͤcken die vom Hirnſchedel abgehauen worden, beunoch wieder angeheilt find *") u. |. m.

Ferner die kuͤnſtliche Einpfropfung fremder.

Theile zum Erſatz der verlornen, wovon das Ein⸗ ſetzen fremder. Zähne ***) ein befanntes Bey⸗

ſpiel ‚ua Und EA auch die Bildung neuer

*) pırch's hiflery of the royal ER 2% 3 J—

u. f. beym J. 1663.

») DVHAMEL in den Mem. de l Acad. des Scienc. 1746.

©. 345. u. f.

Ein Verſuch der ebenfalls ſchon 1663 vetonnt geweſen. f. such a angef. D. 4 aber 5. HVNiER’s bifl. of teeth Th. Il. ©. 87 bis 112,

|

ee nn

euer Gelenke nach Verrenkungen *), 3 B einer neuen Huͤfftpfanne nach Verrenkung des Schenkelkopfs) u. ſ. w.

RAS Zur 3weyten Claffe der Reproduction

ſchwiele (Callus) und dantı die Wiedererſetzung gänzlich verlohrner Theile des Gerippes. Jene entficht nach Beinbruͤchen nicht ſowohl wie.

- Malpiabi”**), Haller ****), u.a meyn⸗ ten durch ausſchwitzen eines neuen Knocheuſaf⸗ tes aus den gebrochenen Knochenenden jelbft, fondern wird vichnehr aus einem Extravaſat Re | der

9 —5* nach Beinbruͤchen hat man nicht ſelten völlig neue am ganzen Gerippe ſonſt nicht eriftirende - Gelenke. fiih bilden gefehen, deren

Entſtehung ſich wohl ſchwerlich mit der Hypothafe

A von praͤformirten Keimen zufammenreimen läßt.

DE An Menſchen if z. B. der. von Sylreiier in den

‚Nouvelles de la Republ. des Letires v. Jul. 1685. beſchriebene Fall befannt, wovon nachher, Daus benton im 3ten B. der Hit. wat. gen. er particul.

- eine befjere Abbildung gegeben. Aber auch au

Thieren find ähntiche Sale bemerkt worden. 3.2.

“des Scienc. v. 1760. 6. X. ®#) ALBINI annst. acad. L. V. p. 141. tab, II. BOEH- MERI inflitut. ofleolog. p. 330. Go auch beym Pferd Tenon in der Hifl. de FAc. des Scienc.

| v. 1770. ©. 53. —3 er *"") Oper. poſihum. p. 49.

r) Elem. phyfiol. Vol. VIIL P.T. p. 331.

N *

*

($.37.) gehört esftens die Erzeugung der Bein⸗

Veränderungen nach der Geburt. 43

an einer Kage von Tenon; in den Mem. de ! A

44 Bierter Abſchn. Verändern, d. Sch, |

der Gefäße in der zerrißnen Veinhaut er⸗ goßen*), wie dieß z. B. aus dem Caf. 1. Sim. er. |

abgebildeten Schenfelbeine anfhaulid wird, um deſſen Bruch jich ein breiter Ring (a. b. c. d.) von ausgetretnen Knochenſaft herumgelegt hat, da hingegen die gebrochen Enden der Roͤhre felbft, durch eine anfehnliche leere —— von einander getrennt Ps {neh |

Nur

| 9. 60. _ —J Vom Erſatz großer Kuochenſtuͤcke aber, die durch Beinfras oder gewaltſames Zerſplit⸗ tern verrohren gegangen, ja ſelbſt von der Re⸗ production ganzer Roͤhrenknochen, find, zus mal in neuern. Zeiten, faft Beyſpiele bekanut gemacht worden * ")

*) Einige Verſuche die ich fchon vor mehrern Jahren daruder angeſtellt ſ. in Hrn. Hofr. chiruͤrg. Blibl. VI. B. i. St. S. 1i1. u. f.

*) vs HALLER elem. phyfiol. l. c. p. 356.

Zunfter Abſchnitt. Von der Organiſation und Zertur der Knochen. |

$ 6

Ha innere Bau der Knochen *) ‚erhellt: 4 zwar ſchon großentheils aus dem was in den vorigen Abfchnitten über ihre Entſtehung u. ſ. w. geſagt. worden; 7 muͤſſen hier noch Aal N RR 11:1

* Mas die Alten. von 1 der Drganifation d der Knochen

gefagt, if von wenigen Belange. Erſt zu Ende

des vorigen Jahrhunderts iſt fie von einigen ver

dienten Männern recht abſichtlich unterſucht wor⸗

den. Dieß war vor allen der glückliche tiefe For⸗ ſſcher der organifirten Schöpfung Maͤrcell Mel: pighi, erſt in Der amat. plantar. ‚Lond, 1675. fol, und dann in den bey weiten wichtigßen operib.

poftbumis. Lond. 1697. fol. zweytens der Roͤ⸗

anat. ofkum. Rom. 1689. 8. mit ſaubern Kupf. und drittens Clopt. Havers in der ofkcol. nova 0er fome new obferv. om the bones. Lond. 1691. _ Neuerlich haben nachher befonders der erfie Franz. Leibarzt Dr. S.affone in den Mem. de V' Acad. des Scienc. 9. J. 11751. ferner der ältere Hr. Ze⸗ rißant am angef. O. unddann in einer Dißert. eines feiner Verwandten gleiches Namens. E. a fubjtan- tiae 'terreae intra poros cartilaginnm appulfu ofen / ‚durities. Par. 1763. 4. m. Kupf. auch aLzınvs in den. annot: acad. L. VI. c. 17. 9. a. m, diefen Gegenſtand weiter verfolgt.

miſche Lehrer Joh. Dominic Gagliardi ın feiner - '

+ - J

"Fünfter abſhuit. en

einige genauere Unterſuchungen de daruͤber nl holt werden, ; a —F 62.

Ihrxe Grundlage bleibt immer ein ſchwam⸗ michtes zellichtes Gewebe, deſſen Zwiſchen⸗ raͤume vor ihrer Verknoͤcherung mit einer bloßen Kunorpel⸗Gallerte, nachher aber mit einem mæehr erdichten Knochenſaft gefüllt find, Dieſes Gewebe zeigt ſich am augenſcheinlichſten, wenn man Knochen eine Zeit lang in verduͤnnten mi⸗ neraliſchen oder in concentrirten vegetabili⸗ ſchen Saͤuren eingeweicht hat, da denn die in ſelbigen vertheilte Kalkerde allgemach aufgeloͤßt, und daſſelbe im gleichen Verhaͤltnis erweicht und dadurch ſichtbar gemacht wird. ‚Dam: auch durch die Verfuche mit dem Papiniſchen Keſſel *) in welchem die Knochen bey einem mäßigen Feuer mitte/ft eingefählogener Dämpfe wieder zu. einer Gallerte zerfocht werden koͤn⸗ nen. Und endlicdy auch durd) Has Ausfehen ‚ber durch verfchiedne Krankheiten gleichfam wies ber decomponirten und mürbe gemachten Kno⸗

hen Sa 1. Fig. 1.). | 12 §. 63-

*) Der abentheurliche Projertmacher Dion. Papin , hat feine Mafchine zuerſt 1679 der Londner Societät vorgelegt, (.zincn T.IIL. p.486. Von neuen Ver⸗ bejierungen dieſes Keſſels ſ. Wilke in den Schwed,

Abhandl. v. J. 1773. Der defien ich mich zu dieſen Verſuchen bedient, ift v. Hrn. Hofe. Kaͤſtner

in den Gorting, Gel, Um. 1771, &,4u, W f. befchricben,

4,

r

Organiſation u, Terturd, Knochen, 47

N 63. ;

Die erfte Geftalt unter welcher fich der durch das Schlagaderblur den Schwammgewebe der Knorpel zugeführte Ruochenfaft anlegt, ift die von geraden cylindrifhen Kafern *), Die zu: inal bey den flachen Knochen der Hirnfchaale an zarten Leibesfrüchten und noch ausnehmen⸗ der an großen innern Waſſerkoͤpfen junger Kine der überaus deutlich zu fehen find. _

*

Pro “.

=

$. 64.

neber die Knochenfaſer hat Connor a. angef. D. viel eigenes gefagt, nnd Hr. v aller Halt ihn gar fie den erften der engefehen Habe, Daß alk

feſte Theile des Körpers aus Faſern befiehin de sorp. baum. part. fahr. et fund. T. 1. p. 3. r

Andre Bemerkungen, 3. B. daß die Knochen⸗ i fafer ſelbſt bey den größten Thieren, beym Eltphan: | zen ıc. doc nicht größer fon als ben den kleinen, Del) ABR. KaaY BOERHAAVE de cohaef. folidor, im corp. auim. im IV. B. der Now. Comment, Acad.

Petropokt, p. 338-4.

Hingegen find die permennten gefihkingelten

* Elementarfaſern die Hr. Sontens neuerlich dem 4 Knochen und Zähnen to wie alien andern feſten Sr Theuen der orgaͤniſirten Körper und fogar den

Erzten, dem gepragten Grlde 1. aufibrieb (jur le wenn de la vipere T. II, p. 256), die aber nur 25 unter ſehr ſtarker Vergrößerung und in blendend heller Erfeuchtung zum Vorſchein fommen, wohl

nichts weiter als eine optiſche Tauſchung. f. ar. MONRO’S objer®, on tbe jeruc. and funct of the

- nervous Siem G, TI, U. f. vergl. mit ſeiner 83

bie 45 Kupfertaf.

Fünfter Ani.

uch 53 6. Ye * Diefe Faſern werden aber bald durch Quer⸗ gäd n zu einer Urt von Netz *) verknüpft, die allgemad) fo wie ſich immer mehr Knochen⸗ ſaft in die Zwifchenräume der Mafchen anlegt

* und dieſelben verengert, das Anſehn eines

Marpbohelen Siebes **) erhalten,

Aus der Schichtweiſen Anlage dieſer an⸗ os Netze oder fiebförmigen Scheibgen entftehen nachher die Rnschen » Blätter ** 9* die ferner durch andere kleine Vertical: Zapfen und Blättgen ****) miteinander verbunden, sder auch zu Rnochen⸗ Zellen und Maben gebildet werden. $. 66. Aus diefen anfänglichen Fafern , Neben, Blättern, und Zellen, werden nun alle die übrigen gar fehr mannichfaltigen Geftalten in der innern Textur der Knochen, wie z. B. die F —— 3 Boͤhr⸗

N GAGLIARDI a. angef. D. Tab. II. fig. 7. ) GAGLIARDI Tab. III. fig. 5.6.

*und das zwar nicht erſt im Alter wie Albinus meyut, unnprar. ucan. 1. VH. p. gt. —8 offen⸗ bar fibon im erſten geb, nsjahte. f. Taf. E fig. 1. e.

9") GAGLIARDI am angef. DO. Tab. J. fig. 1. 6 alın Di utiicpften werden doch aber feine fogenan ton Linorbenz Ylagel und Saprgen erii Dur Caleina⸗

tion ſichtbar.

5

J J

- Drganifationw, Terturd. Sinochen. 49

Roͤhrgen ($. 34.) und die mancherley Gag⸗ liardiſchen Lamellen gebildet, die zumal iu der Hölung der großen ————— ein ſo Ausſehn haben *).

J—

Von den Blutgefaͤßen der Knochen, J den fuͤr ihren Lauf beſtimmten Gaͤngen in der Knochenſubſtanz, iſt ſchon oben die Rede gewe⸗ fen ($.30>34). Und noch wird ihrer bey Ge⸗ legenheit der Beinhaut gedacht werden.

g. 68. Armpbarifee Gefäße bat man bisher noch nicht in den Knochen ausfinden und dar⸗ legen koͤnnen **). Dennoch aber halten ſich berühmte Männer durch verſchiedene Erſchei⸗ nungen in einigen Knochenkrankheiten, und eben durch die obgedachte Verduͤnnung der Hirn⸗ ſchaale im hoben Alter ($. 54) von dem Das ſeyn diefer einfangenden Adern in ben Knochen, a priori uͤberzeugt

; $. 69. ®) BOEHMERI inßit. ofteslog. Tab, IM. fig. i. 2. |

) Denn was Hr. Winterbottom de wafıs abforbentib.

- Edinb. 1781. 8. &. 29. verfihert, dab Hr. Cruik⸗ ſhank Inmphatifche Gefäße der Knochen injicirt habe, iſt doch nicht weiter beſtaͤtigt worden.

Ber) MONRO 0% the nervous Syflem. p. 17:

D

Re er 2 ' V. . -

sa Finſter —* Pe

* Ya don Neroen PR e ich bey aller ges nauen Nachforſchung, felbft an den groͤßten | hielaͤndiſchen Thieren, nicht eine Spur iraend elnes Faden entdecken Finnen, der fich in den Knochen felbft vertheiltes ( denn von den zu den Zähnen, oder in die Schnecke des innern Ohrs ꝛc. laufenden Nerven ift hier nicht die Rede —). Demohngeachtet werden audy diefe aus ähnlichen Schlüffen, wie bey den einfaus genden Gefäßen von einigen neuern Zergliedes rern als exiftirend angenommen. Doh davon noch ein Wort —— des nu *

—*

Sech⸗

| Sechſter Abſchnitt. PR der Beinhaut.

79

Hi Beinhaut ——— it eine —* | aus fefte und gefäßreiche Haut, womit, den Schmelz der Zähne ausgenommen, die Auffenfeite der Knochen bis an ihre Gelenffläs hen, aufs feftefte bekleidet iſt. Auf den Kuorpeln heift fie perichondrium , auf der. Hirnſchaale pericranium, innerhalb derfelben die.harte Hirnhaut (dura mater), in den Aus genhölen periorbita u. ſ. w.

—————

Man nennt fie insgemein die aͤuſſere Beinhaut, zum Unterfchied des forgenannten Innern perioflei, daß die Marfhölen der Kno⸗ chen auskleidet. Allein die leztere hat fo ſehr wenig mit der erfiern gemein, Daß man fie weit ſchicklicher mit dem Namen der Marfhaut belegt, und dadurch gänzlich von der wahren Beinhaut, wovon hier die Rede iſt, unter⸗

ſcheidet. a 2 F 72.

\

der * ER IR f Pd v g

L * Site Brit En

| $. 72.

Be RO Beinhaut befteht, wie bie übrigen Heute des menschlichen Körpers, aus einem verdichteteten Zellgewebe, das ben der

3 —*2*

unreifen Leibesfrucht nur ſehr locker, mit den

Jahren aber immer feſter am Knochen anfchlieft, am allerfefteften aber da, wo die Knochenan⸗ bi am KHauptftücke anfißen ($. 45.8. TE mb bie Senne der Muskeln befeftigt find. | R?

a. * v J

S. 73%, Hieraus erklaͤrt ſich in welchem Sinn man ſagen kann, daß die Beinhaut nicht blos die einzelnen Krohen ſondern das ganze Gerippe

ununterbrochen uͤberziehe, da nemlich ihr Zell⸗ gewebe woraus fie beſteht, wenn es an dem

Rand der knorplichten Seienffläden der einzels. ‚nen Knochen gelangt ift, ſich dann in die Ges lenkbaͤnder forterſtreckt, und ſo freylich von einem Knochen zum andern uͤbergeht

he ig 74

9 AIBI bif. meer. p. 23. und deſſen annot. acad. 5 de VI. p. 96.

SM) KAAV. BOERH. perfpir. dict. Hipp. p. 322. u. f. BONN de continnationib. membranar. in SANDIFORT diſſ. T. Il. p. 283. u. f.

und doch machen auch dann die oben‘ S. 4 Tot. *) genannten Knochen, die nicht mit dem - übrigen Gerippe zufammenbängen, zumal das Herzbeinchen vieler Thiere mit arfpaltenın Klauen, eine Ausnahmes Vom Zungenbein zwar f. Hru. Bonn A. angef. O. ©. 285.

dJ

*

ir Von der Beinhaut.

EEE

| En her er beantwortet ſich die * findige Frage von ſelbſt, wie fern auch die

Beinhaut als eine Fortſetzung ber Kar aim

haut. angufehen ſeh |

| N 13« | |

Se iſt mit Blutgefaͤ gen webt *), deren groͤßere Staͤmme ſchon im ge⸗ ſunden Zuftande, zur Ernährung des Knochen CH 30), bey Beinbruͤchen aber, oder bey | Verfuft von Ruochenfubftanz zu Erzeugung der Beinſchwiele ($-59.) dienen. Des alten weiland fo furdtbaren aber von Hrn von

Faller **). geftürzten Vorurtheils von} der äufferften Empfindlichkeit der Beinhaut über haupt / nicht zu gedenken, ſo hat man bisher eben fo wenig in. ihr, als in. der. Knochenſub⸗ ſtanz ſelbſt die mindeſte deutlihe Spur eines erweiſen koͤnnen.

760 | Ahr Kluge ift zuförderft dem Knochenſafte BR Schranlen au feßen, der ſouſt D 3 | bey

N 9. ALBIN! icomes dm foetur tab. XVL fig. 162.

9— HALLER de partib. c. h. fenfibilib. in den Commen- Ra. tar. Societ Goettingenf. T.Il. 'ad a. 1752: ‚P- 123.

m f. und PEIR. CASTELL: exper. quibus varias c. par “je u * carere cunjlitit. ‚Goett. 1753. p. 61. uf. | 1;

54 Sechſter Abſchnitt.

bey ihrer Verletzung wuchert, und die Knochen⸗

ſchwiele verurſacht: Ferner ert ſie eben die Mahrungsgefaͤße für den Knochen und fuͤr ſein Mark: verbindet gewiſſermaßen die einzelnen Knochen zum ganzen Gerippe zufammen: und |

befeſtigt die Anfäße der Anochen an das Haupt⸗ | ſtuͤck derfelben. Der befondern Zwecke der

harten Hirnhaut u. a. m. zu geſchweigen.

9 $ 77. m ‚Hingegen war der vermeinte Nutze unges

gruͤndet den einige beruͤhmte Maͤnner des vo⸗ rigen Jahrhunderts; z. B. Mlalpiabi 7),

Grewo **) und Pitcairn ***) der Beinhaut Br daß aus ihr der Knoche felbft er⸗ zeugt werde, und den nun neuerlich der ſcharf⸗ ſinnige —— aus der Vergleichung

der |

”) Oper. poffhum. p- 48. Auch in der Idea anat. plantar. |

* in der dif. epiſtolica ad Sponium etc. ) Muf. reg. Societ. p.'6. 9%) Elem. medic. phyfico mathem. p. 46 u. f-

) ©. deflen 7 Auffäse in. den Mem. de l’Acad. des Scienc. von 1741 = 43. und Hrn. Sougerour Mem. Sf. les os War. 1760. 8. zur Vertheidigung der Dübamelichen Meynung: die auch der würdige Hr. Bonner in den Confider. fi les corps organif. $. 221. u. f. benfällig vorgetragen hat. Ihr line

grumd iſt hingegen vom Hrn. v. Haller durch feine

berühmten Beobachtungen des bebrüteten Küchels hen im Eye erwieſen worden. f. deffen Denx Mem. F. la format, des os. Lauſanne 1758. 12. und *

| mehr

| |

Bon der Beinhaut, 55

der Beinhaut mit dem Baft der Bäume zu beſtaͤrken ſuchte *. |

mehrt in dem operib. minorib. vol. IT. Yuch ſelbſt Albinus ift hierin mit Hrn. v. Seller gleicher Meynung geweſen, und bat ebenfalls Hrn. Duͤ⸗ hamel umfändfich widerlegt, in dem annot. acad; TIL EL b

Und daß auch die neuern übrigens fehr merk⸗ sohrdigen Verſuche des Hm Troja über die Erz zeugung der Beinfihwiele der Dühamelfchen Mey: nung · ben weiten nicht jo günfig find als man

. geglaubt bat, iR ichon in Hrn. Hofr. Richters ir. Bibl. am angef, D. von mir angemerkt.

7) Aus einem Ähnlichen Zehlfchluß, der. befonders durch Die -Emochichte Härte mancher Sehnen bey den Nögeln, zumal am .Schienbein des waͤlſchen Hahns, veranlaßt worden, alaubte man im vort- gen Jahrhundert, daß die Knochen menigs fiens großentheils aus den Sehnen entflünden. ſ. NIC. STENONIS de muſc. et glandul, obſt p. 26. CasP. BARTHOLINI jun, Specim. hif, anat. part. c. = h. pP: 185: u. f. .

D4 Sie⸗

Eiebeter Abſchnitt. Vom Knochenmart.

Is 78%

Da Knochenmark ift ein ölichter Saft,

der. dem ‚übrigen thieriichen Fette ähnelt,

> und faft blos in Ruͤckſicht feines Aufenthalts

und feiner Beſtimmung einige befonbre Vers ee zeigt

ar 790 *) Dan hat ehedem verfchiedenen Thieren das Hart ohne Grund abgefprochen. So war es 3. DB. eine allgemeine Sage , daß die Lömenfnochen gang dicht und marklos wären, und fpgar am Stahl geuer fblügen. f. arısior, bif. animal. III. 7. ein Irthum dee doch fihon zum Theil von GaLrnvs de vfu partium XI. 18. weit umftändlicher aber von FALLOPIVS expofit. de ojlibus, Oper. pag. 527. DON CaLvMmBvS de re amat. pag- 115. und vom RENAI, HENER apolog. pro VESALIO adverf. SYLYIVM Ven 4555: 8. pag. 27. widerlegt worden,

- Den Schildkröten fpricht der fonf fo genaue CaLDEsı das Mark gröfientheils ab. delle Tarta- rugle Fior. 1697. 4: zumal jagt er von den Pandfchiderdten pag. 23. ‘“Gli ofli delle Tarta-

„ruche terreflri fono anch’ ef internamente fenza » punto di midollo e quafi totalınente folidi, eccetta „aluni, che potrebbonfi dire un poco fpugnoft „di Spugaolita denla e durifima.

Vom 7

> le —32 79. np; wird eben fo wie anders Fett, aufeine ganz einfache Weiſe aus den Häuten der Schlag⸗ adern in anfänglich fli ‚ffiger Geftalt durch: geſchwitzt (diapedelis), wird aber Durch den Aufenthalt nach und nad etwas feſter und ſchmieriger *

$. 80. N Ss größter Menge findet, ed ſich in * mittleru Markhoͤlen der Roͤhrenknochen, wo es gleichſam eine dichte Wulſt bildet, da es hingegen an den Enden dieſer Knochen, ſo wie in den flachen⸗ und rundlichten und vieleckichten Knochen nur in das ſchwammichte Suodenge webe G 66.) vertheilt ift. |

J. 81.

& wie aber anderes Fett von den Zellen des gemeinen Zellgewehes umfchloffen wird, fo. die einzelnen Marktröpfgen von den Fleinen Zellchen **) der Markhaut (tela medullaris, ‚oder fogenanntes periofleum internum $.71.), ER au dieſer die ſaͤmmtlichen

D 5 Mark⸗ Mn

5 & wie das übrige Fett bey- verfhiedenen Thieren von verſchiedener Eonfiftenz ift, fo —* das Kno⸗ chenmark. Bey den Wallfifchen i. © KR es ein fuͤſſiger Thran u. ſ. w.

Fe ee de ofium medulla. Lipt. 1748. hg. 2.3. Auch im Viten B. ber Sallerijhen anatom. "Srmmi. :

ss Siebenter Alm,

Markzellen und Hölen der Knochen, ausgeklei⸗ det ſind, und welche, zumal in den großen Roͤhrenknochen ſelbſt wieder mit einem uͤberaus kunſtreichen Gewebe von ſich durchkreuzenden, theils unbeſchreiblich feinen Knochenfaͤden, uns | ‚seenügt ı und befeftigt werden.

F. 82%

| Diefe Markhaur befteht zwar au aus Zellgewebe, und ſteht in ſofern mit der wahren aͤuſſern Beinhaut in einiger Verbindung, hat aber doch uͤbrigens ſo ſehr wenige Aehnlichkeit mit derſelben, daß ſie nur ſehr unſchicklich mit dem Namen Yon perioſteum internum belegt werden kann ($.71.). Sie entfteht urfprüng- lich von der Äuffern tunica cellulofa der Blut⸗

gefäße *), die fih in die Knochenzellen und

Markhoͤlen vertheilen ($- 32.).

$. 83: Die obgedachte Frage über die Empfind:

lichkeit der Knochen, ift befonders in Bezie—⸗

auf das Mark * verſchiedentlich ver⸗ fochten

9 Daher * in den mehteften Luftknochen der Voͤgel, von welchen ſogleich die Rede ſeyn wird, nur wenige Spuren von dieſer ſogenannten innern Beinhaut merklich. Die wenigen Gefaͤße die in dergleichen leere Knochenhoͤlen gehen, laufen an den Waͤnden bin, an welche fie blos mit einem zarten zu ihren * Seiten ausgebrei⸗ ten 3 befeſtigt werden.

Zn re En ©

! u

Vom Knochenmart. 9

fochten oder beſtritten worden ). Go mie th. mie einen Nervenfaden habe entdecken koͤnnen, der nur in die Knochen, geſchweige zum Mark gegangen waͤre, ſo ſind auch von meinen uͤber das vermeinte Gefuͤhl deſſelben angeſtellten Ver⸗ ſuchen, die an Thieren ungleich und nicht ent—⸗ ſcheidend, die an Menſchen aber voͤllig ver⸗ neinend ausgefallen **). er

$. 84.

-») Zu den ersten die ſich durch Erfahrungen an Knochenkrankheiten von der Empfindlichfeit des ‚Marks überzeugk hielten, gehörte mweiland ‚befons ders ic. Maſſa, fo mie neuerlich die Herm Bordenave, Sabatier, Troja u...

Annderntheils verfichern auch verfchicdene Zer⸗ gliederer die Nervenfaͤden in die Marfhölen ‚der Knochen verfolge zu haben, mie 3. B. Hr. Portal im afen Band des Precis de chi- ‚rurgie pratigue; Cud. Palieni in den Epif. ad ; HALLER, fcript. Vol; IV. pag. 106. 131, Andr, Comparetti de vaga aegritndine infirmitatis nervor., - Hr. Prof. Ad. Murray in derfrobfchrift de fen- fibilit. offium morbofa die auch im ıflen B. der A.

medicor, Suecic. wieder abgedruckt iſt ꝛc.

Hingegen hat längft der fcharffinnige jüngere Riolan im Enckeirid. anat. pathol, pag. 553, und Hr. v, Haller a. a. D. und in den Nov. Comm, Goetting. -T. UlI. p. 129. u. f. und Bromfield 2a. m. ſowohl aus den fruchtloſen Nachforſchun⸗ sen der Nerven im Mark, als aus Erfahrungen an Knochenkrankheiten die Kühllofigkeit des Mrar- Tes behauptet. | |

AR Hrn, Hofr. Richters hir. Bibl. am angef. Ort.

60 st Beni. Eben fo * if man Zeit iber - den Nutzen des Markes geweſen· Die alte Meynung, daß es zur Ernaͤhrung ber , Ruochen bentrane,, bat doch. nod) in neuern Zeiten *) Beyfall gefunden ohngeachtet fie laͤngſt von de Miarque *D L, Lemery #9) u. a. widerlegt worden war... Seßt ift fie fol⸗ gends durch bie merkwürdigen. Entdeckungen über fo viele markloſe Knochen des Vogelge Spned PER ER: ha fie fo we⸗

x EHER,

29 LIEVIAVD. Efais. amatamique. Pag- 12. der 2ten Ausgabe. ee

*) 1AQ. DE MARQVE paradoxe. ou Traite‘ mednllaire an - quel ef} amplement pronve contre P’opinion vulgaire,, que la moelle nefk pas la monrriture. des 05. Par. 1609. 8

“.) £1. Diff. fur la nonrriture des os, die neBf Courtials und T. 8. Petit's Abb. von Knochentrankheiten in Leiden 1709. 8. herausgefommen,

“) Daß manche Knochen amGerippe der Vögel markleer und hohl find, ift länafi bekannt gewe— ſen. Der große Geliler brauchte ſie als Beyipiel

um zu beweiſen, daß eine boble Röhre meit ftärs r fer iſt und mehr reſiſtirt als ein ‚dichter Cylinder von gleicher Länge und von gleichem Gewichte, der abs folglich dünner feyn muß. ſ. deſſen Dif corfi e imofl: ation: matematiche etc. im üten B. feiner zerke der Bologn. Ausg. v..1655,, pag.ı 11. u. f. Und Dv rerıre fagt ausdrüclich- ım Ilten Band feiner bif. gen, des Antilles Par.ı667. 4. ag. «72. von den Kropfgänfen: “leurs os font lancs, —— et tous creux. Pe 14

* * .

N J

Vom Knochenmark, 61

nig zur Erzeugung des Callus bey, das viel⸗ “= nad Troja s und meinen eignen a a a Ders

„et Bas! molles les Sauvages en des Siflets quꝰ· ls eltimene.” Auch bat Hr. Prof. Schnei⸗ der eine aͤhnliche Bemerkung ſchon bey Kaif. Frie⸗

„derich U. ‚de arte'venundi cum avibns aufgefunden. BAER Samml, verm. zur Seepeie ꝛc. Bi |

Aber die Bekinmung und den ER biefer hohlen Lnochen und daß ſie mit andern ſchon vom großen Zarvey entdeckten Luftbehaͤltern der Voͤgel i in Verbindung ſtuͤrden (ſ. HARVEY de gene- ir rat. animal, -Exerc. II. pay a. u f. der Londner Orig. Ausg. v. 1651. 4) hat zu allererſt Hr. Prof. Camper a. 177! ausgefunden, und ‚feine fo wich⸗ tigen Bemerkungen darüber theils im ten Band Der Verhaudel. v. Rotterdam theils im Vten B. der ‚bedendaag [che Vaterlana[che Letteroeffenngen bez kannt gemacht. Seine neueſten Entdeckungen dar⸗ uber find dem erſten B. feiner von Hrn. Serbell überfegten kleinen Schriften Leipz 1782. 8. ©. 151. u. f,.beygefügt: Erfi einige Jahre ſpaͤter hat auch Hr. Job. Zunter unterſuchũngen über dieſe Lüfte ER knochen angeſteilt ſ. Die pbilof. Transuct. Vol. LXIV. —— ?. I. pag. 205. 1: f.

Die Hanptfache geht dahin, daß fs bey den meiften Vögeln die großen Roͤhrenknochen, zumal die Schulter: und Schenkelknochen eine große leere Hökıng enthalten, die höchftens. nur mit einigen knochichten Dueerfäden durche Treuzt if. Andre, zumal die am Thorax ent⸗ haſten zwar Feine große Hoͤlen, fondern End: chernes ſchwammichtes aber_ ebenfals markleeres Gewebe, und diefe Deiderley Gattungen von Luft: knochen ſtehen mittelt großer und fehr fichtlicher Dazu beffimmter Köcher und befondrer (Gefäße, des ren Gang und Verbindung neuerlich Hr. Magifter WMerrem entdeckt bat Ci. Leipz. Magaz. *

62.

ates St. ©. 406 und f.) mit den Lungen in Bere bindung. Endlich ift aber auch die Diploe der ‚Hirnfchaale bey vielen Vögeln, zumal bey den Papageyen ıc. überaus die, ſchwammicht, und do) ebenfalls völlig niarkleer , und dieſe wird wie der Schnabel und der Unterkiefer durch die Euſtachiſche Röhre mit Luft gefüllt. i

Alte dieſe markleeren RuftEnochen zeichnen ſich auf den erſten Blick durch ihre Lerchkigkeit, Weiße und Sprödigkeit von den mit Mark verfehnen Kno⸗

chen aus. Meiſt find fie auch halbdurchſichtig.

Ihr Nutze zur Erleichterung des Flugs erhellt fchon daraus, daß hochfliegende Vogel wie z. B. der Adler, mit ſehr vielen dergleichen Luftkno⸗ chen verſehen ſind, bey den nicht fliegenden bins gegen, wir beym Straus ꝛc. Die Schulterfnochen auch nicht hohl find u. ſ. w.

Eine entfernte Aehnlichkeit mit diefen Luftkno— chen der Voͤgel zeigt ſich uͤbrigens doch ſelbſt auch beym Menfchen am Zigenförmigen Fortſatz (pro-

ceſſus mattoideus) des Schlafbeins, defien Zellen mit.der Paufenhöle und der Euſtachiſchen Röhre in Verbindung fkehen.

*) Denn wenn das Mark zerftärt worden, fo ergies fen die Gefäße, die fich ſonſt hinein vertbeiten, x nunmehro Knochenſaft, und zwar ergieft ſich ders be wenn die ausgeleerte Markroͤhre mit Charpieꝛe. ausgeſtopft wird, deſto färker in den auſſern Callus, der die alte Röhre nun wie ein Sutterak - ungiebt; wird fie aber leer gelaſſen, fo erzeugt ſich auch in ihrem innern cin neuer Knochenkern. Das leztre mar mir damals als ich den gedachten Aufſatz a. angef. DO. einruͤckte noch nicht gelungen, Seitdem Aber habe ich es ofter beſtaͤtigt geſehn.

om / Kno chenm ark. 63

Nutze, daß ein Theil davon durch die Knor⸗ pelflaͤche der Roͤhrenknochen dringen, und ſich dem Gelenkwaſſer beymiſchen ſolle, ſteht zu bezweifeln, ſo wie ſich die beſondern Gaͤnge die ‚er zu dieſer Abſicht in den Kuochen annahm, bey genauerer Unterſuchung keinesweges bes ſtaͤtigen *). | |

Der Hauptnutze des Markes ift hingenen den Knochen gleichſam einzuölen, ihm dadurch Feſtigkeit, und doch zugleich Gefchmeidigkeit *) , amd Schnellkraft zu geben: Befonderg aber auch die Verbindung der Beftandtheile des Kochen, nemlih der kalkichten Knochenerde und der Phosphorusſaͤure mit der thierifchen Gallerte, ‚zu befördern und zu verflärken. 9

N Ich uͤbergehe den abentheuerlichen Nutzen, den Teeuwenhoͤck, der ſich ſo oft durch feine Micro— ſcope irre führen lies, dem Mark andichtete, daß es durch befondre Gänge als Fettſchweis auf die Oberfläche der Haut geleitet werde ie. philof. Trausact. No. 366, ‚Pag. 97. {

) Daher die Enirfchende Sprödigfeit der erften Kno⸗ chenkerne bey zarten Leibesfrüchten, bevor fh ch einige. Markzellchen in denfelben gebildet has ben; oder auch bey den gedachten markleeren Vo⸗ gelknochen. | Ä

J Achter

En 77 em f} v > era. er er

Ts 3

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64 Be Achter Abſchnitt. | | | Vom Knorpel, | $. 86. ; | 1 V Jie Knorpel *) unterſcheiden ſich von X den Knochen ($. 1.) dadurch, daß fie

von milchweiſſer Farbe, halbdurchſich⸗ tig, aͤuſſerſt elaſtiſch, und uͤberaus glatt ſind.

ee

Sie fommen zwar in fo fern mit den Kno—⸗ chen überein, daß ſie aud) fo wie Diele, ein ſchwammichtes Zellaewebe ($. 62.) zu ihrer Grundlage haben, das nur ſtatt des Kno⸗ henfafts blog mit einem gallertartigen Leim getränfet ift, und daß fie von auſſen fo wie die Knochen, auch mit einer Art Beinhaut (peri- chondrium $. 70.) befleider werden.

J

F. 88.

9 ww. HVNTER if philof. Trancact. No. 470. von den Knorpeln ber Gelenffläcben. F. Dav. HERISSarTt in den Nen deFacad, des fe. 1748. bey Gelegenhnt Dee Brufibeinfnorgel. 10. sort Haase dif. de fabrica sarssiagiuum, Lipl. 1767. mit Kupf.

| Vom Knorpel. N " g 88. | Ä E17

Reh zeichnen fie fi is anfer den obges dachten (S. 86.) auch noch Durch andre fehr auffallende Verſchiedenheiten gar fehr von den Knochen aus. Erſtens enthält ihr inneres ſelbſt da wo es poreus ift, Feinwahres Mark *), "folglich auch Feine Markhaut (G. 81.). Fer⸗ ner werden fie nicht fo wie die Knochen, von der Farberröthe angegriffen: auch nicht fo leicht Yon Säuren, und nod) weniger vom Beinfrag, and ‚den ihm verwandten Kuodjenkrankheiten. ‚Und dann heilen auch ihre Wunden nicht, wie bey Knochen durch eine ————— ang N. eine Narbe. |

$. 89 Bey der zarten Leibesfrucht ift bekanntlich Dad ganze Gerippe blos Enprplichtz wovon aber nad) und nach der bey weiten größte Theil verknoͤchert; und hingegen nur ein geringer les benswierig Re bleibt,

$. 9%

2) Ch habe war ſo wie RR in vatnöcheıten Knorpein des Kehlkopfs auch im worum ırem Callus, aber nie im wahren noch unveränderten Kuorpel etwas einem ana Knochenmart aͤhnliches finden koͤnnen.

a

BE Achter Abſchnitt. Er $ 90, ,

Nach Blefe Verſchiedenheit laſſen ſi 5 die | lhbenei überhaupt ſehr füͤgichi in zwey nr abtheilen: k |

A) verfnöchernde (offefsentes) **

B) beſtaͤndig bleibende (permanentes oder wie fie Sallopius nerat, verae).

$. 91.

Die letztern ſind wieder entweder vom Ge |

rippe abgefondert, wie 3. B. die Enorplichten

Bogen in den Rändern der Augenlider, oder

fie fteben mit demfelben in Verbindung. | $. 92;

Zu diefen, als son welchen bier allein die - ‚Rede tft, gehört zuförberft die Knorpelrinde, die nach beendigter Verknoͤcherung noch an allen Gelenkflaͤchen der Knochen uͤbrig bleibt, die Köpfe uͤberzieht, die Pfannen auskleidet u. f. w. ar bie abgefonderten flach ausgeholten (Meniſci) die zwiſchen einigen Gelenken, wie z. B. im Kniegelenke, in der Einlenkung des Unterkiefers mit dem Schlaf⸗ bein , zwiſchen dem Schluͤſſelbein und dem Bruftbein, zwiſchen der Elnbogenröhre und dem dreyeckten Beinchen (os triquetrum), inne

van dann auch die Knorpelblaͤtter, die zwi⸗ ſchen

F

ſchen einigen sähe mit einander verbun⸗ denen Knochen, 3 B. am Becken ic, feft ſitzen,

und endlich die, fo als Fortfäße mit gemiffen

Knochen, z. B. mit den vordern der Rippen fortlaufen. $. 9% * Da Nutze dieſer Knorpel geht See | bahn. die Bewegung der Theile des Gerippes, entweder überhaupt wie in allen Gelenken —, oder zu befondern Abfihten wie beym Thos tar zu erleichtern. Dann aber au burd) ihre große Schnellkraft, Nachgiebigkeit bey ftarfen Druck zu bewuͤrken ): und endlich auch die Befeftigung mancher Knochen unter einane ber auf gemiffe Weife noch zu verſtanken. y

94

Beh dieſem wichtigen Nutzen, ben bie Kndr⸗

Del. leiften follen, gehört 68 zu den merkwuͤr⸗ digſten aber weifeften Einrichtungen des thies zifchen Körperbaued, daß ohngeachtet alle Sen te die er ber Leibeöfrucht

nod)

* Au diefe ausnehmende Eiaichit der Knorpel, befonders der zwiſchen den Wirbein liegenden. Snorbeikcheibin, gründet ſich die fonderbare Bir merfüng, dag der menfchliche Körper Lo ur aufrechten Stellumg dm Morgen um e trächtliches Höher if, als am Abend. daße und Becker in den Phzlof. Transad. Nr. 5 er Abt Sontenu in der Hil. dei Acadı der St. 725

+

68. Achter Abſchnitt. Vom

noch die Stelle der PT Knochen einneh⸗ men, zu ihrer Zelt fo leichte verknoͤchern

dieſe hingegen in Verhaͤltnis fo ſehr ſelten, ja

wuͤrklich weit ſeltner als andre weiche Theile des Körpers (F. 50. N. in Kunochen ver⸗ aͤndert werden, und ſelbſt bey Perſonen vom hoͤchſten Alter meiſt nach gauz nalen" und uns

J veraͤndert gefunden: werden R | $. 95

Sn wie aber gar viele weiche Theile des

Koͤrpers durch Krankheit oder Alter verknoͤ⸗ chern koͤnnen, ſo find. auch mauche, wie z. B. die Sehnen u. a. Theile des Fußes durch an⸗ haltenden Aufern Druck dem one aus⸗

geſetzt R).

Daher iſt z. B. eine vollkommue wahre |

der © ammbeintnörpel fo unerbört —: und der große ey fand in der Leiche des 153 jährigen Thones Parre die a Anhänge der Rips

pen am Bruſtbein noch fo gefchmeidig und biege

fam, als irgend bey einem jungen feifchen Manne

Den ganzen merkwürdigen Gectionsbericht bat

Job. Betts feinem Buche de ortu er aatara * . guinis Lond, 1669. 8. bevgefügt.

) v. HALLER elem. phyfiol. vol. VIII. Pi I, p. 336.

Neun⸗

u

a. 3 / i . i 3 > 9 N 6 . . . 4 > 2 « . R W . e *

Neuer Abſchuitt Von der mannichfaltigen Verbindung der Knochen unter einander.

= 96%

Das Gerippe des erwachſenen Menfihen | ift aus 242 Knochen zufammengefeßt, die nad) der vielfachen Bewegung zu deren Boll: ziehung der Körper und feine Gliedmaßen ge⸗ ſeyn nüffen, auf eben fo vielfache Weiſe, und nad) den weiſeſten Gefegen einer bewuns dernswuͤrdigen Mechanik, unter einander vera bunden ſind —*

| Alle diefe nur mögliche Verbindunasarten, ee doch Kon ſelbſt gee in wey Haupt:

daft | | 3

| se Der der die vetſchiednen Serbinbungensten der Knochen genau beſtimmt bat, if der fürtrefliche

Sallopius in feinen fo reichhaltigen obferuat. anat, ©.9%. f. der Orig. Ausg. Unter den folgenden Zer⸗ —* hat vor allen der verdiente Duͤverney dieſe ganze —* genau und umſtaͤndlich bgehan⸗ delt. ©. deſſen erſt nach feinem Tode erfchienenen

. ODenvres anat. Tom, }, Par. 1761. 4. © 3 bie ui,

E *

7. & —— abſchnitt.

auſer den Zähnen, den Gehoͤrknoͤchelgen und

u

begreift dreyerley Arten von unbeweglcher Befeſtigung. |

IN } Gi f \

1 unbewegliche Befefligung s der | | Gen unter einander (Synarthrofis).

u. "Verbindung durch bewegli ® e lenke et

$ 98. | Die erſte Zauptelaſſe die Synarthrofis

in un Zum

A) Durch ſogenannte Naͤthe (Sururae),

B) Durch einnageln (Gomphoßis),

©) Mittelft Rnorpel ober: EIER Bm der

$. II. Say SE A) Unter den Naͤthen 9 ſind alle air nigen Verbindungsarten begriffen, wodurch

An, Un " ie „u ei

dem Unterkiefer die ſaͤmmtlichen Knochen ber Hirnfchaale**) untereinander befeftigt A n

| S 7 ER BoSE progr, de futnrar, ‚eranli bu, fabri- tat, et er Lipf. 1763.

Von Verbindung der Knochen. 71

Dan theilt fie wieder in zwey Gattungen

2) ächte Näthe (Suturae vera). Wenn

die zufammenftoßenden Ränder Yon einem paar flacher Kuochen, mit doppelt und dreyfas chen Reihen von zackichten Zähngen und Zapfen in einander greifen; die zumal auf der Auſen⸗ ſeite ein fonderbares Anfehn geben *). Ihrer find , eigentlich nur drey bis der: 1. Die Kreuznath G. corondlic). 2. Die Pfeilnarh (S, Jagittalis). und 3. die Sinterhauptsnarh (S. lambdoidea).

- Hierzu fommt, gemöhnlich doch nur bey jungen Perfonen 4. bie Stirnnath (>. ——

b) unaͤchte Käthe (futurae fruriae),

griffen weh: Beſonders find dieß ı. die DT... C4 .. Suge

—— nichten Schuppen per bes eigentlichen Schitdpatts, womit dee Enochichte Ruͤckenſchild von aufen be- —— und wodurch tiefe Furchen in denſelben BT. nr ‚aber niemalen auf jene ıf, fondern burchkreuzen fich mit ihnen in MRichtungen.

Mur ER Menfchen ift die Aufenfeite dieſer wah⸗ ren Naͤthe in ein fo fonderbares Zickzack geſchlaͤn⸗ ge GSelhſt beym Affen find fie, wie ſchon Eu⸗ ſtachius angemerkt hat weit einher. . im * |

. I | “P 73:

n oe der mebsefen übrigen re

| es Tolgends mehr nur unschte bey den uͤbrigen verdie⸗ nen fe auch kaum nur diefen Namen, -

a * KIN

worunter alle uͤbrige Suturen des Kopfs be⸗

8 m

——— Reunte Abſchnitt.

Sugen (harmoniae), moben die Knochen zn zwar | | mit rauhen und unebnen, aber doch nicht fo gezaͤh⸗

nelten Rändern an einander ſtoßen: und 2.

bie Schuppennath (S. /auamo/a), wornit die

Sharfzulaufende Släche des Schlafbeins am ; anliegt.

* $. 100.

B) Gomphofi is heift blos Die Befeftigung der Zähne in den Kinnladen, da fie mit ihren Wurzeln in die Zahnzellen mit eingenagele find *)

$. 101

C) Die Syniphyfis ift ‚wieder von zweher⸗ ley Art.

a) Entweder find die an einander floßenden Knochen durch eine dazmifchen liegende Knor⸗ pelfcheibe verbunden ( Synchondrofis) , derglei⸗ chen z. B. zwiſchen den —— zwi⸗ ſchen den Huͤftknochen und dew. heilligen Beine

zwiſchen den Wirbelbeinen wilden dern er

) Es find nur ſehr wenige Thiere, ben EN hie | Zähne auf eine andere Art mit den Kinnladen vers

—* bunden find, und dann find fie ſogar beweglich,

eingelenkt. Die it der Fall bey den Giftzaͤhnen der Schlangen, und bey den 6 Reihen von vielen hundert Zähnen im Rachen ber Hay ode Don jenen f. Fontana für le venin. de la e T.1. pag. 10. umd von Diefen +. Dav. HERISSANT in Di Mim. de Acad. des &. 1749-

/

Bon Verbindung der ——— 73 HN, pen und, dem Brufbeine Sefintlic

h b) bie REN heſchieht burch ſehnichte Bänder (Synmeurofis) wie bey den Stuͤcken aus ‚melden das Bruftbein. zuſammengeſetzt iſt ꝛc.

$. 102. | i : Die: 3weyte Kauptelaffe von Verbin⸗ dungsarten der Knochen ift die Diarthrofis (Articulüs, iundura), wenn Knochen durch bewegliche Belente mit einander verbunden ſind. Mehrentheils gefchieht dies blos mittelft einer glatten Rnorpelrinde, womit die Gelenk⸗ flaͤchen der Knochen überzogen find + bey. einis gen aber Liegen auferden wie ſchon gedacht ($. 92.), noch befondre Knorpelfcheiben zwi⸗ ſchen inne, Sie zerfällt * der verſchiedenen Richtung und Beweglichkeit der Gelenke, wie⸗ der in vier Arten: *

9 wenn die Gelenkflaͤchen Knochen ſtraff aneinander ſitzen (Amphiarthrofis)

a Wenn ein Knochen ſich um’einen andern 2

„wie um eine Angel oder Axe dreht (Rotatio).

9 Wenn er wie ein Gewinde, nur nach einer geraden Richtung werden —* Ba

——0—

u) In De;

1

en

$. 103. ; A) Amphiarthrofi is gehört vorzuͤglich die Verbindung der Knochen der Handwurzel (carpus) und der mehreften der Fuswurzel (tarſus), ſowol unter einander ala mit den -'

Knochen der Mittefhand (metacarpus) und des Mittelfußes (metatarfus); fo wie auch dieſer ihre Zuſammenfuͤgung untereinander. Ferner die ber ſchraͤgen Fortſaͤtze (proceſſ. obliqui) der . Rüdgradswirbel untereinander, und der beiden Knoͤchel (malleoli) mit dem Knöchelbeine (talus). Nicht ganz fo flach, aber eben fo ftraff ift auch die Verbindung der Rippen mit den Rücenwirbeln und der Gehoͤrknoͤchelgen unter einander. -

F. 10%

Die B) Rotatio (commiſſura trochoides bey gallopius *)) hat ebenfalld einen jehr einges Ihränften Bewegungskreis; meift nur im hals ben Eirkel. Das vollfommenfte Beyſpiel das von giebt der erfte Haldwirbel, der ſich um den zahnfoͤrmigen Fortſatz des zweyten voͤllig wie um eine Angel dreht. Eben dahin gehoͤrt aber auch die Bewegung der Speiche (radius) *

a die

Riolan's Erinnerungen über dieſe Zeticulation ſ. in deſſen Comment. de ed pag. 764.

J

Ic, 8 " r

Von Verbindung der Knochen. 75

bie Einbogenrößre (vlna), zur fogenannten pronatio und ſupinatio. :

Der C) Ginglymus eine überaus ftarfe

robuſte Verbindungsart gleicht einem Bes

winde oder Anie (charniere) wo zwey Rnos chen mittelft mehrerer erhabener Reife und

dazwiſchen liegenden Vertiefungen in einander . greifen. Beyſpiele davon geben ‚vorzüglich

die Verbindung des Schulterbeing‘ mit der

Elnbogenroͤhre mittelft der fogenannten Rolle

Ctrochlea), und des Schenkelbeind mit der Schienbeinroͤhre. Ferner die Einlenkung des pordern Glieds des Daumen und der großen Zche, und die beiden vorderſten Reihen von Gliedern der übrigen Finger und Fuszehen. Auferdem kann aber auch freplich die Bewe⸗ gung des Kopfs auf dem erfien Halswirbel, der Knieſcheibe am Knie, und der Schienbeins röhre über dem Knoͤchelbein dahin gerechnet

. werben.

| x | $ 106, | | Endlich D) Arthrodia, wenn eine mehr. oder meniger convere KRugelfläche, in einer tiefer oder flacher ausgefchweiften Gelenfhöhle bewegt wird, Won der Art ift die Articula⸗ tion des hinterften Glieds aller Finger, Dau⸗ men und Zuszehen, mit den Knochen der Mits N telhand

=: Ge —— 76 Neunter Abſchnitt.

telhand a de3 Mittelfußes. Ferner das Gelenk der Speiche (radius), ſowol mit dem Schulterbeine als mit den Schiffgen (os naui- eulare carpi) und dem halbmondfoͤrmigen Beinchen (os lunatum) der Haudwurzel. Auch das der Einbogenröhre mit dem dreyeckten Beinchen (os triquetrum); des Knoͤchelbeins mit dem Schiffgen (os nauiculare tarſi), und. des Unterkiefers mit dem Schlafbein. Beſon⸗ ders aber des Schulterknochen mit dem Schul terblatt, als des allerbeweglichſten Gelenfes am ganzen menſchlichen Körper —: und endlich die tieffte von allen, nemlich die Einlenkung des Schenkelkopfs in die Huͤftpfanne, die we⸗ gen ihrer auszeichnenden Bildung mit dem be⸗ fondern Namen her belegt worden.

i h Zehnter | Abſchnitt. | Von dem Gerippe und deſſen 4 WVerſchiedenheiten. IE

4109. $: 103

DIT ad son den Knochen überhaupt gefagt worden, (F. 1. 56.) daß. fie Die übrige Form der weichen heile beftitumen, das gilt nun vorzüglih vom ganzen Gerippe, deffen Form bey allen Menfhen, und durch ‚alle Stuffen ihres Lebens der Form ihres ganzen Körpers fo angemefjen entſpricht ), daß es TER | de einem

.*) Eine doppelte Anmerkung fließt hieraus. Daß es nemlich eben fo viele Kunſt und Meifterhand vor⸗ ausfent, ein ſchoͤnes Menſchengerippe, nis eine Schöne nadte wenfhlihe Figur zu zeichnen: und daß zweytens die bekannten Magße, für die Ber: haͤltniße der Theile des nadten Körpers, auch ven Probfein für abgebildete Gerippe abgeben : wo⸗ von aber, unter der ſo großen Menge, die in den theils fo prachtvollen oſteologiſchen Werken befinde _ lich ſigd/ nur wenige dieſe Pruͤfung vertragen,

Als Muſter dieſer Art dienen die drey beruͤhm⸗ ten Gerippe beym veEsaLıvs de corp. bam. fabr. (S. 203. 204. und 205 der ſchoͤnſten orig. Ausg. von 1555. ) verglichen mit den beiden herrlichen Figuren im feiner Epstome, die nach aller Wahr: ſcheinlichkeit von Titian gezeichnet ink ©. Mob: ſen von Bildn. ber. Aerzte ©, 87.

r 4

4. 4 —*

8 Zehnter Abſchnitt.

einem irgend geuͤbten Ange nicht ſchwer fallen muß aus einem nur leidlich erhaltnen Gerippe nicht blos Alter und Geſchlecht, ſondern auch Wuchs, Conſtitutivn und die Hauptzuͤge der Geſichtsbildung des Koͤrpers, dem es ehedem zur Grundlage gedient, zu erkennen.

%. 108. —— So unendlich nemlich der individuelle Kor⸗ perbau, und die Geſichtsbildung, des im Ganu⸗ zen freylich ſich gleich bleibenden Menſchenge⸗ ſchlechts, uͤberhaupt verſchieden iſt, eben ſolch eine unendliche Verſchiedenheit findet ſich bey einer genauern ſcharfſichtigen Pruͤfung unter der Bildung und Form und Taille und mehrern oder mindern Eleganz u. ſ. w. Der, freylich auch im Ganzen einander gleich ſcheinenden menſch⸗ EM Ba ER lichen

Und daß eben aus jenem Grunde auch das ana⸗ tomiſche Studium der Künftler ſich nicht etwa auf einen Muskelmann einſchraͤnken, ſondern von der Oſteologie ausgehen muͤſſe, daruͤber kann man wey der guͤltigſten Richter nachlefen: Beide ſelbſt ſehr große Kuͤnſtler, und die zwey andre der aller⸗ größten deshald zu Benfpielen aufftellen: zenve- Nvro CELLINI In den dife. fopra 4 principi del difegno om Ende feiner due Trattari, den Michelangelo Buonarota (den vertrauten Freund des Reald. Columbus, md der wie man aus Vafari weis, 12 Jahre lang Anatomie ſtudirt haben Au und Mengs über die Schönheit und den Geſchmack in bes Malerey ©, 77. den Raphael,

D & 6; a ww » m 2 a x

TEN :W

Vom Serippe =‘ lichen Gerippe ): und ſelbſt in der ver⸗

ſchiednen Feinheit und Feſtigkeit des Korns der Knochen u. ſ. °

* $. 109:

Aufer diefen endlöfen individuellen ‚Cha: racteren wodurch ſich ein jedes Gerippe vom an⸗ dern auszeichnet, unterſcheidet man uͤberhaupt die Scelete nach der Verſchiedenheit des Alters

und des Geſchlechts der Subjecte, |

110.

& theift man fie aus jener Ruͤckſicht ins⸗ gemein in vollkommne und unvollEommne, und belegt mit dem leßtern im Grunde nicht treffenden Namen, die Gerippe von $eibess früchten, Kindern und Yon denjenigen Pers -fonen, an welchen nur die Knochenanſaͤtze noch | - nicht zu wuͤrklichen Fortſaͤtzen verwachſen find ($- 44. 46.); die aber doch übrigens fo gut als die erwachſnen alle ihren Beftimmungen Paugeseßne ——— zeigen.

§. 111.

wie daher —— zur Abbildung des natuͤrli⸗ chen Baues des menſchlichen ray aus dieſen unendlichen Verfchiedenheiten die fhönften Miss ſter auswählen follen, davon f. Hrn. Prof. Wolff de inconflantia fahricae de eligendisque ad eam reprae. ſentandam exemplaribus in den Ad. acad. Petropol.

4778. RN TH $ zumal 225 u. f 200 f;

a Y m 2,

co ° Zehnter Abfchnitt.

TEE GE ER ey | Sie zeichnen fid) befonders durch eine bops pelte Verſchiedenheit aus: Daß fie nemlich, je unreifer fie find, erftens deſto mehr Enorps lichte, oder nicht verfnöcherte Stellen haben: und dag zweytens auch alsdann ſowol übers haupt der Kopf zum Rumpf, und dieſer zu den Armen und Beinen, als auch insbeſondre die flachen Knochen der Hirnſchaale zu den eigent⸗ lichen Geſichtsknochen, die Bruſt zum Becken, die Schluͤſſelbeine zu andern Roͤhrenknochen ein auderd Verhaͤltniß haben, als beym Gerippe

des erwachſenen Menſchen R. Won beiden

dieſer Verſchiedenheiten iſt ſchon oben (im

9) Man vergleiche damit unſets großen Albr. Duͤrers vier Buͤcher von menſchlicher Proportion. Nuͤrnb. 1528. Fol., zumal zu Ende des, erſten B. und, frenlich aus einem andern Gefihtspunft Hrn. Prof, Site fur les proportions du. fqueleite de Phomme examind depuis l’äge le plus tendre, jusqu' à celui de 25, 60 ans er au dela im II. B. der fogenannten Miäm. preientes p. 572 u.

Eine Anmerkung findet hiebey ſtatt, daß da die Gerippe von Embryonen und jungen Kindern noch fehr viele Fnorplichte Stuͤcken enthalten, ‚die beym Ttocknen zufammenfchrumpfen, auch die Zeichnungen, die nach ſolchen vertrockneten Ges rippen gemacht werden, fehr entſtellt und unngtuͤr⸗ lich ausfallen muͤſſen, wie man leicht aus der Mer: gletchung folcher Abbitdungen CH: B. der fonft fo faubern Kupfer in pn. AD. BOEHMER injlit. ofleolog ) * den Albiniſchen iconib. ofinm faetus erſehen

ann.

1

Vom Gerippe, ' er

| britten und vierten das wichtige | | worden. 8. | | F Ruͤckſicht des Geſchlechts unterſcheidet ſich das weibliche Gerippe vom maͤnnlichen ſo⸗ wol in Anſehung feines ganzen habitus, des Totaleindrucks den es bey der Vergleichung macht, als auch in Bildung und Verhaͤltnis der einzelnen Theile. Doch werden dieſe bei⸗ derley Verſchiedenheiten erſt bey den Gerippen etwas erwachſener Kinder und jugendlicher Pers ing vecht merklich. |

Ve EBEN

8 Der ganze habitus des woriblichen Ges rippes verraͤiht nemlich, wenn es mit einem männlichen von gleichem Alter, Wuchs, Cons flitution ꝛc. verglichen wird, faft die gleichen Verſchiedenheiten, wodurch ſich auch der ganze Bau bes weiblichen Körpers, zumal in bee Bluͤthe des Lebens, vom männlichen auszeich, net. So wie hier am weiblichen Körper alles weit feiner, glatter, zarter, rundlicher, ſchoͤ⸗ ner gewoͤlbt ift. als beyin männlichen, fo auch am weiblichen Gerippe ceteris paribus alles weit fchlanfer, ebner, gemiffermaßen weichlis : ns als am —— die flachen Knochen bünner,

—8 Nach dieſen unterſche dungezeichen wurden a. 1630

af Befehl der Romania Aebtißin zu Paraclet die J— Gebeine

PL - = 7 * 4 r mn #% Li ru 4 | J * x y _ * F 3 » x \

Ag

2 Zehnter Abſchnitt.

dünner, die Möhren: Knochen ſchwaͤcher *); durchgehends die Ecken und Fortſaͤtze nicht fo

Scharf ausgewuͤrkt, die Furchen nicht fo tief, die Inſertidn der Sehnen nicht fo. taub, die mehre: fien Urticulationen etwas flaͤcher u. ſ. w. *).

Ge 114.

Gebeine des heil Abaͤlard von feiner Heloiſe ihren,

Wwiſchen welchen fie faſt sco Jahre lang geruht

hatten, getrennt und beide beſonders beygeſetzt, ſ. la vie de P. ABEILARD et d’HELOISE fon eponfe. Vol. II, pag. 326.

Wie es die Beſtimmung des ſchwaͤchern Geſchlechts J

mit ſich bringt, dagegen das andre, das im Schweis ſeines Angeſichts ſein Brod erarbeiten ſoll, auch

einen robuüſtern Knochenbau erfodert.

WViele trefliche Bemerkungen hieruͤber, auch über das Verhaͤltnis der Staͤrke der Knochen zu ihrer Größe, und wie 3.2. Riefenknochen, wenn

fie nur irgend die Verhaͤltnißmaͤßige Kraft aus— üben follten wie die Knochen eines gewöhnlichen Menfchen, entweder von einem ganz andern weit feſtern härtern Stoff gebaut, oder aber von einer ganz unfdrmlihen Dicke ſeyn müßten: und wie fich daher die Gtärfe der Thiere ſchon aus

der Dicke ihrer Röhrentnochen und dem übrigen Verhaͤltnis der Theile ihres Gerippes ermeffen täßt, f. in GaLıL: CALILEI dial, fecondo pag, 97. u, f. der Werke. Bonon. 1655. 4. .

N Die erſte Abbildung eines weiblichen Gerippes zur Vergleichung mit dem maͤnnlichen hat Caſp. Bau⸗ bin a. 1005 in der erſten aber aͤußerſt ſeltenen Drtavs

Ausg. feines tbeatri anatomici p. 1295. gegeben,

In Chefelden’s großen Werke (Ofleograpbia or the anatonıy of the bones Lond, 1733. gr, 801.) 1.

Vom Seippe. ar

g 11% 9 Am when Schedel finden ſich

den gedachten allgemeinen, wenige beſonders merkliche Verſchiedenheiten. Denn daß er in Verhältnis zur übrigen Statur Fleiner *), und der Gaumen flaͤcher und runder gewoͤlbt fen **);

and daß fi die Stirnnath länger erhatte ***) x,

finde ich in der Natur nicht oft genug beflätige um es für beſtimmte Kennzeichen annehmen zu | aber iſt bey 5 ES dieſem

*8

ſich Taf. Ya ein weibticjes Gerippe nach den Verhaͤltnißen der mediceiſchen Venus zur Ders gleichung mit dem auf der folgenden Taf. in den en des Apollo von Belvedere gezeichne- - ten. männlichen. - So Hat auch Tarin in feiner .. -Ofleograpbie Paris 17 53. 4. Taf. XXI. ein weib⸗ liches in der gleichen Stellung wie das Albiniſche maͤnnliche CB. 8. aLBını tab. ſceleti er auſeulor. bominis Leid. 1747. gr. Fol. tab. L) ge dies AUnd Suͤe ein noch andres in der praͤchti⸗ Re gen Ausgabe feiner Ueberſetzung des Monroiſchen 0 Handbuchs (Traie d Ojteologıe etc. Waris 1739. 7 go DB. Taf. IV.) Bey allen aber dün- fen mich die vom männtichen abweichenden Ver⸗ haͤltniße, wenigſtens in } einzelnen offen⸗ bar uͤbertrieben.

TARIN a. a.O. S. 79. SVE a. aD, ©. 215. SanTorını obfernat. anät. Pag. 137.

“2 CASP. BAVHINI vinae . imagines corp. baum. Frf. 1604. 4- pag. 246. svE a. a. O. ꝛc. Mein fchon Veſaltus Hat. dieſe vorgeblihe Eigenfchaft des meibünnn An verworfen de c..h. fabt. pag. 32.

L

34 Zehnter Abſchnitt.

Diefem efchlechte fo wie der ganze —— kleiner und enge. we

G. 1% |

| Der weibliche Thorax hat ſchon mehr auszeichnendes. Er iſt uͤberhaupt enger und ſchmaler als bey Mannsperſonen: da wo die Bruͤſte aufſitzen flacher: dabey aber bewegli⸗ cher, zumal im obern Theil *). Daß bhingegen feine Rippen diefer und rundlicher **), oder das untre Ende des Bruftbeins öfter durchs bohrt feyn follte ***) fcheine ebenfalls eine uns gegründete —— 5. |

F. 1 16.

Die auffallendſte Verſchiedenbeit zeige fich

im weiblichen Becken, ald welches die naͤchſte Beziehung auf die ganze Beſtimmung des an; dern Öefchlechts har ***). Es ift überhaupt weiter und ri als das augen * as

) BORDENAVE- für le monvement des cötes dans la reſpiration, in den Mem. de Pac. des de Paris a, 1778. Pag. 222.

“®) FR. RVYSCH mufenm anatomicum pag, 108, 5) BAVHINVS Le.

et) CHPH. TAC. TREW tabulae oſteologicae Nuͤrnb. 1767. gr. Fol. tab. IX, fig. 3. vergl, mit Sg.4-

Vom Gerippe. ——

Das Krempbein breiter und flacher *);5 Kuckucksbein beweglicher ; die Hüften in | breiter, ihr obrer Rand mehr divergirend; die Schaambeinverbindung dicker; ihr untrer Bo⸗ | gen meiter in einen ftumpfen Winkel ausge

ſchweift; die Sigbeine mehr von einander ads guees und mehr vorwärts gebogen, | 1 | $. 117.

© Dagegen find die Schultern, wie es ber ſchmalere Thorar mit ſich bringt, nicht fo breit als beym männlichen Gefchlecht, und auch bie —— weit gerader, ſchwaͤcher gu | kruͤmmt *

| $. I 18. Die Schenkelbeine aber fieben wegen bes I weiten Beckens auch felbft nach oben weiter ‚auseinder; ihr Hals lauft mehr Gerizontal; die Aniee aber ſtoßen dagegen deſto ſchraͤger zuſammen.

F. 11 %

Soviel von den Verfchiedenhelten der Ges rippe im Mückficht des Alters und des Ger SR Es ai = eine dritte nn

t,

Kr a. D. fig. 5. vergl. mit fig.6. *) TREw 4.0, D, fig. 1.2. vergl, mit tab. X. fig. 16. 17.

36° Zehnter Abſchnitt.

ſicht, die ich aber Bier nicht weiter verfolgen kann ) ri " er ganz. andre und. |

die von ganz ee —— find, und ſowol gegeneinander als ſaͤmtlich wieder gegen einen fchönen Europäer = Kopf gehalten, unglaublich abſtechen. I. Ei Aegyptifher Mumien Ropf und} zwar, nah | u IRRE BEN zu urtbeilen, aus |

en aͤlteſten Zeiten. Ein Negerſchedel Und Jr. der Schedel A ne Wil den. Der Mumien Kopf if der nemliche der mich vor einigen Jahren zu allerhand Unterſuchun⸗ gen über die Mumien veranlaft. Die ander! beiden verdanke ich der Güte bes DR beibmed. Michaelis.

Der Schedel den ich be Aa Per: gleichung als Mufter oder Richtfchnur zum Man ak Abweichungen sum Grunde lege, um dadurdy den fonft zu relativen AYusdrücen doch auch ohne]

. Abbildung einige mehrere Beftimmtheit zu geben, iſt dem im den großen Albinifchen Tafeln (Ce. s. ALBINI tabulae ofınm bumanorum Leid. 1753. gr. 501. Tab. 1. fig. ı. 2.3.) vollfommen aͤhnlich, das ber diefe Tafel felbit zum beßern Berkändnis der Fir A dienen kann.

Der Mumien⸗Kopf verraͤtht auf den erſten Blick die fo gar nicht erg ganz eigene Alt: Aegnptifche Gefihtsbildung,, die auf dem älteften Aegyptiſchen Kunſtwerken, Statuͤen, ae kleinen Idolen 1c. fih durchgehends d aͤhnlich

Vom Gerippe. 87

Außerft merkwuͤrdie Beſonderheiten zeigt; nem⸗ lich das characterifche der. Gerippe nach der.

RR 54 Natio⸗

mr ganzen der Kopf ſchmahl und zu beiden

Seiten, zumal am Hinterhaupt, - vor allen aber

oben nach dem Scheitel, zuſammengedruckt. Das

Gefiht fhön gerade, ziemlich fenkrecht, aber

lang: befonders der Theil von der Naſenwurzel

bis zum Kinne. Hingegen die Stirne fehr kurz

und an beiden Geiten fchräg nach oben zufammen:

gedruckt: fo daß die eigentliche Hienfchaale von

dem hohen Hinterhaupte nach der niedern Stine

wie ein kurzer Keil zulauft, und fie mit dem un-

teen Rande der ziemlich weit vorfehenden Joch⸗

beine faft ein gleichfeitiges Dreyedk bildet. Doc

iſt fie dabey von der fchönften Wölbung. Auch

der bogenförmige Rand des plani femicireularis zur

Anlage des Schlafmuskels fcharfhervorfiehend. _

Die Augenhölen groß, und Fommen eben wegen

des langen Gefichts und der niedern Gtirne hoch

zu ſtehen. Die Augenbraunbogen fehr ſtark ber-

vorfiehend und durch eine tiefe Grube über der

Naſenwurzel von einander getrennt. Der Inter:

kiefer doch und fein großer Seitenwinkel von 118

Graden. Die Zähne durchgehende fehr groß und

Hark; umd die Schneidezähne mit den ſonderbaren

fumpfen dicken Kronen wie ich fie im Göttingifchen

Magazin 13. 1St. ©. 109 uf. befchrieben, und

wie fie Middleron in der Cambridger Mumie,

nd andre neuerlich in mehren Mumien gefunden.

‚I. Mas den Negerkopf fehr auffallend aus= ireeichnet iſt vor allen die ausnehmende Protuberang - feiner beiden Kiefer. Der obere nemlich wird

gleich unter der Naſe fo fehr vorgebogen, daß er

und feine Zähne ganz fchräg zu Neben kommen uund mit der Linie in welcher die beiden Kiefer auf einander ſtoßen vorne einen Winkel von 6o Gras den bildet. Wodurch denn folglich auch ganze / | aumen

88

MR

Zehnter eibſchuiu

Nationalverſchiedenheit der Menſchen racen. Ein uͤberaus stage aber

ni weites

. ‚Gaumen: fo auffallend in die Pänge geisgen wird

2. f. w. Der Unterkiefer fieht zwar vorn mehr mußte aber nun eben wegen der Ders

längerung des-obern, felbit auch vom Ohr zum I

Kinn: in eine auffalende Länge ausgedehnt wer⸗

den. Seine Geitentheile find ſehr niedrig, und ihr großer hintrer Winkelvon 130 Grad. Zmifchen

den Augenbraunbogen iſt eine merklihe Verlie—

fung (glabella). Die beiden ausgefhhweiften Ränder welche Die Oberkiefer vorne am Untertheile der Nafenhöle zu beiden Seiten Der Scheidewand formiren find gang ungewöhnlich dick und breit, mie ausgefchnigt: Der Hinterkopf if zwar auch ſchmahler als beym Europäer, aber bey weiten nicht fo fehr als beym alten Aegyptier: auch nicht

fo hoch fondern merklich ‚niedriger. Die Hirn:

ſchaale ift fehr did und der ganze Sof ausneh⸗ mend ſchwer.

Nun finden ſich zwar unter den Mohren ſo gut

wie unter andern Menfchenragen mancherley Nuan⸗

gen der Bildung; doch fcheint es daß die bisheri- sen Abbildungen welche Negerſchedel vorftiellen ſollen, entweder ſehr nachläßig gezeichnet, oder menigftens von Feinen vecht characterifchen Neger: füpfen genommen find. Das erite iſt der Fall bey dem in PEIR. Paaw de hum. corp. ofibus 1.B. 1615.

4. pag. 28. Das andre argwohne ich von der

fonft fchön geffochnen caluaria aerhiopis in 10H. BEN, _

. DE FISCHER dif. de modo quo offa fe vicinis accom-

modant partibus LB. 17.43: Diele andre trefflihe Bemerkungen über die

Negerfchedel hat Hr. Hofger. Rath Sömmerring in

feiner merfmürdigen Schrift über die förperliche Derfchiedenheit der —— vom SEuropaͤer, gegeben. *

5 #

0 Vom Gerippe. 89

weites und nur ſehr Stückweife bekanntes Feld: das aber, nur nad) dem wenigen 11, Der Schedel des Nordamericaniſchen Wilden unterfcheidet fich von allen übrigen beſon⸗ ders durch dreyerley. 1) Vor allen durch die große breite ziemlich viereckte Fläche des fehr platt niedergedruckten. Gcheitels, der ſich dagegen zu ‚beiden Geiten nach den Gchlafbeinen zu recht Euglicht woͤlbbt Gtatt daß die Ränder des plani eircularis Deym Dumien = Kopf von dem Joch⸗ bein an nach dem Scheitel convergiven : fo divergis en fie hingegen bey diefem bier gar auffallend ıc. 2). ducch fehr hervorſtehende tief ausgewuͤrkte Backenknochen; und 3) durch eine ſehr weite ge: säumige Naſenhͤͤe.

Die, breite Scheitelflaͤche if eine Wirkung der unf. Die ganze Procedur wie verfchiedene Tordamericanifchen Natıonen die Köpfe ihrer neus gebohrnen Kinder entweder mit einen Gad voll Sand niederdrücen oder auch Dadurch fach preffen, daß fie ihnen in der Wiege dei Kopf viel niedriger legen als den uͤbrigen Körper der dann mit feiner ganzen Laſt darauf drucken muß u. f. w. ift beſon⸗ ders IN Iam. aDaik's hifl. of the North- American Indians Lond. 1775. 4. ©. 8.1. f. 284 ı. umſtaͤnd⸗ lich befchrieben. N

Beides der flache Scheitel und die, hervorſte⸗ henden Backenknochen finde ich auch in 8 Por⸗ trätmäßig- genauen Bildniffen Nordamericanifcher ne die ich vor mir habe, vollfommen he⸗ tigt. er

Und der weiten Yafe entfpricht der befanntlich

ſco unglaublich feine Geruch diefer Wilden wovon bey den zuverläßigften Reifebeichreibern fo ausneh⸗ mende Beweife zu finden find! Auch

95 Zehnter Abſchnitt. Vom Gerippe, } zu urtheilen, was bisher davon befannt wor⸗ | den, noch ſehr reiche Ernden für Ofteologie und Phofiologie fowol als für Menfchen: und ° Völkerkunde boffen läßt.

Auch Hier find die arcns fuperciliares fehr groß und Hoch) gewoͤlbt. Die Stirnnath hat fich erhal⸗ ten. Die Geſichtslinie iſt ziemlich ſenkrecht. Der Hinterkopf merklich breiter als bey Europäern, ges

ſchweige als heym reger oder bey der Mumie. Die Borderzähne des Dberkiefers (denn der untre fehlt) laufen wie Meifel in eine fcharfe Schneide zu: völig das, entgegengefente-Ertrem der Mus mienzähne. Die flachen Knochen find fehr dünne amd der ganze. Kopf fehr leicht: alſo falk in allem - das Wiederfpiel vom Neger. |

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PR: . Qwegter Theil | ß Seihrebung der Knochen

R menthiien Körpers, Be

Erſter Abfhnitt. Bom Schedet überhaupt. m

F. 1.

an theilt bekannilich das Gesippei in Kopf,

Rumpf und Gliedmaßen; und mir machen mit dem Ropfe den Unfang, der wies der füglich in die eigentliche Hirnſchale und in die Gefichtsfnochen eingerpeilt wird.

So 2. | Die Sirnſchaale begreift, wie es der Name anzeigt, die große Hoͤle in welcher das Gehirn verwahrt ligt: die Geſichtsknochen hingegen den uͤbrigen Schedel von der Naſen⸗ wurjel an ſeitwaͤrts zu den Wangen und unten zum Kinne. $. 3.

Den Unterfiefer und die Gehörknöchelgen - ausgenommen, find die übrigen Kopfknochen durch Naͤthe oder Einkeilung Ra unter . einander befefige (TB. 1. $. 99.) 2 ,

EA

ee \ u ® d er fi

94 Erfler Abſchnuutt.

Der Menſchenſchedel unterfcheider ich von aller andern Tiere ıhren Durch eine doppelte Berfchiedenheit, erſtens nemlich durch den ausnehmend großen Umfang feiner Hirnfchaale in Verhältnis gegen die Gefichtsfrochen: und zweytens durch feine ziemlich fenErechte Ger ſichtslinie. | TI! arg & rt \yp 5. Das Verhaͤltnis der Hirnſchaale zu den Gefichtefnochen iſt zwar nach Verſchiedenbeit des Alters und der Menſchenracçen relativ: bey Kindern z. B. größer als bey Erwachſnen; ben Negern etwas Eleiner als bey Europäern: doch durchgehends auffallend größer als bey irgend einer andern, auch noch fo menfchenänlichen, Thiergattung *). | $. 6, 7 Rn Auch in der Richtung der Gefichtslinie herſcht zwar, nad den feharffinnigen Unter⸗ fuchungen des Hrn. Prof. Camper viele Nas tionalverfchiedenheit, vom Griechifchen Profil bis zu der oben (5. 87.1. f.) befchriebenen Neger⸗ bildung: dennoch bleibt immer zwiſchen diefer a legtern ) Man ſehe z. B. die Schedel der verfchiednen Arten von Drangzutangen in TYson’s anat. of a Pygmy fig. 5. in Den Mem. de l’Ac. des Sc. de-Paris 1764.

Taf. XVI. fig.2. und in Hrn. Camper's naturkund. Verhandel. over den Orang-ontang etc. Taf, II. fig. 2.

Vom Shhedel. 95

BER uns dem Profil der Affen und andrer Thiere ein Außerft auffallender Abftand, der befonders in dem Mangel des oflis intermaxilla- ris. feinen Grund bat, wovon ‚unten befonders die Rede ſeyn wird. en;

7

Nun zuerſt von der Hitnfchaale die aus acht Knochen zuſammen geſetzt iſt: aus vier flachen Cb. J. $.3.), nemlich: 1. dem Stirn⸗ beine 2, 3. den beiden Scheitelbeinen „und 4. dem Hinterhauptbeine: und aus eben ſo viel vieleckigten (Th. J. $. 6.) nemlich 5.6. den beiden Schlafbeinen, 7. dem Keilbeine und 8 dem ——

Dom s in abe.

% NT x { 6 Bu;

Pas‘ Stirnbein (os *) mie es bie Griechen nannten **) (ben den Arabern

das Kranzbein, os J— iſt der groͤßte

Knochen am ganzen Kopfe, und wird feiner

Form nach mit einer Trinffchanle oder mit

einer RENTE verglichen.

9% Es ftehe mit 12 benachbarten Khochent in. Verbindung: nemlich ı. 2. mit den Scheitel: beine; 3. dem Keilbeine; 4. dem Siebbeine; 5.6. den Oberfiefer; 7. 8. den Jochbeinen; 9.10, den Mafenbeinen, und ı 1. 12. den Thraͤ⸗ nenbeinchen. 9. 10.

Ben der ungebohrnen Leibesfrucht beſteht dieſer Knochen aus zwey Haͤlften **), die in den erflen Lebens: Fahren durch eine Nath mit

®) CONR. VICT. SCHNEIDER de oſſ. froxtis. Viteb. 1650. 12.

») GALEN. de ofib. Cap. I. pag. 8. ed. Casp. HOFMANNI Frf. 1630. fol,

9) ALBını icon. of. foetus. tab. U. fig.3. 4:5.

99

Wehen ih) gewönlih aber nachh zuſammen verwachſen. Nicht ſelten vhäfe ſich auch dieſe Stirnnath (ſutura ‚Frontalis) , und. zwar wie wir finden wuͤrklich im —— bey breiter Stirne ‚öfter als ben ſc mler *), hingegen bey Manns⸗ perfonen eben» fo wol als bey Frauenzim⸗ mern ”) ft Bleibt. wenigſtens eine "Spur der vormaligen Rah an der Arafenie won abeis. = ee IT,

Der ganze Kuochen hilfe dreyerley due am Kopf bilden, die Hirnhoͤle, die Augenboͤ⸗ len ‚und. die Nafenböte, Und hiernach läßt er ſich ſelbſt fuͤglich in drey Abtheilungen brin⸗ gen. A) \pars- frontalis ; B) pattes orbitales; und 9 Br nafalis. Er |

de NR 12.

ER BEN der Stientheil iſt bey. weiten der aller⸗ groͤßte; von außen gewoͤlbt, von inmen aus⸗ ‚gepölt. |

Die Vorderflaͤch⸗ jener Aufenfeite ) iR glatt, ig wie RN FAR:

| Gewoͤn⸗

1%

u h; 9 Wie ſchon EN verſichert: exam. Fallop. pag. 3%. ed. 1ESSENTI. m) ©. oben Th. 1. 6. 114. VESAL, de c. h. fabr. L.T. cap. 6. fig. 3. und * 9. er fig. i. EVSTACH. tab. anat. XXXXVI. fig, 1.

> x —— G

einan

83Zgeyter Abfchnikteh .

nach ihrer Empfängnis die

Gegwoͤnlich find gegen die Mitte $p den Augen, auf beiden Seiten ein flache. Erbabenbeiten (eminentiae frontales, tubera

‚über

frontalia) *) an der Stelle merflih, wo bey

der Leibesfrucht zu Ende des zwehten Monats

Beins ihren Anfang genommen hatte **),

Ziefer herunter, nach der Naſenwurzel zu, liegen ein’ paar Bleinere Erhabenheiten, (arcus

Pnöcherung des.

fupereiliares), die fich aher erft am Ende des

erften Lebensjahres zu beben anfangen. Sie werden high die Be von einander abgefons dert,

5 An der Stelle firen auch die Görner feſt, womit die Natur die mehreſten derjenigen Säug: thiere bewaffnet hat, die fon bey ihren geſpalte— nen Klauen und dem. Mangel der obern Schneide⸗ zaͤhne ziemlich wehrlos find.

Beym 63 geſchlechte heißen ſie bekanntlich Seweihe, find Dicht, aſtig, und fitzen, da fie ge— wechfelt werden müffen, mit der Krone an ihrer

Murzel nur auf einen niedern flachen Stule fefl,

der ſich von dem Stirndeine erhebt : der hingegen

im Ochfen= Ziegen: und Gazellen= Gefchlechte einen

ſtarken zugefpisten Zapfen bildet, der in dem eis gentlich jogenannten Zoͤrnern, Die perennirend, rund, hohl und ohne Aeſte find, wie in einer Scheide ſteckt. An der Wurzel iſt diefer Zapfen ſeibſt oh und feht mit den Stirnhoͤlen in Berbindum: die fich bey einigen, z. B. beym Gteinbod gegen die Spitze deffelben hinauf erſtrecken.

“)Rerkring’s verdächtiger Irthum, daß fich bey dieſem Knochen die Oßification vom Imfang nach dem Mittelpunkt erfiredfe, braucht jent Wider⸗ legung mehr.

|

Bom Stirmbein.. 99

dett, und tragen, ſo wie das ganze Stirnbein

vorzuͤglich viel zum characteriſtiſchen der Ge⸗ fihtebildung bey *). —— 5

Die pars frontalis grenzt an die orbitalem mittelſt des bogenfoͤrmigen Randes der Augen⸗

hoͤle, der von innen, etwas tiefer als die gla-

bella anfängt, und ih nah außen in einen

ftarfen zackichten Fortfaß , (den proceflus orbi- _

talis externus ſ. malaris) endigt. Sinter ihm liegt die fofla temporalis:

und von ihm fleige ein umebner Rand nach hinten zu in die Höhe der die glatte Stirnfläche

des Knochen von der rauhen Seitenflaͤche (pla-

num femieirculare) ſcheidet.

* Er GE B) der Theil des Stirnbeins der das Ga

wölbe der Augenhölen bildet (pars orbitalis),

iſt lach ausgehöft, und läuft von dem gedachs sen bogenförmigen Rande nach Hinten,

Nach vorn zu zeige ſich gemönlich eine

Spur der Anlage zweyer merfwürdiger Theile

des Auges. Mach innen nemlich meiſt ein Hai jen oder ein flumpfer Stachel (fpina üy: en woran die Rolle des mufe. obligui duper.. ——— if. |

BR G 2 Aus⸗

* 6. * Be Fragmente an hundett Seen, aumal aber im IV. Bel O2. Pr

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—8

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aufpaſſen.

100 Zweyter Abſchnitt. Auswaͤrts aber, nach der apoph. zu, eine mehrentheils etwas rauhe Delle, worin Di liegt. | ar Br

Endlich der Theil des Knochen, der * der * in REN Br ER D2- falis). |

‚Er fängt unter der glabella mit einer. tief ausgezackten Grube an, aus deren Mitte ein zadichter Stachel (Ipina nafalis) hervorſteht, der fo wie die Grube felöft zur Befeſtigung der Dafenbeine; daun aber aber auch zur Anlage, der Scheidewand der Naſe am Siebbein, dient,

Zu feinen beiden Seiten ein paar vorn breitre nachher ſchmalere zellichte Raͤnder nach hinten; die auf die Zellen des Siebbeins

Nach vorn aber wo dieſe Raͤnder am teſlen find führen ein paar große, meiſt unre⸗ gelmäßige Oeffnungen zu. den Stirnhölen (finus frontales) *) die in den mittlern und untern ao biefes Knochen A einges

prasea

*) ie find fo viet ich finden kan, doch werſ von Jar. Berengarius oder Carpus befchrieben wors den. ©. deffen commentaria fuper anatomia Mundini, |

Bonon. 1521. 4. Pag. 414%

Heaben findg aber auch erſt zu Ende deß erſten RER, ausgebildet werden),

| ——— * beiden Stienbölen ſi ad burch eine, durchbrochene Schedewand von einander abgeſondert, die wenn ſich die Stiennath er: 2 bat, von felbiger twie in zwey Blätter urchſchnitten wird, ſo daß jede Haͤlfte des Knochen em Blatt bilder, die dann mit einer rauben zackichten Flaͤche an einander liegen.

Oft iſt jede dleſer Hoͤlen wie in mehrere

Vom Stirnbein; 101

Fächer ei 2 eilt, die theils feldft noch befondere

Nebenh faſt ins unendliche *) ſowol in Ruͤckſicht ihrer Geſtalt, als ihres Umfangs, ihrer Verbin—⸗ dung mit den Zellen des Siebbeins u. ſ. w.

ilden; uͤberhaupt aber variiren ſie

Ibre große Oeffnung verlauft ſich in einen

———— Canal der vom Thraͤnenbein⸗ en, vom Mofenfortfaß des Dberkiefers und vom Siebbeine gebildet wird, in die Nafe

pr. und ie vorne im mittlern Naſen⸗

Sr Kr Fe wird diefe Aus dildung be⸗

hindert, beſonders ducch den innern Waſſerkopf.

Zuweilen auch durch engliſche Krankheit.

* Auch ſchon ausgebildete Stirnhoͤlen koͤnnen durch Knochenverderbnis in der Luſtſeuche rc. wieder auſammengedruckt werden und gleichſam ſchwinden.

SANDIFORT obferv. amat. pathol. L. UI. p. 122.

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‚gang Ameatus narium medius X mit einer

ee . Zweyter Abſchnitt.

ſchraͤgen Muͤndung oͤffnet.

Beides, die Hoͤlen ſelbſt und dieſe ibre Gaͤnge find mit einer zarten aͤuherſt Oefäss | reichen Haut ausgekleidet deren unzälige Schlags Adern einen mäfferichen Duft abfordern dee. auf die wahre Schleimbaur (meinbr. Schneideriana) der untern Mufchelbeine (ſpon⸗ giofa infer.) hinab fließt, die dann du re beneßen für den Geruch deſto emp nglicher wird.

Denn daß dieß, und keinesweges die Va⸗ ſtartung der Stimme, ihr Hauptnutze * ſey, wird ſchon aus der Zeit wenn ſie erſt ent⸗ ſteben, theils aber auch durch Bemerkungen in Rranfbeiten **), am Sao

aber‘

Ich babe ihr in der proluf. amat. de finib. frontalibus Gotting, 3779. 4. umfändlich "auseinander geſetzt.

”) Der ſowol duch den ungebeuren Verluſt feines Gaumens und feiner Nafe, als durch die einfache und doch hinlängliche Vorrichtung womit er dieſen Verluſt erſetzt hatte, bekannte Job. Beck, ſptach, ohngeachter er. alle feine Nafenhölen mit Schwamm verfiopfen mußte, doch laut und vernemlich. Und das gleiche bemerkt man ben Perfonen in derem

welcher fie ein ganzes —* lang unertraͤgliche Kopfſchmerzen verurſacht, den Geruch beraubt, aber nicht im mindeſten die Stimme verändert hatte,

Vom —— 103

aber aus der vergleichenden Anatomie ”), erweislich.

$. 16,

Nun zur innern Seite des Stirubeing, und wieder nach ſeinen drey Theilen.

| A) pars frontalis **) wird bier längft der. Stirnnatb/ durch die Anlage des Sichelfoͤr⸗ migen Fortſatzes der harten Hirnhaut in zwey Haͤlften getbeilt.

| Dieſe Anlage macht mitten auf dem Kno⸗ chen eine laͤnglichte Furche (ſulcus frontalis), die nach oben zu flacher und unmerklicher wird,

deren Ränder aber nach unten zufammen ftoßen und in einen gemölbten Rand mit einem: fchars

fen. Rücken (fpina frontalis) auslaufen,

4 "Mar

.) Diele Thiere mit durchdringender gellender Stimme wie die Affen, Meerkatzen, u.f. w. haben Feine andre hingegen mit dumpfer Stimme, wie die Bären, fo ausnehmend große Stirnhölen. Aber bey allen Thieren die einen fehr fcharfen Geruch

haben, find fie gros oder zahlreich, fo beym Hunde, bey den meiften Grasfrefienden Thieren, vor allen aber beym Elephant, deſſen erkaunenswürdige

Stiendölen ih am Schedel eines. jungen folchen

Thieres vor mir habe, wo fie vorn 6 Zoll in die

Länge und 10301 in die Breite halten, zu beiden

8 Seiten des Scheitels ſich bis hinten in die condy-

los oceipiral. hinein erſtrecken, und ober die gleich-

Sam doppelte Hirnfchanle Bilden, die dieſen wun⸗ derbaren Thiere eigen iſt.

vrxsarivs (verſteht ſich immer in x 86 164. ——— tab, XXXXVI. fig.4.

—* —8

104 Ziventer Abschnitt.

Auf der übrigen großen Fläche ſich verſchiedene Arten von Gruͤbgen und Furchen, von deren Eutſtehungsart oben (Th. J. F. 41.) gehandelt worden iſt: und die ſich meiſt auch in der uͤbrigen Hirnſchedelhoͤle finden. |

Es gehören dahin. die aſtigen Furchen von | der arter, meningea. anter. Ferner die im- | prefliones digitarae und ıuga Gerehrakia die von den Furchen und Wulſten der Oderfläche des | Gehirns entſtehen, und dann auch zuweilen Grübgen von den —J——— Druͤſen der barten Hirnhaut J |

| J— a N Die imprelliones und iuga find zumal auf der B) pars orbitalis **) am fichtlichften, wo die lobi cerebriyanter. aufliegen, und fich daher tbeils merklich tiefe Gruben, zwifchen atemlich | ſpthen Hügeln ausbilden.

a §. 1% |

J Großentheil⸗ gehoͤren fie mit zur ) pars nafalis, da fie die Decke ver Stirnboͤlen, und eheils auch der Zellen des Siebbeins abgeben.

Hier *) v. c. wi fabr. et T. vul.

pag- 173. tq. ) VESALIVS cap. 6. fig. 6.

EL f. er —324 7 *

——

f. ethmoidea am innerh lis, Das vordere iſt mehrentheils ein for. pro- -⸗ prium, (das nemlich den Knochen felbft durchs bohrt,) und dient zum Durchgang bes Mafens nerven von dem gedachten Aſte des sten P. Die hintern find meift for. communia, (die .

Von: Stienbein. ö 109

gie find fie durch bie große —— * —— mie ausgeſchnitten, im welcher dag

Siebgen mit dem Hanenfamme zu liegen kommt,

und wo fich vorn nach. der Ipina frontali ($. 16.) zu, gemeiniglich ein paar Grübgen zur Auf—⸗

| nahme der Pleinen Slägelanfäße des Hanenkam⸗

mes finden. J Pa Endlich die foramina am Stienbein. | Erſtens das et am Rand der

| ugenböi ($. 12.) gegen die glabella zu;

zum Durchgang des Stirnnerven vom erften Aſte

des sten Paares, und Pleiner Blutgefäße. Oft. ift ſtatt deflen, menigftens auf der einen Seite . eine bloße Kerbe. Zumeilen aber auch mehr

als ein Loch beyſammen. Dann zwey oder dye

r. orbitalia —— | nde der pars orbita-

nemlich erſt duch die Verbindung zweyer an

‚einander ftoßenden Knochen gebildet werden)

und find. für arter. ethmoideas beſtimmt. Endlich auf dee innren u des Beins,

unter der Aus: frontali (F. 16.) iſt das ins⸗

f

52% gemein

N.

De 5 ER \ * BR: 4 % i \ * —* we X “on PrR * * VER X

m? - » A RR

—* Zweyter Abſch. Vom Stienbein.

gemein fogenannte for. coecum, das at bald ein proprium iſt und bald als ein commune durch den dranfloßenden Hanenfamm gebi wird, und das auch nicht immer geſchloſſen ſondern nicht ſelten offen iſt und in die Stirn bölen geht, da dann Zellgemebe und Pleine Blutgefäße von dem in diefem Loche beſteſtig⸗ ten Ende des falciformis bindung j laufen J | 2 J—— F anat. Vi. s. 31. pag. 210. ed. | Venet. 1762. BERTIN Traité d’ofteologie

m. pag. 10 F DUVERNEY oeuor. anat. T.. pag. a5: und Seller a. a. O. Th. Vlil. Gazı.

| |

au Dliter Abſchuitt. Von den Scheitelbeinen. (, 20 | De Scheitelbeine 9 verticis, *

pitis, parietalia **), ſ. bregmatis) #**) find ein paar fehr einfache Schaslenförmige Kochen die Das oberfie Gewölbe des ſchedels ——

F. 21. a

Sie liegen an einander und find außerdem

noch mit fünf andern Knochen verbunden: nem

lich mit 1. dem Stirnbein; 2. dem Hintere 3. 4, den und 5. dem

—* CONR. VICT. SCHNEIDER de ofibus Sneiiis. eb: 1653. 12.

Rs) So heißen fie auch im Seamyöfifesen. Dereigieinl hingegen u. a. Zergliederer feiner Zeit, geben die⸗ fen Namen den Schlafbeinen, comment. in Mundi- num pag. 412.

HGalenus 0.4.0. | Be

> ER Bey den gehdenten Thieren nehmen ſi fen nur einen Bi Eleinen Theil der Hirnfchaale ein. Bey den Zie: * gen machen beide ein zuſammenhaͤngendes Stuͤck ohne Pfeilnath; und behm Rindvieh find fie meiſt ‚mit dem verwachſen.

Keil⸗

Ks 108 Dritte Asfgnitt.

Keilbein. ihre Rechnen? find um fo merfwärdiger tweil dadurch die drey wahren

Nähe (S. 71.) und: die ER |

| mr 724) J werden.

\

| $. 22. &

Sie find die einzigen von den acht: Kno⸗ chen der Hirnſchaale, die aus einem einzigen

puncto oſſiſicationis verfnöchern (Th. J. F. 23),

flachen Schuppe gleiche *), deren abgerundete Ecken da mo fie an den benachbarten Knochen anliegen, die fogenannten Sontanellen (Th.L.

da jeder derfelben bey der: Leibesfrucht einer

§. 37.) zwiſchen ſich laſſen **), die ſich theils erft im zweyten Jahre oder noch fpäter ***) ſchließen. Auch entftehen im äußern Umfange

dieſer Rnochen die Zwickelbeindyen (oflic. Wor- miana) von denen unten noch befonders die

Rede feyn wird.

* | $ 23. |

2.9) ALBINI icon. ofium. foetus. tab. I. fg. 1.2. *

tr ©. 10, LADMIRAL icones durae matr. in conuexa et concana fuperficiae vifae. Amttel. ‚1738. 4.

) Der verdiente Lafp. Baubin erzält von feiner Sat: tin daß deren vordre Kontanelle in ihrem 26 Jahre

noch nicht gefchloffen gemefen und fich fo oft fie

Kopfweh gekriegt, zu einer Grube de N babe, theatr. anatem.. pag. 230. Andre Fälle, aus friiheren oder noch hoͤhern Alter ſ. bey ROSENSTEIN de ofibus calnariae, BOEHMER. inflit. ofleol. u, f. w.

-

21 |

| Von ben Scheitelbeinen. 102

23 ober dieſer beiden Knochen hat eine faſt Hierectte Geſtalt und laͤßt fich daher am fügs lichften in vier Ecken und eben fo viele Ränder ‚einteilen,

F. 24 \ |

Tene fi ſt nd 1. angulus frontalis mitten Aber der Stirne. 2. occipitalis mitten am Hintere baupte. 3. mafloideus, über dem zigenformigen Fortfaß, die ſtumpfſte Ecke von allen.” und 4. der fphenoideus an den Schläfen, der wie in eine edichte Spitze verlaͤngert iſt.

EL TEE | Die Rinder laffen fih am Be Ä

nach den Suturen die fie bilden, benennen,

Alfo 1. margo coronalis nach vorn an der

Kranznath. 2. ſagittalis oben, an der Pfeils

nath; der längfte von allen. 3. lambdoideus

nach hinten, an der Hinterhauptsnath. und 4.

temporalis, nad) außen und unten wie fchräg ‚obgehobelt, an der Schuppennath des Schlaf⸗ | being; der kuͤrzeſte Rand. 5

9. 26. | Die aͤußere Släche bieſer Knochen if —J a a: am I obern Tpeile giant 4 wie die | "Bor

N, VERA. ep * und + BVSTACH tab, XLVE -

m *

EEE SEEN "7 Er et apa ann u

am angulus (phenoideus mit einer tiefer Rinne

. Dann einen gefchloßenen Canal bildet **),

ein paar breitre flache Furchen von den Bluts

110 Dritter Abſchnitt.

Vorderſeite des Stirnbeins ($. 12.); von deſſen Seiten wie obgedacht das planum femi- circulare entipringt, das nun bier am Schei⸗

telbeine mit einem unebnen bogenſoͤrmigen Rand ſortlaift.

$ 27:

Auf der. innern ausgeboͤhlten Fläche y zeigen fich' erfiens wieder wie im Stirnbeine ($. 16.) imprefhones digitatae, und iuga cerebralia, und eheils Grübgen für die Pacchior nifchen Drüsgen. Ferner auch zaßlreiche gear ; derte Furchen der art. meningea media, derents wegen man diefe innre Seite mit einem eigens blatt verglichen bat; und deren Hauptſtamm

anfängt, die zuweilen noch mit einem Knochens blatte wie mit einer Bruͤcke bedeckt ift, und

Außerdem find aber auf diefer Fläche noch

behalten der harten Hirnbaut zu merken: nem⸗ Lich Tängft des margo fagittalis die vom ſinus longitudinalis, wie im Stienbein ($. 16.):

am angwus maſtoideus aber eine kurze von einem Theil des finus lateralis.

$. 28 ®) vESAL. cap. 6. fig. 7. EVSTACH. tab. XLVI. fig. 7. | ©) v, HALLER da c. h. funct. T. VI, pag. 191. Sg.

a Fan Pe‘ —*44 a A Te a wi 1, M. EI Viren. RE! 4. y f x h 2 b AN . x _ u

Bon den Scheitelbein

* $ q 28. Bon foraminibust find blos zu merken *) Die nicht einmal im | 4 und zu beiden Geiten der Pfeilnath nach hin⸗ \

ten zu ein paar emiflaria Santorini ur harten —J Hirnhaut laſſen. | | | \ »

*) v. HALLER 4, 0.D. pag.269. Andy äuferfi im: ſtaͤndlich 10. GODOFR. IANKE de forakinib. calnariae

... eorumgue vu Lipf. 1762. m. K. ag 49-75. Zuweilen find fie von ungemeiner

r - LOBSTEIN de nernis durae matris t

t P2 2 WR ER 7 N J - Y 9 J J u —J Bi, \ ur ar . J Br N a 3 \ 4 1 \ Ye \ a. N * a nu ?3 Vier⸗ 1 a & f j £

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Dirt

ER Vom Hinterhauntbein. a —7 a, F . 29. * J— Mi

ift ebenfalls ein großer flacher Knochen, faſt von der Geſtalt einer Kamnı: Mufchelfchaate,

N De ee == ————

a A BR: ; ber aber weit mehr als alle übrigen Kno⸗ chedels ſowol in der Größe, als

G. 30%

| it dem Ce —ãe in Senkung,

—8 $. 3I, Beym ungebobrnen Kinde beſteht er gleich⸗

*

J Me ee);

g .) CONR. VICT. SCHNEIDER de o/fe occipitis. Viteb. 1653.12.

u x

vg | Arabien heißt es os laude: und bey manchen os balılare,

“) Sehr felten aus fünfen, daß nemlich der breite

fehuppichte Theil der Länge nach getheilt iſt. FALLOP, enpof, de ojib. pagı 557. RE

2 )as Zinterhauptbein 9 (os oceipitis) ”) a mittelſt deffen der ganze Kopf auf dem Halſe

Berhältnis feiner Theile u. ſ. w. variirt.

fm aus vier **) abgeſonderten Stuͤ⸗ * en |

|

Salenus a.0.D. Bey Mundinus u. a. f

Bom Hinterhauptbein. N 113

cken *), die zwar ſchon zu Ende des erſten Lebensjahres blos noch wie zuſammen geleimt ſcheinen, doch daß oft bis gegen das erwachſne Alter die Spur der vordern Fugen er den *— merklich bleibt.

3% 0

Fr dieſen vier Stuͤcken woraus dieſes Bein vor feiner Verknoͤcherung beſteht, laͤßt es ſich auch am fuͤglichſten uͤberhaupt in eben ſo viele Abſchnitte eintheilen: ) pars vccipitalis der breite Muſchelfoͤrmige Theil im Genicke; bey weiten der groͤßte.

b) die beiden partes condyloideae die auf dem oberſten Halswirbel aufliegen. * | und c) pars baſilaris der kurze dicke Zopfe der vorwärts an das Keilbein anſſoͤßt. |

Dann lagen fich auch am äußern Umfange des Knochen dreyerley Ränder unterfcheiden: —D— margo lambdoideus J. polleriot der die pars occipitalis umſchreibt bmargines mamillares ſ. medii zu bei⸗ den Seiten der —— condyloidearum, welche

die er aber findet fig am Rande deſſelben ein ſchma⸗ | 2% der zuweilen lebenslang offen bleibt,

und eine herniam ſinus talciformis veranlaſſen kann. oꝝus rxin de nerv. d. m. tab. J. 4

7 ALBINI icones Gem tab, IH, Sg. 10-13.

Erhabenpeiten ausgemürkt.

116.00 Biater Abſchnitt. die zitzen foͤrmigen Fortſaͤtze des Schlafbeins wie in ‚einem balben Monde umfaßen.

und c) margines petrofi ſ. anteriores, ne⸗

ben der pars halılanie: längft der beiden Felſen⸗ beine.

9 33%

Zuerſt von der Yußenfeite *) des

er nach der. Debnung ‚obiger * lungen.

2) auf der pars —— FOREN

nach unten zu, durch die Anlage zableeicher

und ſtarker Muskeln manderley Gruben und

|

Zuförderft nemlich, ohngefaͤhr in der Mitte, Die protuberantia occipitalis externa, die bald

mehr bald weniger merflich ift **)

Von F)-VESAL, cap. 6. ſig.5. und cap. 135. fig. 1.

) Bey vielen Saͤugethieren erhebt fich der Scheitel nach hinten in einen ſcharfen Ruͤcken, zur Anlage ihrer ſtarken Beismuskel, da nemlich das Hinter bauptbein die critam oceipiralem bildet. Vorſüͤg⸗ lich ſtark hervorſtehend ift fie bey den reiſenden J Thieren aus dem Hunde: und Katzengeſchlecht⸗ be⸗

ſonders bey den Windſpielen und andern ug? * Woͤlfen ꝛe. beym Lowen, Luchs u.

eym Schweine und beym Babiruſſa i Pi ein Bob balbmondförmig ausgefchnittner Rand.

Der Elepbantenfchedel hingegen weicht nuch hierin von andrer Säugethiere ihrem gar ſonder— bar ad. Statt einer Protuberanz oder ei iſt fein Hinterhaupt zu einer tiefen sn oleichſam

Dom Hinterhauptbein. 115

A Von dieſer gehen zu beiden Geiten eb | paar. bogenförmige erbabne Linien nach dem zitzenfoͤrmigen Fortſaͤtten.

- Und unter dieſen, meiſt mit ihnen paralkel, ein paar andre die ſich oft in einen fehr zuges fpißten Hügel (zwifchen der Anlage des mufc. zecti poflici maioris und des obliqui ſuperio⸗ is) verlaufen.

Mitten durch dieſe beiderley Linien erſtreckt

ch von obiger Protuberanz an nach dem bins terften Rand des foram. maghi die * ocei= pitalis externa. |

$. 34 b) Die beiden *) condyli liegen zu beiden eiten der vordern Half: te des foram. magnj, von binten nach vorn convergirend, bald mehr | 2 2 bald

rt. die wiſchen den Socaemötbten Sei⸗

ten des —— ohngefaͤhr wie das Siebgen in Der Hirnhoͤle zwiſchen den Gewoͤlben der Augen⸗ hoͤlen inne liegt.

*) Alle Saͤugethiere und ſelbſt die Wallfiſche haben

z3wey Gelenkknoͤpfe am Hinterhanpt; alle Vögel hingegen nur einen der am vordern Rande des for. wagni ſitzt und dem Kopfe eine freyere Be— wegung geſtattet; Das Chamaͤleon, deſſen gan⸗ zer Hinterkopf ſo ausnehmend ſonderbar gebildet —— hat drey condylos, die aber dicht beyſammen | liegen.

Daß fie Sem ei: hanten find, on a Se Iephanten bohl find, iR (6

, 16 Vierter abſchait.

: bald 9 gewoͤlbt, und überhaupt in der Größe, Verhältnis der Länge zur Bee und in der Richtung gar fehr variirend,

| g u * Gleich hinter dieſen flachen Knoͤpfen liegen |

ein paar ziemlich tiefe Gruben (foflae condy- loideae) und feitwärts ein paar rauhe Zapfen fuͤr die ſpinoſos. Be

35 Ä

. | c) pars bafı laris laͤuft conifch von den 2... eondylis nad) der Mitte des Keilbsins: u

BE iſt auf diefer Außenfeite theils —— theils flach rundlich. | | i Nun die innere Seite **) bes ER

Kuchen; nach der gleichen Ordnung.

Alfo wieder a) pars oceipitalis: und da zufoͤrderſt, meift gerade in der Mitte, die Prog tuberantia Öceipitalis interna,

b Bon diefer als von einem gemeinfchaftlichen } Milttelpunkte laufen die lineae cruciatae emi« \ nentes; in deren Winkeln vier: breite flach h Gruben

*) Defalius mennet diefe Knöpfe fenen beym Menſchen durchgehends flacher als bey *0 Thieren epifl! de rad, chynae pag. 47. U. f. der pr ächtigen 59 niſchen Original-⸗Ausg. Allein das if nicht, wie ſchon Sr BRiePR bat oſſium eo pag. 187: u.

*) VESAL, cap. 6, fig. 6 EVSTACH, tb. EV fig. 7

Vom Hinterhauptbein. 117

ie gebildeg werden. in den beiden obern mlich zwey Eleinere für die lobos cerebri poferiores: in den beiden untern bingegen (wo der Kochen gewöhnlich am dünnften ift) u größere fürs Fleine Gehirn: auf allen eren wieder imprefliones digitatae und iuga eh auch theils Ader⸗Furchen u. ſ. w.

Außerdem ſind auch noch auf dieſem Theile | inige wie mit dem Finger gezogne Furchen von et Anlage der Blurbehälter der harten Hirn⸗

—*

ud bis zur Protuberanz, meiſt zur rech— ten, die Fortſetzung der obgedachten Spur des finus longitudinalis ($. 27.): über den beiden

inibus RR *), davon mehrentheils Die | 3...

.*) Bey vielen ‚Säugethieren erfiveckt fich eine eigne

> $enblätter der harten Hirnhaut, die das kleine Ge: Hirn vom großen abfondern; und bildet das merf: wuͤrdige tentorium cerebelli oſeum (1. cerebri os ſ.

I U NESAL. ep. de rad. chyn. pag.99.): das dann bey den verfchiedenen Gattungen von einem zweyfachen Bau ift. Entweder nemlich frellt es gleichfam eine noͤcherne Scheibe- vor, die nur nach unten mit einer meiſt viereckten Oeffnung durchbohrt, außer

brochen it. Oder aber es beſteht aus drey di⸗

ſtineten Stuͤcken deren eines von oben und Hinten

wie ein Dach in die Hirnhöle hineinragt; die

andern beiden aber feitwerts vor dem Felſen⸗

beinen liegen. Jenes ift dee Fall im Katzenge⸗

d ſchlecht; auch bes Bären, Seehund zc. —J

BZ

ut zu merken. Vom Ende der Pfeilnath

eitentbeilen des Kreuzes aber die von den -

Endcherne Scheivewand zwifchen die großen Geis

dem aber an den Geiten und oben nicht untere

118 Vierter Abſchnitt.

zur rechten mit ber vorigen Furche in einem weg lauft: und endlich nunterwaͤrts zu beiden” Seiten des for. magni nach den for, iugulari bus die finus occipitales pofleriores ° ) |

$. 37. —4

b) die partes condyloideae erheben fich auf e

Diefer innern Seite am äußerfien Rande in die zackichten proceſſus iugulares ſ. ſpinoſos die von

9

einer aͤhnlichen Halbmondfoͤrmigen Furche der ‚Sem: DR unzogen ROM, 2 \

sr

letztre Art Hingegen findet ſich z. €. beym fe und Pferdegefchlecht. Endlich zeige

auch bey vielen andern Thieren, bey den Schweinen, Maͤuſen, Caninchen und ſelbſt bey den mehreften Affen doch eine Art von Anfag zu den letztgedachten Geitentheilen, wenigſtens ein fcharfer Rand an den Selfenbeinen.

Es hält fchwer den mahren Zweck jener beiden Arten von knoͤchernen tentorium zuverläfig zu bez ſtimmen. Wenigftens if die insgemein von dem mehreſten Zergliederern angenommene Meynung daß es nut den weitipringenden Thieren gegeben ] fen, gr dadurch dem Druck des großen Gehirns‘ aufs Eleine vorzubeugen ıc. offenbar unzulänglich, ‚Der Bär hat es und fpringt doch wenig. Hinge gen habe ich bey vielen der fchnellfifpringende Thiere, wie z. B. benm Steinbock nicht eine Spur davon gefunden! Chejelden fchreibt es blos den Raubrehieren zu (anat. of the bomes cap. 8. allein es findet Ro wie mir geiehen baben auch: bey gar vielen andern. Bieleicht foll es die krachende erung beym ſtark zubeißen verhuͤ ten; denn das thun doch alle die genannten Thiere, auch feldft das Pferd im vermilderten Zuſtande.

*) v. HALLER icon. amatom. Fafc, I. tab. VI. H.

|

Bon gitterhanptbein. | 119,

f FR enblich * vorn in die großen foramina | iugularia verlaufen, |

iR | ar SR | die pars balilaris ift bier tie eine flache Rinne ausgefchnitten; und fleigt aufwärts zur Mitte des Keilbeins mit welcher fie in der Jugend durch eine Knorpelfcheibe verbunden iſt; mit den Jahren ‚aber meift wie zu einem Stücke mit ihr verwaͤchſt (Th. 1. $.5r.).

Zu beiden Seiten dieſer pars bafılaris lau⸗ fen ein paar bogenfoͤrmige Furchen von den finib. petrofis inferioribus nach dem for. aserum,

| $. 39. - Endlich die foramina an diefem Knochen, ſowol die propria als communia,

Bor allen das for. magnum occipitale *): meift eyförmig oder. faft rhomboidal; wodurch das verlaͤngerte Ruͤckenmark nebſt den venis verte- bralib, und fpinalib. heraus und hingegen die Schlagadern gleichen Namens fo wie die nerui recurrentes in die Hirnſchaale hinein treten. | H 4 i y M - Dann | > Beym Menſchen liegt, wie ee feine Beſtimmung

zum aufrechten Gange erfodert, das for. magnum weiter nach vorn, als bey irgend einem Affen oder

folgends bey den übrigen Gäugethieren, f. mau

BENTON fur les differences de la fituation du grand trou occipital dans \’homme er. dans les animaux im den Mem. de l’Ac. des Sc. de Paris 1764- pag.568. uf.

VRR | ER, —*

120 Viert. Abſchn. Vom Hinterhauptb. Dann die for. condyloidea anteriora (Tabl. fig.2. i.) womit die Gelenkknoͤpfe in ihrer Dicke, von hinten und innen nah vorn und außen, durchbohre find. Sie lagen das neunte Nerven: Paar durch, und find zus

weilen, wenigſtens auf der einen Seite, durch eine Scheidewand in zwey getheiilt.

Nicht fo beſtaͤndig find die for.. condyloi- dea pofteriora (Tab.I, fig.2. 1), die oft, wer nigſtens auf einer Geite fehlen und zum Durchs gang eines Santoriniſchen emiflarii dienen.

Zuweilen iſt das for. mafloideum (Tab. I. . fig.2. m.), deffen unten gedacht werdem wird, bier im NHinterhauptbeine, noch am margo ınaftoideus befindlich ; oder läuft zwiſchen dies fem und den Schlafbeinen als ein for. com- mune hindurch, zumeilen fehle es gar. -

Wichtiger ift das for. ingulare oder lace- rum, ein großes for. commune deffen innerer - und binterer Rand neben dem Ausgang der - for. condyloid. anterior. durch diefen Knochen gebildet wird; wovon unten mit mehrern.

4 TA * Era,

. 12F

Fünfter Abſchnitt. Don den Schlafbeinen, S. 4% |

| Hi Schlafbeine *) (offa temporum) so HB:

machen die untern Seitentheile **) des | Hirnſchedels aus, und enthalten zugleich in

ihrem innern die Gehoͤrwerkzeuge, die im fols genden Abſchnitt befonders abgehandelt EI

6 are

Sie fliehen mit fünferley andern anochen | in Verbindung. WBorzüglich nemlich 1. mit

den Scheitelbeinen mittelft dee Schuppens nach (Th. J. $.99.);5 2. mit dem Hinter bauptsbein; und 3. mit dem Keilbein. Außerdem aber auch noch 4. mit den Jochbeinen,

und 5. mit dem an ihnen eingelenkten Unter⸗ kiefer.

| y CONR, vier, SCHNEIDER de ofib. "empormm Viteb. |

1653. 12. Cafe indem unten anzufühs

renden claſſiſchen Werke Tradt. I u ey Be den latinobarbaris duch oſſa parietalia gehamt, f. oben ©. 107. N. ).

—8* GALENVS de ofib. l. c. C. E.

*

* . 42.

122 ° Fünfter Abſchnitt. $. 42. Bey der reifern Leibesfrucht und dem new gebohrnen Kinde beſteht das Schlafbein aus zweyen Stuͤcken, dem Schuppenbeine nemlich mit dem daran hängenden inge des Pauckens fells ; und dem Felſenbeine. Bey fuͤnfmonat⸗ lichen und noch zartern Embryonen aber ift auch diefer unvolllommne nach oben offne Ping ſelbſt noch von dem Schuppenbeine ab⸗ gefondert, fo daß dann der ganze Knochen aus drey Stuͤcken zuſammengeſetzt iſt ).

% 4% Wir ER auch. bier „die Außenfeite *8 des Knochen zuerſt durch, und nachher * ſe in die Hirnhoͤle hinein gekehrt iſt. Der Theil der dem ganzen Knochen den MNMamen gegeben bat, gleicht einer breiten flachen auftechtftebenden Schuppe, die mit ihrem ſchar⸗ fen halbeirkelfoͤrmigen Rande ans Scheitel⸗ und Keilbein anſchließt. | Bon ihrer Grundlinte —— etwas nach vorn, der proceflus Zygomaticus, der in einem anfebnlichen Abftande von derfelben fich Hormwärts —2 und mit einer rauhen zackich⸗

ten Nath an nn fchließt.

| Aa 7 ALDINI icon, oſſium foetus. tab. II. fig. 14 34 19 ») vxsal. capı 6. fg. 3:45:

"Bon den Schlafbeinen, 723

das tuberculum articulare in die Quere. ge l. fig.2.q.) : NER

ris ſ. glenoidea (Tab. l. fig. 2. p.), die zue Aufnahme des Gelenkknopfs vom Unterkiefer dient, deßen unten mit mehrern gebacht erben wird.

der vordern Wand des aͤußern Gehörganges wird durch die filfura Graserı *) (Tab.ıl.

ne. 2. h, und 0.) gezogen, hinter welcher die

vorn und innen läuft **). | Der äußere Gehörgang u) oil acu-

!

Ba

5 10, J GLASER de Bafil. 1680. 8. | 94 10. FR. MECKEL (de quinto pare neruor. cerebri pag. 93.

Gehoͤrgang. Aber wol ohne Ausnahme. Bey

oben durchs Schuppenbein bededt wird. Bey den . Biegen 2c. hingegen bildet er eine eigene vollkom— mene ‚Röhre. Bey den Schweinen ift er lang aber überaus enge. Ben den mehreſten Raubthie⸗ ren Hingegen weit und kurz ꝛc.

| Jet fogenannte Lapis Manati if nichts anders

ga noch den ſcharfen Rand zur Anlage des ae DR Paucken⸗

2*

An der dicken Wurzel dieſes Zacken laͤuft

Und hinter dieſem liegt die cahita⸗ al.

- Die Grenze zwiſchen diefer Sefenfgtube und

chorda tympani in einem befondern Canal nach

ſticus wird De; nach der Geburt in

9— Stos die warmblütigen Thiere haben einen äußern

den Affen und vielen andern Gäugethieren, macht er wie beym Menſchen gleichſam nur eine Rinne die

als ein Bruchſtuͤck vom aͤußern Gehoͤrgang des gemeinen Wauſiſches (myſticetus) wovon man doch

wi —— ER AB be * * J

Be EEE Ko WE en 0 EEE —2 *

124 Fünfter Abſchnitt.

den erſten Lebensjahren durch eine überaus eins fache . Ausbreitung oder Werlängerung des Pauckenfelltinges gebildet, Die aber mehren“ teils irrig oder dunkel angegeben wird, Diefer unvollkommne flache Ring ſelbſt nemlich fängt

‚erft an, zumal nach unten breiter zu werden,

faft wie ein balber Mond oder wie eine oben öucchbeochne aber zugleih nach unten. und

- außen gewoͤlbte Scheibe, deren Ausſchnitt nach und nad immer enger und endlich gar ges

fehloßen wird, fo daß dann ſchon aus dem

. vormaligen Ringe eine nach innen flach ausges

bölte Schaale worden ift, die hinten am Rand der Paucke anfchließt, dann, in einigen Abs ftand vom Pauckenfell, und von ihm divergis tend nach vorn lauft, und fich da mit einem ausgefchweiften bogichten Kande öffne.

4 Mit den Jahren wird dann erſtens dieſer bos

gichte Rand fo wie der gleich drüber liegende. Theil des Schlafbeins immer mehr nach außen zu

| Yaucenfells und den Eintritt der Luſtachiſchen Roͤhre erkennen kann.

Bey den Amphibien hingegen liegt entweder das Pauckenfell frey zu Tage, wie bey den Froͤ— ſchen, den gefchuppten Eideren u. f. w. oder es liegt unter den aͤußern Bedeckungen verfteckt wie beym Salamander, bey den Waſſermolchen, vielen

Schildkroͤten ıc. Das leztre if auch der Kal ben den Fiſchen.

Die affen haben einen kaum merklichen DR maftoıdeus.”

Bon den. Schlafbeinen. 125

zu getrieben, verlängert; fo daß dadurch das

Pauckenfell immer tiefer nach innen und füches rer zu liegen kommt: zweytens aber wird die Außenſeite der obgedachten flachausgehoͤlten Schaale zu einer am untern und innern Rande frey abſtehenden Schaufelartigen Schulpe mit

wellenförmigen Rändern ausgewuͤrkt. |

An der hintern Seite jenes ausgeſchweif⸗ ten bogichten Randes liegt der proceſſus mafloi- deus, ber ebenfalls erſt nach der Geburt gebil: det, und durch den mufc, flernomaftoideus ims mer mehr ausgemürft, folglich bey Wilden und bey andern Leuten, die ſchwere Handars beit verrichten, anfehnlich verlängert wird. An feinee Wurzel ift nach innen zu eine tiefe Surche wie ausgefeilt, aus welcher der biuen- ter maxillae inf. entfpringt. Der Fortfaß felbft ift meift durcd) eine oder mehrere anfehns liche Hölen und viele Nebenzellen ausgehölt *), Ä * Ei - die ) Bey Schweinen, Rindvieh sc. iſt er hingegen ſehr - breit, aber flach zufammengedruckt und inwendig durch zahlreiche ſehr ordentlich gereihte Knochen⸗ blätter in länglihe ſchmale Fächer adgetheilt. HN Bey Schaafen, Ziegen, Hirfhen ıc. hat er meiſt diie gleiche aͤußre Form, ift aber völlig hohl, ohne ‚dergleichen SKnochenblätter. Eben fo hohl ıf er beym Eihhörnchen, Marder, Hafen ıc. doch nicht fo Länglicht fondern mehr Euglicht Dlafenför: mig. Am anjehntichiten aber uff diefe Knochen⸗ biafe bey den Raubthieren; befonders aus dem Hunde: und Kapengefchlechte. Bey allen macht fie mis der Baude eine gemeinſchaftliche Hdle aus.

RR Ä Miele

a 3) a EN aan u ddr nn de mac Vi Ale nn an Arie le dan He rl H EN i a F na

RP AR

y .

126 Fünfter, Abſchnitt.

5 AR die gemönlich theils mit diefen Hölen, theils

auch mit der Paucke *) in Verbindung ſtehen. (Th.1. ©. 62.) J— Rückwärts hinter dieſem Fortſatz iſt gewoͤn⸗

lich (ſ. G. 39.) das for. mafloideum ma-

millare ſ. occipitale venofum (Tab. 1. fig.2.m.) wodurch eiu\emiflarium | Santorini und zumeilen

auch ein kleiner Zweig der carotis ext. lauft **),

Vorwärts hingegen, obngefäßr an der

Mitte der Schaufelförmigen Schulpe des

äußern Geboͤrgangs, entfpringt hinter derjels

ben der Griffel; Fortfaß ***) (proceſſ. ftylifor- !

i mis)

Diele genaue Bemerkungen über diefe Paucken- | blafe und ihr Aenlichkeit mit dem Sigen: Sortfag am menfchlihen Gehörmerfzeug f. in vesacır

'exam. obferv. Fallopii ©. 38: 1. f.= | Er Bey den Vögeln ſteht fogar die ganze Marks

leere diplo& der Hirnſchaale mit den Pauckenho⸗

len und dadurch beide Ohren mit einander in Ber:

bindung, f, Hrn. Prof. Scarpa de Aruct. feneftrae

rotundae pag- 113. u. f.

*) Auf diefe Berbindung gründet ſich des fcharffinnigen

juͤngern Kiolan's bekannter Vorſchlag, bey Ver—

fiopfung der Euſtachifchen Röhre den zigenfdrmiz

gen Fortfag anzubohren u. f w.

Wie das neuerlih Hr. Reg. Chir. Taffer mit glücklichen Erfolg bemerkftelligt f. in Hrn. Gen. Chir. Schmucker verm. hir. Schr. III. B. ©. 118.

*#*) ALBINI explicat. tabular. EVSTACHIL pag. 275. dee Yusg. v. 1761. v. HALLER icon. anat,. Fafc. 1. pag. 39. n. 7. j

Bey den Affen zeigt ſich nur eine schwache Anlage zu einem orocellus Ayliformis, die aber kaum diefen Namen verdient. EYSTACH, ofinm exam. pag. 173.

Don den Schlafbe inen. 127

mis) * auch erſt in det Kindheit aus einem beſondern hervorwaͤchſt und dann ſchraͤg nach vorn und, innen herabſteigt, und fowohl in feiner Länge als Dicke und übris gen Form gar ſehr variirt ). RR

Zwifchen dem Zigenfsenigen- und diefem Griffel⸗ Fortſatz/ Doc naͤher an dieſem und etwas nach innen, oͤffnet ſich das for. fiylo- maltoideum (Tab. I. fig.2. mitten zwifchen g. amd h.), nemlich die äußere Muͤndung des Fallopiſchen Eanals wodurch der Obr⸗ Nerve heraustritt.

PER \

2 Fa

Neben dem procefl! fiyliformis Be innen

zu, iſt eine anfehnliche tiefe, glattausgerundete

Grube aufwärts ins Felfenbein eingegraben, .

die den bulbus venae cajae aufnimmt und des 7 ven bintrer Rand einen Theil der vordern Wand

des for. laceri ſ. iugularis bildet; durch welchen‘

nemlich die Droßelader heraustritt. Vor die

ſem Rande liegt dann ein andrer Halbmondfoͤr⸗

miger —— der gleichen foram. ge.

| uw

ERS M

re} Wenn der Grifel— Fortſatz ſehr * iſt, beſteht er gewoͤnlich aus mehrern Stuͤcken, und hat an der Wurjel oder in der Mitte ein Knorpelkorn. ſ. des dee, wilig obferuat. botanic. ‚Pag. 1. fg.

efine aber auch welche die über. 12 Pari⸗ lang und doch aus einem Gtüd ganz Ends oe find; andre die an der Wurzel 4 Linien im wo Se haben mem

ne

rt x a. 3 * F .

.

Sinedia, |

FL x > Ya —2 al = n 7 N Ku = r wu i = B 1 nn x J a. R'7 > u ng 2 r * J J J - 4 ? su /

9

128 Fünfter Abſchnitt. | bört und den aroßen berumfchmweifenden Nerven nebft dem fpinalis

Endlich iſt nahe vor Pjener glattausge⸗

rundeten Grube etwas nach außen der große

Eingang des wenen aber. kurzen und wie ein Knie gebognen Canals zum Durdgang der carotis cerebralis *) und des Intercoſtalner⸗ ven, (Tab, I. fig. 2. A .

F. 44. Nun zur innern Seite des Knochen.

Am bogenfoͤrmigen Mand deſſelben bildet die Schuppennath eine, theils Fingerbreite, rauhe ſcharfzulaufende Einfaſſung. Ss

Die übrige Fläche der pars fquamefa hat fo wie an den vorigen Knochen ihre impreflio- nes digitatas, iuga cerebralia u. f. w. befonderg auch Aders Furchen von der art, meningea

Hinter dem Felfenbein ragt noch ein flaches Knochenſtuͤck hintenraus, das an die ehemalis gen fontanellas Caflerii Hößt (Th. 1. $. 37. ), und worin die fofla figmoidea für den finus Jareralis der harten Hirnhaut eingebruckt iſt; an deſſen bintern Rande das obgedachte for. maltoideum fich meift als ein bede anal oͤffnet.

2

vV. HALLER de cerp. kam, fanct. T. vm.

J

“=

x j kn u ">G J | ——

9 » B f

Bon den Schtafseinen, 129 - Das Felfenbein wird aufbiefer innern Seite .

dutch einen ſcharfen Rücken, an welchen fich die | finus petrofi fuperiores in ‚einer eignen Furche

| anlegen *), in zwey a eile, wovon die eine nach A nöre ‚Faber nach binten gerchet iR

Auf fi: zeige ſi als —* In

| eine boge Vrmige Wilbung von dem dftuns ter liegend canalig/ femicircularis Juperior.

J Ferner in der Mitte etwas nach vorn ei e 0 ganz ſchraͤge unter einem dünnen Snochenblätte · | gen hervorlaufende Oeffnung, nemlich die apertura interna des Saltopifchen Ganges.

Noch weiter nach vorn das Ende des Ends

chernen Theils der Euſtachiſchen Roͤhre (die aus

der Pauckenhoͤle nach den innern proceſſib. Don le

ı rygoid. des Keilbeins läuft.) ®

Daneben etwas nach innen und unten Bas. ©; Ausgang des Malin Ga carotici de N 6 aaa hi De

Auf

VIEVSSENS neurograph. weinerfal. tab. xvn K . 93: der Ausg. v. 1684. HALLER icon. anatı nie >. VI. N. N.

ar De elle wo die harte Sienpaut an biefen —J na), and d canalis caroticus anfchließt, findet fich JS er feiten ein einer flacher Knochen, den Job. | Dept. Correfe zuerit bemerkt und mit Gefams: » RR Bender bat, ſ. deſſen mifcell. medica, Y; 1 RR folk pag: 17. Sg. auch MECKeL de # | / into

| En 3 - » . YR cA 5 u R

= men

..

m 1 ee I 5 4 * 6 x

130 Fünfter Abſchnitt.

h |

- Auf der hingen Fläche liegt nahe vor der fofla figmoidea eine ſchraͤg nach binten ſich oͤffnende Ritze, mo die hintre von den beiden -

I beraustritt. i Wleich Aber ihr "aber eine ſchwache Spur '

vom obern Schenkel des darunter liegenden. canalis. femicircularis inferior. |

wen = i

Und noch weiter vorwärts derfmeatus au- "

Ö ditorius (oder porus acuflicus) internus (Tab-T.

fig. 2. k.), eine weite Mündung die dem erſten Anblick nach zu einem blinden am Ende vers fchloßnen Gange zu führen ſcheint; auf deſſen Boden aber fich drey wie im Triangel an eins ander ftebende Gruben *) unterfcheiden laſſen, zweye nach unten;. die dritte zwifchen diefen, druͤber. Von jenen beiden zeigt fich Die vordre | Durch ihr ſaubre Windung als die Baſis der Dabinter liegende Schnecke: die hintre hingegen ſtoͤßt an dem. Vorhof des Lobyrinths: beide Diefe Gruben find mit überaus feinen Loͤchergen zum Durchgange der zarten Fäden des Gehör:

nerven durchbohrt *9. | Die,

guinto p. neruor. terebri pag. at. fguizınn de vafıs Subtiliorib, ocnli Pag. 40. PORTAL . de-Fanat. et de la chir. Vol. Il. pag. 297. u. a. m. & ®) BRENDEL analecta de concha auris bum. fig. 4 et 5. 9°) ALEX. MONRO on the nervons Syftem tab, XXIX, fig. 2,

0 d.e. W. =

x Von den Schlafbeinen. 131

| Die dritte oder obre jener gedachten drey

| Gruben geht etwas tiefer ein und verliert fh in eine anfehnliche Mündung, den Anfang ' nemlich des Fallopiſchen Ganges,

Endlich ift gerade unter diefem porus acu-

ſticus internus am Rande des for, laceri ein

enger gewölbter Gang der zur vordern Cos tunniſchen Waſſerleitung führt.

m L \ . * *

——

Sehſter Abſchuitt

Von den Gehoͤrwertzeugen.

$ 4%

I eheilt das ganze Gehoͤrwerkzeug 5. am Kr : Pen in drey Abfchnitte:

9 Es ſind wenige Theile des thieriſchen Koͤrpers, die beides durch ihren bewunderswuͤrdigen Bau ſo⸗ wol als durch die Wichtigkeit ihrer Verrichtungen ſo viel anziehendes zu ihrer nähern Unterſuchung

haben, als_die Gehörwerkzeuge! Kein Wun⸗ der alfo daß fie, zumal feit 200 Jahren, von fo vielen der geößten Zergliederer- fo forgfältig bear:

beitet worden find, daß uns auch wenig andre

Theile einer ſolchen genauen Vollſtaͤndigkeit

der hierin rechte Bahn gebrochen,

allein ſchon das wichtigſte des ganzen

Mitdeckt hat, war der große und bes

r Be in feinen unſchaͤtzdaren obfernat. W561, 8.

Bon den übrigen hebe ich nur die vorzüglich ften Elaffiter aus, die im befondern Werfen die Gehoͤrorgane beſchrieben haben. Unter dieſen vor allen der eiferſuͤchtige aber zum erfinden in der Ana⸗ tomie gebohrne Euſtach in der epifl, de auditus organis unter den opuſcul. anatom. Venet. 1564. 4 und verfchiedne Figuren dazu in der erſt 1714 ang Licht gekommenen Tafeln, zumal tab. XLIIE fig. 2.3. tab. XLIV, fig. 2.3. tab, XLV. fig. 2,

Nachher find zumal zu Ende des vorigen und

Anfang des jetzigen Jahrhunderts durch Die eis eiti⸗

Der er

Bon den Gehoͤrwerkzeugen. 133 | A) in das äußere, bis zum Pauckenfell. |

B) in das mittlere, das nemlich die Paucke und die darin liegenden Fleinen Knochen

begreift. | * and C) in das innere, oder den Labyrinth. Ale Ar $. 46

geitigen Bemühungen einiger verdienten Zergliedes ser große Schritte in der nähern Kenntnis diefes Sinnwerkzeuges gethan worden, a. 1683 er⸗ ſchien Die erfie Ausg, von DUVERNEY Tr. de Forgane de l’onie das auch dem erfien Bande von deffen erſt 1761 herausgefommenen veuvres anatomigues einver⸗ leibt iſt. Ihnen feste Mery feine defer. de Foreilie entgegen, die mit LAmY explication mechanique Bes fonitions de P’ame fenfitive Par.1683. herausfam. NALSALVAE traf. de aure hum. Bonon, 1704 4. iſt die Frucht einer 16 jährigen Arbeit über dieſen Ges genſtand, wobey ihr Verf. über taufend Menfchen- fchedel geöffnet, Und doc) fand fie einen Rival an VIEUSSENS Tr, nouveau de la ſeruct. de l'oreille, Toulouſe. 1714. 4. ber auch einen deſto kraͤf⸗ tigern Vertheidiger an Valſalva's Freund, dein unendich verdienten Worgagsi, deſſen eprfolae- anat, XVII ad feripte pertinentes Valfaluse, zuerſt u Benedig 1740, 4. mit der Ausg. von Dalfalva’s fanmtiihen Werken herausgefommen find, und felbft grögtentheils das Gehoͤrwerkzeug betreffen. Ihm hatte indeß ein Deutfcher, der unermüs dete Caßebohm mit deutfchen Fleis und Scharf: blick vorgearbeitet, deffen Traftatus VI de aure kumana,. Hal. 1734 und 35 ein unüberfrefliches . Mufer in Unterſuchungen der Art bleiben werden

Ich übergehe was Santorini in den tab. pofbum. Albinus im aten B. det ammotat. acad. Hr. Prof. Monroe in feinem Werk übers Nerven⸗ ſyſtem u. a. ım. gelegentlich über den Bau des innern menfhlichen Ohrs gefagt haben. -

IR at | Aber

234° Sechſter Abſchnitt

—* Was vom außern Obr in die Orts |

g. 46.

Aber auch in der anatomıe comparata find wenige Fächer .fo genau und fo gläckich bearbeitet 8 : eben das von den Gehoͤrwerkzeugen der Thiere,

Ich nenne wieder nur die vorzüelihften von denen die fich ex profelſo in dieſem Felde gezeigt, | Dahin gehört zufoͤrderſt der fleifige Zootome Eaiferius, deffen fplendides Werk de vocis audirus- 7 que orgauis zu Ferrara a. 1609 in Fol erfhien, und danı der ber. Arzt und Baumeifier Perraule yon deſſen Efais de Phyfigue faſt der ganze te DB, | pom Gehör, und großentheils vom Werkzeug deſſelben ben den Thieren, handelt, Jener bat zumal das Ohr der vierfühigen Thiere mit pielem Fleiße bearbeitet. |

Bon Monographien über die Gehoͤrwerkzeuge einzelner Säugethiere, verdient Doch BLAIR on the organ of bearing is tbe Elephant in den Philof, Transa&. N.358. befonders angefuͤhrt zu werden,

Das Obr det Wallfifhe bat uns Hr. Brof. Eamper kennen gelehrt: der das vom eigentlichen

alififch (Bat. myAicerus) im XVIE.B. und das vom Pottfiih (Phyf. macrscepbalns) im XL. B. der Haatlemer Verhandel, heſchrieben bat.

Vom Ohr der Vögel ſ. aLıen MvELEnN in den Philof. Transadt. N. 199. und Hru. vıcq- in den er —* * 2 $c. EL 77 ri pag. 381 Beſonders aber Prof, Scarpa im rd gef. Werke S. 101. Uu. Boa Hr. Galvani Im VI. B. der Commentar. Bonon. Pag. 420. u. f. eine Nachiefe zu geben verfucht"hat.

Ueber die Gehoͤrwerkzeuge der Ampbibien if außer dem was P. Plümier von den Schilkroͤten und dem Americ, Erocodil und Geoffroy im er diff. für. Vorgane de Vonie. Par, 1778. 8

ekannt gemacht, noch wenig gethan 2

PR Pc.

Von den Gehoͤrwerkzeugen. 135

43+ $. befchrieben worden, Seine äußere Mündung ift Trichterförmig erweitert, und feine obre Wand ungleich fürzer als die untre, fo wie es die fchräge Lage des Paucfenfells mit ſich bringt die ihn am Ende verfchließe und die Scheidewand zwiſchen dem Außern und mittleen Ohre macht. Diefes Fell liege nem⸗ lich mit feinem obern Rande fehr vorwärts und nad augen und ift hingegen mit dem untern nach innen zuriickgegogen. Go weit der obges Dachte King beym ungebobrnen Kinde ges fchloffen wor, fo weit bleibt auch nachher zur Anlage des Pauckenfels eine ſaubr gausgefurchte Rinne; die hingegen nach oben an der Stelle wo jener Ring unterbrochen war, wenigſtens Inicht fo deutlich if, ER ARE, $ 47. >

Mun B) gum mittlern Ohr das bie Pauckenhoͤle nebſt den drey kleinen Gehoͤrkno⸗

hen begreift...

234 Erſt

Deſto genauer hingegen ſind ſie bey den Fiſchen unterſucht, theils ſchon verſchiedentlich vom ſeel. Blein, beſonders in der wantiffa ichthyolog. Lipf. 1746. 4. Bor allen aber von Hrn. Prof. £amper im VII. B. der Haarlemer Abb. und im VL der Mem. prefentes Und dann von Hr. Prof. Rölventer im XVII. B. der nov. comment. acad Petroplit. ſ. auch Hrn. Joh. Zunter's

Aufſatz daruͤber in den Philof. Transad. v. J. 1782, vol. LXXII. P. II. pag. 379. 14. |

>

136 Schfter Abfchnitt. 1 Erft die Höle ſelbſt. Sie bat im Ganzen genommen faft die Geftalt und fage eines ſchraͤg umgekehrten Keffels, der nemlich mit feinem Rand um das Pauckenfell anfchliege und hingegen mit feinen freylich fehr hoͤckrichten Boden aufrecht und vielmehr etwas nach oben 5 gekehrt iſt. | |

Wir nehmen die darin zu merfende Theile | in der Ordnung wie fie fürs Gedaͤchtnis aut faßlichſten zu ſeyn ſcheint. |

7 Zuförderft die beiden fonenannten Fen⸗ ſter⸗ Das Eyfoͤrmige und das ruudliche.

Jenes, die feneftra oualis, liegt in einer beſondern kleinen Grube faſt mitten im Boden der Pauckenhoͤle doch etwas mehr nach oben: meift mit dem Paucfenfell parallel. Der obere Rand if mehr bogenförmig ausgefchmeift, der untre mehr gerade. Es flöße nüber in den dahinter liegenden Vorhof des Labyrinths; und ift durch den Fustritt des darin a. Steigbügels ausgefüllt,

Das andre Fenfter, das rundliche (fenefira rotunda) oder vielmehr dreyeckte *), liege unt dem vorigen; nad) binten zu, und in einer ganz andren Richtung als jenes; nemlich nicht mi

de

*) scarpA de Arndt, feneßrae rotundae anriset de tymp fecandario, Mutin. 1772 8.

. w

\

Don den Gehoͤrwerkzeugen. 137

dem Pauckenfelle parallel, ſondern, vertical. Es ſtoͤßt auf den untern Gang —**

Haut verſchloſſen. |

Gerade unter dem enförmigen Fenfler, und vor dem rundlichen, liegt das fogenannte

Vorgebürge (promontorium ) deine anfehns liche ziemlich glatte Erhöhung, unter welcher ſich die größte Windung bee Schnede endigt,

VUeber dem enförmigen Fenfter hingegen, und mehr binterwärts, alſo faft in der Diagonale vom Borgebirge liegt eine andre än: liche Erhöhung, die von den vordern Schens feln des obern und äußern Bogenganges (canal. | femicireular. fuper. und exterior) verurfacht wird,

I Spiße einer Hohlfonde änelt, und von da längft des Selfenbeins vorwärts fchräg hinabſteigt. In ihr liege der tenfor tympani deffen zarte Sehne am Stiel des Hammers anfigt.

Ebenfalls neben der feneflra ouali aber ‚nad binten, alfo meift jener Rinne gegen

über, zeigt fich ein Eleines wie mit einer Nadel eingebohrtes Löchelgen, aus welchem die faden⸗

foͤrmige Sehne des ſtapedius heraustritt und ſich an den Kopf des Steigbügels befeſtigt. | J5 Dieſer

nf.) der Schnecke; und iſt durch eine uͤberaus zarte

Meben dem gleichen Fenſter nach vorn faͤngt ſich eine anſehnliche Rinne an, die der

726

7 7

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he

» Du. Sr 3 a re

138 Schter Ant

Diefer Eleinfte Muskel des "menfchfichen Koͤr⸗ pers ſelbſt liegt aber in einer ſpindelfoͤrmigen Hoͤle, die ſich von jener Kleinen Deffaung nach unten und hinten erſtreckt.

In einiger Entfernung von dieſer letztge⸗ dachten Oeffnung, aber meiſt mit derſelben horizontal, Nach außen, iſt nahe am bintern Ende der eingefurchten Rinne des Pauckenfells eine andre Pleine Mündung, die nach dem for.) ftylomaftoideo hin in einen Canal führt, durch welchen die chorda tympani laͤuft. :

Unmittelbar vor dem obern Rande der gen dachten Eleinen Grube, in deren Boden das enförmige Fenfter eing-graben ift, quer zwiſchen Der Rinne für den tenfor tympani und dem Fleinen Loche für den ftapedius fomm! ein Theil des Sallopifihen Kanals *) (aquaeduchus, FALL.) zum Vorſchein, der den harten Ohren nerven einfchließt, und defjen Anfang wir oben beym porus acuſtieus internus, fo mie feine aper- turam internam ($, 44.), und feinen ee als for. ftylomaftoideum ($. 43.) geſehen haben.

Endlich die ebenfalls fchon gebachte Euſta chiſche Roͤhre **) (tuba evstacn. G. 44.) die | vo

©) FaLLop. obſerv. amat. pag. 27. b. ü.fi - *") EVSTACH, opufe, anat. pag. 161. U. f.

Bon den Gehoͤrwerkzeugen. 139

| des tenfor. tymp. liegt, und ſich vom vordern vordern Fläche des Felſenbeins erſtreckt ).

§. 48. | In dieſer Pauckenhoͤle liegen nun die drey kleinen Gehoͤrknochen, der Hammer, der Ambos, und der Steigbügel * ”), die fih

durch

9 Die Vögel Baden fehr fichkliche Euffachifche Röhren. Den Sifchen Hingegen fcheinen fie zu mangeln,

“) Bey den Saͤugethieren und felbft bey den Mall: fifhen find die Gehörbeinchen im gangen ges nommen der Gefalt nach, den Menſchlichen ziemlich aͤnlich.

Die. Vögel haben nur eines oder wenn man

will zweye, weil es aus einer knorplichten und

einer knoͤchernen Helfte beſteht, wovon jene am

Pauckenfell anliegt und gleichſam die Stelle des

Hammers vertritt, die ſogenannte columella aber

als Steigbuͤgel im eyfoͤrmigen Fenſter ſteht.

Caſſerius hat es zuerſt in der Gans entdeckt und

‚abgebildet, 1. c. pag. 78. ſ. auch DERHAm’S phy- ‚Feotheology. pag. 343. U. f. der Ausg. ©. 1716.

Hep den Amphibien findet fih blos ein noch weit einfacheres Beinchen, das die feneftr. oualis ſchließt, und bey einigen wie 3.9. beym Gala:

mander Faum nur dafür angefehen werden kann.

Die Sifche haben theils eine, theils zwey,

theils drey fonderbare Steinartige Beinchen, die dem Außern Anfehen nach dem Porcellan aͤneln aber ſehr fpröde und brüchig find, eine flachläng:

ganz blos in einem befondern Beutel bangen. KLEIN bifl, pifc, natur. Miflus I. tab. N

Rande des Pauckenfells nach der obern und

liche Geſtalt mit ſcharf gezaͤhnten Rand haben, und

| * s | E a

er, Sechfter Abſchnitt.

durch ihre Kleinheit *) und Sauberkeit auss zeichnen, und die wichtige Verrichtung haben den Schall vom Pauckenfell zum Vorhof des Labyrintbs fortzupflangen. Sie verbinden gleichſam zu diefem Behuf durch die Art wie fie mit einander eingelenft find **), das Pauckenfell mit dem eyförmigen Genfler we), und koͤnnen durch die gerechten zarten Muskeln,

zwar

Auch bey den größten Tieren, bey den Wahfifchen, dem Elephant sc. find doch die. Gehörbeinchen und meiſt das ganze innre Ohr fo mie auch dag Auge, nur klein. Die Art wie die finnlichen Eindrücke auf diefe beiderley Organe würken, giebt

‘von felbf den Grund warum Ddiefelben in feinem Verhältnis mit der Größe des ganzen Körpers zu ftehen brauchen.

2) EVSTACH, tab, XLI. fig. 9.10.

”, Beym innern WafferFopf behalten ‚mar die drey Stuͤcken, woraus anfänglich das ganze Schlafbein befteht, ihre natürliche Größe (Th. l. ©. i9.

Hi. *) aber fie werden Doch auch zuweilen durch die Ausdehnung der Hirnfchaate aus einander getrie: ben, und dadurch die Gehoͤrbeinchen aus ihrer bes börigen Lage und Verbindung gebracht. Am mei: ſten babe ich bey denjenigen Waflerköpfen, an welchen ich das Schlafbein auf diefe Weife verzo— Ber gefeben, den Hammer und Ambos mit dem uppenbeine aufwärts getrieben, und lejtern ganz

J ——— getrennt, in einem Fall aber auch dieſen ſelbſt aus feinem eyfoͤrmigen Feuſter ausges hoben gefunden. Dieß giebt den wahrſchein⸗ lichen Grund warum manche auch nachher ers wachfne Wafjerköpfe zugleich taub und fiupide find, + andre hingegen dabey ihr völliges Gehör ber

2 ae,

te et 1

Bon den Gehörmerfzengen. 141 | zwar —— aber doch zum Theil will⸗ kuͤrlich bewegt werden ).

Sie ſind die einzigen Knochen des ganzen

Groͤße ‚dor, vollkommne Verknoͤcherung u. ſ. w. *) erreichen: und haben, im ganzen und in ihren Haupttheilen genommen eine ſehr

beſtimmte, im Verhältnis derſelben aber eine oft —— variirende Geſtalt.

Der ———— *xx) (malleus) Bat cht die | —* einer ee rummgebognen Enotichten | Keule

Die ungeſtoͤrte Lage des Steigbuͤgels ſcheint freylich zum Gehör am allerwichtigſten zu ſeyn. Wenigſtens find Fälle angemerkt, mo Leute nach dem Verluſt der andern beiden Knoͤchelgen doch ‚noch gut, haben hören Eönnen, f. Hrn. Prof. Caldani in den epiftol. ad HALLER. fer. Vol. VI. pag 142, 145. Hrn Caẽt. Torraca im VI. B. des N‘ Gum. di medic. ges: ar wf und Hrn. Drof. 9% Schon. der große a hat die tilf£heliche Be: wegung der Gehörbeinchen eingefeben de anditas Organ. pag, 157, ſ. auch Hin, Abb, Sontana de:

BR; .....moti pag. 65. 1. f. * 9 cAssEBOnM Tra&. IV. pag 56. W.f. tab. II. fig. 1- 04 2.23. Albint icon. off. foetus tab. VI. fig. 46-51. | 1 2.) ‚Der Hammer und Ambos find zu Ende des ısten DR Jahrhunderts, man weis aber nicht eigentlich von * wen, erfunden. Alex. Achilliinus hat beide aa rt ne NIC. MASSAE epiflolar. medicinal. Yefalius hat it uerft abgebildet a. d. O. cap. 8.

FE r e

Kur 5 38

Koͤrpers die ſchon vor der Geburt ihre ganze

142 Seccchſter Abſchnitt.

Keule oder des obern Theils vom Schen⸗ kelbein und wird in den Kopf, Griff und noch zwey andre kleinere Fortſaͤtze eingetheilt.

Der Griff (manubrium) liegt an dem Pauckenfelle an, und zwar mit feinen untern äußerfien Ende meift im Mittelpunfte deffelben, den er einwäris zieht, fo daß das Fellgen an Diefer Stelle von außen eine kleine trichterförs mige Grube zeigt ). So liegt der Griff binter diefem Fellgen gleichfam wie ein radius eines Cirkels, und feßt oben mit einem ſtum⸗

pfen Fortfaße ab (proceflus obtuſuc).

Seitwärtd von diefen procefl. obtufus, et: was höher, gleihfam am Halfe des Kopfs liegt ein dornförmiger Fortfaß (proceflus /Pi-

Schulpe ($. 43.) des äußern Gehoͤrganges gerichtet ift, und zuweilen bey £eibesfrüchten und Bleinen Kindern in eine lange gefrümmte am Ende gleichfam flachgedrucfte und ſehr elaflifche Gräte **) auslauftz die aber meift | mit

) Ben den Vdgeln ift die Woͤlbung des Paudenfensd

gerade umgekehrt, nemlich nach außen erhaben. SCARPA |.c. pag. 110. tab. I fig.2.d, i

) Diefe Graͤte iſt es eigentlich die Rau zuerſt entdeckt oder doch näher beſtimmt hat, und die daher auch nach feinen Namen procefl. Rauianns genannkı wird, ſ. BOERBAAVE pracleeh im juflit. proprias T. Vv. Pag. 358. E

Bon den Gehoͤrwerkzeugen. 143

mie den Jahren mit der vordern Seite des E Paudenfelleinges verwähfl.

Der Kopf macht mit dem Stiel einen ſtum⸗ pfen Winkel, gleiche einer rundiichen Kolbe, liegt über dem Pauckenfell binaus, und bat nach hinten eine gleichfam ausgefchnißte länge > Tiche Vertiefung womit er in der Gelenkflaͤche des Amboſes wie in einer Pfanne aufliegt.

S. 50. Der Amboe (incus) iſt kuͤrzer aber dicker als der Hammer, und ſeiner Geſtalt nach von Veſalius nich: uneben einem Backenzahn vers glichen worden. Er dient zur Berbindung \ des Hammers mit dem Steigbigel und wird in den Körper und zwey Fortfäße eingetheilt.

Jener, das corpus, iſt mit einer ungleich ausgeſchweiften Gelenkflaͤche verſehen, in wel⸗ eher, wie gedacht, der Kopf des Hammers, | wie in einer jan artleulirt . ER | Bon

Der eioentriche proceflus fpinefas, wie et ge⸗ woͤnlich if, war fchon über Hundert Sabre vorher m BERN, f. SAL. ALBERTI hiſt. plerarumque pag. 84. der erſten Ausg. v. 1582. und

—— Ne Beſchreibung der Fürtreflichkeit £ der Anatomy. Bern 1624. 8. ©. : ge. weit ag genauer aber, und feiner hs nach zuerſt, hr bat ihn Solius abgebildet f. deſſen mov. auris im« zernae delineat. Vener. 1645. Kol. die auch in re. BARTHOLINI epiflol. medicinal. Cent. I. peg. 235. ſq. und im WV. B. der Sallerichen anatom. Samml. ©, 365. u. |. wieder abgedruckt worden.

144 Schhfter Abſchnitt.

Bon den beiden Fortſaͤtzen ift der eine fürzer aber dicker, faft wie ein flachgedruckter

egel, und liegt meift in gleicher Linie mit dem obgedachten procefl. fpinolus des Ham⸗ mers, aber rückwärts gekehrt.

Der andre Fortſatz ift fchlanfer und ragt mitten in die Paucfenhöle binab. Er Liegt meift mit dem Stiel des Hammers parallel, fo daß zwifchen beiden die chorda tyınpani hin⸗ durchlauft *).

Am: Ende diefes fchlanfen Fortfabes mo er mit dem Steigbügel eingelenfe ift, nehmen die mehreften Zergliederer ein viertes Gehör: fnöchelgen an, das Linfenbeinchen **) (lenticu- lus f. oflic. orbiculare), das da wo ſich diefer Fortſatz nad innen kruͤmmt, zwifchen ihm und dem Steigbuͤgel inne liegen foll ıc. das ich aber nach oft wiederholten und möglichft ge⸗ nauen AUnterfuchungen im narürlichften ge⸗ wönlichften Bau für nichts anders, als für eine noch darzu ſehr unbefländige | | epiphylis

_

9 MECKEL de guinto p. 9. cerebri Fig. I-x. 71,

°) Der ber. Leidner Pehrer Frans de le Bo: Sylvius glaubte es erfunden zu haben, f. LINDANI phyfiol, med. pag. 526. Hingegen wollte fein großer Antagoniſte Drelincourr es ſchon dem R. Colume bus jufchreiben, praeind, anat.- pag: 199. Der Boͤr⸗ baavıichen Ausg.

> d A 7 a m [re 2 4 - J u Ze u. | ’“ f *1 * * ——— * \ \ ö 4 y- - z a *

Von den Geörwertjeugen, 145 |

RR *) dieſer apophyfis anfehen ann.

Sie fehle oft **), auch bey den übrigens vollkom⸗ menſten Gebörfnöcelgen (auch bey denen von Megern und vom Mordamericanifchen Wil⸗ den, die ich vor mir kabe,) und wenn fie bey erwachſnen Perfonen da ift, fo Ipringt fie nur nad) einiger angewandten Gewalt davon ab, da fi dann aber unter den: Mlicrofeop die Jackichte Spur des Knechenbruchs aufs deuts Tichfte zeige. Und wenn fich hingegen, wie ich auch ſelbſt geſehen, ein würflich abgefons dertes DBeinchen zwijchen dem Ambos und Steigbuͤgel zeigt, fo darf man dieß doc, mei⸗ nes Beduͤnkens eben fo wenig für den geWoͤn⸗ lichen narhrliben Bau halten. als andre | uͤberzaͤlige Gehoͤrknoͤchelgen die auch nicht fo - gar felten in Menfchen *) oder Thieren *Rg *) gefunden werden.

| > BR } : F. 51.

D en. 'CoNR, ‚FABRICH meth. cadav. hum. rite Aline | J———— 2. PaB: A4I, 0

De Dom. De. MARCHETTIS anat. pes 222. der Harderw. Ausg. v. 1656.

= er TEICHMEYER- quorund. innentor. auatomicor. fen. 1727. CAssEBonM Tract. IV. pas· 35

Pa 1) avsTach| tab. VII. fig. 3. CowPpEr’s ner admi- wife. of all the Bere fir. 9 R

K

146 | Sechſter Abſchnitt.

N A a F. 51. = | Das dritte wahre Gehörbeinchen ift der Steigbügel *) (Aapes, flapha), der Fleinfte Knoche am Öerippe, von einer ausnchmenden Eleganz, und von einer ſehr ausgezeichneten Gehalt, wovon er eben feinen fo völlig paffens den Namen erhalten bat.

Er liegt horizontal und man unterfcheidet an ibm den Knopf, die beiden ED und den Fustritt. |

Der Knopf ift an der untern Seite runds ih gewöldt, an det obern aber mit zweyen, meines wiffens fonft noch nicht bemerkten, flachen Grübchen zur Anlage des ftapedius ausgehoͤlt.

Bon den beiden Schenfeln ifl der vordere gerade und folglich Fürzer als der nach hinten gekehrte, mehr krumm gebogne. Sie ſind nach innen wie eine Rinne ausgefurcht, und ihr nach oben liegender Rand iſt etwas weiter aus⸗ geſchweift, als der unterwaͤrts gekehrte.

Der Fustritt hat meiſt völlig die Form des eyförmigen Fenfters das er ausfülle, mithin ift auch der obre Rand mehr bogenförmig , der untre hingegen mehr gerade,

| $ 52»

9 Der Steigbügel ift wol unfeugbar von Ingraffias erfunden, ſ. FaLLopi obferuat. Pag. 26. UND ın- GuassiaE im Galeni libr. de of. comment. Cpoſt- huma ) Panorm. 1603. fol. pag. 57. |

Bon den Gehörmerkjeugen. 147

2 | | Es IR endlich C) das innere Ohr oder der Labyrinth der wieder in drey Abs ſchnitte eingetheile wird, nemlich:

1) in den Vorhof, der zwifchen den beiden folgenden mitten inne liegt;

2) die drey Bogengaͤnge, nach) hinten; und 3) bie Schnecke, nach vorn,

F. 53.

1) dee Vorhof (veftibulum), bildet gleichfam eine zweyte Pauckenhoͤle die gerade hinter der vorigen eigentlich fogenannten liet, und durch das eyförmige Fenſter mit derfelben verbunden wird. Ihre Hoͤlung ift Peiner *), aber ihre innern Wände weit glatter als jes ner ihre.

I Sie zeigt außer dem enförmigen Fenfler, und dem einen corunnifchen Waflergange, deffen I nachher. gedacht werden wird, jechs andre ans ſehnliche runde Deffnungen ; davon fünfe 8* den Bogengaͤngen, die ſechſte aber zur ESchnecke führt. Die eine derſelben liegt im Hintergrunde Ds Vorhbofs, dem eyförmigen Senfter meiſt 82 gegen⸗

Bey den Wallfifchen iſt der Vorhof ſehr klein: bey den Voͤgein hingegen uͤberaus Seren: |

=», 2 % \ w 5 ei. (RER. 22'2 RAN ar Dr P a 1 \ N ; - ö / x + % 27

8 Sechſter Abſchnitt. x

gegenüber, etwas nach oben, und ift die ges meinfhaftlihe Mündung der beiden zufamı - menftoßenden Schenfel vom obern und uns | tern Bogengange. Die ziwegte, vorn, gerade über dem enförmigen Feufter, vom vor dern Schenkel des obern Bogenganges. Die dritte gleich daneben, nach hinten, vom

vordern Schenfel des Außern Bogenganges.— Die vierte auch mehr im Hintergrunde, ruͤck⸗

mwärts, vom hinteren Schenkel des nemlichen | Ganges. Die fünfte, auch rückwärts aber tiefer unten, vom andern Schenkel des

untern Bogenganges. Endlich die ſechſte gerade unter dem eyförmigen Fenfter, vom obern Gange (Scala) der Mündung an der Schnecke.

F. 54 “|

2) die drey Bogengaͤnge *) felbft (ca- |

_ nales femicireulares): die Hinter dem Vorhof und mehr nad) oben liegen: nad deren fechs A ‚Schenkel ſich gedachtermaßen mit fünf Muͤn⸗

u

dungen in den Vorhof öffnen, | | N

Die Bogengänge finden fich fat bey allen roth blütigen Thieren. Nur bey den Malfifche fonnte Hr. Camper nichts ihnen Änliches ausfinden

Ben den Dögeln find fie ausnehmend groß un anfehnlich, |

9

Son ben gen. ER,

\ a) der obere (canal. apa f. minor) ſteht aufrecht: mit dem Bogen nach oben, bie Schentel nieder waͤrts gerichtet,

*

bder untre (canal. femieircular. infer. f. maior) Tiegt vertical; meiſt mit dev Schnecke in gleicher Kichtung. mit dem Bogen nach hinten; fein oberer Schenfel macht mit dem bintern bes vorigen Bogenganges bie gedachte

| gemeinfchaftliche Muͤndung. ($. 53.)

c) der aͤußere (canal. femicircular. exterior | £. minimus) liegt gleichfam mitten zwifchen | beiden vorigen: aber mehr Borizontal: fein | Bogen auch nad) Binten. Sein vorder Schens kel macht init dem vordern Schenkel des obern Ganges beynah einen rechten Winkel, fein „Binierer läuft mitten zwiſchen beibe des untern Re |

Br m. die Schnecke : *) (cochlea) eines der Grande —— das 8.3 ns

5 pi Eimihtung ber ae iſt zuerſt von EI ihr feinerer Bau aber von zwey ver-

Denken Göttingifchen Lehrern, Brendel and. Zinn * beſchrieben worden, f. de es Erſtern analecta de concha auris bumanae mit einem faudern Kupfer; - und de: auditun in apice conchae. Heide: Goetting. 1747. und des feel 3 Sinn et anatomic.

Goetting. 153 —*

N

lu u au 2 > Luc» & V te in id. kn na and Er ; i , ee I,

6 Sechſer abſchnit.

doch ſo ganz verſteckt mitten in dem feſten Kno⸗ chenguß des Felſenbeins vergraben liegt ).

Sie aͤnelt einer kleinen Gartenſchnecke von drittebalb Windungen. Sie liegt vertlcal gleichſam aufgerichtet, neben dem Vorhof nach vorn und etwas nach unten ihre Grund⸗ fläche im Boden des innern Gehörganges ($. 44.) und ihre legte große Windung hinter dem promontorium in der Pauckenhoͤle. ($- 47-)

Die Windungen der Schnecke im rechten Ohr find wie bey den gemöntichen Gartens ſchuecken rechts gewunden, die im linken Ohr aber links (anfradibus finifiris). Sl laufen ebenfalls wie in den Gartens ſchnecken um eine Spindel (modielus nucleus, f. columella) die aber hohl ift un einen ftarfen Faden vom weichen Gehoͤrnerve aus dem innern Gehörgang auſnimmt *) der fich an ihrer Spige in einen Fleinen Trich zer (ſcyphus vırvssens) *%%) verbreitet.

| | Di *) ai Säugethiere Haben eine gewundene Schnecke

Die Vögel bingegen an deren fiatt nur cine gerad

am Ende verſchloßne Eurze Röhre (mie ein ſtum

pfer Zapfen), die aber im ihrer innern Einrichten

2 Schnecke der Saͤugethiere vollfommen aͤnelt

auch eben fo in zwey Gaͤnge abgetheilt iſt u. ſ. w.

f. vernaver Ef. de Phyfigue T. U. pag. 215

fig. IM. & und die Hru. Scarpa, Pb. Su. Mecke und Galvanı a. a. O.

*") MONRO on tbe nerv. [yflem tab. XXXT, fig. 2. H.I ") La conpe dan nerf anditif. vıruss. 0.0. O. pag-7

Von den Gehoͤrwerkzeugen. 151

Die Windungen ſelbſt werden aber laͤngſt ihres ganzen Laufs durch eine uͤberaus merk⸗ wuͤrdige äußerst feingebaute Scheidewand (la-

| mina fpiralis) die gegen Die Spiße zu in einen

1 I |, pani. Der obere aber fcala ve Jer fich wie gefagt, in den Borhof ge öffnet.

PFleinen Hacken (hamulus) ausläuft, in zwey Gänge (fealae) einen obern und einen uns tern abgetheilt.

Dieſe Scheidewand if da wo fie um die

Spindel herum läuft, knoͤchern: wo fie

hingegen an den äußern Wänden der Gewinde anliegt, haͤutich. Jener, der Enöcherne Theil, beftebt aber eigentlich aus zwey feinen Kno⸗ chenblärtgen, zwiſchen welchen fich die End: fädgen des Gehörnerven, in der Geftalt eineg unbefchreiblich feinen quergeftreiften oder netz⸗

foͤrmigen Bändgens *), verbreiten; deſſen ſtreifichte Eindrücke fich auch auf dem Knochens

blaͤttgen dee Scheidewand feldft, zeigen *). | Der untre der beiden, durch dieſe Schei⸗

N nö, wie obgedacht, aufs rundliche Fenſter ‚der Paukenboͤle: und heißt deshalb fcala 1ym- weil by⸗

K 4 Sg 6 9 Hr. prof. Monro a. a. O.

) zınn l. c. pag. 31. fq.

Te Sg

von der fcala tyınpani ($ 565. ) nach dem

TE TEE a a N eu‘) > en a. Won ar * —* A a a . re _ ar 7 E' 7 . 2 u Wi | - 4 1 j

nd

I ’. Sf abſchn Bond. Seolnweh.

w 5 x Der ganze ſabyrinth iſt mit eigem äh richten Dufte (aquula corvanın) gefült, der

durch bie beiden, neuerlich berühmt wordenen -

Waſſergange (aquaeducius COTVNNIE®) oder | diuerticula des jüng Hrn. Prof, Meckel abgeleitet werden kant,

Der ‚bintere, REN voßibuh) Öffne fich tim Morhof, gleich umter der gemein: ſchaftlichen Mündung des obern und untern Bogenganges ($. 53.) nach vorn; umd führe zu der obgevachten ($. 44.) ſchraͤgen Ritze des F d lſenbeins nahe ben ber tolle fi igmoiden,

Der cochleae) Läuft

ebenfalls oberwaͤbnten (F. 44.) gewobien Gang am for. lacerum.

) DOM:N, COrvNNII de aquaeductibus anris humanane anat. | dif.: Neap. 1760. 4. und anderwärts mehrmalen aufgelegt.

) PH. FR. MECKEL diff, de labyrinth. anris contentis nt, 1777. eine vorzüglich auch für die e comparate der Gehoͤrwerkzeuge uͤberaus iche Schrift.

gl

© reg

Siebenter Abſchnitt. Nom Keibein.

\y 57. EN

As Reilbein (os ſphenoideum *) f. cu

‚. neiforme, fonft auch bafılare, polymor- phon f. multiforme, vefpiforme etc. **) gs nannt —) hat diefen feinen gewönlichfien und angemeffenen Namen von den vielfeitigen Näs ‚then, Furchen und. andern Berbindungen, wos mit es zwifchen die ganze übrige Hirnfchaale

= und mehrere andre Knochen wie. eingekeile ſteckt. Eben daher rührt aber auch feine ganz eigne EN a ash eiarehmmde Rs | as

5 GALEN. de oſſib. pag. 7. ſq. | #% ‚Die Arabiſten nannten das Keilbein os colarorii ſ.

cribratum weil fie in dem durch Iange Jahrhunderte -

ke berefchenden Wahn ftunden, daß dadurch der Unrath = aus dem Gehiene feinen Abflug hätte ‚Der erſte der Li ſo allgemein Angenommnen vers E, jährten Irrthum fürzte und dadurch ein gar neues Licht über einen wichtigen Theil der Phyſio⸗ logie und Anatomie —— auch uͤber die J genaue und richtige Kenninis des Keilbeins verbreitete, war der ſchon oft angeführte Mitten: Ri berger Rehrer, Conr, Dick. Schneider in feinen weitſchichtigen aber claffifchben 5 Duattanten de catarrhis befonders Lib.1. Bed. N. cap. 2-7. Pag. 153 - 257 £

1542 Siebenter Abfchnitt.

oder zu vergleichende Geſtalt *), und die große Menge feiner Sortfäße die an feinem andern Knochen des Öerippes fo zahlreich find,

$. 58. Es ſteht dieſer Knoche erfi, mie ſchon ers innert, mit allen übrigen fleben Knochen der Hirnſchaale außerdem aber auch 8. mit der Pflugſchaar 9. ro. mit den Jochbeinen und 11,12, mit den Öaumenbeinen, in Berbindung-

F. 99. Bey der reifen Leibesfrucht beſteht das Keilbein aus drey einzelnen Stuͤcken: dem Mittelſtuͤck nemlich, und den —— fluͤgeln > F. 6 j '

Dem zu folge läßt fich auch der ganze Kno⸗ chen am füglichiten in das mittlere corpus und die beiden partes laterales eintheilen,

"jenes begreift den Türfenfattel mit dem darunter liegenden finus —5— und den proceſſibus clinoideis.

Dieſe aber die großen Flügel und die pro- ceflus pterygoideos. $- 6 Is

) vEsaL. cap. 6. fig. 8. von oben. EVSTAcH. tab. XLVE. ‚fig. 11 bi 14 uud i6 von allen Seiten, ) ALBIN. icon. off. foet. tab, IV. fig. 20 Die 25 und

tab, II, fig. 6.

&; Vom Keilbein. 155

Un dem Corpus bes Keilbeins zeigt ſich eine ſehr haͤufige Verſchiedenheit, die um ſo merk⸗ wuͤrdiger iſt, da uͤbrigens der Bildungstrieb in der Ausbildung des Gehirns und der in— nern Grundfläche des Hirnſchedels weit felmer und weniger als in andern Theilen des Koͤrpers von der beſtimmten Richtſchnur abweicht *).

Dieſe Verſchiedenheit beſſeht darin, daß in manchen Schedeln die obere Seite der pars batilaris des Sinterhauptbeins ($, 38.) bicht an die Hintern procefl. clinoideos anftöße in andern hingegen weit Davon entfernt bleibt, fo daß eine ganz eigne fihräge Fläche des Keilz being vom Ende jener pars bafılaris zu den aes dachten procefl. clinoideis fehräg emporfleigt **), die wol durch den befondern Namen der Abda⸗ chung (cliuus) unterſchieden zu werden verdient.

Dieſer Unterſchied iſt ſo ſehr betraͤchtlich

| und auffallend, daß dadurch das Profil von

hi erfien 5

dieſem corpus des ®eilbeins, wenn es von vorn nad) ren yausal Ducchichnitten wird, im

in Quadrat, im leßtern hingegen ein Pentagon vorſtellt. Die obere Geite dieſes ene laufe von den hintern Br | cell

*) SCHNEIDER de offe cribriforms pag. 36.

> ER, jene dat Kuftach * abgedildet

*

=

156°. Sicebenter Abſchnitt.

ceflib clinoideis nach den vordern, über den Sattel weg. Die zweyte Seite macht: vorn die ſcharfe Kante zur Anlage für die Scheides wand der; Naſe. Die dritte.nach unten zur Ans. lage für vie Pflugſchaar. Die vierte nach binren- die ans Hinterhauptbein ſtoßt. und endlich die. ste aufwärts nach vorn, Der cliuus, der weilen laͤnger iſt als die ganze vierte Flaͤche an welcher das Hinter hauptbein anliegt.

Zu den Veraͤnderungen die diefer eliuus im ben Berbältnißen. der baſis cranii hervor⸗ bringt, gehört vorzüglich Die weit tiefere und engere fage des Sattels und die große Vers längerung des Raums von den bintern pro. ceflib. clinoideis bis zum. for, megaum des Hinterhauptbeins *),

| I, 68 Der Sattel (fella tureica) fat oben eine ausgebölte Fläche für vie glandula pituitaria: und zu jeder Gelte eine andre zur Anlaye das receptaculi oder finus cArnoli der ar

Kienpaut *x). vernisfe

Daher denn auch der cliuns ſelbſt ben dem men: ſchenaͤnlichen Thieren, Affen sc. auch dem Bären ꝛc. ſehr anfehntich und lang iſt.

) MORGAGNI aduerfar. VI. animadv, 6, ie; 21.28.

HALLER icon. anat. Fafcie. 1. tab. VI. VV. pag. 41. not, 16, W. de corp. hum. fundhionib. vol, VI,

pag. 251. fgq.

WVom Keilbein. 17

Voaor dem Sattel: liegen die ſogenannten Göbelfortfäge (procefl. enfiformes f. clino# dei anteriores) die zu beiden Seiten in ein paar lange Spitzen, nach vorn mit einer zackichten Schneide auslaufen.

ar

Zinrer dem Sattel, an * cliuus, die weit kleinern proceſſus clinoidei en CL. inclinati.)

Zumeilen erheben fih aber auch noch zu beiden Seiten des Sattels, Doch mehr nach Yorn, proceflus clinoidei medi ([; pyramida- les) die fich auch wol mit den bintern Knoͤpfen der vordern procefl. clinoideor, verbinden |. und ein eignes foramen bilden. Br” Zu

Unter diefen vordern proceffib . elinoideis ſteigt der ſcharfe Rand zur Anlage; bes fepti | narium hinunter; zu deffen beiden Seiten fich die fogenannten Schleimhoͤlen (Anus) viefes Knochen in den obern Naſengang Öffnen.

Er macht unten eine ſtumpfe Ecke von welcher ein aͤnlicher Rand nah binten, läuft, und auf der Pflugſchaar aufſteht. 3u dieſes feinen beiden Seiten liegen die cornua Iphenoidalia ein paar dreyeckte gewoͤlbte Fleine

Knochenſchaalen, die oft dem Keilbein ſelbſt uuweilen aber auch dem Siebbein zugehoͤren, und

*

28 Siebenter Asfehmitt,

‚und bier die gedachten Schleim holen verfihlichen

helfen: ”),

| Hierauf folgt endlich nach Ehen. biejenige

ſchon erwähnte Fläche, an welcher der proceſſ.

bafılaris des Hinterhauptbeins anliegt, und

mit zunehmenden Jahren gewoͤnlich gar mit

ibn. zu einen Stücke vwd, zb. ! I. . 51. H. 5. 38.)

$- 63.

Der größte Theil diefes Mittelſtuͤcks des Keitbeins, ift, nur etwa die fämtlichen pro- ceflus clinoideos ausgenommen , durch Die finus [phenoidales ausgehoͤlt **), die Fleiner

find als die Stirnhoͤlen, aa gr aber den

gleichen

Diefe Eleinen Knochenſchaalen ſind laͤngſt der ſcharfſichtigen C. V. Schneider bekannt geweſen, de catarrh. L. TI, cap. pag. 483, au) Düverney hat fie gekannt, oeuvr. anatomiques vol. I. pag. 219. , Sertin bat fie nur näher unterfucht und cornets ſphenoidaux genannt Mem. de PAc des Sc de Paris

1744, pag aı2.u.f Eine genaue Beſchrei⸗ bung; derſelben in TAncKE proluf. de —— ne

busd. quae oflib, capitis hum. continentur pag. und ihrer Darietäten in Hrn, Prof. Walter’s oo; n trocnen Knochen des menſchlichen Körpers. es 09. 1. f. getreue Abbildungen der Varie—⸗ tät wo diefe Blaͤttgen mit dem Siebbein zuſam⸗ menbängen f. im BOEHMER inkit, tab, IV, fg. 53. 6.6.5 @K.K. md 7 L. L. und in Site: großen. franzdfifchen Ausg, von Dino Werke tab. VII, fıg. 3. K. * und H.I

2* SCHNEIDER de 5. Pag: 208: (a9.

Rom Keilbein, 159

gleichen Zweck haben. Gewoͤnlich find ihrer zweye die durch eine verticale Scheidewand, die aber nicht wie die zwifchen den Stienbölen durchbrochen ift, von einander abgefondert werden. Dach vorn öffnen fie ſich wie ges dacht, in den ımeatus narium fuperior. Zus weilen find fie dur) mehrere Knochenblättgen in Zellen und Fächer abgetheilt: in andern, aber weit ſeltnern Faͤllen fehlen ſie gar und ſind mit einer Art von di iplo& ausgefuͤllt.

Ihre innere Bekleidung ze. iſt fo wie bey ven übrigen fogenannten Schleimhölen des Sieb⸗ beins, Oberkiefers ꝛc. die nemliche die oben bey den Stienbölen angegeben worden (9. 15.

ae $. 64. Nun die beiden Seitentheile des geile beins: morunter wie gedacht die großen Flügel und die beiderlen proceflus pterygoidei begrif⸗ Ei werden, Bon jenen zuerſt. Sie erſtrecken ſich von innen und hinten nach außen und vorn, und zugleich auch aufwaͤrts. Sie haben eine beynah prismatiſche Geſtalt, daher man ſie in folgende drey Hauptflächen eintheil

A 'Superficies cerebralis ſ. interna,

| welder die lobi cerebri medii fiegen; daber fie A

auch fo wie die übrige Hirnhöle ihre im- Be digitats, iuga er uf w. bat. | 2, Sus

j

160 Siebenter Abſchnitt.

2. Superficies temporalis ſ. externa, die

groͤßte Flaͤche: Sie ſtoͤßt oben an den angulus |

a der Scheitelbeine: wird in der

Mitte durch einen erhabnen in Die quere laufens

den Mücken gleichfam in zwey Helften getheilt; und endigt fich nach hinten und unten in die fpina fphenoidalis f. angularis, an deren intern Seite die alae paruae INGRASSIAE *) anliegen.

3. Superficies orbitalis ſ. anterior: die kleinſte Fläche, welche die bintre Hälfte der aͤußern Wand in den Augenhölen bilder.

§. 65.

Die beiderley proceſſus pterygoidei Ars

gen hinten, neben dem corpus des Keilbeins

|

hinab. Es find ihrer auf jeder Seite weye,

ein groͤßerer und ein kleinerer. Jener, der proc. pteryg. maior liegt nach

außen, und feine Auſenflaͤche continuirt mir der

fuperfic. temporalis der großen Flügel; unten ftößt er an die Hinterfeite des Oberkiefers.

' Die proc, pteryg. muinores find fchmaler,

fie ach innen, nächit hinter den Gaumen⸗ mit welchen fie die große faft viereckte e Definung der Mafenhöle, die fogenannte choana bilden helfen Mach unten endis

gen

) ınGaassıan in Gal, de ofib. comm. pag. 75.

Mom Keilbeit. 16:

gen fie ſich In einen Auswärts gekruͤmmten klei⸗ nen Hacken (hatnulus) zur FR des circum flexus palati. *

De hintre ne: ywifkhen. den beiderlen proceſſib. heißt die koſla pterygoidea. (Tab. 1. fig.2. ‚c)

.

. Gerade über derfelben, und. nach der choana - au feige vom Ende des Felfenbeins eine flache tinnenförmige Furche herab, in melcher die knorpliche Fortſetzung der Ciſtachiſchen Röpre * 44) | | En a | —— die am Befinbfichehe r>

ramina *), Gie liegen zu beiden ten Des corpdris, *

Zu vorderſt eniche unter * anterioribusdie foromina optitarzum | Durchgang, des Sehenerven, und der. unter binauslaufenden arteria ’Ophthalmica |

‚Dann weiter unten. "und "nach hinten, wo & ie großen Flügel anfiken die foramina yorimda. "f. maxillaria /uper. zum Durchgange des zwey⸗ I ‚tem Afes v vom fünften Paare.

| Noch

SCHNEIDER de eiturrh. tt. Seä.1. sp 19. pag- ‚5 und Seh. u. pag. 261. fg.

162 Siebenter abſchnut.

Moch weiter zurück und nach außen bie forsmina oualia ſ. maxillaria inferiora (Tab.]. fig.2. d.) für den dritten At vom fünften Paare, Diefes foramen flieht auf der obern Fläche mit dem vorigen Par eine flache Furche in Verbindung.

Noch mehr nach außen, In der fpina fphe- noidali die foramina fpinofa (Tab. 1. fig.2. e.) zum Cingang der arter. meningea media,

‚Hinten gerade über den proceflib. ptery- goid. internis ift ein Gang durch den Knochen wie eingebohrt, der canalis vınıanvs ) L. pterygoideus, zum Durchgang des nach diefem Canal: benannten vo so vom zweyten a des fünften Paares #*

Don den fiffaris orbiralibus [. ſphenoidalibus die fich in den Hintergrund der Augenhöle öffnen, iſt die obere eine fillura propria, die nemlich blos vom Keilbein allein gebilder wird. Gie dient zum Durchgange dreher ganzen Mervenpaare, des dritten nem⸗ lich, vierten, und fechften: batın des erffen Afes vom fünften Paare: ferner auch des ſeh⸗ nichten Bandes, von welchem drey Muskeln des yet

SE vını virn de amat.c.b. L. VII. tab. VI. Ag.8. ©.

pag. 30. fq. der Beetian. Kust. ©. 1611,

") MECKEL de quinte r merner. cerebr, päg-

depri-

h Augapfels, der adducens A

mens, —* ‚und der venao

| Die untere Spalte der Augenhöe (T b. Rsg 2. r.) iſt eine fillura communis; die hf

ſaͤchlich durch das Keilbein und den Dt doch auch zum Theil nach hinten

menbein und nach. vorn. vom Jochbe \ wird, Sie läßt den zweyten Aft des Moiten | Paares durchs und iſt ua mit Kar na h ME | |

62. Achter

Bom eisen. 163

lmica,

i oh,

- .- J F * 5 —* er x en

164 Adhter Abſchnitt.

Acchter Abfehnitt > Vom Giebbein,

Siebbein ) (os ethinoideum. f. cri⸗ “brfforme, auch fpongoides **), colato- zium etc.) iſt der Pleinfte unter den acht Kno⸗ hen der Hirnfchaale und ungemein leicht: ‚aber fowol wegen feines ‚überaus garten und vero wicfelten Baues ***), als weil er die vorzügliche

* ſten

) SCHNEIDER de oſſe cribriformi et ſenſu ac organo odo- ratus. Witteb. 1655. 12. eine kleine aber unſchaͤtz⸗ bare Schrift, die in der ganzen Phyſiologie Epoche gemacht und zuerſt den doppelten vorher ganz all⸗ gemein angenommenen Wahn widerlegt bat, daß die Gerüche durchs Siebchen diefes Knochen ins Gehirn hinauf: und hingegen der Unrath aus dem Gehirn durch die gleichen Wege in die Nafe hinunter ſtiegen. Beſonders enthält fie auch einen Keichthum eigner Bemerkungen ur anatome comparata,

») So naunte Galenus das Siebbein, weil es nicht blos wie ein Siebgen durchloͤchert, ſondern viel mehr wie ein Schwamm mit Roͤhrgen durchzogen fen, de vfu partium L. VI. cap. 7. pag. 335. der Geßnerjchen Ausg. von 1562, k **) Der erfte der das Giebbein genauer befchrieben bat, it wieder der fo oft mit Ruhm genannte Fallo⸗ pius in den obfer». anat. pag.30. b. (q. Die erſte Abbildung des eingelnen Knochen bat deſſen Schüler Vid. Vidius gegeben a, a. D, tab. V. fig. 15 und 16. \ u .

Ms

e

Vom Siebbein, 165

ſten Werkzeuge des Geruchs enthält, doppelt

wichtig. So fihmer zu beſtimmend auch feine Geftait feheint, fo täßt fie fich doch nicht unes ben mit einem Rumpfedfichten Würfel vergleis chen, der gerade zwifchen beide Augenbölen eingeſchoben *), oben nach der Hirnhöle und unten in die Naſe gekehrt iſt. SR

| 6

- Eben diefe verſteckte Sage feßt ihn aber mie ‚einer großen Menge der benachbarten Knochen in Verbindung. Gewoͤnlich nemlich 1. mit dem Stirnbein 2. dem Keilbein 3. 4. den Ob⸗rkiefern 5. 6, den Öaumenbeinen 7. 8

den: Nafnbeinen 9. ro, den Thränenbeinhen

und 11. der Pflugſchaar. Zumeilen aber auch

noch 12. 13. mie den untern Mufchelbeinen,

Beym ungebobrnen Kinde befteßt die ganze

Scheidewand der Naſe und felbit der. Hanens kamm blos noch aus einem Kuorpelblatte: und SRH, NASEN ac Aha nur

Bey den Affen liegt das Siebbein nicht mie beym 5 Menfchen mitten. zwiſchen beiden Augenhölen, fondern etwas tiefer in die Naſe hinunter: daher

= auch bey'diefen Thieren die Augenhölen weit näher

beyſammen zu ſtehen Fommen als beym Menfchen: und fi dadurch der von je fo allgemein ange- nommme Irrthum widerlegt, als die Augen

beym Menfchen näher beyſammen fünden als bey r 20 i %

allen andern Theeren.

- =.

ss“ Meter Abichmitt, nur in den Seitentheifen des Siebbeins Bar die

Verfnöcherung angefangens viefe Theile find aber fo wie das guͤnze Geruchwerkzeug Des Foͤtus und des neugebobhrnen Kindes noch febe unvollfommen, eng, bey weiten noch nicht |

ausgebilder u. f w. ®).

$ 7% | Am faßlichften läßt fich das. Siebbein in drey Abſchnitte eincheilen : nemlich in A) das Siebfoͤrmige Blatt: P) die mittlere Scheidewand nebſt dem Hanenfamme: und C) die verwickelten Seirentheile,

$. 7 A) das Siebgen (eribrum) wovon der ganze Knochen den Namen hat, liegt oben horizontal, von vorn nach Hinten, - paßt in bie incifura ethmoidea des Stirnbeins ($. 18.)

und deckt folafih nur das mittlere Drittel der |

ganzen Oberfläche des Knochen, da hingegen das übrige zu beiden Seiten von dar pars nala- lis des Stirnbeins ($. 14.) bedeckt wird 2%

ach)

*) rovsseav Emile vol. 1. pag. 88. not. 16.

0) Da das ganze Giebdein, wie in der vorletzten Mote erinnert worden, ben den Affen tiefer Liegt als beym Menfchen, fo ift befonders auch die Page des Siebgens ſelbſt, bey diefen Thieren ſehr 8*

dee)

Vom Siebbein. 167

Nach vorn wird es durch den Habnenkamm unterbrochen, der aus ſeiner Mitte emporragt.

$. n 72. F B) die Scheidewand (feptum oſſeum nebſt dem vorn auf ihr ſtebenden Hanenkammn (erifta galli). liegt vertical von vorn nach) hins ten. Der leßtere variirt ſehr in der Höhe und. Dicke. Meiſt enthält er leere Zellen wie ber zißenförmige Fortſatz. Ich habe aber auch Eremplare vor mis wo er zu einem wahren dinus ausgebölt ift, der ſich nach vorn In die Stirnhoͤlen öffnet, An feiner Wurzel ragen vorn zu beiden Seiten die kleinen apophyfes alares heraus, womit er in einem Paar dazu paßender Grübchen des Stirnbeins. (F. 18.)

aufliegt.. DIR 2 Aa = Das eigentlich fogenannte feptum narium ift da wo es vorn vom Hanenkamm herunter ſteigt, und an der fpina nafalis des Stirnbeins ($ 14.) anliegt, am flärffien. Uebrigens bildet es ein dünnes, fehr oft nach einer oder Li 24 der

der im Menſchenſchedel verſchieden. Das Stirn: ‚bein bat bey ihm gar Feine incifura ethmoidea, fonder mitten zwiſchen "beiden partibus orbitalibus dieſes Knochen fteigt bios ein ziemlich enger Blin- der Gang in die Nafe hinad, der faft der Deffnung des Innern Gehörganges aͤnelt und auf deſſen Bo— den das kleine unanfehnlihe Giebgen befindlich, und nur mit wenigen Oeffnungen durchbohrt if. -

*

Be

/ Kir { *

168 ASchter aAbſchnitt

der andern Seite ſchief gebognes s), Kuoden. blatt; . das unten in einen twieder etwas ſtaͤr⸗

kern bogenförmigen rauhen Rand austauft bet

auf der Pflugichaar aufliegt, -

In deun Fällen wo die cornua ſphenoidalia 62.) Theile des Siebbeins ausmachen, fißen fie entweder an dem hintern Rande diefes

ſepti oder an den BR cellulis emoidalt ,

bus. ff

$ 73» | |

© die. Seitentbeile baben wegen verwickelten Baues auch den Namen des Laby⸗ rinths erhalten, und laffen fi) am füglichnen wieder eintpeilen in ) die Muſcheln; 2) bie Zellen; und

3) die ſogeuannten Papierbeinchen.

| ala / Pape RN die Muſcheln (conchae f. ofla tur« binara f. Ipongiola fuperiora) Nlellen eigentlich ein ſchwammichtes raubes Knochenblatt vor“), das 9 SAM. THEOD, QVELMALZ de narium earmmque fepti

incurnatione. Lipf, 1750, 4, JUST. GOTIFR, . sünz in den Mein. preſent. T. I, pag. 289: fq.

wi Be den fcharfriechenden Thieren, zumal unter den feris und bifuleis,. doch auch unter den fcleroderma. tibus, mie 4. E beym Igel, find die Muſcheln des Siebbeins aufs bewundernowuͤrdigſte 7

Dom Siebbein. | | 169

das mit dee Scheidewand. ($. 72.) säralief, läuft: mit feinem obern Rande am Siebgen (G. 71.) befeſtigt ift, und mit dem obern Theil des vordern qm proceſſus naſalis des Ober: kiefers anliegt: das aber nach hinten bis über die Mitte quer durchſchnitten und dadurch gleichſam in zwey Fluͤgel abgetheilt iſt.

Dieſe Flügel find gleichſam muſchelfoͤrmig gewoͤlbt, fo daß die eonvere Fläche nach der Scheidewand, die concave aber nach den Aus genpölen zu gekebrt iſt. Der untre gleichſam frey haͤngende diefer beiden Flügel ift die concha media: die ſich nah hinten tutenförmig zufammenrollt und | mit ihrer holen Seite den meatus narium .me- dius deckt. Zuweilen bildet fie eine Eleine vers ſchloßne Blaſe, die Santorini zu den Schleim⸗ | En zählte * | | | N ee

ne und J—— um in einem engen Kaum doch die moͤglichſt groͤßte Flaͤche zur Aufnahme einer deſto groͤßern Menge von riechbaren Theilgen zu erhalten,

Unter den mannigfaltigen Thierſchedeln, die ich

auch befonders: aus, dieſer Ruͤckſicht unterfucht, babe ich doch bey Feinem diefe Mufcheln von einer fo ganz ausnehmenden Eleganz gefunden als bey „der gemeinen Ziege, Sie aneln da dem allerfein: Ken Flor oder Spitzen die aufs Eunftreichfie und egelmaͤbigſte zuſammengefaltet waͤren.

2 ©. deſſen eigne abferuat. anat. pag. 88. ſq. und Hr, . Givardi Auslegung der nachgelafnen Gantorinis * Tafeln © 53

170 Achter Abſchnitt.

Der obere Flügel (concha 9 ſ. mor-

GAGNIANA) *) iſt weit Pleiner als der vorige,

iſt nach oben und hinten gemöldt, Läufe hinges

gen unten in einen bogenförmigen etwas her⸗

vorſtehenden Rand aus, der den meatus narium ſaperior bedeckt. Zuweilen iſt auch dieſe oberſte Muſchel durch eine tiefe Furche wieder

wie in zwey noch kleinere getheilt *, und was dergleichen Varietaͤten =) mehr find,

$. TREE RE

2) die cellulae ethmoideae oder fi inus. fies ben zu beiden Seiten des Siebbeins zwifchen den Mufcheln und den Papierbeinchen fat wie Bienenzellen von vorn nach hinten an einans der, Mach oben find fie offen und werden da von den beiden untern Raͤndern ber pars nalalis des Stirnbeins bedeckt. Go bie

vorderfien nach außen von den. Thränenbeins

den, und dem procefl. nafalis des Oberkiefers.

DORT. Die

®) MORGANIT aduerfar, anatom. V. tab, II. fig. 3. q. gs pag: 244.

) 10. DOMIN. SANTORINI obferwat. anat. pag. 89. fq. der Menetian. Ausg. v. 1724. Dann auch in ben XV, las pofibumis Parm. 1775. El. Fol, tab. IV. F.

2 Denn für michts mehr als eine fehr udeissätiche Warietät ſieht auch der gel. Herausg. der letzt gedachten Tafeln, Hr. Prof. Birardi, diefe fogenanz fen Santoriniſchen Mufchelgen an. Explicat.

pau S2. fa.

Dom Siebbein. 171 Die hinteren (die ruͤckwaͤrts und nach unten zus weilen eine zarte Enöcherne Blafe bilden) an ihrem obern Rande von der pars orbitalis der Gaumenbeinhen u. ſ. w. Die Anzahl und Abtheilung dieſer Zellen ift ziemlich unbeſtaͤn⸗ dig. Gewoͤnlich find ihrer fünfe, auf jeder Seite wovon ſich die vordern in die Stirnhoͤ⸗ len, die mittleen und hinteren aber in den ı ‚oberen Naſengang öffnen. Zuwellen fliehen aber auch ihrer mehrere neben: oder übereinans der, Tihre Zwifchenmände find moi die feinfien Kuochenblättgen am ganzen. Gerippe,

"Gerade unter den vordern Zellen liegt ein ſchmales hakenfoͤrmig gekruͤmmtes aber viel⸗ zackichtes ſonderbar gewundnes Knochenblatt, das nur nach vorn, theils mit der vordern Wand der Zellen, theils mit dem vordern Ende der concha media verbunden iſt, uͤbrigens aber ganz frey nach hinten lang hinaus ragt, und deshalb mol proceflus vncinatus genannt werden fönnte, und mit feinen unterm. zacichs ten Fortfäßen usa an die untern Muſchets Beine, ſtͤßt.

ur Ne 76.

| * die offa papyracea ſ. plana *) find eben die ebera Korn diefer zellen, die | von y Tertium ———— ‚os vesar. L. I. cap. 9. pag. 49. uf.

Es iſt vermuthlich das ſecundum genag lapernas GAL,

372 Adter Abfchnitt von ihrer Zartheit und glatten Uußenflähe den Namen haben; und nebfi dem an ihren vordern

Rand anjtoßenden Thränenbeinchen die innere Wand der Augenhoͤle ausmachen,

———

Zu den foraminibus des Siebbeins geboͤ⸗ ren zufoͤrderſt die auf dem obern Querblatte, die dem ganzen Knochen den Namen gegeben baben *). Sie find in unbeftimmter Anzalz sumeilen wol dren bis vier Dußend. Sie find vorzüglich zum Durchgang der Geruch⸗ nerven beftimmt, und zwar find die, welche dicht zu beiden Seiten des Hanenfammes lies gen und durch welche die Scheidewand der Mafe ihre Nervenfaͤden erhält, (mie fehon dee verdienftople ——— —— —5

Gar. de offib. pag, ı1, A, ders aber mit dem planum orbitale des Dberfiefers gu vermengen fcheunt,

*) Ben den aedachten fcharfriechenden Thieren iſt auch das Siebaen ausnehmend groß und mit zahlreis chen und febr fommetrifch geordneten Loͤcherchen durchbohrt, Ganz vorzüglich beym Bären Auch beym Igel, und ben den bifulcis,

Am alleranſehnlichſten und merfwärdigften aber beym Elepbanten,

Hingegen iſt ben ben ceraecis, wenigſtens beym Delphin, deſſen Schedel ich vor mir babe, auch nicht eine Spur eines Siebgens oder ſonſtigen Oeffuung zum Durchgang der an dieſet Stelle zu ſehen.

bat ”)) größer als die nach außen Iogene bloße göcher als Roͤhrgen die am obern Rand Die übrigen foramina nenlid. die or⸗

bitalia interiora; und dann das coeccum fin ſchon oben (F. 19.) erwaͤbnt worden i

"9 De 4 eribriformi bag. a fi:

2 Hif. de * Soc. de meder. vol! tt; pag. 229. wo vor⸗ laͤufig einige Bemerkungen des Hrn. Prof, Scarpa

über diefe Röhren: Gänge des Giebbeins mitges theilt find. Ausfürkicher wird diefer feharffinnige Zergliederer feine Interfuchungen über die Geruch- werfzenge im zweyten Bande * anatomicar. annotationum bekannt machen. a

Neun⸗

Vom Siebbein. 173

den. Die erflern zumal find nicht fowol

der Srpeidemanb rückwärts binab laufen “),

J

174 Reunter Abschnitt,

Neunter Abſchnitt.

Von den aͤchten Nathen. rg KERN ER Pam Schluß der zur eigentlichen. Hiens |

ſchaale gehörigen Knochen, muß noch eines und das andre was fi e betriſt, abgeban⸗ |

delt werde N

$, Do Zufoͤrderſt noch ein Wort uͤber die ihnen eignen aͤchten Naͤthe (I Tb. ©. 71.) deren, wie gedacht, eigentlich nur dreye gezält werdenz die am vordern:, am obern:, und am bins teen Rande der Scheitelbeine binlaufen ; nems lich futura coronalis, fagittalis, un lambdoidea

($» 25.) $. 80 Nicht felten erhält fih aber auch, ſelbſt noch bey Erwachſnen die vierte Darh, ſatura Frontalis ($. 10.) die dann mit der Pfeilnath in gleicher Richtung fortläuft und bie Kranz

nath gleichfam durchſchneidet *). F. 814

Und eben von bielem Fall, wo fi die Kranznath mit der Pfeil- and Stirnnath kreuzt, verſtehe ve

Von den ächten Naͤthen. 175

$. 8 I,

+ Seltner find die File wenn eine unächte Natb (ſutura Ipuria Th. l. S. 71. uf.) ſchon von außen eben ſo in Zickzack geſchlaͤngelt iſt als ſonſt nur die aͤchten zu ſeyn pflegen. Solche Beyſpiele habe ich an der Nath zwiſchen beiden Naſenknochen; auch an der zwiſchen dem Jochbeine und Schlafbeine; und zwiſchen dem großen Flügel vom Keilbein und dem vordern Rand des Schlafbeins vor mir *). die fonft fo algemein und noch vom Hen. v. Zaller (bibl. anat. T.I. pag. 16.) fhr unerklaͤrlich gehaltne Stelle in dem ächten Gippocrstifchen Werke de ‚capitis vulneribus (pag. 28. der Paawiſchen Ausg. im fücgenturiätus anatomicus Lugd. Batar. 1616. 4.) von Schedeln deren Näthe übers Kreuz liefen. Vergl. damit GALEN.. de vfa partinm Lib. IX. cap. 17. Pag. 353: | | =) Yenferft ferten und merkwuͤrdig find die Faͤlle, went auch ein Gcheitelbein oder das Hinterhaupthein, durch wine Achte Nath durchſchnitten wird.

Ein folches durch. eine dergleichen Nath ges theiltes Scheitelbein beias Winslow, wovon Tarin in: der Motrede zu feinet Ofteographie tab. V. eine Abbildung gegeben hat.

Einen Schedel mit einer Quernath am ober. heile des Hinterhauptbeins hat Euſtach abgebilz

Def tab. XLVI. fig.8. Ich befige ein Änliches Stück wo diefe fonderbare Rath noch weiter unten liegt, und folglich der obere abaefonderfe Theil noch größer if als bey dem Euſtachiſchen. ©. auch 1. s. arerechr im IV. B. der nov. Ad. N. Pag. 69. I. F. SCHREIBER im lil. S. der no».

Nr - tomm,

176 MNeunter Abſchnitt.

$. 82. 2

Ss unbeflimmt auch der Bau der Achten | Naͤthe auf den erſten Blick zu ſeyn fcheint, fo viele meife Einrichtung verrätht er bey einer nähern Beleuchtung: da man fieht wie bes ftimmt sibre tage, Richtung ꝛc. an gewiſſen Stellen ift, um Dadurch die Hirnſchaalknochen defto dauerhafter und fefter mit einander zu verbinden )R. So iſt 2 DB. am Stirnbein der obere Rand mehr einwaͤrts gezänelt ; die beis den Seitenränder hingegen mehr nach außen, damit der Knochen mittelft diefer verfchiednen Richtungen defto fefter in die umgekehrt k j y > au

tomm. Petropolit. „tab. IX. und ALBInvs de füeleto pa 131. j . - Einen ganz fonderbaren Fall, wo bey einem Kährigen Knaben alle drey ächten Naͤthe doppelt, der vielmehr durch einen, zwiſchen denſelben lie⸗ genden anderthalb Zol breiten Knochenftreifen von einander abgefondert waren, befchreibt Mauchart

in den Ephem. NX. Dec. III. ann, 4, pag. 147.

Maitcherten andre Varietaͤten an den Suturen f. ben v, DOEVEREN obferw. acad. pag. 193,.Sg. und SANDIFORT obferv. amat. pathol, Lib. III. pag 103. fq,

) Daher find auch die aͤchten Naͤthe, die fonft übers haupt ben den mebreften Thieren minder gackicht find als beym Menſchen, doch bey den gehoͤrn⸗ tet bifulcis ausnehmend ſtark gezänelt, üm die Hienfchaate ben der, Gemalt die fie mit ibren Hoͤrnern ausüben müfen, für dem auseinanders teichen zus ſchetn Vorzüglich iſt deshalb die futura frontalis bey dieſen Thleren von einer aus⸗ nehmenden Dicke und Feſſigkeit,

Bon den ächten Näthen. 177

auf paffenden vordern Ränder der Scheitelbeine eingreifen Fan *). ——

$: 83.

| Es läßt fich ein genau beftimmter Zeit punkt angeben, in welchem die Naͤthe beym juns

gen Kinde gebildet werden. Gewoͤnlich fans

gen doch Die gedachten drey Ränder der Scheir

telbeine (F. 79.) ſchon zu Ende des erfien Le⸗

bensjahtes an, fich an die Ränder der anfloßens ben Knochen zu fchließen **) und bey gefunden Kindern find fie meift fehon in der Mitte des werten Jahres bis auf die vordre Fontanelle ausgebildet. $ 84 Vom nachwärtigen Verwachſen dieſer Naͤthe, entweder im böhern Alter, oder durch Krankheiten, ift fehon oben (Th. J. F. 51.) die Rede geweſen. Am frühften und haus Be Rn. figſten

*) BunautD in den Mem. de l’Acad, des Scienc. de Paris a 1730 pag· 547 · ſJc.

) Ein fehr ſinnliches Beyſpiel der Macht dee Bile

dungstriebes ſieht man bier beym inneren Waſſer⸗

kopfe wo bie flachen Knochen ber Hirnſchaale (we che

durchs Waſſer ſo ausgedehnt und von einander ge⸗ trieben worden) - Die er lien an ihren Nändern gleichfam wie Stralen einander entgegen ‚seeiben, um damit in einander greifen und Ans h ſchließen au können.

M

is

-

N

gen gehört das völlige Verwachſen aller ächten

9.

85. Der ehedem oft misgefannte, oder beftrittne HBauptnuge der Mäthe ift leicht abzufehen. Um nemlich die einzelnen, Knochen woraus die

Hirnſchaale jufammengefeßt feyn mußte zwar.

zur Sicherheit des Gehirns fehl genug aber

178 Neunt, Abſch. Bond. ächten Naͤthen. figften verwaͤchſt die Pfeilnotb. Hinge⸗ NMaͤthe zu den ſehr Er Selten⸗

*

auch ſo mit einander zu verbinden, daß ſie ſich in den Jugendjahren ausdehnen , und dem

wachfenden Gebhirne Plab machen koͤnnen.

N SCHNEIDER de catarrhis Lib. IL, cap. 6. pag. 391. fq«

h ea v ' = r 2 Ä

179.

Zehnter Abſchnitt. den Zwickelbeinchen.

F. 86.

Uere dem gemeinfchaftlichen Namen ber | Zwickelbeindhen (ollicula futurarum f. triquetra) laſſen fich füglich alle die kleinen Kno⸗ chenſtuͤckgen zuſammenfaſſen, die nicht. feltem. zwifchen den ächten Naͤthen wie eingeflicht ſitzen. Man nennt fie auch, aber aus einem irrigen ‚Grunde, oflicula worMiana *), und bat auch zwifchen den fogenannten Wormianis. und tri- quetris einigen, aber fehr gefuchten, Unter⸗ a machen wollen “),

2) Me ET

2 Als 0b fie Ole Worm erfunden hätte, f. wonmıt et ad eum epiftolas T.1. Prolegom. pag. AXVII.

Aber fat hundert Jahre vorher hatte fie bon der adentheurliche Daracelfus in feinem Buch von den binfallenden Siechtagen folgendermaßen. bes ſchrieben: “Ein Bein iſt am Haupt, und nem: „lich es iſt gerad und gleich der Centrum. Das „Bein iſt nicht uͤber einen Kreutzer dreit, etwas Richt, und wird nit in allen Schalen gefunden +, 1% ſondern in efichen u. f. wo.” |

Auch Euſtach hat diefe Zwickelbeinchen gekannt und abgebildet; und Sal. Alverti Chif. plerar.

part. bc. pag.3.) und Marc. Aurel, Severin ( Zootom. Democrit. Pag. 194. fg.) u. m,

. TH, BARTHOLINI auat. reformat. pas. 482. u f. der fi Ausg. v. 1689,

WIN Turn » 3

180. Zehnter Abſchnitt. i - $. 87, EAN

Ihre Geſtalt, Anzal ꝛc. variirt unend⸗ lich *). Hingegen muß man die auffallend regelmäßige Symmetrie bewundern, die ſich ben fchön ausgebildeten Schedeln in diefen Zwickelbeinchen zeige **). | = | g. 88 | J

Am leichteſten und haͤufigſten entſtehen ſie ben Groskoͤpfichten Kindern, deren Närhe ſich font nicht leicht ſchließen koͤnnten ***), wenn | | nicht

sraxuxtu theſes phyſ. anat. botan. in der Zaller⸗ ſchen anat. Samml. VI. B. pag. 671. fig. 3. 1. x. HEBENSTREIT rariora oſſium momenta. Lipf. 1740. Al. MONRO pat.lin Ef. of a Soc, at Edinb. T.V. P.I. pasg. 220. ſq. TABARBANI im III. B. der Atti dell‘, Accad. di Siena Append. pag. 35. ſ. und Zuͤnauld, v. Doͤveren, und Hr. Prof. Sandifort a. a. O.

Sch beige 4. B. Schedel an ** zu beiden eiten der Kranmath nah den Schlaͤfen zu Zwickelbeinchen liegen, die ſo fyınmetrifh mit einander accordiren als ob ihre Lage mit dem Zir⸗ kel abgemefjen und fie feld aus einer Form ges gofien wären. Eben fo zu beiden Geiten der Hinterhauptsnath, mo die auf der rechten Geite mit denen auf der linken in Kückficht der Anzahl, Geſtalt, Richtung ı. aufs genauefte barmonis ren. Andre mit eben fo eract regelmäßigen Gruppen ſolcher Zwickelbeinchen da wo hinten die ſutura fagitralis an die lambdoidea ſtoßt u, f. w.

) Diefe der Zwickelbeinchen ergiebt ſich am deutlichſten bey innern Mafjerköpfen von anfehnlicher Größe, wovon ich 2 piele vor mir babe an welchen. bie großen bäutigen *

u

‚or

Bon den Zwickelbeinchen. 181

\ ihnen erzeugt, und durch ihre. Bermittelung die Verbindung der Naͤthe befördert würde *).

| raͤume zwiſchen den vergrößerten. ausgedehnten

7 laden Knochen der Hirnſchaale, mit einer Menge

Kae a linſenfoͤrmiger Snochenfernchen] wie Durch: e * |

[4 *

Dieſe ſo zufaͤllige meiſt erſt durch eine Krankheit veraniafte Entſtehung dieſer Knoͤ⸗ chelchen, ſcheint mir, folgends in Verbindung mit dem was in der vorigen Note von ihrer oft fo - eleganten Symmetrie gefagt worden, wiederum einen mot unbeträcpflichen Beweis für die Macht des Bildungstriebes abzugeben, und hingegen Die Präeriftenz der präfprmirten Keime zu entkräften.

) Ich entſinne mich nicht bey Thieren Zwickelbein⸗ chen gefunden zu haben, | Auch nit an Schedeln wilder Nationen.

Ind wenn auch gleich beides, wie ich nicht zweite, feine Ausnahmen haben mag, fo fcheint es doch mit dem, was von dem Anlaß zu ihrer Ent- ſtehung gefagt-worden, ziemlich uͤbereinzuſtimmen. T /

x

u u we mm m u ER ———— } er . 2 Dur

| U j ; X J9 —M3 Eilf⸗

nicht ſolche kleine Knochenkernchen zwiſchen

x

*

u 1 j > m

182 Eilfter spät.

* Eile . nit Erst Bon der Grundfläche der Oienhote.

| $. 82 t |; | San ein Wort von u Beundfläce

der Hirnhoͤle (balis cranii) in ihrem | Zufaihmenhange, Erfi von ihrer Einrheilung, Dann von den darin eingedruckten Furchen J der Blutbehalter in der harten Hirnhant, und.

“dann die Wiederholung ber in dieſer bafıs ber

fiadlichen ———

$. 90 Br Man theile dis Hirnboͤle überhaupt ins A. cayum cerebri und B. cafum cerebelli,. f |

A. Vom cauum eerebri find auf der bafı | cranii dreyerley große Gruben und gemölbt Flächen für die dreyerley lobos des große Gehirns zu merden.

1. nemlih die Wölbung über den Augen; &ölen ($. 17. .) für die lobos cerebri anteriores d

2. die großen Gruben, die zumal von de innern Flaͤche ver großen Fluͤgel des. Keilbeim ($: 64.) und des daran fioßenden ZB

ein:

\

Bon der Grundflaͤche der Hirnhoͤle. 183 "being ($. 44.) gebilder werden, für die lobos

eerebri nedios.. Ks 3. die foflae fuperiores zwiſchen der emi-

nentia eruciata des Hinterhauptbeins, ($. 36.)

für die fogenannten lobos cerebri poferiores. _ B. Das cayum cerebelli ift der tiefe Eeffels

förmige Kaum, deſſen obrer Rand ſich = dem fcharfen Rücken der Felfenbeine ($. 44.) ruͤckwaͤrts nach der protuberantia occipitali in- terna ($» 36%) erſtreckt.

9. 91. Zu den Furchen die von der Anlage der

Blutbehalter ver harten Hirnhaut auf dee balſis cranii merklich und gewoͤnlich zu ſehen

find *), gehört zufoͤrderſt der Anfang und das

Ende des finus Jongitudinalis der innerhalb der Sichel liegt, und fih vom foramen coecum vor den Hahnenfamm an, unter der Pfeilnath weg, bis zur protuberantia oceipitali interna

erfireckt. Bon diefer Protuberanj laufen zu beiden

Seiten in ſtark gekruͤmmten Bogen die ſinus

Interales oder transuerfi magni ($. 36.) die in den foflis figmoideis (F. 44.) binlaufen

and fi ch von da durch die foramina N | i

BR) Vergl. nit diefem $ VIEUSSENS nevrograph. nniverfal.

pag. 93. tab. XVIE. fig. 1. DUVERNEY venvr, ander vo).1. tab. IV. und die ungleich fehönere Abbildung in Hin. v. Zallers icon. anatom. Faſc. I. tab. VI.

N 0; L 1, y * * r

184° Eilfter Abſchnitt.

($ 3943.) ergießen. Gemönlih find diefe beiden Furchen von ungleicher Tiefe und Weite: und zwar mehrentheils die zur rechten Hand fo wie auch das. foramen lacerum ders felben Seite weiter als die auf der linken *). Bon der nemlichen protuberantia oceipit. ‚interna laufen unterwärts zu beiden Seiten des for, magni nad den gleichen foraminibus iugularibus die finus oceipitales pofleriores, ($ 36) | RR Vor den foraminibus iugularibus Tiegen zu beiden Seiten der pars bafılaris des Hintere bauptbeins mo es neben dem vordern Ende der Felfenbeine anliegt, die finus petroff inferiores. ($ 38) | | Am fcharfen Rücken der Felfenbeine die Pleinen finus petrofi [uperiores. ($. 44.) ‚Und endlich zu beiden Seiten des Tuͤrken⸗ fattels die fogenannten receptacula oder finus ca» vernofü. ($. 62.) Rn.‘ |

| | $. 9% Zuletzt wiederholen wir die auf der bafis eranii befindlichen beträchtlichen Deffnungen * | N

*) RICH: LOWER de corde pag. 156. der Amſterd. Ausg, 9, 1740. 10. ZACHAR. PETSCHE (Praef, M. Alberti) | Iylloge amat. felektar, obferv. pag. 4. fg. HUNAULD IM beu Man, da PAc. des Sc. a. 1730. pag- 559: (9.

"") Der erſte der die Foramina am Kopfe recht genau beſtimmt bat, iſt Veſal's Nachfolger EALD. co-

LVMEVS

*

Von der Seundfuche der Sims bie, 185

Es find folgende: —— 14. das for. coecum ($. 19.) 2. die foramina im Siebchen ($ 77.) 3. die optica ($. 66.) 4. die fillurae orbitales faperiores ( 6.) 5. bie for. rotunda ($» 66.) 6. die oualia ($. 66.) „7. die /pinofa ($. 66.) a a 8, der —2 des canalis caroticus ($.44-) 9 die apertura des Fallopiſchen Ganges ($, 44.) 10. der porus acuflieus nus (6. 44.) "11, der Nusgang des pordern ———— cCorvxNii (G. 44.) 12. der Ausgang des hintern dieſer Taf ferleltungen ($. 44.) 13, die for. iugularia ($. 39. 43.) 14. die for. mafloidea ($. 43.) ne 15. das for. oceipitale magnum ($. 39.) 16. die for. condyloidea anteriora 5 9.) 17. Die condy!. pofteriora ($. 39.)

LvmBPS in feinem überhaupt viele intreffante und

Bemerkungen enthaltenden Werke de re ana-

tamica Lib, I, Cap. II, pag. 67. fq. Der Pariſer Ausg. v. *

1856 Zmölfter Abfchnitt.

Zwolfter Abfehnit. Von den Geſi chtsknochen ———

$. 93.

Hi Bisher abgehandelten Knochen machen die eigentliche Kirnfchanle aus. Alle Übrige Knochen des Kopfs, die Oberkiefer nemlich nebft den mit Ihnen verbundnen Knos chen, die untre Kinlade und die Zähne, mer den zufammen unter dem Namen der Geſichte⸗

knochen begriffen.

| G 94.

Sie dienen zuförderft zum Gebiß: und helfen dann auch, in Verbindung mit’ der KHirnfchaale die Nafens und ai bilden.

* | *

$. 97

& wie fie überhaupt durch ihr Verhaͤlt⸗ nis zur Hirnjchaale den Menfchenfchedel von anderer Thiere ihren anszeichnen (F. 4. u f.), fo beftimmen fie auch insbefondre, vorzüglich bey erwachfnen Menfchen, das meilte in der Nationalen- oder inpiduellen Geſichtsbildung. Außer der Richtung dee Gefichtslinie tragen

die Jochbeine, die Lage der Maſenknochen, und

J

Bond. Geſichtsknochen überhaupt. 187.

und der große Winkel des Unterkiefers das meiſte * bee Man theilt die Geſichtsknochen in den mit dem. —— verbundnen ) Theil und

Es find nur wenige Thiere die. hren Oberkiefer bewegen koͤnnen, vorzüglich. die Papageyen, beh

welchen der knoͤcherne Zapfen der in der hornichten

Scheide des Oberſchnabels ſteckt, durch eine über:

aus merfwärdige Artieulation, die theils zum -

Ginglymus (Th. 1. $.105.) und theils zur Synnen- rofis (Th. 1. 8. 101.) zu rechnen tft, und zwiſchen

‚den Nafenlöchern und den Augenhoͤlen liegt mit

dem uͤbrigen Schedel eingelenkt iſt.

Bey den mehreſten uͤbrigen Voͤgeln iſt zwar auch der Oberſchnabel mehr oder weniger biegſam;

dieſe ſchwache Beweglichkeit rührt aber nicht von

‚einem wuͤrklichen Gelenke wie bey den. Papageyen,

ſondern davon ber, daß der Knochenzapfen des Oberkiefers meiſt nur gu beiden Geiten über den Mafenlöchern durch ein paar ziemlich elaftifche Knochenblaͤtter mit der Hirnfchaale zuſammen haͤngt. (©. Seriffane in den Mem de PAc. des Sc..de Par. v. 1748.) Ohngefaͤhr fo wie der .. Hammer im Ohr, beweglich if, wenn auch gleich ‚die elaflifche Graͤte feines proceflus fpinofus mit ao Ringe der Pauckenhoͤle verwaͤchſt (8. 49.)

Ueber die Beweglichkeit der Kiefer des Crocodils | * ehedent viel geſtritten worden. Manche Sera gliederer, wie Veſalius, Columbus ꝛc. hielten blog

ſeinen Oberkiefer fuͤr mobil, den untern aber fuͤr unbeweglich. Aber ſchon Vesling hat das Gegens theil erwießen und dem Oberkiefer alle eigne Be— weglichkeit abgeſprochen oobſerv. auntomicar. cap. 5. Pag. 39 der Ausg. 8.1740 &

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Hinge⸗ | |

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188 Zmötft.Abfchn. Bon ®.Gefichtäfn.ic,

und in den Lnterfiefer. Jener *) begreift, außer den Zähnen, folgende 13 Knochen **) + 1.2. bie Öberkiefer; 3. 4. die Gaumen⸗ beine; 5.6. die Jochbeine; 7.8. die Tafens beine; 9. 19. Die Chraͤnenbeine; ı1. 1% die untern Muſcheln; und 13. die Pflug» ſchaar. | |

Hingegen Finnen die Schlangen den Oberkie⸗ fer bewegen; wie ich 5.9. an der lebendigen coluber natrix oft bemerkt. Und fo auch viele Kıfche. Vom Zevsfaber 5.8, f. MORGAGNI aduer/far,

anat. VI. pag. 223. a *

Bey Galenus und den folgenden Zergliederern big auf Veſalius herrſcht in Ruͤckſicht der unbewegli⸗ chen Geſichtsknochen viel Verwirrung. Erſt Fallo⸗ pius und deſſen Schüler Vidus Vidius haben fie recht beſtimmt und genau auseinander geſetzt.

*) THEOPH. DE BORDEU fur les articulations des os de lo

face im 1.8. der mem. prefentes pag. 13. ſq

Drey⸗

189

Dreyzehnter Abſchnitt. Von den Oberkiefern.

$.: 97°

Hi Öberkiefer*) (ofla maxillaria f. malae)

find die beiden anfehnlichen aber großens theils hohlen und ziemlich leichten Knochen von ſchwer zu beſtimmender vielecfichter Geitalt, die unter der Naſe und am Gaumen an einans der ftoßen, und fich feittwärts nach den Backen⸗ knochen und in die Höhe bis zum Stirnbein erftrecfen *) |

I: .98, .

Sao wie das Keilbein mit allen übrigen

Knochen der Hirnſchaale in Verbindung ſteht: ſo die Oberkiefer mit allen uͤbrigen unbeweg⸗ lichen Geſichtsknochen; denen es gleichſam auch als ein os baſilare zur Anlage und Stüße dient. Außer diefen ftoßen fie auch ans Stirn⸗ bein und ans GSiebbein: und faffen mit ihrem

untern Rande die obere Reihe Zähne in fich.

e | $. 99 *) GALEN. de ofib, pag. 11. B. #*) xvsracu. tab. XLVII, Ag. 1.3.6.7.

190 | Dreyzehnter Abſchnitt.

or $- 99 Beym reifen ungebornen Kinde haben die Dderbiefer zwar im ganzen genommen fchon

meift die gleiche Geftalt, wie bey Erwachfnen,

auch beſteht jedes ſchen aus einem einzigen Stuͤcke. Nur haben die Theile ein andres Verhaͤltnis *); zumal find fie, wie es ſchon bie ganze Kindliche Gefihtsform anzeigt, überaus

niedrig (Th.l. $ 43.) defonders nach der Yu

fenfelte zu. uch ift die nachmärtiae große Schleimhoͤle, eben wegen Mangel des Raums, nur noch ſehr unvollfommen, Elein: hingegen

die fechs Zahnzellen in jedem diefer beiden Kno⸗ |

chen defto anſehnlicher.

SG. 10% .

Jeder Oberkiefer läßt fih fuͤglich in vier Seiten eintpeilen :

A) in die große, meift gewoͤlbte Yußenfeite: B) in die der Naſenboͤle zugekehrte innere; C) in die obere, zur Nugenhöle gehörige; und

D) in die untere die den größten Theil des Gaumen bildet,

®) ALBINt zcom. offıum foetus tab. V. fig. 28. 29. 53.

J, HUNtER nat, böfl. af the human teeıh, Ri. tawıV .ıl

§. 1014

En ee nl ea

Bon den Oberkiefern. 191

$ es;

A) die Yußenfi ite (Facies bey weiten die größte von allen, erſtreckt ſich oben von der Naferwurzel und unten von der Wach zwifthen den Schneidezäbnen an, erſt nach den Scchbeinen und dann noch weiter. rückwärts bis zu den Weisbeits aͤhnen und gegen die Fluͤ⸗ gel des Keilbeins hin.

Sie läßt I) wieder unter vier oft - bringen.

Tr) den obern macht der * ein ſchmaler faſt Spatelfoͤrmiger Zapfen der nach dem Stirnbein hin, zwiſchen den Naſen⸗ und Thränenbeinen liegt. Da von feiner vers fchiebnen "Breite großentheils dfe Richtung der eigentlich. fogenannten Naſenknochen abhängt, fo traͤgt er folglich viel zum auszeichnenden ver Geſichtsbildung bey. Seine Außenfeite wird durch einen ziemlich ſcharfen Rücken in zwey Abſchnitte getheilt. Der vordre ifi zus weilen zu einer merflich tiefen Furche ausze⸗ ſchweift #9. Mit dem hintern hilfe er den Maſengang des Thränenfacfs bilden, und mit ‚dem obern Ende feiner innern Seiſe den trichs ——— Ausweg der Stirnhoͤlen (F. 15.) | und.

2) ueher diete Furche und wie fie wol che bey Oper rationen der Thränenfiftel zu einem Fehlſchnitt An⸗

laß gegeben ſ. BROMFIELD'S chirurg. and cafes Volle Pag. 341. fg.

192 Drepjehnter Adfchnitt,

und zumeilen fchließe er auch damit die vorder⸗ ſten Zellen des Siebbeins. (F. 75.)

29 ganz nach außen unter den Yugenböten liegt der proceflus malaris, ein Eurzer dicker,

‚überaus robufter Fortſatz, mit einer zacfichten

rauhen Enpfläche, die aufs feftefte ing Jochbein eingreift,

3) nach unten wird biefe Außenfeite der Oberkiefer durch den limbusalffeolaris begrängt, und zeigt zumal auf der vordern Hälfte, da wo fich das Knochenblatt an die drunter lies genden Wurzeln der Zähme feft anfchliege, der tänge herab gefurchte Eindrüde

4) nad hinten enbigt,fich diefe Yußenfeite

in eine gemölbte Fläche, (Zuberofitas maxillaris) die nach unten die Weisheitszäbne einfchliegt, und oben mit einem dünnen Blatt nach dem Rand der Augenboͤlen binauffteigt.

(, 10% }) die innere Seite der Oberkiefer *

safalis) iſt nach der Naſenboͤle zu gekehrt, und fängt zu oberſt mit der innern Fläche des pro.

ceflus nafalis an, hinter welcher der Naſen⸗ gang der Thränenwege in eine tief ausgefchnittne Rinne (canalis lacrymalis) herabſteigt. Dieſe Flaͤche endigt ſich mit einem in die quere laufen⸗ den kleinen Ruͤcken, der zur Anlage der untern Muſchelbeinchen dient. u

er

Bon den Oberkiefern: 193

- Der übrige und größere Theil diefer i innern Seite ift ziemlich tief und eben ausgeſchweift, und macht den größten des Bodens der a. aus.

In der Mitte wo beide Oberkiefer mit einer tief gezackten und gefurchten Nath aneinander ftoßen, bilden fie aufwärts einen rauhen Rücken Cerifta nafalis), mit einer Furche in der. Mitte in welche die Pflugfchaar. einfchneider; und nach vorn eine flumpfe Spiße (Ipina nafalis) auf welcher die knorplichte Scheidewand der

Naſe aufliegt. BR

Nach hinten ift die äußere Gatten dieſer facies nafalis wie ausgebrochen, da fih nemlich beym einzelnen, von den benachbarten Knochen abgefonderten Oberkiefer der finus maxillaris mit einer ſehr weiten a gi Br en öffnet.

| $. 103, 2 die obere Fläche diefes Knochen bil bet das planum orbitale, das gleichfam den - Boden der Augenboͤle ausmacht; ziemlich glatt und eben iſt; und nur nach hinten mit einer tiefen Rinne durchſchnitten wird, die ſich gegen die Mitte unter das obere Ruochenblatt wie unter eine Brücke verliert und den Canal fuͤr den zweyten Aſt des fünften Nervenpaares bildet. Nicht ſelten laͤuft vom Eintritt jener Br N Rinne

_

194 Dteyʒehnter Abſchnitt.

Rinne in dieſen Canal, bis zu deſſen Ausgang 1 als for, infraorbitale eine eigne Nath (utura yeah)

4

F. 104.

Endlich D) die untere Seite des Oberfies fers (Facies palatina), die am Außern Rande den limbus alueolaris bildet, und dann ruͤckwaͤrts als gewölbter Gaumen in die Höhe fteig.

Im vollflommen reifen Alter bat jeder Ober» fiefer acht Zahrızellen, die im limbus alueolaris faſt wie eine bogenförmige Reihe von Bienen⸗ zellen aneinander liegen, und fich genau nach der Größe und Form der in ihnen eingefeiiten Zahnmurzeln richten. Worzüglich rief find folglich die von den fogenannten Augenzäßnen, Die Scheidemände, zumal die zwifchen dem Zellen der Backenzaͤhne Mi nd ſehr porös und ſchwammicht.

Der Gaumen iſt bey Schedeln mehr bey andern minder gewoͤlbt; doch wie es fcheint ohne Beziehung auf den Gefchlechtss unterſchied (Th. 1. F. 114.) und flöße hinten ' mit einer Quer: nath an die eigentlich ſogenann⸗ ten Gaumenbeine, die dafelbjt von den Obers kiefern gleichſam umfaßt und eingefchloffen werden, 7 Born. am Gaumen, binter den Schneide F zaͤhnen jet fich, zumal bey) ungeboprnen teibess fruͤchten

Bon den Oberfiefen, 195

fruͤchten oder jungen Kindern doch auch oft ‚noch bey Erwachſnen an jedem Oberfiefer eine _ mondförmige Nach *) (lutura incifina), die von der Scheidewand zwifchen dem aͤußerſten Schneis

dezahn und dem Eckzahn anfängt und nach dem for. palat. anterius lauft, und gleichfam eine

ſchwache Spur des bey andern Saͤugethieren

befindlichen intermaxillaris #*) bezeichnet,

i | N2 $ 105.

un dieſe, von vielen neuern Oſteologen vergeßne oder uͤberſehne Nath iſt von den großen Zerglie— drern des ſechzehnten Jahrhunderts aufs genauſte bemerkt worden: ſ. vesar. cap. 9. fig. 2. 4. =. und pag.52. FALLOP. obferv. amat. pag. 35. b. COLVMBYVS pag. 55. vergl. auch RiOLAN. antbropogr. pag. 649. und H. EYSSoN de ofib. infantis pag. 26. ſq.

Bey einen großen innern Waſſerkopfe in mei⸗ ner Sammlung iſt auf der einen Seite die von dieſer fürura incſiua eingefchloßne vordre Ede ganz vom übrigen Oberfiefer losgetrennt, fo, daß fie Re aan he eignen Eleinen Knochen

14 *

Ich habe dieſen fo berühmten Knochen lieber os intermaxillare, als mit Hrn. von „Seller und | andern Zergliederern os inciiuum nennen wollen, weil er fich auch bey den wiederkauenden Thieren mit gefpaltnen Klauen, beym Elephanten, und andern dergleichen manmalibus findet die Doch £eine Schneidezaͤhne im Oberfiefer haben, und weil Wweytens beym Elephanten die Eckzähne in denfels ben fisen. Bey denen die aber mit obern Schnei⸗ dezahnen verfehen find, ſitzen diefelben nie mie beym Menfchen in den Oberkiefern ſelbſt, ſondern immer in diefem zreifchen denſelben eingekeilten be⸗

ſondern Knochen. Er

196 Drengehnter Abſchnitt.

$. 105. Das eigentliche corpus des Oberkiefers iſt duch den finus maxillaris (das fogenunnte an- ' Bei tum

0 Er findet ſich folglich bey weiten nicht bios bey

den Affen, wie verſchiedentlich gemeynt worden, fons dern überhaupt bey den vierfühigen Säugetpieren, wenigftens bey den allermebreften, und trägt viefzur Verlaͤngerung der'heropifiehenden Schnauge bey, die das thierifche Profit fo fehe vom menfchlichen aus: zeichnet. Auch die menfchenänlishten Affen, der Drangutang, der Gibbon sc, haben ihn, ſ. Hrn. Prof. Camper naturkundige Verbandel. over den Orang - outang en eenige andere Dieren. Amft, 1782. 4. pag.75. fa. Eine Abbildung diefes Knochen aus Dem Mandril habe ich in der Schrift

de. gener.. humani variet. natina gegeben, tab, I. fig. 2. pag. 38. u. f. der zweyten Ausg.

Doch habe ich einen Eleinen -Affenfchädel vor mir, Ich kann aber nicht fagen von. welcher Gattung an welchem kanm eine nur irgend merkliche Spur von allen den Näthen zu fehen ift wodurch fonft Das os intermaxillare fo deutlich bes grenzt wird: ohngeachtet faſt alle übrigen Suturen aufs fhärffte erhalten find. Hingegen hat er, ges

rade wie beym Menfchen, die fenkrechte Nath mitten zwifchen den obern Schneidezähnen: über: - haupt aber auch eine gar nicht fehr fchräge linea facialis 9, ſ. w. £ Ubrigens variiert dag os intermaxillare bey den verſchiednen Khiergattungen gar ſehr ſowol in Ruͤckſicht feiner relativen Größe, als feines Vers - haͤltnißes zu den Mafenbeinen u. f mw. Bey. den allermebreften Affen, auch ben den meiften ſehr Heinen Gäugethieren befteht es aus einem Stuͤck: bey den Raubthieren hingegen, auch bey den bifulcis und beym Elephanten u. f. mw. aus zwweyen. Bey letztern find fie zwar oft fo wie die mehreſten Knochen feines Schedels verwachfen, und uns

deutlich; im Grund aber von ungeheurer were un

£ }

Bon den Oberfiefern. 197

trum HIGHMORI’ )) ausgehöhlt ), der an den Waͤnden herum, zumal nach dem proceſſus

2ygomaticus ($. ıc1.) zu, durch verſchiedne kleine Scheidewände wie in Nebenzellen abs gerbeitt wird, und an deſſen obern und vor⸗ dern Seite der canalis infraorbitalis hindurch lauſt =), Am innern Rande der Augen⸗

N3 © bölen, und um ſo iirkeninkdiger, da die Elfenbeinzähne darin figen. patr Blair nennt fie ganz um:

ſchicklich oſſa palari, f. deffen ofeograpbia elephantina in den Philofoph, Tranfad. N. 326. pag. 108.

Da Balenus in feiner Dfeologie cap. 4. pag. 12. A.B. dieſe Knochen unter die übrigen am Schedel zählt, fo erwirs Defalius daraus, Daß diefes sanonifirte Kleine Werk nicht nach Dienfihen: gerippen verfaßt feyn Eönne, wodurch er fich denn. befanntlich den faft wüthenden Haß fo vieler feiner Zeitgenoßen zuzog, die ihren Galenus diefes Knochen wegen theils mit unglaublich gezwungnen Sophiſtereyen zu vertheidigen. fuchten, f. 2. JAC. SYLvin depuifio calumniarum Veſani eninsdam m. Galenum $. 5.

ur 7 Ohngeochtet die Hoͤlen des Oberkiefers ſchon von

er

den Oſteologen des fechzehnten Jahrhunderts

genau en Ben (f, 3.98. FALLOPN obſerv. anat. pag fd bat man fie doch nachher

nach en n A weil diefer im feiner

difguif. anat. corporis hum, uͤher die Fiſteln und andere Sufälle derfelben einiges neues gefagt hatte

.) ind doch find Faͤlle bekannt, mo auch diefe Schleim:

hölen bey ErWahfnen gefehlt haben. MoRsacnı eduerfar. anatom. . Pag: 18.

Bey manchen großen Thieren mit langgeſtreckten

Oberkiefern, mie beym Pferd ꝛe. bildet dieſer ca- nalis infraorbitalis eine ſonderbare lange Roͤhre, die

mitten durch den finus maxillaris der Länge nach

bindurch Kaufe

FJA—

Naſengang oͤffnet *).

Deeduhaler Abſchnitt.

helen Dicht unter den oflib, planis des Sieb⸗ beins, finden fich zumeilen die cellulae orbita- riae des Hrn. von Saller *), die fi in E die vordern Zellen des Siebbeins öffnen. Die weite Mündung des dinus maxillaris | T$.: 102.) wird, durchs Saumenbein, durch das une Muſchelbein, und durch die obere } Mufchel des Siebbeins großentheils geſchloſſen,

ſo daß er fih nur mit einem oder zumeilen mit

zweyen runden Ausgaͤugen in den mittlern |

$. 106. Nun die übrigen foramina an den Ober⸗

Fiefeen, außer der gedachten Mündung des ſinus maxillaris.

Es gehört dahin das infraorbitale, der Ausgang des Lanals gleiches Namens, deffen fhon mehrmalen gedacht worden ($. 103. 105.), und der fih vorn unter der Augenboͤle Öffnet,

Dann dag palatinum anticum ***) oder dee canalis inciliuus, der vorn mit zwey Anfänge aus dem Boden der zu beiden Seite

de

I % HALLER' ad BOERHAAVH prackötion. in proprias in flitut. vol, IV. pag.43. und in den ionid. anatem fafcic. IV. pag. 21, tab. Il. hg.2. O. O.

**) NoNRo on thenerwons Syfem tab. XXIV. fig. r.

) Ben den vierfüßigen Saͤugethieren lund ſelbſt b den Affen find Die vordern foramına palatina ohn Vergleich größer als deym Menfchen, laͤnglich

un

4

\

Bon den Oberfiefern. - 199

der crifla nafalis ($: 102.) berabſteigt und ſich

in ein foramen commune (Tab. 1. fig. 2. a.) verbinder, das fich mitten hinter den Schnei⸗ dezäbnen auf der Gaumennath öffne. Es geht ein zellichtes Band hindurch, das die Gaumen, baut mit ber in der Diafe verbindet”); auch

N4Blilut⸗

und fo viel mir wiſſend, immer doppelt, und bey

manchen gar dreyfach, ſo daß mie beym Pferd ꝛc. zwiſchen den beiden großen Oeffnungen noch eine dritte kleinere nach vorn in der Aitle liegt. Bey manchen, wie z. B. beym Löwen, find die Aus— gänge diefer aroßen Definungen am Gaumen fogar

beym lebendigen Thiere fehr fihtlih. (CS. Tod. : EL Ridinger Abbildung des zabmen Löwen, der 1760 in Deutſchland zu ſehen aewefen. gr. Fol.)

Die canales incifivos felbft hatte der vortrefliche Zergliederer Kil Stenfon (NIC. STENONIS) ums J. 1662. zuerſt am Ochſen nnd Schaafen entdeckt, und ſowol in feinen obſeruat. anatom. de narium vafıs pag. 107. als indem fpecim. obfernat. de muſcul. et glaudulis pag. 33. beſchrieben. Nur blieb man

lange über ihren Augen ſtrittig: ob fie nicht

auch beym lebenden Menſchen wärktich als offne Gänge dienten, die aus den Raſenhoͤlen zum Gaumen führten; oder womit fie im gegenfeitigen Fall gefüllt wären u. ſ. w. Das erfiere behauptete

Santorini obfernat. anatom. pag.93 fg. doch findet 85 nur in ſehr ungemönlihen Fallen flat. Ge

woͤnlich verlaufen fichldie trichterförmigen Gänge, die aus der Nafe zu beiden Seiten der Pflugſchaar

convergirend hinabſteigen in die oben im vordern

foram. palatino liegende carunculam incıliuam, die Morgagni in feinem Brief an Hrn. Girardi befchreibt: f. des Legt. Erkiärung der nachgelaßnen Santorinifchen Tafeln in der Vorr. ©. XVII. und Im Tert ©. 56. Mergl. damif DuvEerNEY

. 0euvr. anatom. vol.], pag. 221.257. UNd MORGAGNI

aduerfar, anat. VI. pag. 237.

=

by er Vu N N rn \ er tur 8 ur , x J x E

Er

ein paar Eleinere befondre Gänge laufen ").

200 Dreyzehnt. Abſchn. Bond, Oberk. Blutgefaͤße, und ein paar Nervenfaͤden vom | zweyten Aſt des fünften Paars; welche letztere

in den vollkommſten Schedeln zu beiden Seiten des gemeinſchaftlichen for. palat. antici durch

Der Ausgang des canalıs lacrymalis (% 101. 102,) öffnet fih in den untern Na⸗ fengang. | |

Ferner hilft auch der Oberiefer oroßentfeifs bie fiſſuram orbitalem infer. bilden (F. 66.)

So wie endlich auch den fülcum pterygo- palatinum, von dem im folgenden Abſchnitt die Rede feyn wird,

H Eine vortrefliche Abbildung dieſer Gaͤnge und Ner⸗ ven wird im zweyten B. der annotat, anatomicar. des Hrn. Prof. Scarpa erfheinen,

Bierehnte Abſchnitt.

Von den Gaumenbeinen.

g. 1 0

$ te Gaumenbeine *) (ofla palatina) find

gleihfam als. eine Fortfeßung der Ober⸗ kiefer anzufehen, da fie faſt von allen Seiten wie in einem Stücke mit denfelben fortlaufen ; eben fo in der Mitte an einander floßen u. ſ. w. Sie find weit fleiner, aber ebenfolls von einer

RR *

$. 108. Aal fieben fie bey der veifen Leibes—

hen Oberkiefern: find gleichfalls fchon ſehr aus⸗ gebildet, nur, ſo wie dieſe noch nicht in dem nachwaͤrtigen Verbaͤltnis ihrer Theile, noch niedrig; der obere zur Augenboͤle gehörige Theil ſehr klein; z ber proceſſus pyramidalis bingegen ſehr gros u. ſ. w.

N 5 $ 10% | * GALEN, de ofir. Pag, it. D. M EVSTACH, tab. XLVIL fig. 1.3.6.8. VID, vipivs a. a. D. tab, VI. fig. 19. pag. 37: AR. CANT

impetus prim, auatom. LB. 1721. tab, V, fig. 9. 10% ) ALBINI icon, oſium foetus tab. V. fig. 27. 30. 32:

ſchwer zu vergleichenden , vieleckichten Ga

frucht *x) fchon im gleichen Verhältnis mie

Bi

ZN

202 Vierzehnter Abſchnitt.

$. 109, ; Sie fiegen gröftentheils zwiſchen den Ober⸗

kilefern und den proceflib. pterygoideis des Keil⸗ beins und fleben außerdem auch noch mit dem

Siebbein, mit den untern Mufchelbeinen, und

mit der PRIOR in Berbindung.

S. Tr Da die Gaumenbeine den bintern Thei

des Gaumen, der Nafenhöle und der Augen⸗

hoͤlen bilden helfen, fo theile man ſie füglich in A) pars palatina; B) nalalis; und 9 orbitalis.

. Lite ER,

A) die pars palatina liegt borizontal, dicht hinter dee Gaumenfläche bes Oberkiefers. Sie ifi eben fo wie diefe auf der untern Seite une \ eben, auf der obern hingegen glatter und mehr ausgefchweift, Auch wird da wo beide Gaus _ menbeine aneinander fioßen eben fo die crilla nafalis für die Pflugſchaar fortgeſetzt; und nad) hinten am Ende der Nath, die den Baus men der Länge nach durchſchneidet, eine fpina palatina gebildet.

MNach hinten und außen verläuft fich diefer Ä Theil des Gaumenbeins in einen ziemlich flat: fen, eckichten, am Ende fcharf zugefpigten Zapfen (proceflus pyramidalis), der fi zwifchen das untre Sabelförmige Ende der beideriey

pro |

Bon den Gaumenbeinen. 203 \

proceſſaum pterygoideor. einlegt und mit ſei⸗

ner hintern Fläche die folla pterygoidea nad) unten zu ſchließt.

$. 112.

B) pars nofalis fießt, gleichfam am Außern Rande des vorigen horizontalen Theiles, ziems lich fenfrecht in die Höhe, und bilder ein Dreis tes Knochenblatt, das ſich nach oben und zu⸗ gleich etwas rückwärts erſtreckt, und einen bes traͤhtlichen Theil der großen Mündung des finus maxillaris zufchließt.

Obngefaͤhr in der Mitte dieſes Knochen⸗ blatts lauft auf der innern Seite ein erhabner

Raͤcken in die Quere, der zur Anlage des untern |

Mufchelbeins dient, -

Nach dem obern Rande zu zeigt fich * ſchwache Spur einer aͤnliche Erhabeneit für die

dem GSiebbein zugehörige, mittlere Muſchel.

113. EP

oO pars orbitalis der Eleinfte Theil, der

einen vieleckichten, doch in den fönften Köpfen

ziemlich vierfeitigen oder gleichfam einer dus angel änelnden Körper Bilder, der fich in dem

Hintergrunde der Augenhöle zwifchen den Ober

kieſer, das Keilbein und das Siebbein einlegt, und

1 u p>

N a

N

*

Bierzehnter Abſchnitt.

und den Ießten Winkel des Bodens ber Auten⸗ hoͤle aus macht.

Gewoͤnlich iſt er mit Knochenmehen heidt:

juweilen har er nach hinten eine größere Zelle, die mit- dem finus fphenoideus zufammens ſtoͤßt *): in fehe gut ausgebildeten Sche⸗

dein aber babe ich auch diefen ganzen Theil des Gaͤumenbeins mit einem eignen Anulus völlig

wie eine Blafe rein ausge ölt gefunden, der.

fih nur mit einem engen Gange in den finus nit Öffnet

. II An der Hußenfeite der pars naſalis des Gaus ‚menbeins lauft von, oben nach unten und zus gleich ein wenig nach Horn eine anfehnliche tiefe

Rinne (fulcus fpheno - oder pterygo - pa-

latinus), der nach oben mit den binten dran floßenden proceflib. pterygoideis des Keilbeing, und nach unten mit dem dran liegenden Obers Fiefer den canalis pterygo - palatinus bilder, im . welchem der Nerve gleiches Mamens vom zwey⸗ ten Alte des fünften Paares herabſteigt. Oben fängt fich diefer Canal mit einem tiefen verfchies.

dentlich ausgefchweiften Einfchnite, nemlich

dem foramen pterygo = palatinum an, wel⸗

ches

N Hrn. Prof. Walters Abhandlung von trocknen Sn. des menfchlichen Körpers S. 143; ALBINYVS de fteleto pag. 196 ſq.

.

_ Br 797 2

Von den Gaumenbeinen. 207

ches im hintern Winkel zwifchen der parte na- ſali und orbitali des Knochen ausgefchnitten iſt. Unten aber veriheilt er fich in drey Gänge, wovon der größte (canalis pterygo - palati- " nus anterior [. maior *) fich auf der Gaumens fläche. in das aroße foramen palatinum poſti- cum (Tab.l. ng.2. b.) endigt: von den bei⸗ den kleinen öffnet ſich der eine (canalis pterygo= palatinus pofßerior **)) auf der untern S:ite des proceflus pyramidalis; der andre aber (ca- nalis pterygo- palatinus exterior ****)) zwifchen dieſem Forefaß und der daran en Belle des ——— *

”) 1. r. MECKEL ‚de quinto p nerv. cerebr. paß. en 9

*) ıD. ibid, Dag. 62. %) ) 10, ibid. pag.64 0) Ar

; n 4 —* A ee

„> Bi

206 Funfzehnter Abſchnitt.

Funfßzehnter Abſchnitt. Don den Jochbeinen.

$. ‚115 Hi Jochbeine H, mie fie nach der allge

mein angenommenen griechiſchen und las teinifchen Benennung füglich Beiffen ; oder die Backenbeine (ofla iugalia f. zygomatica, auch theils fo wie die Oberfiefer ofla malarum gu nannt —) find ein paar ſehr robufte flarfevon außen gemölbte von innen flach ausgehölte Kuchen, wodurch die Oberkiefer vorzüglich mit den Schlafbeinen verbunden werden; und

„bie auch mehr als ein Drittel zum Umfang. des äußern Randes der Yugenhölen beytragen *).

F. 116.

Außer den Oberkiefern ſtehen ſie mit keinen andern Geſichtsknochen, ſondern mit dem Hirn⸗ ſchedel, nemlich wie gedacht mit den Schlaf. beinen, dann mit dem Stirnbeine, und mit‘ dem Keilbeine in Verbindung.

$, 117.

*) Galenus 4.4.9, ©. 10. u. f, ”") EvSTacH. tab, XLVII. fig. 1.3.6.7.

Son den Jochbeinen. 207

$. 117

Da. Ge vorzüglich dienen ben FREE und die Hirnfchaale unter einander zu befeflis gen, fo werden fie früh gebilder, und baben fchon bey der reifen Leibesfrucht eine anfehnliche ' Größe, aber doch noch nicht ganz die nachwaͤr⸗ tige Bildung, indem ihnen dann noch befenders die zacfichten Endflaͤchen an ihren drey großen Sortfäßen mangeln *).

F. 118.

Jedes Jochbein hat ohngefaͤhr die Geſtalt eines verſchobnen Vierecks von drey breiten und einer ſchmalen Seite; doch findet ſich uͤberbaupt in dem Verhaͤltnis dieſer Seiten gegen einander viele Verſchiedenheit.

Am fuͤglichſten laͤßt es ſich in drey Fort⸗ ſaͤtze eintheilen: A) proceſſus maxillaris; BJ frontalis; und C) zygomaticus. |

x | F. 119

A) der proceflus maxillaris ift der breitefte,

und nimmt die ganze ſchmale Seite des Viers ecks ein. Cr fängt oben nahe bey dem for.

' infraorbitale an, läuft nach unten und aufen,

| und bat auf der innern Seite eine mebrens theils große, theils recht fcharfzacfichte Fläche,

womit er aufs feftefte an den proceflus malaris

des Oberkiefers ($. 101.) auſchließt

$. 120.

2) aLBını icon. Of. foet. tab. V. fig. 26. 31.

gg: oa

Fluͤgels vom Keilbeine ($ 64.) *

. no. B) der proceſſus frontalis fteßt nach außen .

gleichſam aufrecht im Die Hoͤhe und greift mit einer ſcharfgezaͤnelten Nath in den wer

orbitalis des Stirnbeins c$ 12.)

Nach. Horn verlauft er fich in. ben eundlich | ausgefchweiften Rand der Augenhöle. Nah binten bilft er die incifura zygomatica bilden, und nach innen wird er in ein dünnes Kuochen: blatt verlängert, das mir einer rauhen unäcds ten. Nath an den vordern Rand des großen

$. 121 | co der proceflus zygomaticus‘ Liegt A wärts nach unten, ift weit Fleiner als der maxillaris, fauft aber meift in der. gleichen Rich⸗ tung fchräg nach binten und ſchließt fe an den proceflus zygomaticus des Schlafbeins (9.43) an. NS 2 Die Bleinen göcher in diefem und den nachn folgenden Knochen find vur zum Durchgang I Heinee Blutgefäße beſtimmt, noch dazu uns | beftändig und daher Feiner befondern Be nung werth.

S ech—

209

Sechzʒehnter Abſchnitt. Von den Naſenbeinen.

J

Mie Naſenbeine *) (ofla naſi) find ein

paar laͤnglichte, kleine, aber ziemlich ſtarke Knochen, die zuſammen beynah die Ge⸗ ſtalt eines flachen Sattels haben, und den

ausmachen **). ax

| | . 172%

Sie ſtehen blos mit dem Stirnbein und den Oberfiefern in Verbindung, da fie dicht unter der glabella des erftern auf feiner ſpina nafali, und zwiſchen den proceflibus nafali-

reicht das feptum narium bes Siebbeins fo | weit vor, daß fie auch an dieſes anftoßen.

I gezänelte, folglich Achte Nath mit einander RR ver⸗ Galenus a. a. O. ©. 12. &

) EVSTACH, tab. XLVII. fig, 4. viD. viDIvs tab. VE fig. 13.14 pag, 37. |

obern oder Enöchernen Theil des Dafenrückens

bus der Teßtern, an einander liegen. Selten |

Gewoͤnlich find fie nur durch eine unächte zuweilen aber auch durch eine von außen flark

> ER, 4 { Sy u —F * 3 A ehkdr een AR Te Tr * NT 3 - j - t

35 a

210 Sechzehnter Abſchnitt.

verbunden Auch babe ich fie ganz zuſam⸗ menverwarhfen gefunden u fewe EN ER N a Ber ber veifen Leibesfrucht und ſelbſt fhon in der erfien Helfte der Schwanger⸗ Schaft find diefe Knochen nie nur fchon überaus vollfommen ausgebildet *), fondern auch weil fie nach vorne frey liegen und ziem⸗ lich ungehindert wachſen Fönnen in VBerbältnis ‚gegen bie Hbrigen Knochen, der Hirnſchaale ſowol als des Geſichts, von anfehnlicher Größe So wie überhaupt meines Bas duͤnkens außer den Gebörbeinchen Feine andere Knochen: am ganzen Gerippe fo früh zu einer ſolchen Vollkommenheit gelangen als eben diefe,

ine

i $, 126, 8 J

Jeder Naſenknochen hat ohngefaͤhr die Ge⸗ ſtalt eines irregulaͤren Tänglichten Bierecfs **): | " iſt

©) ALBINI icon. oſſ. foet. tab. V. fig. 36. 37. | **) Die mehreſten Affen, Paviane und Meetkatzen

haben nur einen einzigen Naſenkuochen, in Geſtalt eines Dreyedis mit einer ſchmalen nach oben ges’

feprten Spitze.

Die mehrefien übrigen Säugethiere baben zwey theils ausnehmend fange und ſchmale Naſenknochen.

Dem Elephanten aber fehlen ſie gaͤnzlich, ſo wie es fi ohnehin leicht aus dem Bau und der Beſtimmung feines Ruͤſſels erwarten laßt, |

J

E

Bon den Hafenbeinen. Mm.

i 2 nach ‚oben am flärkften; gegen die Mitte

ſchmahl, und nach) unten am breitefien, wo. ev fich zugleich nach) außen in eine abwärts fleis gende Spiße verlängert: zumeilen. aber. auch nach innen, da wo beide Naſenknochen an einander ftoßen, eine ebenfalls nach außen lau fende kurze und ſtumpfe arm

#77

RT en

Auf der Auſenſeite ſind die Raſteknochen eben Auf der innern aber rauf: und durch einen ſcharfen Rücken zumal nach oben wie in zwey Flächen abgefondert, wovon die innern aneinander ſeibſt, die äußern aber

über die Mafenhöle zu liegen kommen.

| Oft zeigen ſich auf dieſer innern Seite und auf der. daneben liegenden Gegend des Ober⸗

kiefers ſaubere Abdruͤcke von Schlagadern faſt | wie in der Hirnſchaale, meiſt als Furchen, | zuweilen aber. A als bedeckte Canaͤle.

4 J

P-

212 2 Giebzehnter Abfchnitt.

‚ausmachen, Zumeilen reichen auch die untern

- ’» = u! Du u ur #5 u . : 1X P3 e

N

Siebʒehnter Abfhnitt. | Don den Tpranenbeinchen. | g. 128.

JJie Thraͤnenbeine *) (ofla lacrymalia, [.vaguis) find die Fleinften Geſichtskno⸗

chen, von einem überaus zarten eleganten Bau,

und ohngefaͤhr von der Geflalt einer laͤnglich⸗

‚ten Fiſchſchuͤppe ).

| ,. 129.

Sie liegen am innern Rande der Augenhös len: floßen nach oben ans Stienbein; nach vorn an den proceflus nafalis des Oberkiefers und nach hinten an die ofla papyracea des Siebbeins, wovon fie gleichfam eine Fortfeßung

Muſchelbeine bis zu ihrer innern Seite hinauf. ee RS $. 130,

Die Thränenbeinchen wachſen zwar ben unteifen Embryonen nicht fo bald zu der ans febnlichen Größe als die Naſenbeine. (F. 125.) Hingegen find fie doch bey der reifen Leibes⸗

ftucht ) Galenus a. a.O. ©. I1. B. ") vıp, vidiyvs tab.VI. fig. 6.7:

Don den Thränenbeinchen. 213 feucht fihon überaus vollfommen und feharf ausgebilder *): und ohngeachtet fie am ganzen

Rande von andern Knochen eingefchloßen find, vo in —— gegen biete gros.

$. 131. Sie helfen faft in ihrem ganzen Umfange Die —6 bilden *). Dur verläuft ſich das untre Ende ihres vordern Randes in einen zarten etwas einwaͤrts gebognen kleinen Hacken (hamulus), der den ductus lacrymalis an der. innen Seite der BISHER, c ba bilft. | 3,

FRE re | Die Außenfeire jedes <fräiienbeines iſt im ganzen genommen glatt und flach ausges fhweift. Wird aber durch einen fcharfen faſt fchneidenden Rand (crifta longitudinalis) dee nach vern von oben bis unten. zum hamulus herabſteigt, in zwey Abſchnitte von rat Breite getheilt, Der hintere Abſchnitt iſt der größte und macht mit den daranſtohenden drey Knochen rleine ebne Pen > der .. - Der

u AEBINI icon. oſſ. foet. tab. V. ® 34, 35.

Auch diefe Knochen fehlen dem Elephanten fo wie ihm auch überhaupt der Thränengang. mans GS. * a Camper’s Fieinere ram

16

4 \ 4 - \ u 4 x

\ .

Der vordere iſt an 1 manchen Köpfen ſehry an minder ſchmahl allemal aber weit ſchmahler als der vorgedachte. Er iſt wie eine Rinne ausgefurcht, die in Berbindung mit dem bintern Rande des procellus nafalis am Ober⸗ kiefer ($. 101.) den Eingang zum canalis la. J DR a‘

| |

2

Be g. 133.

Die innere Fläche des Thräne ubeing iſ lach gewoͤlbt, uneben, und rauher als die äußere, und deck ‚größtenthelts die vordern cel« Julasethmoideas (F. 75.) Auch Hilfe fle deir Ausaang der Stirnhoͤlen bilden ($. 15.1. In der Gegend wo außen die crilla longitudi. nalis fauft, ieigt fich bier eine flach ln Suche,

* 22— Würth fcheint ſchon Ebn Sina —E den Chraͤnengang gekannt zu haben Camon. L. IM, Fen V.,, Traßi l. cap. I. Pag: 239. der Venet⸗ Ausg. © 1584. hi

Acchtjehnter Abſchnitt. Von den untern Muſchelbeinen.

DE aa

ie untern Mlufchelbeine *) (conchae

a

iuferiores, ofla turbinata f fpongiofa in-

feriora) liegen unten in der Mafınhöle nach außen, find fo wie die Mufcheln des Sieb⸗ beins von mürber ſchwammichter Textur und

EA SL baden

\

) Der erfie der die untern Mufchelbeine für ein paar

eigne beſondre Knochen anerfannte, war wieder - der mehrmals geruͤhmte Columbus 0.0.0. ©. 58.

Doch find fie auch von neuen Ofteologen bios

für Fortſaͤtze oder Anhänge andrer Gefichtsfnochen

gehalten worden So 5%. für Theile” der Thraͤnenbeinchen von Winslow im Tr. anat. vol. T;

pag. 86. und von BHENS NG de apophyfib. pag. 15.

Kür Fortſaͤtze der Gaumenbeine von sanTorın

obferv. anat. pag. 88. Für Theile des Giebbeins von Zunauld in den Mem de PAcad. des Sc. de Par. Ä

9. 1730. pag. 560. ſo wie vorlängff von raLLor.

ra obferv. anat, pag. 35. N Yu X 0,5 Mit diefen dreyerley Knochen find fie aber ges

wiß nur in den felteften Faͤllen verwachſen. Weit eher Fünnte man fie für Theile der Oberkieſer halten, als mit welchen ich fie bey einigen übrigens ausnehmend ſchoͤn ausgebildeten und doch noch jugendliichen Köpfen, fo wie auch in den gedachz ten Schedeln vom Neger und vom Nordamericanet, zu einem Stuͤcke verwachſen gefunden

216 Achtzehnter Abſchnitt. haben allerdings einige Aenlichkeit mit den eins zelnen Schaalen einer gemeinen Flußmuſchel, wenn man fich Diefelben in die age denkt, daß ihre. langer äußerer Rand nad) unten, das ‚Schloß nach oben und ihre gemölbte Aufens fläche nach der Scheidewand der Naſe zu ges kehrt iſt. Doch variiren die Muſchelbeine fos wol in der Bildung als in der Größe, undih babe fie z. B. ſelbſt in ſehr fchönen Scheveln faft nur wie einen feharfen, gar nicht mufchels ° förmig gerollten, Rand gefeben.

+

$. 135.

Sie find vorzüglich am Oberkiefer und an den Gaumenbeinen befeftigt, zumeilen aber ftoßen fie, wie gedacht, mit dem obern Rande auch an die kleinen Forefäße des proceflus vn- einatus am Siebbein ($. 75.) und mit ibrer oberen und vordern Ecke auch an die innere Seite der Thränenbeine. ($. 129.)

$. 136.

& zart fie find, fo fangen fie doch anch fhon um die Mitte der Schwangerfchaft we⸗ nigſtens in fo weit an verfnöchert zu werden, daß die Fleine knorplichte Wufchel wie mit einem lockern Meß von fhmammichten Knochens fäden durchwebt iſt. Ben der reifen Leibes⸗ frucht aber fi ud fie ſchon faſt ſo A ot

als

h 5 x DE m

*

Von den untern Muſchelbeinen. ER

als die Naſen⸗ und. Zbranenbeine ausge⸗ | bilder *

137 Jeder dieſer beiden Knochen ſtellt wie ges ſagt ein muſchelfoͤrmig gebognes Blatt vor, deſſen Auſenſeite ausgehoͤlt, die nach innen gekehrte bingegen flach gewoͤlbt iſt: und laͤßt ſich fuͤglich in drey Raͤnder abtheilen: A) den

| perdern B)den obern; und C) ven hinrern.

g. 138. a A) der vordre Rand ift der kuͤrzeſte und

gleichſam flach abgefchnitten: liegt in einer ſchraͤgen Richtung vorn an der innern Seite

des Oberfiefers, gleichfam an der Wurzel des proceflus nafalis: deckt mit feiner obern Ecke

den Ausgang deg canalis lacryınalis, und; reicht

mit feiner vordern bis an den Außen Kand

ber Naſenboͤle.

F. 13%

der Rand iſt nach außen zu wie umgeſchlagen, fo daß ein ſchmales gleichſam runterwaͤrts gebognes Knochenblatt neben ihm hinlauft, das auf dem untern Ausſchnitt der großen Mündung des antri maxillaris ($.105.) —* itzt. Nach hinten dieſer Rand mit

dem ) ALBINI icon. off. feet. tab, V. 39.

14 ML 5 .. IF RER nr N ee a Ne \ J > * J J x _ \

218 Achtz. Abſchn. Von d.unt. Muſchelb.

dam untern in eine laͤnglichte Spitze (hamulus palatinus) zuſammen, die an einem befondern Raͤcken der pars nafalis des Gaumenbeins

($. 112.) anliegt |

= ae g. 1410 C) der Yintere Hand ift der fänafte und Dicke von allen dreyen, vorzüalich fchwems nicht *) rauh und uneben; und bogenförmig gekruͤmmt. Er deckt den untern von den ven | ſogenanuten Naſengaͤngen. J

| 2 Zumal bey den fcharfriechenden grasft eſſenden Thies

re, dem Pferd, Rindvieh ꝛe. ſ. Salvat. Morand in den Mem. de l’Acad. des Sc. de Par. v. 1724 "pag. 405: RR tab. XX IV.

a } ‚219

Neumzehnter Abſchnitt. der Pflugſchaar.

‚$ 141.

Dar Dflunfihane 9 RER wie fie ie

Geſtalt wegen ‚genannt worden, ift Der einzige ungepaarte unter den zum Schedel ges

boͤrigen Gefichtsfnochen. Stellt, Bas

ober: Erde ausgenommen ‚dm flach zuſam⸗

engedrucktes vertical⸗ſtehendes Blatt vor, und * einen beträchtlichen Abel, der Scheide⸗ wand. der Naſe aus Sg Kies

en 142.

| Sie ſteht nach oben mit dem Keilbein * dem Siebbein; nach unten aber mit dem Ober⸗

Fir und den Gaumenbeinen i in Verbindung. ‚R ir , 143. —2* Auch die flugſchaar if er von Columbss a. a. O.

©. 48. und von Fallopius obfern: pag.33. b. als | ein beſonderer Knochen beſchrieben, und vomer

genannt worden.

Veſalius hielt fie für einen Anhang des Sieb— being, und in dieſem Ithum ſind ihm auch noch neuerlich Santerini aa O. G 88 Ant. Pent in feiner Ausg. des Palfyn, ſo wie CLieutaud und Hr. Portal gefolgt, f. des letztern Ang. von Lieutaud's anat. bi. et protigue old. pa. 66.14.

Vidius fah fie für einen Zheil des Keilbeint an.

; * ] ours tah. VI 8.9.

ET EN.

o Neunzehnter Abſchnitt. J. 143. | Sie hat fchon ben der feißesfenchti in der Mitte der Schwangerfchaft eine anſehnliche Größe: aber doch beym ungebohrnen Kinde üb’rbaupt eine von der nachwärtigen ziemlich abweichende Geſtalt. Ihr Umriß nemlich iſt dann noch nicht fo mie nachher rbomboidal, fondern mebr Spindelförmig; ihre beiden Blätter ſtehen nach oben, ihrer ganzen Länge nad), noch weit auseinander, und. fehliegen nach unten nicht in einen fcharfen Rand, fon: dern in eine länglichre Flache.

F. 144. Mit den Fahren ſchließen die beiden Biat⸗ ter dichter aneinander, und wachſen zuweilen ganz zuſammen; oder laſſen wenigſtens nur in der Mitte noch einen engen Zwiſchenraum oder nach vorn eine Spalte u. ſ. w. Zugleich wird aber diefes Blatt höher und Eriegt die Geftalt eines gefchobnen Vierecks, das fich dann füglich in vier Ränder abtbeilen läßt: A) der obere; B) der vordere; C) der untere; und D) der hintere.

F. . 14%

A) der obere Rand ift bey meiten ber ſtaͤrkſte, bilder eine ausgefurchte Fläche, die zu beiden Seiten und theils nach hinten in ein paar platte rundliche Fortſaͤtze

ie

Bon der Pflugfchaar, 0,227 Die flach ausgefurchte Rinne, wodurch dieſe

von einander abgefondert werden, nimmt den untern fcharfen Rand des Keilbeing auf (F. 62.)- Die Fortſaͤtze aber legen fi) an die cornua ' fphenoidalia, ($. 62.72.)

§. 146%

B) ber vordre Rand ifl mehrentheils dee

laͤngſte und zugleich der zartefte: oft fein auss gezackt oder wie durchbrochen u. ſ. w. Er dient nach hinten dem Enöchernen fepto des Giebbeins und nach “vorn der Fnorplichen

Sceidewand der Naſe zur Anlage: und nimmt

| fie oft in eine gleichfam eingefchnitte Spalte auf, | die noch von dem vormaligen Abftande der | beiden abgefonderten Blätter G. 144» 145.) übrig bleibt.

-& 1m } c) der untre Rand iſt gleichfam bie " Schneide der Pflugfchaar, die in der obgedachs ten Furche der crifla naſalis ſowol der Ober—

| Piefer ($. 102.) als der Gaumenbeine ($. ı 1 1.) einliegt *).

er | $. 149%

*) Diefer untre Rand der Pflugſchaar kan, wie ich

an Beyſpielen vor mir fehe, bey Leibesfrüchten

duch eine Kopfmafferfucht oder einen andern mez - ehanifchen Druck die Oberkiefer und Gaumenbeine

auseinander treiben, und —— den geſpaltnen Gaumen verurſachen.

* a ie PT Br Tv 4 J ld a a ed i 1* I Kl wa . , E wa Y W 9 TEE / . * Mr 4 Be IE a j * R / / F MB 5 | |

wze Rem Ah Bond. Prusis.

Ä $. 148. i | 9 der hintere Nand endlich, der die, | . choana ($. 65.) in zwey Helften feheider, iſt glatt und eben: fängt oben von den platten Forrfäßen des obern Randes ($. 145.) ziems | lich breit an, und lauft unten nach der ſpina palatina (G. 111 ) ſcharf zu |

\ .

| | |

y Zwan⸗

ei

Zwanzigſter Abſchnitt. Von den Augenhoͤlen.

| ee RE. | Jett zum Schluß der unbeweglichen Gefichtes | knochen noch ein Wort ins beſondre fiber die zur Aufnahme der Gefihts: und Geruch⸗ werkzeuge beftimmte Hölen, die Durch ihre. Verbindung unter einander und mit den Kno⸗ chen der Hirnſchaale BEN werden. Zuerfl von jenen.

* N Iso,

Die Beiden Augenhoͤlen *) (orbitae, fo- ramina oculorum) haben faft.die Geſtalt ein paar bierfeitiger aber abgerundeter und fehrägs | diegender Poramiden , die mit den Grund⸗ flächen nach vorn und mit den —— nach Bee gerichtgt find,

§. 15T

Die a find nur erſt neuerlich in ihrem

wahren Zufammenhang und Verhaͤltniſſen befohries ben worden, uber dem. wenigen was Winslow in den Mem. de l’Ac. des Sc. de Par. v. 1721 da⸗ non gefagt, bat Hr. Prof, Camper zuerſt hiers

über Licht verbreitet in f. di. pbyfol. de quibusd. oculi partib. LB. 1746. cap. I. und dann unfer uns Be ann feinem. siafäfchen Werke cap. 7.

(9. 13. 17.)

224 Bone Ant.

—* $. Ist |

Beider ihre gegenfeitige Lage iſt ers wachſnen Menfchen fo, daß die beiden innern Wände ziemlich parallel mit einander. laufen und nur wenig Yon vorn nach Binten von eins ander divergiren: die Außern aber von vorn nach hinten ſehr ſtark convergiren: die Decke ziemlich horizontal liegt: der Boden aber fehräg von außen- nach innen und zugleich von vorm nad) binten in die Hoͤhe ſteigt. |

$ 152,

Es find fieben Knochen des Schedels hi | deren Verbindung die Augenboͤlen zuſammen gefeßt find: - | | 1. bie pars orbitalis des Stirnbeins nen lid) macht die Decke oder das Gemölbe

2: das planum Ssbitale des Oberkiefers ($: 163.) den größten Theil und 3. die pars orbitalis des Gaumenbeins ($. 113.) den- binterften Pleinen Winkel des Bodens derfels ben aus, !

4. die innere Fläche des Jochbeins $. 126.) | und 5. die fuperficies orbitalis der großen Flle | gel des Keilbeins ($. 64.) bilden die äußere Wand *). |

6. das

) Außer dem Menfchen * meines wiſſens nur die Affen, Paviane und Meerkatzen Biete er i

Von den Augenholen. Br "6. dad Thränenbein ($. 131.) aber, ind

7. die pars papyracea de pephetne ($. 70.) | ge Innee

$ 153. % 7 Die in * Augenhoͤlen zu merkenden

| Gänge und Öeffnungen find:

1. daß foramen [upraorbitale cs. 19, ) 2.3. bie orbitalia interna ($. 19.)

4 bas (9. 66.) | 5 das

Wand voͤllig gefehtoffen.

Bey den übrigen Säugethieren veicht d das Koch:

- . Bein entweder gar nicht hinauf zum Stirnbein, oder die großen Flügel des Keilbeins treten Doch nicht fo weit feitwärts Bervor, fondern die Augen: hoͤle if an den Schädeln diefer Thiere nach außen mehr oder weniger offen; vermuthlih um ‚dem ‚procefl. coronoidens des Unterkiefers der. bey den Thieren mehrentheils weit größer iſt als beym Menfchen oder Affen, eine freyere Bewegung zu geſtatten.

Der Maulwurf hat gar keine eigentlichen Aus | genhölen da feine Eleinen fo lange ganz ver: kannten Augen ganz vorn unter der Haut liegen.

Faſt einen aͤnlichen Bau habe ich bey der Zer⸗ des kleinen Braſiliſchen Ameiſenbaͤrten (myrmecophaga didactyla) gefunden, dem man auch Feine wahren Augenhölen zufchreiben Fan.

Die ungeheure Größe dieſer Hoͤlen bey den Voͤgeln iſt bekannt.

i

> j Ö

226 Zwanzigft. Abſchn. Bond. Augenh. 5 dad rotundum G. 66.)

6. 7. die beiden —— le fuperior. und inferior ($. 66.) die in Ruͤckſicht der Weite und Länge gar fehr varliren;

8. ber canalis infraorbitalis ($. 106.)

und 9, ber Eingang des canalis lacrymalis ($. 106,132)

—X —— J

227

Ein und zwanzigfter Abſchnitt. Bon den Naſenhoͤlen.

G 154

ie Kaſubodlen * (Nare es internae) find

zwey dicht an einander liegende Furze aber ſehr geräumige Gänge, von deren Seitens Wänden und Decke mancherley gewundne Kno⸗ chenblaͤtter hinabragen. Sie werden durch die Scheidewand des Siebbeins (F. 72.), Die Pflugſchaar (F. 141.), und die crifta nafalis der Oberkiefer ($. 102.) und der Gaumens | beine ($. ı1ı.) in zwey Hälften, bie aber oft von ungleicher Weite find ($. 72.) abges- theilt: und oͤffnen ſich nach vorn durch die von en ern und den Naſenbeinen gebildete effnung; nach hinten aber durch die choana ie aus der Verbindung des Keilbeins mit den aumenbeinen ‚entfteht.

In ER P 2 | Ye 155.

* Die erſte genauere Beſchreibung und Abbildung der Naſenhoͤlen im Menſchen und verſchiednen | Thieren bat Caſſerius gegeben, de fabrica nafi im pentaejihefeion pag. 115. ſq. der Ausg. ©; 1610, .

unter den neuern Schriftſtelleen über diefen Skheil empfielt ſich 4 SAN? AYRIVILLIT Hl de . naribas internis. er 1760

228 Ein und zwanzigſter Abfchnitt.‘

| © .‘ | Na AR | Dieſe Hoͤlen werden eigentlich durch fol— gende. zwölf Kochen zufammengefeßt! duch vier gepaarte nemlich, und vier ungepaerte. | | Diefe find: 0. das Siebbein; 2, das Keilbein; 3. das Stirnbein; 4. die Pflugfchaar. one: 5.6. die Dberfiefer ; 7.8. die Gaumenbeine; 9. 10, die Nafenbeine; 11. 12. die untern Mufchelbeine, | Gewiſſermaßen Fann man man aber auch noch 13. 14, die Thränenbeinchen dazu rechnen.

. S. 156

Durch die Anlage der dreherley Muſcheln werden zu beiden Seiten der Scheidewand der J Naſenhoͤlen, nach außen, drey Bogenſoͤrmige Rinnen oder Gaͤnge (meatus ſ. ſemicanales) gebildet, die uͤber einander liegen, und meiſt in gleicher Richtung von vorn nach hinten

laufen * u, er

*) Mit diefem ganzen Abfchnitt vergl, folgende Abbil⸗ dungen; DUVERNEY oexvr anat. vol. i. tab, XIV,

v. HALLER tab, narinm internar, im IV Fafcic. dee icon, |

Bon den Nafenhölen. 229

A) der meatus inferior, unten, nab am Boden der Mafenhöle, wird durchs untre Murchelbein bedeckt, In feinen obern wors . dern Winkel öffner fi Ri der Ausgang des cana- lis lacryınalis,

By der meatus medius lauft vor dem pro- ‚ceflus vncinatus deg Giebbeiss (F. 75.) und ‚Der großen Mündung des finus maxillaris hin, und wird durch die fogenannte concha media des Stehbeins bedeckt. Es öffnen ſich in Diefen Gang eben die gedachten großen finus des Dderkiefers, und die Stirn: ;ölenn.

C) der meatus /uperior iſt der Fürzefle, lauft rückwärts über dem vorigen, wird durch die obere Muſchel des Siebbeins gedeckt, und hooͤffnen ſich in ihn ſowol cellulae ethmoideae als * der finus ‚piegordaliz.

| 6 1 57. * | Di Naſenboͤlen ſtehen eben durch die ge⸗ 16 im meatus medius und ſuperior be⸗ ee Deffuungen mit den fogenannten

Schleimhoͤlen in Verbindung, die vorzüglich den wichtigen Nußen haben, daß im gefunden Zuſtande aus der Gefäsreichen Haut, womit fie vol find, ein wäßriger Duft abgefchies en: P 3 | den

icon. anat. SANTORINI tab. poſthum. tab. IV. und die Kupfertafel zu m. Pros]. : de * frontalib.

B 239° Ein und zwanzigſter Abſchnitt. 5

den wird, der unmerklich durch die meatns . berabfließt, und da die eigentliche Schneiders | {de Haut womit die Mufcheln überzogen find, ‚gleihfam bebaut, und dadurch für, den Ge⸗ ruch deſto empfaͤnglicher macht. |

Außerdem dienen fie auch im Nothfall bey L Schnupfen :c. einen Theil des Schleims aufs zunehmen, und dadurch die Beſchwerde des unabläßigen Ausfluſſes zu mindern u. ſ. w. ).

Ueberhaupt aber find fie fo vertheilt, und ihre Ausgänge öffnen ſich nach fo verſchiednen ‚Richtungen in die Naſenhoͤlen, daß auch bey ieber veränderten tage des Kopfs doch immer wenigſtens bie einen oder die andern ibren ug auf die Geruchwerk zeuge abgeben koͤnnen

| $. 158. > BR & Doer geoßen und nur in feßr Faͤllen beym erwachſnen Menſchen ſehlenden * Schleimhoͤlen find viere:

A) die finus frontales (F. 14. mf) B) die maxillares ($, 105.)

ur

C)di

°) Diefer Nutze erhellt aus dem gegenfeitigen Erfolg ben Fleinen Kinderm, deren Schleimhölen noch fo unvollkommen oder gar nicht ausgebildet find,

) BOERHAAVE praeledt. in propr. inflit. ad $. ccoxcvyn. vol.IV. pag.59. fg. MORGAGNI aduerſar. auat.

Vi. pag, 236.

Don den Noſenhdien 231

o die ethmoidei $ 7) und D) bie {phenoidales. ($..63 )

EN 159.

| Zu den eleinern nicht fo Beläubigen Hoͤ⸗

len dieſer Art gehören:

1) die Halleriſchen elle orbitariae ($. 105.)

7. der Sanrorinifehien fi inus in der concha media des Giebbeins (G. 74.)

ind 3) der oben befchriebne fi fi in der Shane des Saumenbeins (J. 113.)

: | $. 160% | | Die in die Moſenhoͤle gehenden fiad außer den Muͤndungen der Schleimboͤlen: 1. die im durchloͤcherten Querblatte des Siebbeins (77) in unbeſtimmter Anzahl " 9, die orbitalia interna ($, 19.) 3. bie palatina antica (F. 106.) Der Ausgang des canalis lacrymalis (102) und 5. das foramen pietygo - palatinum | —6G A RE

a se a V Ir. ME 1 us N u“ ee En, X ER * Tr N « + i y Y 3 \ * / Re wre N

| 232 u monde: RE:

Z vey RE Abſchutt.

Von den uͤbrigen aͤußern Oe ffnungen | Eat SB Scheel,

Gier”

Habin gehört zuförderft die incilura zygo- J matica, der fo robuſte Bogen, durch wel⸗ chen das Jochbein mit dem Schlafbein befefligt wird, und teelcher überhaupt viel zur Verbin⸗ dung der Gefichtsfsochen mit der eigentlichen Hirnſchaale beyträgt, Ueberhaupt aber iſt er von ſehr verfchiedentlicher Weite, die vorzuͤg⸗ lich von der Größe derjenigen Gruben in den Grundfläche der Hirnböle abhängt, melche die lobos cerebri medios aufnebimen. (F. 90.) Sind diefe nach außen weit ausgefchweift, fo m die incilura zygomatica enger, und ums gekehrt.

F. 162.

Die Übrigen merkwürdigen Deffnungen an der Hußenfeite des Schedels find: ;

1, bie parietalia ($. 28.) 2. die fupraorbitalia ($, 19.) 3. die infraorbitalta ($. 106.)

Bond. uͤbr. äußeen Oeffn. am Scheb 233 a.

2 4. das palatinum anticum ($. 106.)

5. die palatina pollica nebft ben beiten be⸗ nachbarten Ausgaͤngen für die kleinern canales pterygo⸗ palatinos ($, 114.)

6, die canales vınıanı ($, 66.)

m die fillurae orbitales inferiores ($. 66.) 8 die foramina oualia ($. 66.) 9. ‚die fpinofa ($. 66.)

10. bie zu den canalibus caroti. | cis ($» 435)

an bie ausgerundeten glatten Gruben 1 fie bie bulbos der venar. iugularium, und darneben die for. lacera ($, 43.)

12. die fillurae GLaserı (G. 43.) 13, die äußern Gehörgänge (F. 43.) 14. bie for. fiylomafloidea ($. 43.) 15. dag occipitale magnum ($. 39.) 6. ‚die condyloidea antica (392). 17. die condyloidea poftica ($. 39.)

28, die mafloidea ($. 43.)

Pr Drey

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He

234 Dre und swangigfier MORE:

Drey und zw vanzigſter Abſchnit Dom Unterkiefer.

| | $. 163, | ie Nor Unterkiefer *) (maxilla inferior f. Re mandibula **)) iſt bey weiten der größte

und der vobuftefte ven allen Geſichtskno⸗ chen **); hat die befannte faſt Hufeifenförs

mige Geſtalt; und flehr blos mit dem Schlafs

bein in Bersindung,, an welchem er auf die

unten zu befchreibende Weiße eingelenft iſt.

| . | F. 164. Er fängt ſehr fruͤh an zu verknoͤchern, und zeigt jich fchon bey ſehr fruͤhzeitigen teibesfrüche

ten,

) GALEN. de ofib. pag. 15. ®*) vpsaL. cap. 10. fig. 1,2. EVSTACH, tab. XLVII. fig. 5

0) Beym Menfchen if der Anterkiefer , wie ſchon Veislius anmerkt, kuͤrzer als den allen andern Thieren. Doch moͤchte ich faſt noch den Elephan— ten davon ausnehmen, deſſen Unterkiefer wenige fiens eben fo kurz if.

Ausnchmend gros if er bingegen ſchon bey den Affen; ſelbſt bey einigen der Menſchenaͤnlichſten.

i

Am allerungepeuenen aber fcheint er mir beym -

ll: Erocvdil,

7

* —*

Er Unfetifer, 235 ER, aus dem zweyten dritten Monat nach der "Empfängnis, in einer febr anfegnlichen Größe, aber in einer Geftalt die von feiner nachkeris gen noch ſehr abweicht. Ueberhaupt beſteht er beym Foͤtus und benm neugeboßrnen Kinde *) ‚aus zwey abgefonderten Hälften, die vorn am Sinn an einander flogen: iſt au) wegen Dans gel hervorſtehender Zähne dann noch ſehr nie Drig, zumal an den Geitentheilen: ‚bat dazu mir noch 12 Zahnzellen flatt der nachherigen 16: u. ſ. w. Schon in den erfien Ülonaten nach der Geburt verknoͤchert die Synchondrofis des Kinns aufs feitefte =#), und mit dem nach⸗ wärtigen Ausbruch der Milchzaͤhne wird auch die beſtimmte Ferm des dann aus einem Stuͤcke Sachen mebr und Er nn —J

FE Be S. 1 65»

®) FALLOPII obferv. anat. Pag.36. ALBINI icon. off. foetus tab. VI. fig. 43.44.45. |]. HUNTER’S zer. bifl. of teeth, tab, VIII. fig. 1.4.6.

Bey vielen Thieren hingegen bleiben die beiden Hälften des linterfiefers entweder noch ſpaͤte oder | "gar für immer durch eine bioge Synchondroſe die ſich im kochen oder maceriren leicht von einan-

E der gicht, verbunden. So 4.2. ben re ſenden

2... Khieren, Bären, Wölfen, Hunden, Lagen ꝛc.

0 Auch beyhm Igel, “bey vielen der Kleinen Thiere | - mit Maufeartigen Schi ıc. Eben fo ben den = 4

Wallũſchen un Deiphinen u. J. w. Die Kinnlade verwaͤchſt hingegen zu einem Sri bey den Affen,

beym u Pferd/ Sindvieh, Schwein u. a. m.

—59 *

at. —A rn

AT, vo Ti ir Er ar > ? 4 5 ö * RT, * T BT a a 4 = J rt 4, a —— t 1

236 Drey und swansigfter ze | $. 165. | | Man theilt den ganzen Unterklefer am füge

Asfehmitt,

5

lichſten in den bogenfoͤrmigen Koͤrper, und in

die fluͤgelartigen Fortſaͤtze vie an beiden En⸗ den diefes Bogen iu Die Höhe ſtehen. |

6. 166.

Jener begreift wieder das Kinn und am

obern Rand die untre Reihe Zabnzelfen (lim- bus alueolaris). die in Rückficht ihres Um— fangs und des Bogens den fie nacht vollkom⸗

men mit der im Oberkiefer ($. 104.) zuſam⸗

‚men paßt. Er wird zu beiden Seiten von

den daran grenzenden Fortfäßen durch den ful-

cus obliquus, abgefondert, neben welchem nach innen ein rauher Rand zur Anlage des bucci- nator binlaufe, Born am Kinne an der ehemaligen Synchondroſe ($. 164.) ift auf der innern Seite eine mehr oder mindre merk⸗— liche flumpfe Spige (ſpina mentalis interna), die von der Anlage des genioglöflus und genio- hyoideus ausgewürft wird; und daneben am untern Rande zwey flache Gruben für den bi- venter des Unterfiefers.

| $. 167. | | Die flügelartigen Fortſaͤtze (F. 165.) fans gen zu Außerfi nach unten mit dem großen Winkel an, der nach, dem Opre hinaufjtelgt und deſſen

Du;

2 e * Zr N 5

4,4%

A

© | "Born ntrtiee 237 re

Eigen EUREN Richtung fo viel zum char racteriſtiſchen der Geſichtsbildung beyteägt Yu - Nach außen ift en flach und diene da zum Anlage des mafleter, An der innern Seite des hintern Kandes find raube Eindrücke von der Befeſtigung des ptery Biden internus.

$. . 168. | Der Forsfäße worein ſich diefer Flügel noch

theilt,, find zwey. Der. coronoideus und der condyloideus. | Bar he Jener liegt nach vorn, und hat die Sefalt hin

"eines flachen rückwärts gebogenen Hacken, der 5 A von einer breiten Wurzel entſpringe und oben. Ir:

ziemlich fpi& zulauft **), Er kommt in die ‚incifura zygomatica zu liegen, und dient vor⸗ zuͤglich dem temporalis zur Anla lage.

REF 16%

Sein bintrer ziemlich ſcharfer Rand iſt ——— ausaefchnitten (inciſura ſigmoi- dea) und verlauft ſich in den proceflus condy- | loideus mittelft deffen der nanze BR eNNE mit dem Schedel eingelenkt iſt. Be:

B: Diefe E 5 Bavaters Fragmente IV B. 6 145. Det 0°) Etwa bie Ameifenbären, den Elenhanten, und bie | n cetacea ausgenommen, baben wol Die mehren . ‚hbrigen Cäuarthiere größere und höhere procclus. .....eoronoidens alg der Menſch Bey manchen,

wie z. B. bey der Giraffe find fie von ganz au allender Länge } ii " a R

KL N 9

Pr - 228 Sr und 1 Soft,

Dieſe beiden condyli find ein paar rund— liche aber flachgedruckte Köpfe, die auf einem

engern Halſe und in die Breite von

außen nach innen und zugleich in etwas nach hinten ge r ind, ſo daß ſie nicht in gleicher

$ 17%

Ueber die Art wie diefe Knöpfe mit dem Schlafbeine Rare bie bejonders ob ſie * mehr

Von der Bildung dirTe Sonde bey den Thieren hängt die eben ſo verfchiedne

Beweglichkeit ihrer Kinnladen ab. Rundliche

Knöpfe machen eine Art archrodia (Th. J. 9.106.)

und geftatten folglich eine vielfeitige Bewegung.

Sehr breit in die Duere laufende hingegen bilde

gleichfam einen ginglyaus (Th. 1... 105.) mithin eine weit eingefchränftere, ee einfeiti: gere Einlenkung. Jenes iſt der Fall bey vielen

Grasfreffenden Thieren, befonders beym Elephan fen 30. Diefes hingegen bey den Raubthie⸗

zen; auch beym Marder, Iltis u. f. w.

Ben den Wallſiſchen und andern ceraceis ſtehen

die condyli gar nicht in die Höhe, fondern liegen ganz flach nach hinten. s

Am allerſonderbarſten habe ich dieſe Einlen— * fung am Erocodil gefunden, da fe viele Nenliche

keit mit der Articulation des Oberarms und der

Euenbogenroͤhre beym Menſchen batz die condyli

nemlich find faft wie das obre Ende der vina aus: gefchweift, und paſſen in cin converes Gewinde

des Schedels ein, das ebenfalls der trochlea am

untern Ende dis hunerus aͤnelt.

Unie neben einander, ſondern von vorn nach hinten ſiump convergirend laufen *). |

ING,

| | | 5] |

* *

Vom uUntettiefer EI

mehr in der cauitas oder mehr am tuberculum articulare deffeiben (9. 43.) hiegen, ift ehedem

viel gefritten worden *). Der Uugenfchein lehrt aber dof fie mit beiden verbunden ſind.

Bey geſchlohnem Munde liegen fie mehr in den Gruben, bey geöffneten Driunde aber wers den fie mehr vorwärts gegen die Hügel gezogen,

Im Gelenke ſelbſt liegt eine ausgeboͤlte Bes | wegliche Knorpelſcheibe * (2b.1. $.92.), wodurch ter Unterfirter eine leichtere und auss gedebnter⸗ Bewegung erbält, fo daß er nicht

eis geſchoben Wehe Fan. |

*) Die alte —— war daß die condyli in den

Gruben felbft lägen. Und der pflichteten auch

Albinus, Ferrein in den de Acad. des Se. v 1744, u. a. bey,

Der erſte der —— die Einlenkung der behauptete, war der feine Leidner Zergliederer J. I.

anat. Rauian.

| ad BOFRHAAY, praeledh, im inftitut. propr. vol. I, * Pag. Ba ‚14. ‚und die elem. phyfiel. vol.VI. pag. 8. fq.

= BR) Diefer menifeus ift ſchon von Car. STEPBANVS de beichrieben.- Auch von Veſalius cap. 10. pag. 53.

FR verjar. anat, IL, fig. 1. 2.

w * —* iR ——— —— 2 ie

zur im Bogen anf und nieder geben, fondern - auch vorwärts und nieder zurück, auch feite mwärıs bin und wieder, und fogar tie im

g 1 17 I.

Sindpfe mit dem tubercnlo artic. des Schlafbeins

Rau; f. aLsını vitam Ranii vor dem catal. ER

Umſtaͤnd lich über bie ganze Streitfrage f. HALLER

diffedt. part. corp. hum. Parif. 1345. fol. /pag. 37. AR

abgebildet. Genauer aber in NMORGAGNI J—

wurst ir

240 Drey u. zwanz. Abſchn. Vom Unterk.

lare anticum an der Außenſeite des Kinns, vorn, ohngefaͤhr unter dem zweyten Backenzahn.

Muͤndungen des Canals zu merken, in welchem

des fuͤnften Paares, nebſt den beiderley Blut⸗ gekhfaͤßen gleiches Namens laufen *). Nah bhinten und innen nemlich, ohngefaͤhr in der

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Noch find am Unterkiefer die zweyerley

der neruus maxillaris inferior vom dritten Aſt

Mitte der Seitnflügel das for. maxillare pofli- | cum **) als der Eingang diefes Canals; von, da auch noch eine Furche für den neruus my.. | lohyoideus nad) vorn fehräg herabfleigt: und | dann zum Ausgang das for. mentale ſ. maxil-

*) Durch diefen Canal erhalten zwar die Zähne ihre’ Gefäße und Nerven; er findet ſich aber auch bey völlig zahnloſen Gäugethieren wie bey den Amei: fenbären und bey den eigentlich fogenannten alle fifchen Cbalaena anyficerns erc.). Die Unterkiefer die: fer letztern werben insgemein für Walfifchrippen angefehen ; ein feltfamer Irthum, den aber - fhon Wilh. Rondeler, ein treflicher Zergliederer, | widerlegt hat, de pifeib. Lugd. 1554. fol. pag. 53,

J 10. FR. MECKEL de quinto p. neruor. cerebr. pag, 87. ſq.

Yu

m 241

Vier und zwanzigſter Abſchnitt. Von den Zaͤhnen.

$. 24

O bydeachtet es, wie ſchon Galenus *)

erinnert, eine bloße fophiftifche Spitz⸗ findigfeit ſeyn wuͤrde, wenn man die Zähne *) gar nicht zu den Kochen rechnen wollte *#*):

) De ofib. ad tyrones pag. 13. ſq. f »)9 Es fcheint, daß man bios den röchblütigen Thieren wahre Zähne zugefteben Fan. Was bey den Infesten und Würmern dafuͤr angendinmen wird, iſt doch zu jehr von der Gubflanz mwürflicher Zähne vers fhieden. Be | e: - Unter den rothbluͤtigen fallt ferner die ganze Claſſe der Mögel aus, als weiche ſaͤmmtlich ohne ale Ausnahme zahnlos find. | | | Und feld unter den übrigen drey Claſſen, nemlich unter den warmbluͤtigen Gäugethieren | und unter den Faltblütigen Amphibien und. Fiſchen giebt es doch auch noch zahlreiche Ausz _ nahmen von ungszähnten Gefihlechterm Denn was Hr. von Haller elem. phyfol. vol. VT- pag. 19. glaubt, das alle warmbluͤtige vierfüffige Thiere mit Zähnen verfehen wären, if irrig; da die Ameifenbären und die Kormofanifhen Schuppen: thiere (manis) nicht einen einzigen Zahn haben; eben fo wenig als die eigentlichen Wanfifhe. Ai. ) Gie find doch allemal Knochenartig, fo gut als Mußſchaale holzartig ift, wenn gleich zwiſchen einer Nuß und dem Holz ihres Baums noch ein unterſchied dleiht. er. Zr Q

‚als der Schmelz, aber doch immer weit härs

ganz andern weit Korn, und auf

Von der Scheer von Sehriftitern über die Zähne

T u in PL. 2 a7. N ss F - F er - 4 t Bu 7 5 f Aka z u 4 * * 77, ® £ 1 f _

: i * —9 *

242 Vier und zwanzigſter Abſchnitt. ſo zeichnen fie ſich doch durch fo beſondre Ei⸗

genſchaften von den übrigen Knochen aus, daß ihre ganze Geſchichte billig age abgehans delt werden muß ). |

173. 1008 |

Schon ihre Subflanz **) unterfcheider fie von andern Knoͤchen. Man theilt diefelde -

wieder in die Anochenartige (fabitantia ollea) 5 und in die Schmelzartige (ſubſtantia vitrea)⸗

_ denen man aber falich noch die dritte nemlich

die Hornartige (fubilantia cornea) nijalen kan.

$ 17% |

Die ſubſtantia oſſea macht bey meiten den groͤßten Theil eines Zahns, neinlich fein ganzes corpus bis auf das Ende der Wurzeln und die Glaſur der Krone aus, Sie ift zwar weicher

ter als irgend ein andrer Knochen; auch von

dem

uͤberhaupt nenne ich nur zweye ſtatt aller: Evstacaır libellus de dentibus Venet. 1563. 4. und J. HUNTER’S natural Hiftery of the human Teetb Lond. 1771. 4. m. K. und das fupplement dazu, eben daf. 1778.

uUeber die Textur der Zaͤhne ſ. ſo wie über die Drganifation der Knochen überhaupt die drey claffle ſchen er Be 3 und avers ın den oben (Kh. I. S. 45. ang: 64 Schriften. |

Bon den Zaͤhnen. 243 dem friſchen Bruche ſtralicht, mit matten Slanze, |

wie ein febe fefter Zeolich: übrigens ziemlich Treitichts weiß, und voͤllig undurchfichtig. Y

Z I 175%

Die fubltantia vitrea, ober der Schmelz, bie Glaſur, das Emaille der Zähne (exter- num inuolueruin MALPIGH.), ift bey weiter der allerbörtefie *), und wie es ſcheint, zum gleich der allermindfi: organificte **) von allen feften Theilen des menfhlichen Körpers, Er befleider die fogenannte Krone des Zahns, und unterſcheidet fich ſehr fichtlich von der Knochens artigen Subſtanz, ſowol durch das ungleich feftere Porcellanartige Anſehn, als durch bie mehr milchweiffe Farbe *&), und durch die —— Rich⸗

) Wenn gleich nicht fo, daß fie am Stahl Feuer ſchlagen wie Th. Bartholin und Bagliardi be: baupten, f. des erſtern biſtor. anatomicar, varior. cent, II. obl.24. und des letztern anat. offinm pag. 62.

2%) Im verduͤnnten Salpetergeift und änlichen minera⸗ lifchen Säuren fehwinder der Schmelz der Zähne

nach und fach völig,. ohne wie andre Knochen

‘eine Grundlage, von Zellgewebe zu hinterlaſſen. ©. Zeriffant in den oden (Ih. 1. ©. 11. N. °")) genannten: Abhandlungen. Auch Hrn. Prof. Kemme Zweifel und Erinnerungen wider Die Lehre von der Ernährung der feſten Theile. Halle, 1778: 8. S. 76. u. f. = *

) Hr, Prof. Camper und der Engliſche Arzt D. Simmons haben die ungewoͤnlich milchblaue Farbe der Zaͤhne als sin Zeichen der auae-

| eben.

# A. 302 aa SEI 7. J * * a Tea a ri ee r j Ar * RC pe Sa . m L x

9— * —8

244 Vier und zwanzigſter Abſchnitt.

Richtung ſeiner Faſern, die nicht der Laͤnge nach laufen, ſondern alle nach dem Mittelpunkt ge⸗ richtet ſind, und ſich auf dem Bruche ohngefaͤhr wie Die am incruſtirenden Topb: finter aus⸗

nehmen,

4]

ter als die Enöcherne Subſtanz mit dem Meffer ſchneiden laͤßt, ift. ferner halb⸗durchſichtig

$. 176 ———

Die ſubſtantia cornea macht endlich denje⸗ nigen von beiden vorhergehenden ſehr leicht zu unterſcheidenden Theil aus, womit die Wur⸗ zeln der Zaͤhne zumal nach den Endſpitzen zu bekleidet ſind. Er iſt der weichſte von allen dreyen, fo daß er ſich, wenigſtens weit leich⸗

wie

ſehen; das hingegen D. Reid in feinem meiſterhaf⸗

ten Werke on the phthiſig pulmonalis nur ſelten und oft gar nicht beſtaͤtigt gefunden zu haben verſi⸗ chert. Ich babe genau auf dieſes Zeichen

geachtet, und habe bey einigen Lungenſuͤchtigen im ganzen Lauf ihrer Krankheit keine merkliche Spur davon, hingegen bey andern Perſonen die I

Bi feine Anlage zu diefem tebel hatten, diefe auftallend weiſſe Farbe entfteben geſehen, wenn fie die Gallerfchen Tropfen oder andre faure Arzneyen eine Zeitlang anhaltend gebrauche hatten. Nachher babe ich auch Durch Verſuche

gefunden, wie leicht man noch fo gelben ausgerißnen

Zähnen durch kurzes einbeizen in Mynſichtiſches oder Dippelfches Elır, und dergl. eine milchblaue

balbdurchfichtine Farbe geben Fan. Es fragt U

ſich alfo ob nicht vielleicht überhaupt diefe Farbe

der Sahne mehr vom Genuß folcher Arineyen, als

von einer Verderbnis der Lunge berrüber,

E

IR hen em

—* Von den Zäßnen, 245

wie ein dünnes Horn; und von ganz audrer Farbe als bie übrigen Subſtanzen, faft Wachss gelb. Endlich zeigt er auch auf dem Bruche ı fein fafrichtes Gefüge, fondern blos einen matten Glanz faft wie auf dem frifchen Geige ‚eines Hornſteins.

6 177

In Naͤckſ cht der aͤußern Geſtalt theilt man | überhaupt jeben Zahn in feine Krone, Hals und Wurzel.

Die mit dem Schmelz; uͤberzogne Rrond ift der einzige Theil des ganzen Gerippes der von Beinhaut entblößt und der äußern Ye ausgeſetzt iſt.

Den Hals nennt man denjenigen Rand, an welchem das Zahnfleiſch anſchließt.

Die Wurzel endlich, den mit der hornich⸗ ten Subſtanz bekleideten Theil, womit der Zahn in den Zahnzellen gleichfam wie. Finge pet ſteckt (Th. 1. $. 100.) N

I 1788; Yeder Zabn enthaͤlt in ſeiner Mitte eine kleine Hoͤle, die im ganzen genommen der Form des Zabnes ſelbſt entſpricht, und ſich mit ‚Nomael zulaufenden Gängen in den aͤußerſten Enden Mr 2Buppefu öffner ). | | —* 3 Die

en FALLOP. I. c. pag. 39. b. Evstach l. c. Pag. 60 ſq.

OEM GB D—

> 12

246. Bier und zwoanzigfter Abſchnitt.

gedachten Gaͤnge feine Nervenfaͤden my Slnt * erhält *). (u

Die Hoͤle ſelbſi iſt mit einer weichen mark⸗ ichten Haut ausgefleider, Die eben durch die

| \

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F. 170% | | 3

Man cheilt die Zaͤhne nach ihrer und® i der fih darauf beziefenden Bildung in drey Elaffen **) + A) Schneidezaͤhne; B) Eck sahne; und C) Backenzaͤhne. |

F. 180 Die Schneidesähne 2) (oder vor⸗

derzahne inciſores ſ. primores) haben | mei⸗ | —* ) MONRO on abe nervons Syhem. tab. XXV,

3

2") Diefe Eintheikung gr bios vom Gebiß der warm⸗ bluͤtigen vierfuͤſſſgen Thiere. Schon bey den Delphinen ſind die zahireichen Zähne womit der ganze limbus alueolaris beider Fiefer beſetzt iſt, von einerley Bildung.

Bey den kaltbluͤtigen Thieten herſcht viel Verſchiedenheit in der Form ihrer Zaͤhne. Be y | großen Erocodilen 3.8. find die DBorderzähne ſtark und oben gleichſam fihräg abgeſchnitten, faſt wie beym Pferd; die Bacdenzähne hingegen meit lei ner nur wie Aumpf-abgerundete etwas flach ge druckte Spigen.

Meber den mannichfaltigen Bau der aähne bey. den Fiſchen f, GviL. RONDELET |. c. pag. 54 fg. ©

“) Außer den obgedachten völlig zahnloſen Thiere gehen manchen andern doch die Vorderzaͤhne 4 wie * Elephanten, dem Armadill u. ſ. w.

Anden

4J

meifelartige Kron n®) und dünne einfa ch Wurzel eo |

Er

1J .

8

Er

4

WVon den Zaͤhnen. 2 247

8 4 | Es

Andern fehlen wenigſtens die Vorderzaͤhne im

Oberklefer, wie den wiederkauenden Thieren mit

gefpaltuen Klauen.

ber auch in der Anzahl und Bildung und

Richtung diefer Elaffe von Zähnen zeigt fich bey

den verſchiednen Gefchlechtern der GSäugethiere

nach der Erfordernis ihrer Lebensart und Nah⸗ tungsmittel mannichfallise Verſchiedenheit. Bey den Raubthieren 3. E find ihrer gewönlich 6 in jedem Kiefer, mit ausgezacten Kronen, Die wie Zangen feit aufeinander greifen. Die Eich- hoͤrnchen, Hamfler, Ratten, Maͤuſe und Auliche

Thiere; aber auch die Stachelfchweine, der Dies

ber u. a. m. baden nur ein Paar Schneidezaͤhne in jeden Kiefer, mit überaus fcharfen, meifelarki='

J gen Schneiden; das untere Paar hat faſt eine 5 pfriemenförmige Geſtalt, und zu der großen Kraft

die es beym Magen anwenden muß gamz außer ordentlich lange Wurzeln, die z. B. bey der ges meinen Hausmaus faf Die ganze Länge Des Unter⸗ Tiefers baden, X

Daß hierin zumal bey bejahrken Perſonen viele in⸗

dividuelle Verſchiedenheit herſcht, braucht Feiner Erwähnung. Dan ſieht täglich Meufchen mit uberaus fumpfen, und andre mit ungemein fchars

fen Schneidegähnen u. f. w.

Aber das iſt merkwuͤrdig, daß ganzen Natio⸗ nen die eine oder die andre Form dieſer Art von Zähnen eigen ſchient. So habe ic) z. B. vor eini⸗ gen Jahren an mehrern Mumien-Schedeln, die fowo! in Ruͤckſicht der fo ſehr charasteriftifchen

altaegyptiſchen National: Phyfiognomie, als der Art der Balſamation, ale Zeichen, der früheften älteften Zeiten zu Haben fchienen, die Worderzähne

in beiden Kiefern nicht meifelartig, fondern von der Geſtalt wie Eurze abgeftumpfte Kegel mit —* Kae chen

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248 Vier und zwanziger Abfchnitt.

die im obern ftehen meift vor den untern et⸗

als diefe, wenigſtens das mittlere Paar.

UN

Es find ihrer viere in jedem Kiefers und

was hervor *); find auch mehrentheils Breiten |

' $. 181. |

Die Eckzaͤhne **) (oder Spitzzaͤhne, Aundszäbne, canini ſ. laniarii ſ. cufpidati) A RR baden

chen Kronen gefunden, Da man mehrere Jahr: U taufende hindurch und unter fo werfchiednen Vol⸗ fern Mumien gemacht, ſo verfiebt fin wel von ſelbſt daß wicht alle Mumien jolche fonderbare. Zähne haben können: aber die Bemetkung kann vielleicht unter andern eben dazu dienen, die Mu— mien aus den Alteften Seiten von den nachwärtigen neuern zu unterſcheiden u. ſ. w. Ueber die etwani⸗ gen Urſachen dieſer eignen Bildung habe ich im Goͤttingiſchen Magaz. Jahrg. 1St. S. 110. u. f. einige Vermuthungen añgegeben. 1

Aenliche Zähne hat Winslow an einem Sche⸗ del von Hond= Evland aus Nordamerica (ohngef. ‚untern 7IEON. Br.) befihrieben, in den Mem. de l Acad. des Sc. de Par. 1722. pag. 324. ſq. Und? Hr. Hofr. Iſenflamm bat deral. an einem ſoge— nannten Steinfteffer bemerkt, f. deſſen pract. Anz” Er über die Knochen, Erlangen, 1782. 8.

77. U fe | .

. . An dem Schedel eines Chirokeſen- Heerführers

in meiner Sammlung. find bingegen die Worders

zaͤhne ausnehmend fharffchneideud. | j

*) Nah Dübalders Virficherung follen befonders bey den Chineſen die obern Schneidezaͤhne recht auf⸗ fallend weit vor den untern hervorſtehn. |

BE ) Auch die Eckzaͤhne fehlen entweder manchen Gäused thieren gänzlich, wie den auf voriger Seite genannten

Maͤuſen

ee a x m £ Be

Von den Zähnen 243

haben conifche, ſtumpfzugeſpitzte aber überaus . robufte Kronen; und zwar auch nur einfache, aber dabey fehr ſtarke feitwärts zufammenger

druckte Wurzeln, die vorzüglich bey denen im Oberkiefer, (den fogenannten Augenzaͤhnen) von anfehnlicher Länge find, |

*

Sie liegen zunaͤchſt an den Schneideab⸗ nen, auf jeder Seite einer, und zwar mit den

Wurzeln etwas mehr nah born oder außen,

daber auch ihre Zahnzellen in beiden Kiefern, ‚zumal bey Kindern in etwas protuberiren.

$. 182

Der Backenzähne (oder Stockzaͤhne molares f. malares f. genuini) find fünfe auf

5 jeder

Mäufen und andern nagenden Thierens oder fie find doch ſehr Flein wie beym Pferd. Don anſehnlicher Größe und ausnehmender GStärfe find fie bey den reifenden Thieren; aber auch bey den mebrefien Affe tt. Das gemeine Mc in bat die großen Zänge im terkiefer; der Hirſcheber (Babirufia) aber außer diefen auch die ſonderbaren faſt in Cirke gebvanen Eckzaͤhne im Oberfiefer. Das Bifamtbier und das Wallroß haben nieder: warts ragende Hauzähne im Oberkiefer Auch

Ela b fie gleich ganz gegen die ſonſtige Weife nicht in den eigentlichen ar fondern im os intermaxillare fißen (©. 196 2.f RW).

Der Bär und der Dachs haben hinter den 6 großen Eckzaͤhnen in beiden Kiefern noch einige ganz kleine von ſonderbater Budung.

3 i b 2 | * J

die des Elephanten gehoͤren in diefe e,

| J Saite; die aber uterkinander ſelbſt wie⸗

| auf die Eckzaͤhne folgen, und die Hr. Sun

haben kleinere Kronen, auf der Mitte

der merkliche Verſchiedenhelt zeigen , Die beiden worbern nemlich, Die zunächft

zer niit bem befondern Namen bicuspides bes

mit

* Die der Sougethiere zeigen zumal in | Bildung ihrer Kronen überaus viel merkwürdige Verſchiedenheiten, die den Nahrungsmitteln wozu fie beſtimnt find, aufs geuguſte am ig mehen ſind.

Ben den reifenden Thieren, zumal aus dem. | Hundes und Katzengeſchlecht iind fie fcharf zugeſpitzt fehneiaend ausgezackt und Die untern gleiten im | Kauen dicht binzer den obern vorbey, fait wie die | beiden Blätter einer Sihrere, wodurch das rohe | Fleiſch, zaͤhe Sehnen nf. w. gleichfam zerſchnit⸗ “te werden. Der Bar, der ſich aus beiden” Reichen naͤhrt, Hat febom-breitere Kronen, deren” Baden mehr gerade auf einander ſchließen.

Auch die menfchenänfichften Affen haben doch j weit ſcharfzackichtere Zahne als der Menſch.

Die blos grasfreſſenden Thiere wie das Pferd, und die wiederkauenden Thiere haben ebenfalls I breite Kronen, die aber auf der Oberfläche nach TI eignen Nichtungen ausyefuccht und durchfchnitten |

find. Da der untertiefer diefer Thiere ungleich J kehninter ulauft als der obere, fo paſſen die

fondern werden erſt durch die Geitenbewegung des Anterkiefers abwechſelnd au a, eis und F dadurch das Gras ıe. zetrieben. 4

Beym Elephanten find bie Kronen der Backen⸗ 1 zaͤhne ſedt flach und eben: nur die fubttantia oflea > etwas vertieft und wie mit rhomboidalen Pfeifen von ſubllantia viren belegt.

2

——

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mit einer meift heine Grube: und flachgedruckten der länge nach tief eing gefucche. [sen Wurzeln mit zwey Spihen.

Die Hintern dreye hingegen Gaben breite,

mehrentheild auf der) Dberfläche mit einer

Kreuzfurche durchſchnittne Kronen mit ſtum⸗ pfen Ecken; und and * Wurzeln: die im

Unterkiefer nemlich meiſt mit zwey Zinken, die im oben aber gewoͤnlich mit dreyen *).

$. 183.

Die Afte Seſtalr, unter weicher fl a * der unreifen Leibesfrucht die Anfaͤnge der kuͤnftigen Zähne zeigen, iſt die von kleinen holen eckichten Schaalen, die in einer dicken ſchlei⸗ michten gefaͤsreichen Haut der Zabnzellen wie in kleinen Saͤckgen eingeſchloſſen liegen *9.

Dieſe kleinen Shchaalen machen die Grund⸗

‚ag Ba > der fubllantia. qfea | aus.

u,

—*

), Eine Aberaks genaue —— 2 fi die Zahnärzte wiche

tige Tabelle über alle Berfipiedenheiten bey den

Wurzeln der hat Euſtach gegeben de

dentib. Pag. 33-37.

RL ©: des ber, Reidner Lehrers 10. 1ac. RAv difp. de ortu et regeneratione dentium L.B. 1694. eing meis fterhafte Schrift, die auch im VID, der Hallerſchen Samml. wieder adaedrudt it, und dam Hr. Seriſſant für ia formation de l Email des dents, et

| für celle des gencives, in den Mem. de Ar, des Sc.

de Par. v. a 429 iq * XVI. ‚ie 1.2.

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242 Bien won fit.

ans, der in die Krone des Zobue au fgen Eommt J—

Dievitrea wird weit ſpaͤter beit aus se haͤutigen Saͤckgen morin diefe Grundlage eins geſchloſſen iſt, darauf ergoffen "Jr theils aus der aͤußern Oberflaͤche derſelben gleichſam aus⸗ geſchwitzt 7).

Die fubllantia cornea macht den Sertuß, und wird erft nach dem Ausbruch ver Kronen zuletzt gebildet.

$, 184 Fr

Die erſten oder ſogenannten milchzaͤhne werden bekanntlich mit den Jahren gegen die nachberigen bleibenden dauercg Zahne ga |

| Wecgjelt * | DR Zu |

% PRAOANE I, ce. pag. 40 fq.- EYSTACHIYS J pag. 50 q. 3 HERISSANT he. tab, XVI. fig. 3. |

“) Ungemein anſchaulich ſehe if dieß an einem wilde 7 J backenzahn eines jungen Elephanken in meinen Samwlung, auf deilen obern Ende das Email im. Geſtalt unzaͤliger dicht an einander liegender Furgen Zäpfsen aus der fubllantia ofea ausſchwitztzes bat faft das Anfehen mie der ſamtartige teberzug I an den Schilfkolben (typha paluftris max.) |

* 6, über dieſes aanze merkwürdige Gefchäfte außer, ? den angeführten Gobriftfteliern, befonderg 10 ANDR. VNGEBAVER (Prael. U E. Bros NSTREIT) diff. de den- titiowe \fecunda suniorum Lipf. 1738: © f. ae. De

auch im VILB. der Hallerichen Sammiuug er

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Bon den Zaͤhnen. 253

Bu beiden Arten aber werden bie erſten

bobrnen Libesfrucht gebildet. Die Keime zu den 20 Milchzaͤhnen nemlich ſchon in den vier IrBten Monaten der Schwangerſchaft. Die aber zu den. nachwaͤrtigen dauerhaftern Zähnen theils auch ſchon in den letzten beiden h tonaten des Aufenthalts in Mutterleibe; theils o Igends nach der Geburt in den Kinderjafren,

§. 185»

IR in den erften Lebensjahren gewönlich im folgender Ordnung *):

fiebenten Monats das mittlere Paar der untern ESchneidezaͤhne und ein Baar machen nachs her das obere, _

Wieder etliche Wochen ſpater das aͤußere Maar Schneidezaͤhne: ebenfalls die untern

| ua zuerſt. * J u

Kch >. "= 10. GODoRR. IANCKE DEN. It. de ofi- bus mandibnlarum punerorum feptennium Lipf. 1751. 4 f.ae. und ALBını annotat. academ. L.M. cap. Is

2.13. tabsk. I.

fpät erſt auf feine Füße treten lernt, To ſehr fpät

ihm irgend it Thiere fo ler vers ſpaͤtet. |

4

Grundlagen fon großentheils bey der unges

Das Zervorbrechen der Milchzaͤhne er⸗ |

Zu alfererft zeigen fi 6, meiſt zu Ende des

er & wie überhaupt kein andres Thier in der Natur außer dem Menfchen fo fehr lange Kind bleibt, fo .

manndar wird u. ſ. w. fo find auch alle Kermine des zahnens bey ihm in DVergieich gegen andre

7 a { —— A - * ———— *

x

RS... Bier und wangigfter Abſchnitt.

Zu Ende des erſten Jahres die Eckzaͤhne.

In Fünf die erflen Baden zaͤhne. * 4

Und zu Ende des zweyten Jahres Ss die Aubrigen Backenzaͤhne.

$ 186 . Be Die Zahl der ſaͤmtlichen Milchzaͤhne iſt von manchen auf von andern. auf 24 gefeßt worden ). Die Sache kommt darauf naus, ° daß allerdings Kinder von erlichen Jahren fehe oft ſchon 24 Zähne haben, nemlih drey Backenzaͤhne auf jeder Seite: und daß man auch fchon in den beiderley Kinladen unge bohrner Kinder eben fo viel Zahnzellen unters fcheiden fan ($. 99. und 164.), daß aber nn in diefen Fällen dennoch nur 20 davon gewech⸗ ſelt werden, und bingegen der aͤußerſte auf jeder Seite perennirend bleibt,

Sonderbar ift daben, daß die beiden zu wechſelnden Backzaͤhne jeder Seite ſowol in Rüͤckſicht der groͤßern Kronen als der viel⸗ zacfichten Wurjeln nicht ſowol denjenigen Sn nen die nachher Stelle einnehmen follen (die Aunterfeben bicufpides), als den bes traͤchtlich geößern aͤußerſten Backenzaͤhnen aͤneln.

* F. 187» ) rartoniys l.c. pag. 39, b.

Von den Zaͤhnen. DR

Mei 1870

| Im f und den folgenden ohren werden die Zäßne gewechfele ). Die Milch⸗ zaͤhne nemlih fallen allgemach aus, und die

| - für die übriaen Lebenszeit beſtimmten nehmen Dagegen bie Stelle derfeiben ein. -

Den ausfallenden ſcheint die Wurzel wie abgebrochen; —. es fehle ihr faft die ganze Iub- ftantia cornea. Man hat das ehedem fo erklaͤrt, als ob ſie durch die Krone des neuen nachfol⸗ | genden Zabnes der herauszubrechen ſtrebt, gleiche ſam abgeſchliffen würde. Das ift aber nicht, Die Wurzel ſchwindet ehe fie von der Krone des neuen Zahns berührt werden fan; beidere ley Zaͤhne Mund noch dazu anfangs durch eine knoͤcherne Querwand von einander abgeſondert: auch liegen die Z Uen der neuen Zaͤhne nicht gerade unter den Zellen der Milchzäßne, ſon⸗ ‚dern ehe zwiſchen denſelben, und etwas mebr zuruͤck nach hinten. Urberbanpt aber wer⸗ den die Milchzaͤhne gar nicht von den nachfol⸗ —— ſondern von der Natur

ſelbſt

x > mist wechſeln ihre Zähne. Das n% D- behält feine Milchzähne ledsnstang,

iſt aber ſowol das erſte zahnen als auch das Wechfeln bey der Thieren eben fomok mit Beſchwerde und Gefahr verfuüpft, als deym Menſchen. Die mehreſten Jungen Löwen ER follen über dem zahnen fierben. TH. suaw's Travels throagh Barden. 5 ec, ed. 2. hend: et: 4- pag- 171»

14 fi Fr v fr

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Beer , > - e 5 RN * A VE Ri Du Mer |

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256 Vier und —— fit

ſelbſt als nun todte überfläffige Theile 4 worſen *), ſo wie man noch nachher gan fahr. das gleiche beym Verluſt der Zähne im heben Alter, oder auch zumeilen noch auffallen, der ben dem Triebe fi eht, womit die Natur zus ruͤckgebliebne Wüurzelftifte von holen Zähnen **) aus ben Zahnzellen reaustreibs, ‚und ausmwirft.

$. 188

Diefe nun gewechfelten neuen bleibenden Zähne find im ganzen genommen größer und tobufter als die Milchzähne,, haben zumal. ftärkere Wurzeln u. ſ. w. Die alleräußerfien, nemlich die fogenannten Weisheitszähne kommen bekanntlich theils fpäte, theils gar _ nicht zum Durchbruch. Zumeilen fehlen fie ganz: fo wie hingegen manchmal tiberzälige Zähne bemerkt werden; theils dar an unges wohnten Stellen der Kinladen ***).

Wie fie im hoben Alter endlich meift von felbt wieder ausfallen, und was dann fo mwie

nach

) Bon diefen und ändern Beweißen der Pebensfraft in den *— bey Bildung der Zahnzellen ze. ſ. FALLOPIVS L. c. pag.

) RVYSCH obſeruat. anat. chirurg, pag. 78. fig. 66. ch habe vollkommen Änliche Beyſpiele, aaa am linterkiefer einer wangigjährigen Perſon vor mir.

») prın. hifl. natural, L.XI. 8. 63. - EVSTacH. 1.c. pag. 92. fg: ALBIN, annotat. acad, L. h tab. IV. und ıD. de fceleto pag. 477: HVNTER I.c. eis,

a7 -

Bon den Zähnen. 257

nah einem. zufälligen Verluſt derfelben für , Veränderungen mit den Bahnzelien vorgehen, davon ift fon oben (Th. 1. $. 53.) gehan- | delt worden. | F. I 8% | Das beftimmte Wachsthum der ausge bildeten Zähne wird durch den Druck der aufs | einander flebenden Kiefer in den gefeßten Schranken gehalten, wie fi aus den daher - entfiehenden Facetten an den Endfpißen der Zahnkronen, und and dem Mangel derfelben Fan Zähnen die im entgegengefeßten Kiefer. auf eine Zahnlücke ſtoßen, ergiebt. *

| $. 190. | Jenes Abſchleifen aber Fan im hoͤbern | Alter oder aus zufaͤlligen Urſachen fo ſtark wer⸗ den, daß endlich die Kronen ganz abgenußt, | und die innere Hoͤle der Zähne (F. 178.) ges I öffnet werden wuͤrde, wenn nicht die Natur | letztern Zufall und ſeinen Folgen gemeini⸗ | glich *) Denn die Säugetiere mit pfriemförmigen Nage⸗ zähnen (f. ©. 247.) ein * dieſer ihrer vordern Zaͤhne verlieren, ſo waͤchſt das entgegenſtehende dann zu einer theils recht monſtreuſen Länge. Etwas aͤhnliches erfolgt auch wenn ſie blos mit

weichen Nahrungsmitteln aufgefuͤttert worden. ©. Moxron's nat. biſt. of Northamptonfhire pag. 445

2. Itof. Achard chymiſch⸗ phyſiſche Schriften R\

»

258 Vier un. zwanz. Abſchn. o. d. Zähnen. glich durch ben Abſatz eines etanen kuochichten

Stoffes vorbeugte, womit fie eben fo allgemach diefe Hölen wiederum ausfalt *). Ä

$. 191 |

"Der Schmelz der Kronen fcheint fi hin⸗ gegen nach erlittnen Verlegungen nur fehr ſchwach oder gar nicht zu reproduciren ).

S. 192 _ |

Außerdem aber ift offenbar der Bildungs»

trieb an wenigen andern Theilen des Körpers

von fo ausgezeichneter Beſtimmtheit und Stärfe als eben an den Zähnen "). - |

*) 6. Hrn. Drof. Prochaſka obferuationes de decre- mento dentium, iM} iſten St. feiner aduotat. acad. "Pag 5. u. f. | * 7 Dieß ſcheint um fo raͤzelhafter, da doch die To⸗ talreproduetion der ganzen Zaͤhne, bey Perſonen die ſie nemlich zum drittenmal gewechſeit, nicht ganz felten if. f. 3 B. Hr. Simmons in den Medical obferv. and Inquiries Vol. IM. pag. 17811. f. und Hr. Dachs In den Saarlemer Verbandelingen XVICTh. USt. ©. 317. | ) Ben den zahlreichen Fällen von fehlerhafter Em: pfängnis im Eyerſtocke ſelbſt, werden Feine andere Theile fo vollkommen und oft fo ausſchließlich eins zig ausgebildet, als Zähne. Einige überaus aufs fallende Beyſpiele der Art babe ich in einer Ad» bandlung befchrieben, die ım VIIIBV. dir Commen- tationum Societat, Scient. Goetting. erfcheinen wird,

.

—ú————

Fuͤnf

259

Fuͤnf und zwanzigſter Abſchnitt. | Bom Zungenbein.

$. 193.

D as Zungenbein *) (os REN f. ypfi- loides, f. gutturis, f. linguae, f. pharyngo- theron) Yiegt auf dem Schidfoͤrmigen Knorpel des Kehlkopfes, unter der Zungenmurzel, ums faßt gleichſam den Kehldeckel, und hat ohnge⸗ fähr die Geftalt wie ein paar in etwas bivers girende Ochſenhoͤrner.

Beym weiblichen Geſchlecht iſt es, ſo ie ber ganze Kehlkopf im Verhältnis Eleiner als beym männlichen (Tb. I. $. 114.)

Ueberhaupt aber varirt es gar fehr, fos | wohl in der Größe, als im Verhältnis und | ſelbſt in der Anzahl ſeiner Theile. "*)

R2 819

) FALLOPU obfernat. anatomicae Pag. 42 fg. BauHIng theatr. amatomic, pag. 512 fg. JO. v. REVERHORST de fabrica et vſu lingnae LB. 1739. und im Iten B. der Hellerfchen anat. Samml. ©. 101. u.f. HaL- LER de c. h. fund. Vol, VII. p, 285 fg.

m) ueber die ausnehmend vielfache und ihren Abfiche ten genau entiprechende Verſchiedenheiten der Zun⸗ | gen«

Fi

250 Fünf und zwanzigſter Abſchnitt.

$. 194. £ , Es iſt der einzige Knochen am ganzen menfd> lichen Koͤrper der außer aller unmittelbaren Ver⸗ bindung mit dem übrigen Gerippe fleht *). Hingegen ift er. durch mancherley Muskeln und Bänder ſowohl mit der Zunge, und dem Kehl kopf und den Schlunde, ald auch mir dem Uns terfiefer, den Schlafseinen, dem Brufibein und den Schulterblästern verknuͤpft.

Er iſt daher wie es felne Beſtimmung ers fodert, auf eine mannichfaltige, aber dabey doch fehr beſtimmte, eingefchränkte Weiſe be- weglich, und dient vorzüglift bie Zunge

an ihrer MWurzel gleichſam ausgefpannt zu erihaten, und dadurch ihre Bewegung bes

| fonderg

genbeine bey den rothblütigen Thieren f. FABrıc. AB AQVAPENDENTE de larynge vocıs infirumente _ pag. 276 Sg. der Albinifchen Ausg. und CassE- RIvS de vocıs auditusgue organis durchs ganze Werk,

H Daher auch Galenus in der Oſteologie feiner nue aanz benläufig gedenkt. Amftändiicher bingegen in deu Büchern de diffet. nervor. c. 10. pag. 106, de mufenlor. diſſect. c. 13. pag. 91. und befonders in

> dem Werke de vu partinm L. VII, c. 19. pag. 325. u. f. der Ausg. v. 13562.

*) Daber die bloße Verrenkung des Zungenbeind, zu: mal feiner Geitentheile, bey gewaltfamer Berger: rung der mittlern conitrittorum pharyagıs ein ſehr Gefahrdrohendes aber doch zumiden durch einen leichten Handariff wieder zu hebendes Hinderniß des Schluckens werden fan. f. vAaLsanva de aure humana pag. 35 der Beust, Ausg. ſ. Werke. von

1740,

« %

Vom Zungenbein. 261

ſonders in Beziehung aufs Schlucken 9 | zu modificiren *). | '

Fe ce |

Bey der reifen Leibesfrucht iſt er noch weit.

von feiner nachwaͤrtigen Verknoͤcherung ents fernt, da ſich gegen die Zeit der Geburt nur erſt hin und wieder im Mittelſchilde und in | den beiden großen Hoͤrnern zerſtreute Knochens | Ferndgen zeigen *). Doch iſt er ſchon su Ende des erſten Lebensjahres meift vollkommen ausgebildet.

*

1740. 4. und P. r. oriuxrti if den Comment.

®

| Bönonienf- TVo Bl. pagsıı. fg. . 2. ) Daher Haben diejenigen Thiere die componietes fen Zungenbeine vom fonderbarkien Bau, die farke oder beſondere Bewegungen mit ihrer Zun⸗

ge zu machen haben. Wie z. B unter den Gäu: gethreren die Ameifenbären: umter den. Dögeln die Spechte, dir Wendehals nn, . Eins der allerwunderbarfien Zungenbeine habe

ich beym Pfefferfras (Tucanus) gefunden, das fi

nach vorn gleichfam in eine Zoll lange, zarte knoͤ⸗ Herne Gräte endigt, die der Länge nach mirten

> in der (über 4 Zou langen und doch kaum 15 Bis

nien breiten Fiſchbeinartigen zu beiden Geiten vorwärts gefiderien) Zunge hindurchlaͤuft. Id ö

Die ſchlauke bewegliche Zunge der hieländi- fen Natter wird ebenfalls durch ein ſehr ſon⸗

derbares Zungenbein unterfägt, das mit zwiy

dünnen, drittehalb Zoll langen Knorpeifäden vorn

uu beiden Seiten der Luftroͤhre hinablaͤuft. Man

vergl. damit Veslings Zerglied. der Viper (Co- er luber berus)) in suvexinı Viperd pythia pagı 238

# HERE > . JBNLAN 420 # D ALBIN} icon. oſſum forteis tab, XVL.-fig, 1524153, 154

Rz §. 196.

ERST Re

262 Fünf und zwanzigſter Abichnitt.

Gewöhnlich befteht das Zungenbein aus fünf Stücken, die man eigentlich als eben fo viele befondere Eleine Knochen anfehen fan, da fie nur Durch eine Art vonSynneurofis (ZB. 1. 6. 101.) unter einander verbunden werden.

ro; \ N

Es iſt dieß: A) der Mittelſchild, | By die beiden Hoͤrner

und C) die beiden Heinen Waizenkoͤrner.

6. 197. - | A) Das Mittelſchild (baſis) hat die - Geſtalt eines Eleinen niedrigen in die Breite nes zogenen Schildgens, das nah außen gewölbt, nach innen aber flach ausgehölt ift. *) |

: Die Außenfeiteift hoͤckricht, uneben, und wird gemöhnlih durch einen erhabnen in die Duere laufenden Rücken in zwey Flächen abges thellt, in die obere und untere. |

Zr | Auf Wehe |

) Bey einigen Meerfagen, 4.%. bey dem ſogenann

den Muficantenaffen (Beelzebul Lamm. Ouarine

vers), umdı bepm Seniculus zınn, (l’Alomatte bvrr.) °

bildet das Meittelfchild: eine anfenntiche knoͤcherne

Blafe die. ſchon in Grew nufiregs Societs tab. II,

pag. sa. sabgebildet if. Aufs genaueſte befchreidt

fie Hr. Prof. Camper Verhandeltng over dem Orang- Outing pag. 39 ſq. tab, IV. fig 4. 5

2 WVom Zungenbein. 263 Auf der obern dleſer beiden Flaͤchen ſind

zwey deutliche Graben, dicht neben einander zur Anlage für die geniohyoideos.

Unter biefen, an dem Querrücken i itzen die mylohyoidei,

Auf der untern Fläche In der Petite ie

flernohyoidei., It nafle Und * dieſen nach den Hoͤrnern hin die 2 ten mr nis Bad g. *

B Die beiden Seitenhoͤrner "keornus

lateralia ſ. maiora) figen zu beiden Seiten des Mittelſchlldes, meift an den obern ſchraͤg⸗ abgeſchnittenen Ecken, von da ſie eend nach hinten: laufen. —J—

Sie fi nd Aadı, Kunge theils mit ziemlich ſcharfen Rändern. Zu beiden Seiten des Mittelſchlldes laufen fie ſeltwaͤris nad vornen in eine ſtumpfe Spitze, und ſind da am breiteften. Dann werden fie ſchmaler, und en⸗ digen ſich zuletzt wieder ih ein rundliches mit Kunorpelflaͤche bekleidetes ftumpfes ——

Vorn auf der Fuge mo wo fie am Miitterfehite anſitzen, find die Aylohyoidei und die baſio- glolli befefgt,

3 R4 5. 199.

J

® i a R | j 26% Fünf und zwanhigſter Abſchnitt.

120 . 199. 55 93% Ik}

C) Die Waizenkoͤrner (oflicula ſ. graniformia ſ. cornicula minora) haben den Namen von ihrer ohngefaͤhrlichen Größe und Geftalt. Sie liegen vom am. obern Rande, gerade auf ber Fuge zwiſchen dem Mittelſchild und den Seltenhoͤrnern. *

Von ihnen laͤuft das ligamentum rium?Raum Griffelfortſatz des Schlafseing **), das zuweilen mit uͤberzaͤhligen aͤhnlichen knorpli⸗ chen oder knoͤchernen Koͤrnern durchreiht ir),

*) Weitbrecht ſchien dieſes digament bezweifeln u J no gopllen, Syndesmolog, pagziı tg. Man f. aber | | Ai ng ‚ABMORGAGNI de. Jed. et caufl. morbor. per anat. indag. 8 epilt, LXIM. Sect. 14. Vol, 1, J u7

2, 39 Daher ‚haben mehrentheils die; igen Chiere der "nen der Griffelfortfag ei Die Icn-@bie oder mehrere eigne Pa y von Hoͤrnern am Zungenbein, die nach dem Schlafbein hinauf gerichtet find.

E 2 er Dieß war die fehtene Narietät die Veſalius für den gewöhnlichen Bau andefehen, und worin ihm \ an. A feine UbiebegAber ‚geiajak kapne, de corp. hum.

abr. Cap. XII. fig. 1. Mein ſchon Sallopins

Aa.O. und Sr im o/fium eXam.'pag. 197.

aben den Fehler gerägt, ſ. auch des letztern ds J— 8 ade ie —J—

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Ay 265

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Sechs und zwanzigſter Abſchnitt. Vom Rückgraat uͤberhaupt.

RAR Re $. 20%

D, zweyte Haupttheit des Gerlppes (S. 93. $.1.) und zwar bey weiten der anfehnlichfte von allen, if Der Rumpf oder Stamm *), der zur Aufnahme der Eingeweide der Bruft und des Alnterleides dient, und weit mehr Enorplichte Stücken **) in feiner Zufammens feßung hat, als der Kopf oder die Gliedmaßen.

Man theilt ihn wieder in Bruſt, und ——

ge vs 2or.

| "Di Rüefaraat ) im weitluftigen Einn are iſt eine gegliederte Roͤhre, | R 5 die

j > Auher den allgemein bekannten Quellen vergl. man

zu dieſem Theil der Oſteologie a HENR.-A.ROY

e Shen de Scoliofi. LB. 1774. 4. Und Über das

| en insbeſondre Hr. Prof. ADoLPH. MVRRAY de [pinae dorfi Iuxationibus Vpfal. 1780. 4

er): * Kumpfe des Vogelgerippes find doch unaleich weniger Enorplichte: Theile -als bey den Gäuge:

. thieren. Der Grund davon ergiebt ſich aus. den was oben (Th. J. ©. 61.) von den Luftwerkreu⸗

gen der Voͤgel geſagt worden.

ver) GALEN. de ofib. p. 15. C,

J *

J

7

-t

266° Sechs und zwanzigſter Abſchnitt.

die ſich vom Nacken an bis zum After erſtreckt, da ſie ſich unten in ein nicht⸗ hohles zugeſpitz⸗ tes Ende verläuft *).

G§. 202. | |

Diefe Röhre giebt gleichſam die erffe

Grundlinie) zur Bildung der nenerzengs | tem Lelbesfrucht, da fi ihre Hauptform fhon von der dritten Woche nah der Empfängnig an, fo mie der Anfang Ihrer Werinöcherung mit zahlreichen Knochenkernchen ohngefähr ges | gen Ende des zweyten Monats zeigt. 1

j $, | 203. | *9 |

Sie beftcht eigentlidy aus 29 Stücken, wor Yon 24 wahre Wirbel find, und das, eigentlis de Rüdgrad ausmachen, dad auf dem 25 ften nemlih auf dem Kreuzbein aufruht, deſſen un⸗ teres Ende ſich zuleßt in die übrigen 4 nemlich in die Glieder des Kukukbeins verlaͤuft ).

9.204. #) VESAL Cap. 14. pag. 71. EVSTACH, tab. XLVII. fig. Ir.

*) Das gallertige Kücdgrant, oder die fogenannte Carina giebt die erfle Spur vom Anfang der Aus: des Kuͤchellbens im neubebruͤteten Eye.

1. MALPIGHI de format. pulli in ovo fig. 5. ſq. G. 5. u. f..der Londner Ausg. u; 1673. und Hrn. Prof. Wolf theoria generationis tab, Ik ſig..

.) Die Anzahl der, Wirbel des Ruͤgraat⸗ ſcheint mir bey den Thieren fat durchgehends mit der Groͤße und Staͤrke ihrer uͤbrigen Bewegungewerk⸗

Vom Kückgraat überhaupt. 267

9. 204. Das eigentlich ſogenannte Ruͤckgraat wird wieder in die zum Hals, zur Bruſthoͤle und zu den Lenden gehoͤrigen Wirbel abgetheilt, und iſt laͤngſt feines Laufs von ungleicher Stärke,

| | Unten nemlih, wo ed vom Kreuzbein her⸗ aufſteigt, am flärkiten *). Dann im Rüden himnauf allgemady dünner bis oben zwiſchen den Schultern. Der übrige hierauf folgende Theil, ‚ber die Halswirbel beareift, ift wieder unten etwas dicker und nach oben ſchmaler, Dis er fih zuletzt am Hinterhauptsbein —* einem breiten Wirbel endigt.

Ss 205» Sm Profil und in aufrechter Stelung bes trachtet, macht das ee nach vorn eine

Art

zeuge im —— Verhaliniß zu ſtehn. Die Schlangen z. B. die gar keine aͤußeren Organe der locomorinitas erhalten haben, ſind dafür mit den zahlreichſten Wirbein verfehen; mei zu med: ‚zeren hunderten: ſo zaͤhle ich an der Natter 248 ır, Zunaͤchſt folgen die langgeſtreckten Fiſche, wie der Aal der yo Wirbel bat ıc.. Die Froͤſche Hingegen Haben ben ihren großen Springfuͤßen ein ganz kuries Ruͤckgraat von wenigen Wirbeln.

er) Hingegen find an den Gerippen ungebohrner Leis besfrüchte zumal aus der erfien Hälfte der Schwan⸗ gerſchaft die Lendenwirbel am dünnften, und hin: gegen die Nackenwirdel am allerßaͤrkſten.

/

268 Sechs und zwanzigſter Abfchnitt. Ar Wellenlinie *M aber von ſehr ungleichen

öl

*) Man darf fo ohl bey der Aufſtellung eines Ge: rippes als dey einer Zeichnung deſſelben nicht ver⸗ geſſen, wie fich die MWellenlinie des Ruͤckgtaats nach der verfihiedenen Stellung des ganzen Körs pers ändert. Ein Umſtand der in manchem unſe— zer prachtvollen oſteologiſchen Kupferwerke übers ſehen worden, und den hingegen die alten Gries chiſchen Künftler „in den auf uns gekommenen DMeifterkücken der Bildhauerkunft zum Bewundern getreu nah der Natur beobachtet haben.

Nicht blos if der Bug des Rückeng im Ste: ben überhanpt anders. als im Gigen m. f. m. ſon⸗ dern auch die individuellen Stellungen des ftehene den oder figenden Körpers ändern die, Beugung des Rückgrants ; die 3. DB. Deym Torfo ganz an ders ift als bey dem fich windenden Laocoon; bey der fihaambaften Mediceiſchen- oder auch bey ber Jenkinsiſchen-Venus anders als beym vom vor: tretenden Apollo von. Belvedere ꝛe. a;

Obngefähr ließ fich dies Richtung des Kids

graats, als moon bier bioß die. Rede if, an dem

fhönen Scelet bey vesarıvs de c. h. fabr. pag. 205,

wenn fie weniger ſtark gefrümmt wäre, mit der

om Torſo vergleichen, ſ. die Abbildung deſſelben

in. der Raccolta,di Statue tabIX, und in J. EPıscoptt fignor. veter. icon. tab, XXIV,

So die in svE Tr. d’ofleologie de Monro tab. XI. mit der am Laocoon. f. (Ei AVDRAN,) proportions du corps bumain etc, tab. I. IV.

Etwa die in TREW tab. ofteolog. tab. B. mit der

an dev mediceifchen Venus. ſ. Mufeum: Plorenti- nem Vol, Ill, tab, AXIX, und % EPISCOoPIVS |, c. .

tab. XLVIM,

And die in Are feelei et une tab. 111, * J am Apolldh. ſ. XaRINOMéαα graphie tab Er %

Vom Ruͤckgraat uͤberhaupt. 269

Woͤlbungen ). Die Körper ber Halswirbel nemlich find nur ganz flach vorwärts gewoͤlbt. Die an den Rücenwirbeln hingegen find mit einem großen flachen Bogen ruͤckwaͤrts ausge⸗ ſchweift; um nemlich den Raum der Bruſthoͤle dadurch zu vergrößern. Der Lendenwirbel ihre treten in etwas vorwärts In die Bauchhoͤle hinein, Das Rrenzbein endlich iſt nebft dem | Kufufshein das mit dem untern Ende beffelben | in gleiger Richtung fortläuft, wieder mad hinten tief ausgeſchweift, um die Veckenhoͤle zu erweitern,

Ganz anders und ſehr von der vorigen abweichend, laͤuft die Unie die man am aͤußerſten Ende der Dornfortfäße zieht, da die verſchiedne Richtung und Länge deffelben an ben dreyerley Arten von Wirbeln, diefelbe im ganzen weit flacher und ihre wellenförmigen Mann ce wre; macht. |

$. 206%

*) Die kroͤnklichen Abweichungen des verwachſenen Ruͤckgraats werden bekanntlich unter drey Haupt gattungen gebracht: cyphofis, der Buckel, wenn es zu ſtark ruͤckwaͤrts gewoͤlbt iſt: Jordofis, wenn

Pr es vorwärts verwachſen: und fcoliofis, wenn 66 | feitwärts. gekruͤmmt iſt.

©. CHR, Gortt. LYDWIG de dißorta fpina dorfi # im UB. der aduerfar. medico- pradtic. pag. 327 fg. 2108 538 fa. und 579 q. auch 1. Abh. de dolarib. ad Jpi- nam derfi im AB. ©. zur m. f. vergl, cut-

| BBLHEN' S bl ze tab. XLIV.

\ x

*

a Tr Ne

27° Sechs und zwanzigſter Abfchnitt, $. 206.

Aber auch von vorn angefehen, lauft das. Ruͤckgrad nicht durchgehends in gerader Rich⸗ fung, ſondern ift In der Gegend des sten und sten Rückenwirbels , wo ſich nemlich der Bos gen der großen Schlagader hinten hinabbeugt, ziemlich merklich nad) der rechten Seite aus⸗ gebogen *). i

§. 207. Der durch das Ruͤckgraat laufende Canal iſt gleichſam die Fortfeßung der Hirnſchaalen⸗ hoͤle. Er erſtreckt ſich von der großen Oeff⸗ nung des Hinterhauptbeins bis ins Kreuzbein, wo er ſich hinten in einen offnen Ausſchnitt defs felben endigt. |

In den Lendenmwirbeln iſt diefer Ganal am mweiteften, und zwar fo mie in den Halswir⸗ bein meift dreyeckigt. In ben Bruftwirbeln hingegen ift er mehr rundligt und von der 6ten bis zur Hten zugleih am engſten *).

$ 208. *) ©. Chefelden im angef. Werke Kap. 3. vergl, sa-

PATIER Tr. complet. d’ Anatomie T. ). pag. 117 der Ausg. v. 1781.

“*) CHESELDEN oflengraphia tab, XII. und Hen. Prof. Camper Zufäge zur zweyten Ausg. der Holländ, Neberf. von Mauriceau's Krankheiten der Schwans gern ac. Amſterd. 1759. 4 Taf.l. Fig. 6

\

Vom Ruͤckgraat uͤberhaupt. 271 6. 208.

Die beiden oberſten Halswirbel abgerech⸗ net, von deren eignen Beſonderhelten nachher

umſtaͤndlich die Rede ſeyn wird, fo haben die uͤbrigen Wirbel folgendes mit einander gemein:

Sie beftehen nemlih nad Horn aus dem

| fogenannten Rörper, der einem runden Cys

Under ähnelt; feitwärts hingegen und nach bins ten wird durch den Zuſammenfluß ihrer Forts füge der fogenannte Bogen gebildet,

| $, 209. Ben der Leibesfrucht und dem neugebohr⸗

nen Rinde befteht jeder Winkel noch aus drey einzelnen Knocheuſtuͤcken "): wovon daß eine

den Körper, die andern beiden aber, bie nach

hinten nur durch einen Ruorpel miteinander vers bunden find, den Bogen ausmachen ).

$. 210

- ®) ALBINI icon. off. foetus tab. VIII. fig. 57 bis 59.

) Daher Ddiefe Hinterfeite des Ruͤckgraats deym un: gebohenen Kinde Feicht vom Waſſer auseinander getrieben und zur fpina bifida verunfaltet werden Kann, zumal wenn ohnebin eine mangelhafte Werz

Enoͤcherung daben zum Grunde liegt. f. des Hrn. Hit. Murray Progr. Spinae bifidae ex mala ojium conformatione initia, Goetting. 1779. 4. vergl. LE CAT Tr. du finide des Nerfs. Berl, 1765. 8.

pag. 52 u. f, tab. UI. —I

272 Sechs und zwanzigfter Abſchnitt.

F. 210. | i

Der Rörper ift von ſchwammichter Tex⸗ tur, gleichſam nur wie mit einer dichten Kno⸗ chenrinde überzogen. Auf der Ruͤckſelte die

x

den Sanal bilder, und theils auch auf der vor⸗

dern find anfehnliche Deffnungen, wodurch die ernährenden Blutgefäße deffelben hineintreten*). - ars 211.

Vom zweyten Halswirbel an liegt zwiſchen

den Körpern aller übrigen eine ſehr elaſtiſche *. Rnorpelſcheibe, (Cartilago intervertebralis) theils von anſehnlicher Dicke, zumal an der Vorderſeite, und durchgehends von einer uͤber⸗ aus merkwuͤrdigen Textur. Dieſe Scheiben halten das Mittel zwiſchen einem Knorpel und einem Gelenkbande, da ſie gleichſam nur eine Fortſetzung der kurzen Gelenkbaͤnder ſind, wo⸗ mit vorn die Fugen dieſer Körper freuzweis überzogen find, Wenn fie horizontal’ durch⸗

ſchnitten werden, fo zeigen fie concentriſche

Ringe, I

*) GAGLIARDI anat. ofinm pag. 77 ber Röm. Ausg, Der fegl. Pitfchel glaubte neuerlich in diefen Lö=7 chern die Verbindung des Bruft: und Bauchfells mit der harten Hirnhaut gefunden zu haben. f. deſſen anatom. cbirurg. Anmerk. Dresd. 1784. 8. ©.38 u. f. U. Taf.

*) Bon der Verſchiedenheit die durch den Druck auf dieſe Knochenſcheiben in der Statur des aufrech⸗ ten Menſchen bewirkt wird, ſ. Ch. l. S. 67. N.)

Vom Ruͤckgraat überhaupt, 273

Ringe, die nach der Mitte und etwas nad hinten zu immer welcher werden, und dafelbft wie mit einem ſchleimichten Kerne gefüllt find *), der aber doch dem Drucke weit weniger nach⸗ giebt als feine: härteren Ränder, und der eis gentlich die Hauptflüße im Ruͤckgraat auss macht, To wie hingegen die mehr elaftifchen Ränder das meifte zur gelenfen RR Bam betragen * 2

$. 212» or Der Bogen an den Wirbeln iſt v von dich⸗ term Gewebe als ihr Körper, und bildet, den oberſten Halswirbel abgerechnet, bey "allen | uͤbrigen 7 Fortſaͤtze: nemlich die beiden trans- Uverfos zu beiden Selten; den fpinofus nad Ühinten; und zwey Paar obliquos oder die eis gentlichen articulares die dem Ruͤckgraat die Mmeiſte Haltung und Fefligkeit geben, und wos on die obern alcendentes (f. feminei), bie Huntern aber defcendentes (ſ. maſculini) ges nannt werden. :$ 213. 9 anat, IV. n. En V. tab. * fg. 1.2.

##) WINSLOW rn les monvements le la tete, du col, et du reſte de l’epine r Bei in den Mem: de U’ Ac. des Sc. de Paris 1730. pag. 351 fq. vergl. mit einem

Aufſatz des ten Ye: Monro inf. apa

Bi. ©. 281 var der engl. Ausg. \

i

274 Sechs und zwanzigſter Abſchnitt.

| er R. Der Bogen macht in Werbindung mit ber Hinierfeite des Körpers die große Deffnung zum Durchgang des Ruͤckenmarks, die gleiche ſam als eine Foriſetzung des großen Loches im Hinterhauptbein anzufehen ift. A:

Naͤchſtdem hat jeder Wirbel ohngefähr au der Wurzel feines-proceflus transverfus auf jeder Geite ſowohl oben als unten einen meift halds mondförmigen Ausfchnitt, der dann mit dem auf ihn pafjenden ähnlichen Ausſchnitt des benachbarten Wirbels ein foramen commune*) bildet, (dad durch die zwifchen den Körpern der Wirbel Legende Kuorpelfcheibe noch mehr Raum gewinner) und deren auf jeder Geite- 25 zum Durdgange der 8 Paar Nackenner⸗ ven, der 12 Paar Sutercoftalnerven, und der 5 Paar Lendennerven herablaufen **). -

Mi $. 214. | Dorie ſaͤmmtlichen Wirbel find, mie es zu ihrer nöthigen Feftigkeit unumgängli war, N. durch

°) Ueber die Verſchiedenheiten diefer Deffnungen an

den drey Haupttheilen des Ruͤckgraats ſ. umſtaͤnd⸗

lich Vejalius im großen Wette ©. 33.

») f, EvsTach. tab, XVII, fig, 2. und befonders die unter des großen ehemaligen Malers Peter Berrertini Namen erſt a, 1741 herausgegebnen tab. anatom. tab. XI. fig. 1. ab. XIII. fig. 1. tab. XIV, fig. 1.

Vom Nückgraat überhaupt, 275

durch zahlreiche und ſtarke Gelentbänder uns ter einander verbunden. Die beiden oberften Halswirbel haben einen ganz eignen Vorrath ‚von dergleihen Bändern, die im folgenden Abs. ſchnitt beſchrieben werben ſollen. Die Ligas | mente der übrigen Wirbel hingegen laſſen ſich | anter zwey Elaſſen bringen: nemlih A) die ‚gemeinfhaftlichen ( A und eh bie er (propria).

| F. 215. | | Die gemeinfchaftlichen find bie Beiden ſo an der vordern und hintern Seite der Kor⸗ per hinablaufen: nemlich ib Bien

a) Das Ligam. longitudinale anterins =) vom oberften Galöniıte ae

b) Das Ligam. longitudinale pojkerins **) (oder vielleicht beffer inzerius) eigentlich erft vom dritten Halswirbel anz denn von den beiden

oberfien ficht es etwas ab. |

$. 216. Bub ben befondern hingegen gehören :

aus

©) WEITBRECHT —— tab. X. fig. 37. 9) 10. tab, XI. fig. 39. 40, 41. **) ıD, tab. XII, fig. 42,

a) Daß interuertebrale **); das vor ben WAR, ugen der Körper an den MWirbeln liege, und \ ı | Sa |

deſn Faſern befteht, die fich, mie fchon erwähnt,

aus kurzen aber überaus robuften ſich Erenzens

(9. 211.) in die Knorpelſcheiben swifgen —* | Körpern verlieren.

by) Die Ligamenta intercruralia *), | ten in den Zwiſchenraͤnmen der Bogen, die ſich in die interſpinalia **) verlaufen, welche laͤngſt zwiſchen den proceflibus ſpinoſis liegen.

N

tout

c) Die Ligamenta apicum ***), an der | aͤußerſten Spiße der proceſſum (pinolorum von. | einem Wirbel zum andern.

J

Endlich d) die vorzuͤglich wichtigen eigent⸗ lichen Ligamenta articularia ****) an den bei⸗ derley proceflibus obliquis.

/

”) ıD. tab. XII, fig. 43.44. ») w. tab. XII. fig. 45: e.

) 1D. tab, XIII. fig. 45. f. und 46. d. e“) ıp, tab. XII. fig.45. 8.

Sieben

| Sieben u. gwangigfter Unit. | Vom erſten Halswirbel.

$. 217.

N ie beiden obetften Halswirbel haben, wie

ſchon gedacht, viel auszelchnendes wo⸗ gt fie ſich von den übrigen unterſchelden. Einiges was uͤber beide zufammen gefagt wer- den wird, verſpare ich bis zu Ende des fols | genden Abfenitts. Erſt nun von jedem ing efondre. | | Bi all EN; J NT ® Der erſte diefer Wirbel 9— C(Allas) 4* niedrig, flach, faſt ringfoͤrmig **), hat vorn keinen ſogenannten Körper wie andre Wir- bel, und hinten Keinen dornichten Fortſatz, das Ifür aber zwey deſto anſehnlichere robuſte Sei⸗ ſtentheile ***) wodurch er ſowohl mit den Knoͤ⸗ ‚pfen des Hinterhauptbeins, als mit dem zweyten Wirbel in ae, ſteht. J

a S 3 $. 2 19. „*) GALENVS de.ofi b..pag. 16, [gs | |

4 »") VESÄLIVS cAp. 15: fig. 2. 3 ———

se) Diefe Seitentheile werden deswegen auch von manchen Zergliederern wie z. B. von Mauchart iinmn den unten anzuführenden Diſſertationen, und

| von Hen. Prof; Murray a. a. O. ‚die corpora die⸗ ſes Wirhels genannt.

278 Sieben ir mwan zigſter Abſchnitt. | Auch beſteht er bey der Leibesfrucht und dem neugebohrnen Kinde nicht wie andre Wir⸗ bel aus drey, ſondern nur aus zwey ſtuͤcken *#)

78 220. | ea. deB. ‚Börpers hat diefer Wirbel einen kurzen wenig gefrämmten Bogen, wo⸗ durch feine beiden Seitentheile nad) vorn ver⸗ bunden werden, und mitten auf der Innern oder |, hintern Seite deffelben eine Kleine runde Kno | pelfläche, an welcher ſich der große Zapfen des | foigenden Wirbels mit einer änlicden Knorpel⸗ fläche bewegt.

and unten zu. ſchraͤgen Gelentflaͤchen aus ? ſchweift, und vertreten die Stelle der procek ſuum obliquorum am andern Wirbeln. Dil beiden obern fiehen etwas mweiter auseinand oder find vlelmehr nur etwas ſchmaͤler abe laͤnglichter als die untern.

Um Innern oder untern Rande der ober: —* iſt auf jeder Seite eine Fieh * rub

7) ALBINI irone⸗ m foetus tab, Vin. fg: 55. 5(

TREW tabulae ofteologicae iab. D. 4

Vom erfien Haldwirbel. 279

‚Grube in welcher die beiden Enden des Quers | Bandes befeftigt find, das hinter dem Zapfen ‚bes zweyten Wirbels Liegt, wre

Die Geltenfortfäge find von anfehnlicher ‚Größe *): -flatt des dornichten Fortfaßes hingegen (der dad Drehen des Kopf? auf dem zweyten Mirbel behindert haben würde) iſt | an der Kinterfeite des großen Bogen, der von den Seitentheilen nach hinten läuft, bloß eine | Feine ſtumpfe Spitze. Der Bogen felbft läßt, wenn der Kopf nicht zurückgebogen iſt, eine \anfehnliche Lücke zwiſchen fi) und dem dornich⸗

‚ten Fortſatz des zweyten Wirbeld **).

9'222 Das foramen magnum das biefer rings foͤrmige Wirbel bilder, ift weit größer ale an Üden folgenden, da e8 auffer dem Ruͤckenmarke auch noch den. Zapfen des zwenten Wirbels aufnehmen muß. * S4 Die

Bey den Raubthieren, zumal bey denen die ihre | meifte Stärke im Nacken zeigen, wie die Wölfe, Hyänen, Löwen ꝛtc. if der erfie Halswirbel von ausnehmender Stärke, und zumal mit zwey über

> aus geoßen breiten flügelförmigen Geitenfortfägen verfehen. R

7 . Rn e r [2 = ) Diefer ganz natürliche Zwiſchenraum wird -Teicht non unkundigen Wundärzten bey Regalfectionen für eine gewaltiame Berzerrung gehalten. ſ. CHR. R- GOTTL. LYDWIG de Iuxatione vertebrarum colli a me- "I. dico forenfi circumſpecte disquirenda. Lipl. 1767. 4 ve und im II.B. Der Aduerſar. pag.253.14.

/

3 \

280 Sieben u. wanzigſter Abſchnitt.

Die Loͤcher —* die Seitenfortſaͤtze an ihrer Wurzel durchbohrt ſind, haben auch eine anſehnlichere Weite als die an den uͤbrigen Halswirbeln, und ſind zuweilen durch eine Scheldewand verdoppelt.

Auch die Einſchnitte zu den vier gemeln⸗ ſchaftlichen Oeffnungen (F. 213.) die hinter den beiden Seitentheilen liegen, find tiefer und laufen mehr gerader als an den folgenden Wirs bein. Die aufder obern Seite, die zum Eins ‚Gange ber arter. vertebralis und zum Yuggang des erſten Paars der Nacen Nerven dienen, find zu⸗ mweilen mie mit einer Brücke wieder bedeckt, ſo dad fie dann ein foraınen proprium (S. 105 $. 19.) bilden *). : 6. 223. 2

Diefer ganze Wirbel ift aufs genanefte mit dem Hinterhaupibein verbunden **), deſſen Knöpfe *) er faſt ——*— bey den vierfuͤßigen Thies RC Doch et ſich zuweilen bey manchen Af⸗ en auch nur An Einfchnitt ftatt des volfommes nen Loches. f. Hrn. Prof. Camper natuurkund,

Verhandel. over den Orang - ontang erc. pag. 21. vergl. mit EvSTACH. ofium examen. pag. 211. 214.

) Daher man ihn auch nicht gar felten mit dem Hinterbauptbein verwachfen findet. Benfpiele dies fer Art von Ankylofe f. in Hrn. Prof, Sandifort Exercitat. academieis P.T. tab, I. Ik, I. und in Jac. THIENS, VAN DE WYNPERSSE dif. de Ancylofi LB. 1783: 4: tab. I, fig, 1.2. 3,

Voẽ

J 2 j | } N F

Vom erſten Halswirbel. 281 Knoͤpfe eine Art ginglymus- (Th. 1. $.To5)

‚mit. ihnen bilden, und dem Kopf faft blog im der geraden Richtung nach vorn und hinten fidy

darauf zu bewegen geflatien.

Eh —3— 224. | maglich dienen vier Gelenkbaͤnder zu op Verbindung.

Zufoͤrderſt nemlich die beiden eigenilid ſo⸗ genannten lig. articularia (f. annularia ) melde

| die obern Gelenkftaͤchen des Wirbels an die Knöpfe des Hinterhaupts befeſtigen.

Dann drittens das lig obturatorium ante-

I. rius am vordern Bogen:

Und endlich viertend das cn poflerius am hintern: Bogen

Bor kurzem habe ich von einem ‚Biegen Kirch

hof einen dergleichen Schedel erhalten, der dem

vom Hrn. Sandifort 0.0. D. tab. UI. fig. 2. abge⸗ bildeten, zum Bemundern gleicht.

Sie find am genanefker: von Mauchart in dee erſten von den ‚beiden unten zu nennenden * N egetpe

a gg en a ehe

2932 Acht und zwanzigſter abſchait.

y

Acht And Abſchuitt Vom zweyten Halswirbel.

| §. 225.

De zwehte Halswirbel 96 Epiflcophens ſ. Axis) hat eine Yon dem vorigen ganz

auffallend verfchtedne Geftalt FF) iſt ungleich

ſchmaͤler, aber durchgehends weit robuſter, und

zumal an der vordern Seite von einer ſehr be⸗

Hoͤhe und ganz eignem Bau.

| SL 226. | 5 Aug beficht er bey der reifen ungebohtnen Leibesfrucht weder mie der vorige Wirbel aus zweyen, nod mie alle übrige aus dreyen, ſon⸗ dern aus vier Knochenkernen BR.

F. 227. Was 44 den Koͤrper dieſes Wirbels

| aleich por allen auszelchnet, iſt der zahnfoͤrmi⸗ ge Fortſatz (proceſſus odontoides) ein abge⸗

rundeter Zapfen, der am aa Ende befjelben er

*) GBalenus 0. a. O. ) VESALIVS cap. 15, fig. 5. 6, 7. ) ALBINI icones of, foetus tab, VII. fig, 52.53. 54,

Vom zwöpten Halswirbel. 283

emporragt, und gu einer ganz eignen Art von Articulation dient, Davon ſchon oben Ermähs nung geſchehen The. 6. 104.). An ſeiner vor⸗ dern Seite nemlich iſt eine Gelenkflaͤche die auf die gedachte aͤhnliche Flaͤche des erſten Wirbels ($. 220.) paßt, ber ſich nebſt dem ganzem Kopfe auf diefem Zapfen wie an einer Angel hin und her drehen Tan *), ‚Der Zapfen fißt gleichſam auf einem etwas ſchmalern Halfe, hinter welchem das Duerband im * Wirbel (5. 221.) außgefpannt iſt.

U: Unten gleichfam am Fuße des Zapfens lle⸗ gen zu beiden Seiten zwey gewoͤlbte Gelenk— flaͤchen, auf welchen die gedachten untern Ge⸗ lenkflaͤchen des oberſten Wirbels (9. 221.) auf⸗ ruhen. Doch ſchließen ſie nicht ganz dicht auf einander, und man will auch zuwellen noch eine beſondre Heine Knorpelſcheibe zwiſchen ihnen inne liegend gefunden haben * ) |

Auf der untern Seite des Wirbels und weiter nach hinten, ſind ein paar andre weit . Heinere Gelenkflaͤchen, die den ſchraͤgen herab⸗

ſteigenden Forıfäßen der übrigen Wirbel (5

aͤneln.

Zwiſchen

vxsaLivs cap, 15. fig. 10. 11. J *) w. pag. 79.

* Acht und wanzigſter Abſchnitt.

Zwiſchen dieſen letzten und den vorigen lie nen nad) anfen bie proceflus transuerfi diefed Wirbels, die aber kuͤrzer find als am Atlas. | |

Hinten ragt eniti der dornichte Fortfaß

En, der defto länger und dicker fi. Er

hat einen ſcharfen fchräg hinabfteigenden Rüs | den, und ein —9 gefpaltned | Ende, :

$. 229%

Die große Deffnung in dieſem Wurbe iſt doch weit enger als die im vorigen; und uͤber⸗ haupt der in den folgenden Halswirbeln aͤnlich.

Das Loch womit die Seitenfortſaͤtze an ih⸗ rer Wurzel durchbohrt find, hat hingegeneine ‚ganz eigne Richtung, und öffnet fih, da e8 oben von. den obern Gelenkflaͤchen (F. 228.) meift bedeckt wird, ſchraͤg nad der Geite, - macht gleichſam ein Knie, beynah wie der canalis caroticus im Felſenbein.

§. 230.

So wie uͤberhaupt die Wirbel, und beſon⸗ ders die am Hals aufs feſteſte unterelnanbet

verbunden find, um die fonft fo furdtbar ges |

fahrvolle Werrenkungen derfelben, auf alle Weiſe zu verhüten: fo find diefelben nun fols gends bey den beiden oberften Wirbeln durch

einen

Vom zweyten Halswirbel. 285

* * eignen merkwuͤrdigen Apparatus von mancherley feſten Gelenkbaͤndern a beys nab ſo gut wie Ben gemacht ' 6)

s Es⸗

H Ueber dieſe Gelenkbaͤnder f. vesazıvs L. IT. cap. 30. pag. 332 ſq. und befonders Euftach’s anfehnliche Schrift de motu eapitis (am offium examen pag.

"227 - 260. ). wo er aber doch an einigen Stellen, bios um feinen angebetheten Balenus zu retten, ein paar wirkliche Irthuͤmer —“ zu verthei⸗ digen geſucht hat.

Vor allen aber gehoͤren zwey claſſiſche Differ: tationen des feel. Mauchart hieher. Die eine, gapitis cum prima et ſecunda vertebra Tüb. 1747. 4. ſteht auch im VIB. der Zallerſchen Sammlung anatomifcher Streitfchriften. Die an— dere, de luxatione nuchae ib. im gleichen Jahr; if im li B. Hrn. v. Sallers chirurgiſcher Sammlung wieder abgedruckt. AR j

) Wie fchon Columbus gegen das gemeine Vorur⸗

theil ſehr richtig, und nach zahlreichen Unterſu—

> dungen an Gehängten angemerkt hat, de re anat. L. III. cap. 2. pag. 194.

Düpverney Bielt die Verrenkung ſowohl des

Kopfs vom erſten Halswirbel, als dieſes vom zweyten fuͤr unmoͤglich: oeuvr. anatom. Vol. I

pag. 446 fg. J. L. Petit gab zwar die lehtere zu, und hielt fie Tosar für die gewöhnliche Todes⸗ art der Gehängten, im Tr. des maladies des os Vol. I, pag. 68 der Ausg. v. 1758. Allein auch diefe hat Mauchart in der zweyten von den bei- den angeführten Differt. S. ı1. bios auf wenige befimmte Säle eingefchräntt,

Daß von ſolchen Fällen hier nicht die Rede iſt, wobey die Wirbel zugleich zerbrochen find, braucht Beine Erinnerung, f. CHR. GOTTL, LVDWIG de pa:

raplegia -

ö - x

A

286 Acht und zwanzigſter Abſchnitt.

Es gehören bahin außer denen bie ſchon

im vorigen Abſchnitt benannt worden. (Sr |

224.) vorzüglich folgende: a) Das ligam. fülpenforium *) Yon der

vordern Seite des zannförmigen Fortſatzes,

nahe unter feiner ſtumpfen Gpiße nad) dem Hordern Rande der großen Deffnung des Hins terhauptbeind.

b) Die beiden lateralia t) (ſ.

alaria MAvcHArTI) ein paar kurze robuſte

Baͤnder die oben zu beiden Seiten des Zapfen anſitzen und zum vordern und aͤußern Theil des gedachten for. magni laufen.

c) Das ſchon erwähnte Querband ***)

(ligam. transverfum atlantis f. cruciformeMav-

CHARTI)

vaplegia ex fractura ——— colk Lipſ. 1767. 4. und im Ul B. der Adverfar. pag. 507 6q.

Ueberhaupt aber wird auch gar häufig manche

andre Kodesart oder Verlegung ganz irrig auf die Derrenfung der Halswirbel oder aufs Halsbres en gefchrieben. Meift mit nicht befjerm

runde als meiland der heil. Abalard in feiner

famöfen ‚Epiftola calamıtatnum won fich. ſelbſt erzählt,

wie er einmal den Hals gebrochen: “de nofra - » lapfum equitatura, manus Domini vehementer cob

„lifit , coli mei canalem confringens.” * EVSTACH. tab. XIVII. fig. 9. £, “\ın. ib. 6 *"") ın. ib, g |

!

‘|

Dom zweyten Halswirbel. 297

CHarTı) hinter dem Halfe des Zapfen ( $.

"221. 227.) das allerdings auch aufwärts am

- Hinterhauptbein und nieberwärts am Körper des zweyten Wirbels befeftigt iſt, um allem Drud ded Zapfen aufs Ruͤckenmark vorzus beugen. |

d) Das ligam. vaginale (f, capfulare) wor durch die Gelenkflähe vorn am Zapfen des Epiſt opheus mit der an der Hinterfeite des vordern Bogend am Atlas verbunden wird.

or

J

288 Neun und zwanzigſter Achſchnitt.

\

Sein un zmanoer Abſhutt

Von den übrigen Halswirbeln.

——— Fie uͤbrigen fünf Halstwirbel *) bilden zu⸗ | ſammen gleibfam einen abgeflumpften Kegel, und find überhaupt Eleiner als die ans

dern folgenden Wirbel, aber mie es feheint von einem deſto dichtern feftern Korn he |

$. 232.

x

*) GALENVS de ofib. pag. 17.

»*) Merkwürdig if die, meines Wiſſens bey! allen vierfüßigen Säugerbieren ohne Ausnahme uns veränderiich gleiche beffimmte Anzahl der Hals: wirdel. Die lanabaifichte Giraffe, und das Sa: meel und das Pferd ıc. haben nicht mebrere als 7: und der Maulwurf und der zweyzehichte Ameifens bär ohngeachtet ihres fo Eurzen Halfes nicht weniger,

Yuch beym Menſchen find die Warietäten in der > Zahl der Halswirbel unerbört, und hingegen bey den übrigen Theilen des Kückaraats bis zum Ku— kuksbein gar nıcht felten. Denn Spiegel’ Be: bauptung, daß man ben langhalſichten Perfonen zuweilen 8 Halswirbel finde, ſheint nicht aus der Natur geſchoͤpft. Bon ungleich geößerm Gemicht, aber doch noch ın etwas zweifelhaft, iR mir Eus ſtachs Anmerkung: “* Collum ex feptem vertebris- ‚„‚conftat, nifi natura in conformandis particulis ab- „errans et a communi lege discedens, vt quandoque „mihi videre contigit, octo pro feptem efliciar.” Ojium exam. pag. 210,

Bey

Bon den übrigen Holawirbeln 299

ge ss |

Rörper find nach vorn nicht ſtark —— und hervorragend wie die an ben Ruͤe ckenwirbeln, fondern melt flacher, um dem Schlunde ber zwiſchen ihnen und ber Luftroͤhre hinabſteigt mehr Raum zu laſſen. Auf ihrer obern Fläche erheben fie ſich zu. beiden Seiten in ziwey anfehnliche Fortfäge *), die in ein paar darauf paffende Vertiefungen des daruberfiehenden Wirbels eingreifen und auch hierdurch die Feſtigkeit des Nackens ver⸗ ſtaͤrken **).

By Die ſchragen dieſer or N hate eine fhiefere Run als die am uͤbri⸗

gen

Bey den voͤgeln iſt die Zahl der Hatswirbet nicht fo beſtimmt als bey den Gäugethieren.‘ Die Eulen, Raben ıc. haben ihrer 12. Die Hüner, Tauben, Fettgaͤnſe ı. 13. Der Strauss, Ca: fuar, Flamant, Storh 1.17. Der Schwan 22.

Durchgehends ift der Hals bey den Voͤgeln überaus beweglich und gelent, um gleichfam die

| Steifigkeit ihres Ruͤckens zu. | » VESALIVS cap. 15. fig. 8. 9 95 Bey manchen die kein ſo ſtar⸗ | kes ligamentum fulpenforium colli haben, das bey andern den vorhängenden Kopf tragen hilft, zeige ſich dagegen eine überaus fonderbare, Einrichtung | in den Nackenwirbeln, deren Körper vorn nach unten einen fchuppenförmigen Fortſatz bildet, der. als Stüne die daſt des Kopfs erleichtert. Ich babe in der Schrift de generis bnmati variet. Natina tab. II. fig. ı. eine Abbildung diefes merkwuͤrdi⸗ gen Baues heym vr (Papio wardril) gegeben,

290 Neun und zwanzigſter Abfchnitt,

gen Ruͤckgraat; auch iſt bey ihnen und bey den gleichen Fortſaͤtzen an den Ruͤckenwirbeln der ſcharfe Rand nach auſſen gekehrt, nicht wie bey den Lendenwirbeln nach vorn und hinten; ſo wie

auch ihre Flächen mehr eben und nicht wie an den Lendenmwirbeln gemölbt und vertieft find.

Die Seitenfortſaͤtze find erſtens fo wie an: ben oberften beiden Wirbeln an der Wurzel mit der Deffnung zum Durdigang der Wirbels Blutgefäße durchbohrt, fo daß fie zufammen nach vorn gleichfam einen durchbrochnen Canal bilden *): zweytens aber haben fie das befons dre, daß ſie auf der obern Seite mie eine Dachrinne oder Schnepfe ausgefurcht find und gleichſam nad vorn und hinten zwey befondre Tortfäße bilden, zwiſchen welchen diejenigen Nackennerven, aus welchen die großen Stäms me der Urninerven gebildet werden, herauss treten; daher auch manche Zergliederer neun Foriſaͤtze an dieſen Wirbeln gezählt haben.

- Der Dornfortfag tft an dieſen Wirbeln, zumal an bem zten, gien und zten kurz und breit, damit der Kopf bequem zuruͤckgebogen werden Pan, meiſt auh am Ende wie gefpals ‚ten, und nad unten etwas audgefürdt. Bis herunter zum sten Wirbel ift das hintre Na⸗ ckenband vom Hinterhaupisbein daran befeftigt.

| | $.234: H v, watzen de cc. h, fmllion. vol. VIII. pag- 213.

r % N

Von den übrigen Halswirbeln. 293

nn i Der unterfte Halswirbel zeichnet ſich noch durch einige Befonderheiten von den übrigen aus. Gr hat einen mehr hervorragenden ges wölbten Körper (daher er auch vertebra pro- minens genannt wird), und madt überhaupt auch in Ruͤckſicht feiner übrigen Structur den Nebergang zu den Rückenwirbeln. n untern Rande feines Körper hilft er zuweilen ſchon in Verbindung mit dem erften Ruͤckenwir⸗ bei die Gelenffläde zur Aufnahme bes erſten Rippen: Paares bilden: Auch fehlt: zuweilen an’ feinen Settenfortfäßen das Loch für die Wirbels, blutgefaͤße: und dieſe Kortfäße find auch am Ende nicht mehr fo auszeichnend wie eine Rin⸗ ne ausgefurcht als die obern. Go iſt auch der Dornfortſatz dieſes Wirbels ſchon weit: laͤnger als an den vorigen und uͤberhaupt dem an den Ruͤckenwirbeln aͤnlicher u. ſ. w.

Ra ER Kung

So wie der Kopf auf dem oberfien Hals⸗ wirbel vor und rüdmwärts gebogen, und ‚auf dem zweyten wie in einer Angel hin und ‚her bewegt werben fan: fo dient Ihm nun bie gemeinfhaftliche Verbindung der übrigen Halswirbel ſowohl jene beiden. Arten von Bes wegung noch zu verftärken ald auch ihm die Geitenbeugung nach den Schultern zu geflatten.

x 2 6 Drey⸗

*

292 Drtehßigſter Abſchnitt.

Dreyßigſter Abſchnitt. WVon den Ruͤckenwirbeln.

6. 236.

g ie zwölf*) Rücken + oder Bruſtwir⸗ bel.**) : (vertebrae dorfi ſ. thoracis) find unter allen am ganzen Rückgraat am mins beiten beweglich ***), haben: die duͤnneſten Knorpelſcheben zwiſchen ihren Koͤrpern, und überhinpt matches auszeichnendes, das fi ch auf ihre Verbindung mit dem übrigen Thorax, zumal auf die Einlenkung der Rippen an benz Ser) |

17: 237 ·

x, 2 Beyſpiele von wenigen TR abenabn igen Bruſt⸗ bi; wirbeln f. in PR. AD. BÖHMER obferuat. anatom. P. I. _ praefat. pag. V. —* —3 undin HALLER dec. h. fund.

41. Vok vi. pag: 7.fq

One) GaLanvs J de ob. pag. 13 fü.

* a u den Vögeln find die Röckenwirbel unbeniege b, und eniofens auf der Rage ganz zu⸗ ' Kanmensermacen,

I W) WEsaLıvs cap. song. 1. 2. 3.

Von den Ruͤckenwirbeln. 293 on ii FM ig; 237. Die Rörper diefer Wirbel hallen * Ruͤckſicht der Größe das Mittel zwiſchen den Hals: und Lendenwirbeln. Sie haben plattere micht fo ausgeſchweifte Oberflaͤchen als bie Halswirbel. Die beiden. oberften- find nach Horn gleſchſam platt gedruckt, wie. bie an den Halswirbeln. Die drey darauf folgenden find hingegen wie an den Seiten zufammengedrückt und überhaupt bie allerſchmaͤlſten am Denen Ruͤckgraat. nr |

Was fie aber am meiften auszeihnckintne ihrem hintern Rande, mo fidy der Bogen dies fer Wirbel anfängt, die Heinen Knorpelflaͤchen (facies articulares f. finus laterales) zun Aufse nahme des Innern Gelenkkopfes der Rippen,

Ben einigen Wirbeln fißt die ganze Knor⸗ pelfläche am Koͤrper ſelbſt (finus proprius). Bey den uͤbrigen hingegen gleichſam in der

Fuge zwiſchen zwey und zwey auf einander liegenden Körpern. (fi inuscommunes;); *

Der erſte dieſer Wirbel und dann bie bei den unterfien aben finus proprios. Do oͤßt bey jenem der finus zuweilen auch noch oben an den letzten Halswirbel (8. 234.) und unten macht er auch wohl mit dem darunter enden zweyten ——— einen finus commu- 3: vuaah nis:

29 Dreyßigſter Abſchnitt.

nis: dergleichen uͤberhaupt bey ben ‚Bistoen 91 9

zu finden,

ing Die ſchraͤgen Sortfäge dieſer Wirbel

| chen mehr aufrecht ald an den Halswirbeln,

Mond ausgeſchnitten ſind. Ohngefaͤhr von

herab *).

kuͤrzeſten. Sie endigen ſich ſaͤmtlich in merk⸗

aber auch ſo wie bey dieſen mit den Flaͤchen * ‘vorn oder hinten gekehrt.

Die Seitenfortfä aͤtze *) RN gleihfam aus den vorigen: fie find ſtark und | lang; doch bey den oberfien MWirbeln kuͤrzer, bey dem fiebenten hingegen meift am längfien. Weiter hinunter nimmt ihre Länge wieder ab, und bey den beiden unterften find fie am allers

li dicke Knoͤpfe: wovon die an den beiden unterfien Wirbeln faſt wie in einen halben

ber 4ten bis zur ııten läuft ein eianed Band längft von einem diefer Knöpfe zum andern

5 ſind aber am Ende der Seiten⸗ fortſaͤtze an den zehn obern Wirbeln andre, mehr oder weniger vertiefte ennas zu mer⸗

| | ten, *) Bey den dedſchen vertreten die uͤberaus breiten Geiz

tenfortfäge gleichfam die Stelle der ihnen abges benden Rippen. i

9») WEITBRECHT fyndesmologia tab. XIII, fg, 46. c.

Bon den Ruͤckenwirbeln. 29

ten, in melden die äufern und hintern: * lenkknoͤpfe der Rippen anliegen.

Won den Dornfortſaͤtzen ) dieſer Wir | bel liegen die drey oder vier obern ziemlich gerade aus und flehen merklich von einander ab, Die folgenden 6 hingegen laufen fehr ſchraͤg herunter, und Liegen daher fat dicht auf einander. Die letzten endlidy liegen wieder | meift horizontal und äneln überhauptf Kon denen an den Lendenwirbeln, nur dag fie duͤnner find, Sm ganzen find diefe Fortſaͤtze faſt prismartfch Haben wenigftend oben einen ſcharfen Rüden “),

‘$ ‚23 9% | ars ' Ueberbaupt.. find. die gemeinſchaftlichen Sctenöfinungen zwiſchen dieſen Wirbeln, zum Ta Durch⸗

na Bey den mehreſten vierfuͤßigen Saͤugethieren find dieſe Dornfortfaͤtze von einer auffallenden Laͤnge, befonders beym Elephant, Pferd, und durchge⸗

hends bey den Thieren mit gefpaltnen Klauen.

Hey Eeinen aber doch fo ungeheuer Tang und hart als beym Cameel und Dromedar, wo fie zut Grundlage für den Ruͤckenhoͤcker dienen. -

) Man fagt, daß diefe Gortfäge bey Frauenzimmern die fi enge fchnüren, fchief wachſen ſollen. f. Jo. €. INSFELDT diſſ. de luſibus maturae LB. 1772. 4 pag. 28. Ä Ich weis nicht ob fich dieſe Behauptung auf tmürkliche Iinterfuchungen gründet, oder ob fie nicht vieleicht zu fo manchen andern eingebildeten Nach: Ken gehört,. die man außer den wuͤrkli— 3 den den Spike Dat aufheften wollen.

296 Dreyßigſter Abſchn. ©. d. Ruͤckenw.

Durchgange der Jntercoſtalnerven enger als die zwiſchen den Halswirbeln. Auch die großen Oeffnungen die den Canal fürd Ruͤckenmark bilden find bey diefen Wir⸗ beln, zumal von dem 6ten bis zum oten am walten

2 24%

So iwie ber leßte Halswirbel auch in Kids |

ſicht feines Baues den Uebergang zu den Ruͤ⸗

ckenwirbeln macht, fo macht ber unterſte Rüs gleichſam den zu den Lendenwir⸗

eln *).

Beſonders ſtehen ſeine beiderley ſchraͤgen Fortſaͤtze in ganz entgegengeſetzter Richtung. Die aufſteigenden nemlich, wie bey den uͤbri⸗ gen, mit ber Flaͤche nad hinten: die herab⸗ fleigenden hingegen mit der Fläche nach außen, wie bey dem Lendenwirbeln; auch ift dieſe Flaͤ⸗ Ge fon wie bey diefen in einen runden Rücken

gewoͤlbt.

2) Veſalius a. a.O. fig. 4

Ein

—— ——— * 297.

Ein und dreyßigſter Abſchnitt.

Bon den Lendenwirbeln.

.$. 241. Hi fünf *) Lendenwirbel **) machen | das untere Ende des eigentlichen Ruͤck⸗ graats aus ***), Sie find dierobufteften ****) und. zugleich bey der vorzüglichen Dicke der Knorpelſcheiben zwifchen ihren Körpern, bie

beweglichſten von allen. | 85 $.242. y | | *) Auch diefe Wirbel variieren zuweilen im dee Anzahl. f. BÜHMER obfernat. anat. 9, 0.D., 8. 0. m. ar a GALENVS de oſibus pag. 19.

e) Die meifen Affen und viele andere vierfühige >. '&biere Haben mehr als fünf Lendenmwirbel. Der Mandrill 3. B. ihrer 7. Hingegen habe ich das Gerippe eines gefchwänzten Affen vor mir, der doch

auch nur 5 Lendenwirbel, aber 14 Bruſtwirbel hat. Das Pferd hat 6. Der Efel Hingegen 5.

md was merkwürdig, das Maulthier bat auch nur 5.

. Die Vögel Haben eigentlich gar Feine Lendens wirbel, wie ſchon der. brave Koiter richtig anges merkt hat im 10 Kap. feiner Schrift de auium fee

letis, an feiner Ausgabe von FALLOPIVS de partibus Amilaribus c. b. f. auch Hrn. Prof. Merrem 0. a. O. ©, 126,

F ss) VESALIVS cap. 17. fig. 1. 2. 3.

A

258 Ein und dreyßigſter * $. 242. By = a az Ihre Rörper find fehr merklich Dicker als

die an den vorigen Wirbeln und auf der untern

Flaͤche, zumal nach hinten, flach ausgehoͤlt.

Vorn find fie höher als Hinten, mie es das

Gleichgewicht bey ber obgedachten natürlichen

Bergung des Ruͤckgraats (9. 205.) und

die natürliche Beſtimmung des Menſchen zum

Gange erfoderte. |

| 9.1243, m |

Die ſchraͤgen Sortfäge verdienen bier |

bey den Lendenwirbeln kaum diefen Namen, da fie faft ganz ſenkelrecht ſtehen. Sie find überhaupt robuft, und haben eine ganz andere Richtung als die an den übrigen Wirbeln, nemlid mit den Rändern nah porn und hins ten gelehrt. Die obern find wie eine Rinne ausgefurcht. Die untern hingegen die auch enger an einander ſtehen, haben cylindriſch ges mölbte Seleargago.

Die Seitenforrfägge entfpringen gleichfam aus dem Körper und aus ben ſchraͤg auffteigens ben Fortfäßen, und find ein wenig zurück ger bogen. Die an ben beiden obern Lendenwir⸗ bein find kurzz bie an ber dritten Yängerz bie } an dem beiden unterften hingegen wieder Furz und theild auch dünner und ſtumpf iugefpißt. | Alles

Von dem Lendenwirbeln. 299.

Alles um bie Arge des Koͤr⸗ pers zu tzige *

Zuweilen ſehr unbefäͤndig finden ſich zwiſchen dieſen Seitenfortſaͤtzen und

den ſchraͤg aufſtelgenden, nach hinten zu, noch

die ſogenannte proceflus acceflorii *), derhal⸗

ben manche Zergliederer den Lendenwirbeln 9

Fortſaͤtze haben zuſchreiben wollen. Der. Dornfortfar tft bey dieſen Wirbeln

kurz, aber breit, flach zuſammengedruckt, nach

oben und unten wie mit einer Schneide und am Ende gleichſam ſtumpf abgeſchnitten. Am erſten und letzten Wirbel iſt er am kuͤrzeſten, und hat bey allen eine Km horizontale tage ”*).

5.244

2 Auch diefe N acceflorii ätasen in den heftigen Streite zwiſchen Veſalius und feinen Gegnern, Auffehen gemacht. Galenus nemlich hatte fle (a. a. O. pag. 19, D.) als gewoͤhnlich befchrieben. Veſalius folgerte hieraus fo wie auch aus hun⸗ * andern Stellen der Galeniſchen Oſteologie,

ieſelpe nach Affen: und nicht nach Menſchen⸗

Gi rat ſey, de c. b. fabr. pag. 95 fq.

cap. 17. fig. 4. Euſtach hingegen vindicitte fle

wieder dem Menfchen, im ofium exam. pag. 217.

= and bildete fie auch auf feiner Tab. XLVII. fig. 11. D. nad Menfchenmwirbeln ab.

") Bey den Affen hingegen ift der Dornfortſat auf⸗

wärts gekehrt. Und es iſt offenbar verdächtig, daß

Öelenus a.a. D. dieſen Sortfägen gerade dieſe

Et, Richtung aufchreidt !

.

309 Ein u. dreyß Abſchn. v d. Lendenw.

NZ 24%

"ref Sendenwirbel hat fo mie der unterfie Hals und Ruͤckenwirbel auch et⸗ was eignes auszeichnendes. Sein Koͤrper nemlich iſt vorn auffallend höher als. hinten, amd bildet daher durch feine Verbindung mit - dem Kreuzbein inder Fuge zwifchen beiden dad fogenannte Vorgebürge. Seine herabfleigens den ſchraͤgen Tortfäße aber haben wieder bie Richtung wie bey den Rückenwirbeln, nemlich mirder Fläche nach vorn gekehrt, und fliehen auch weiter auseinander als die an ben andern Lendenwirbeln. | |

; 3901

Zwey und drehßigſter Abſchnitt. Von dem Kreuzbein.

$, 245» Has Reeuzbein *) oder heilige Bein (os facrum,”**) ſ. latum £. os clunium) ift bey weitem der allergrößte Knochen am

Ruͤckgraat ***), von ſchwammichter leichter

Textur, nad vorn aus geſchweiſt und ziemlich glatt , nach hinten gewölbt und rauf und ums eben; im Ganzen ohngefähr von ber Geftalt einer gefrämten am Ende fiumpf augefpigten keilfoͤrmigen Schaufel.

Am weiblichen Gerippe iſt e er meßrentheits flacher und minder flarf gefrummer als am maͤnnlichen Mn

g. 246. 7

| *) GALENVS de of cap. XT. pag. 20. 2: ueber den Grund diefer Benennung ift viel geſtrit⸗

ten worden. Eine Menge Vermuthungen darüber

dat Riolan zufammengetragen, anthropograph. Pag- 848. der Parifer Ausg. v. 1626. 4. Dir if keine davon vecht einfeuchtend: ich Bade es aber

freplich nicht der Mühe werth gefunden, viel Zeit

aufs Nachfotſchen einer beffeen zu verwenden.

er) VESALIVS eap· 18. fig, 24

) uederhaupt varürt zwar das Kreuzbein gar man⸗ nichfaltis, in Ruͤckſicht der kleinen Abweichungen | von

«B =

\ \

302 Zwey und dreyßigſter Abfchnitt, a. 24% | | Se iſt | hinten zwiſchen bie Huͤfftknochen

eingefeilt, hilft die Beckenhoͤle bilden, und.

von Ränge, Breite und Krümmung. Allein an den ſchoͤnſten Gerippen und die ich in der ganzen übrigen Ausbildung für Muſter des natürlichhen | Baues halten muß, habe ich die Verfchiedenheit zwiſchen dem männlichen und weiblichen Kreuzbeine immer fo gefunden, wie fie oben angegeben ifk Daher ich es nicht verſtehe wie einige neuere Fran⸗ zöfifche Zergliederer gerade das Gegentheil behaup⸗ ten koͤnnen: Bertin 3. B. fagt im Tr. d’ofleologie Vol. Iil. pag. 159: * L’extremire inferieure eft tou- jours: recourbee en devant; elle l’eft ordinairement plus dans la femme que dans ’homme.” Und Hr. Sabatier im Tr. complet d’anatomie Vol. I. pag. 125% « Dans I" homme cer os eft moins courbe. Dans la femme au contraire il et plus courbe.” |

|

Offenbar iſt beym fchönften Bau das weibliche Kreuzbein an-fich flacher, minder gekrümmt; aber es macht in femer Werbindung mit dem legten Lendenwirbel, am fogenannten Borgebirge ($.244.) einen fchärfern Winkel und tritt dann färker ruͤck⸗ wärts als am männlichen Gerippe. Und gerade b baden es auch die Altern Zergliederer gany viche ig angemerkt. Zu allererft, fo viel ich weis, Lud, Bonaccioli, der ſchon gu Ende des ızten Jahrs Hunderts als Prof. zu Ferrara lebte, im feiner fehr fhlüpfrigen Ermeas muliebris (die er dennoch feiner freplich ohnehin fehr berüchtigten Herzogin Lucretia zu dediciren, kein Bedenken getragen bat!) wo er fagt: “os facrum in) viris' reftius | Cnemtich in Verhältnis feiner Verbindung mit den Lendenmwirbeln) in feminis in exteriora magis, quo fecius partui impedimento fit, recuruatam confpicitur,

In exteriora heißt hier, fo wie bey wielen nach» berigen Zergliederern die Richtung des Rn nah

er

| BE

Bon dem Krembein. 303

iſt gleichſam der Fuß worauf das ganze Ruͤck⸗ ‚graat, und mit dieſem auch Bruſt und Kopf und Arme ruhen.

6. 247. Gexwiſſermaßen iſt das Kreuzbein ein zu⸗ Ifammengefester Knochen, der nemlich aus fünf (— feltner aus ſechs *) wirbelaͤn⸗

lichen

nach hinten. Eben ſo nimmts.4; B. auch Riolan a. a. O. pag. 705. und Boerhaave in den inſtitut. d. 659. u. a. m.

..Diete Richtung mit der das weibliche Kreugbein

färfer nach: hinten austritt, if aber blos am Ge:

‚tippe und nicht am volffändigen weiblichen Koͤr⸗

per merklich, weil bey diefem bekanntlich auch die

fleifhichten Theile derfelben DE ein andreg

Verhältnis von Umfang und MWölbung baden als

am männlichen. Defto merklicher wird fie hinge-

gen bey Mannsperfonen, wenn diefer ihe Kreuzbein

etwa fo ſtark als beym andern Gefchlecht zuruͤck⸗

tritt, die daher in manchen Gegenden gefchwänzte

5 Menfchen genannt werden. f. FALLoPIL expof. de ob. pag. 577 fg. Paw primit. dnatem. pag. 101.

Ganz nach der Natur if übrigens die Beſchrei⸗

bung des weiblichen Kreuzbeins bey Arinvs de

feeleto pag: 474. *“ Sacrum feminis latius, per lon-

gitudinem e&tius, infra non aeque incuruatum in

priora.? Go auch bey Marherr in den yraeleckt. * III. pag. 573 der Ausg. v. 1785.

Und eben ſo nach. der richtigen fchönen Natur m auch das: Profil eines meiblichen Kreuzbeins in TREW tabul. ofleolog. tab. IX. fig. 6. zur Verglei⸗ hung mit dem von einem maͤnnlichen; ebendaſ. fig.5.

® * Gewöhnlich beſteht dag Kreuzbein aus fünf wirbel:

! artigen Stücken. So auch in den, Abbildungen bey Euſtach, Bidloo, Chefelden, Albinus, Sue

u, N. m, Da

304 Zwey und dreyßigſter Abſchnitt.

lichen Stuͤcken wie in eins geſchmolzen ſcheint, die man an jugendlichen Subjecten, zumal auf der re zu unters

ſcheiden glaubt

* Ye Kukuksbeins mit dem untern Ende des -

*

Trew, Smellie u. a. Auch in Amar. Bourdon

REN

-$, 248.

Day nur viere geweſen ſeyn ſollen, finde ih nur ein einzigmal angemerkt, in FALLoPIT expof. de | ofib. pag. 579. der diefe unerhörte Abweichung ſelbſt geſehen zu haben verfichert, |

Sechſe find nicht felten. So bey Veſalius, |

ER großen tabulis anatom. tab. 5. fig: 32. ur muß man nicht die Fälle wo das erfie

Kreuzbeins anfylorifch verwachfen iff, mit jenen vermechfeln, wo daſſelbe aus 6 wahren Wirbel⸗ ficken befteht, und folglich dann mit 3 Paar Deff: nungen zum Durchgange der Kreugnerven durch» bobrt iſt. Ich habe vun beiden Arten mehrere Beyfpiele in meiner Sammlung. Auch. eins wo das Kreuzbein aus 6 wahren Wirbelſtuͤcken beftebt, und dennoch das erfte Glied des Kukuksbeins noch gleichfam als ein fiebentes antvlotiſc damit ver⸗ wachſen iſt.

Diefß iſt * Fall, wo der alte Sal. Alberti ein I Ban von 7 Wirbeln zu fehen gemeymt, und es dafür abgebildet bat, in f. hist. plerarumgue par- zium b. c. Vireb, 1583. 8. .pag. 89. und den auch |} Der. Paw gefunden zu haben —“ primit. anat, Pag: 102,

Ein mehreres über dergl. Drvigiebenßeitte findet fich in aLsını annotat. acad. L. IV. pag. 53 fq. v. DOEVEREN obferuat. acad. pag. 206 7 und bey TABARRANI in den Atti di Siena Vol. III. pag. 142 iq |

Ben den mehreften Affen, und ſelbſt bey einigen I

niemlich menſchenaͤhlichen, wie bey der Art von F Drang:

‚SM Gru * * beſteht Per ſchon Be Iru nd Inge bieſes Knochen⸗ bey der

J 9 6 RE, re dr. Rn " gergliedert hat, beſteht das Kreuzbein nur aus drey Wirbeiſtuͤcken, die folglich nur. zwey Pane Deffr Aden für Die Burda enden Nerven baden, Und dA Zalenus d. a. D. überhaupt das Krenzs. bein. alſo befchreibt,; fo fieht.man offenbar daß er

ern vermuthlich nach, ſolchen Affen ic. verfertigts wie ſchon Veſallus trotz Jar. Sylvius und Euſtach vollkommen in der epiſtola de radicis Chynae decoct Pag. 49 9 fg» der. Oporiniſchen Drig. Ausg. als auch im großen Werke pas. 99. er . auch die Abbildun⸗ n vom Kreuzbein der Affen gegeben. > * rd der —3 rang⸗ utang Si⸗ ‚mia Jatyzus) ſo wie der: Menſch Fünf: Wirbelſtcke

—— 89. der Ausg. v. 1, en

Auch Dept n Elephanten hat das Srembein 8 | e mit 4 Paar RUHR, T, zram's ofleogra} ia RR IE .. tab. IV. fg. d. Beym M A $ est 56 feiner & iner⸗ ſeite ſtatt der —— einen ununterbroches nen fchneidenden Rücken, der dem Eleinen Thiere bey feiner Kackiine ing Meere beſonders *

er Weile wie es den 3

je Erde mit den Hinterfüpen hinte il, zu ſtatten fommt.. k ey den Wöge A das Srenbein mit den u tigen, enfirp einziges zuſam⸗ Er: Sie aus! ae bey 4: vers ſchiedenen Arten von unglei: den

{. bey D. ca

| O3 Amom 59 mr wie eine Aa Br | N

Won wen ie

2 Seen verachten nicht nach Wenſchenbeinen [on 4

xichtig erwieſen: ſowohl

in ſeinem Kreuzbein. ſ. TYSON’S anat ef a pygmy

| * Länge Yet) N: rt Fa Ben den Seöfapen Bitbet’ea 10108 Tamdn’ Hinter

iR "Ih

2 * f = u.

306 Zoey und dreyßigſter Abſchnitt.

ungebobrnen Leibesfrucht aus einem einzigen Stück: *), in welchem man gegen die Zeit der | Geburt 51 Kuochenkemnchen unterſcheiden kan. Fuͤnfe nemlich für jedes ber dreh obern wir⸗ belänlichen GStuͤcke, von melden dag mittlere den Körper derſelben; zweye Die zu beiden Gets ten nach vorn Itegen, gleichfam die Geitenforts | fäße ; und zwey größere die eben fo nach hinten liegen, die ſchraͤgen Fortfäße bilden. Die beiden unterfien Stücken hingegen haben wie bie Wirbel des eigentlichen. Rackzraaie * | . nur drey Kne nkernchen.

* g. Bir. m \ | Derjenge Theil der wirbelaͤnlichen Stuͤ⸗ cke der die Koͤrper derſelben vorſtellt iſt flach und in der Kindheit und Jugend durch Knor⸗ pelſcheiben wie in Abſaͤtze getheilt, die zwar gegen die Zeit ver Maunbarkeit meiſt verwach⸗ fen, doch daß ſich die Spuren davon oft noch fehr Fenntligy | bis ins höhere Alter erhalten.

Der oberfte diefer Abſaͤtze bildet nach oben eben. fo eine breite Gelentflaͤche wie die an den eigentlichen. Wirbeln des Ruͤckgraats.

Der unterſte hingegen verlaͤuft fich in eine abgeflumpfte mit einer-in die Quere lies genden Gelen e, an welcher dag *8 Glied

des —— anliegt. 6. 250. *) ALBIN! icon. * foet tab. VII. fig. 52. 53. 54

PR „a ‚Bon dem Rreuzbein. 307 % 250. |

| Be * en Fortſoaͤ atze an dieſen wir⸗ * Be un 8 find wie zufammenges floffen und undeutlih. Nur die zwey ſchraͤg⸗ aufſteigenden am obern Ende ausgenommen, die mit ihren ausgeſchweiften anfeßulichen Flaͤ⸗ chen nach hinten und innen gerichtet ſind, und in die ſchraͤg herabſteigenden Fortſaͤtze Pe um win: ‚gendenwirbels einlenken. *

Die üble en ſchraͤgen Fortfäge RR | et find mie fr rauhe Knoten verwachfen, die \ auf der Hinterfeite des Kreuzbeins PR von. oben. nad) unten, convergiren.

Die Seitenfortſaͤtze ſind am —— da ſie in die dicken breiten Seitentheile des Knochen zuſammen ſchmelzen. Das obers ſte Paar made” ‚vor den gedachten ſchraͤgauf⸗ ſieige en ein paar breite Flügel, deren ob und biuterer Rand mit der Sei— tenfortſaͤtzen des legten Lendenwirbels parallel laufen, und einen —* chenraum laſſen, durch welchen der letzte Len rve hervortritt, ihr vorderer Rand hingegen ſteigt an dem Vorge⸗ buͤrge (HG. 244. ſeitwaͤrt herunter, und verlaͤuft ſich in die ſtumpfe Grenzlinie, melde das ſogenannte geſe * von dem kleinen Ber a

—J

308 Zwey und dreyßigſter Abſchnitt. Die beiden oberſten Stüs eh —— zu en

Are F J Dr Von den Me man ge⸗ Eike —F den drey obern wirbel 55

d Iren.

x Keeuzbeins kenntliche a, herunter, find fie meift 1

vergirde Spalte auseinand leben, ‚berei / Ränder zu deiben Stel mit id |

ende Bi er Mr ei rauffteigenden be \ ee. Rabe, $ sche * ur ı : g * rat g 251. , * n 5 2,3397 Br Nach Feier läuft durch Be Rranbein ten

£änge herab ein dreyeckter Canal, der das Ende der. ganzen Ruͤckgraatshoͤle ausmacht,; * | * oben iſt er weit und feine Drändung ſ

is u ..ı Rn arg BE IR; v

*) cHESELDEN oßeograpbia tab. XIII, Set anatom. Tables, * II. u. a. m. HVNTERI ana— tom. vteri bums gramidi tab. IX,

* Bon dem Kreuzbein. 309 nach hinten und unten wie abge⸗

verliert er ſich in die De ge ; * REN , OE Gegen: die Mitte ift das der Laͤnge herab mit vier Paar anſehnlichen cons vergirenden Oeffnungen durchbohrt die zu beiden Seiten neben den gedachten Fugen

C$. 249.) liegen, welche die Körper d der mir belanlichen Stüde abtfeilen. Ay: SOHEE

| Nach vorn ſi fi nd diefe Deffnengen De und verlaufen ſich nach außen tote In eine Trich⸗ terfoͤrmige here Ai - Be. der dient )R. >

Nach hinten. find fie enger, ihre Kinder rauher zc. und eng * Yo verſchloſſen. 5 nr

G N) ©. Su. no Prof. Walter tab, mexuor, oc, F 'abdom. g.1 ar ru;

Tu;

J 3

gro Dre un vg asian,

So und dreyſigſter Abſchn

Vom Kuckucksbein

—— 253. as Rucudsbein *) (os * Steisbein hat den erſtern Ramen von der Aenlichkeit die man in feiner ſchwachge⸗ kruͤmmten Haakenfoͤ Geſtalt, **) mit dem Schnabel jenes Bra, zu finden, ges. meynt hat. | | | | EN

Es beflcht gewöhnlich and wiec***) Gtöb Ten, die Im natuͤrlichſten Zuſtand auch beym

erwachs

':®) GALEN. de ofib. cap. XII, pag 21, ) VESALIVS cap- 18. fig. 3.

) Beym natuͤrlichſten Bau ift das Kududsbein aus ‚vier Stücken zufammengefegt. Go iſt es her in den Abbildungen bey: VDefalius, Chefelden, Albinus, Trew u. a.

Zuweilen nur aus dreyen. So in vEsLin- ou Syntagma anatom. tab. cap. 2. fig. 5.6. pag. 18. der Ausg. v. 1666. und in Sue großen Kafeln Tab. XVU. fig. 3. 4

Manchmal hingegen auch aus fünfen. -—- So bey Sal. Alberti a.a D. und in RIDLOO anat. bum. corporis tab, XCVIIT. fig. 3. 4. und in Hrn v ‚Sal: ler’s iconib. anat. Falc. IV. tab. II. B. 1.2. 3.4.5.

Cafp. Bau ibuirte (-- aber wohl ohne fonderlichen G ) dem meiblichen Kuckucks⸗ Bein 5 Wirbei, und dem männlichen hingegen 4. ſ. deflen theatr. anat. L. I. tab. XLI. fig. 9 und 8. Pag. 85. der Ausg. v. 1640. |

* ee Bon Kuckucksbein. A

| —————— Menſchen nicht zuſammenverwach u , ſondern durch eine wahre Symphy⸗ 18 *) (Th. J. F. 101.) mit einander verbun⸗

den, mithin nachgiebig * *) Se

2 uber woht vermee ſe nicht ſeiten durch Ankylo⸗ ſen. Und zwar (wie Hr. Camper in den gedachten Sufägen zum Mauriceau anmerkt, und ich ſelbſt Beflätigt gefunden habe) sumeilen- ſchon im erwach⸗ ſenen jugendlichen Alter.

Am haͤufigſten verwoͤchſt dag erſte Stuͤck des

Kuckucks heins mit dem Ende des Kremgbeins

(f. oben ©. 304.), und dann die legten Stiſcke

| von jenem untereinander felbft, fo wie in zZunter

| anat. vteri hum granidi tab. IX. lit. H K. vergl. LEVRET art des accouchemens pag. 4.

| Die Ankyloſen des Kuckucksbeins entſtehen bes fonders leicht bey Zrauenzimmern die viel reiten, und fich eben dadurch oft ihre Niederkunft erfchwe- ten. Eine Anmerkung die fich auch bey wilden berittnen Nationen betätigt findet. - Der Pater Dobrizhoffer z. B. handelt daher ausführlich von den fchmeren Geburten der Abiponifchen Weiber, die, mie er fagt, den größten Theil ihres Lebens mit Reiten zubringen, und dabey nach der Maͤn⸗ ner Art aufihren harten rindsledernen Saͤtteln figen.

f. deſſen Gefchichte der Abiponer „. einer berittenen ‚und ———— ation in Paraguay rg Band

269 u. f.

ir Daher das Kuckucksbein leicht durch ein gewaltſa⸗

mes hartes Niederſetzen oder durch einen Stoß

deſſelben an eine Ecke leicht verrenkt werden, und

dann in Beinfras übergehen, und auch wohl ſtatke

* Eiterung der Eupen: heile und den Tod

nad) fich ziehen E ann. f. svE et DANGERVILLE de eoccygis Inxatione Parif. 1770. 4. N

Dieſe Nachgiebigkeit Hat ſchon Heym Gtuhigange,

vorzüglich aber bey der Niederkunft ihren ** er

5 4 E;

Fat ar. Be —— J * And find ſchon bey der een vier einzelne Kuorpel,. nicht wie beym Kreuzbein nur ein einziger gemeinſchaft⸗ Uder, zur Grundlage ihrer nachberigen Verladceruug vorraͤthig I |

*4

Er fer ieh | 255 RUFEN

© Diefe vier Stücke machen gleihfem einen Yatang des Kreuzbeins aus, laufen mit deſſen unterm Ende in gleicher Richtung fort, ragen von hinten in bie untre Oeffnung des Beckens ‚hinein und dienen beſonders dem Maſtdarm zur Br I)

Ep 256.

_ Det REM Zarvey hat ſchon angemerkt, wie

mar ſich durch einen leichten Berfuh überzeugen Fan, daß die geſchwaͤnzten vierfühigen Gänge: thiere weder ihre unge werfen, noch ihren Miſt

° fallen laſſen Eönnen, wenn fie nicht den- Schwanz Haben zurücbengen. De generat. animal. pag. 196, der Londner Originalausg. v. 165 1. |

9* arenu icon: off. foetus tab. vu fig. 52. 53. 54.

—9— Vey den geſchwaͤnzten Thieren laͤuft hingegen das zum Schwanz verlängerte Kuckucksbein auſſerhalb des Körpers fort, und iſt befanntlich bey mans chen von einer ausnehmenden Länge,

Am Gerippe eines gefchmänzten Affen das ii vor mir habe, beficht das Schwanzbein aus 2 Mirbeln. Beym Eleinen amengehichten ameiſen baͤr aus 41. |

Bey einer Eidechſe (Litert

marmorata) AUS

%

PN dr | —* * Vonm Kuckucksbein. te: 323

2 u. 256, | Fr Das Stuͤck iſt bey. Ren: das größefte, von anfehnlicher Breite, und. behm | vollkommenſten Bau”) mit zwey Paar deutli⸗ hen Fortſaͤhen verſehen, nemlich mit zwey kurzen ſtumpfen Seltenfortſaͤhen, und dann nach hinten mit zwey emporragenden laͤngern und ſpitzern, welche gleichſam die Stelle der | ſchraͤg aufſteigenden Fortfaͤtze an den vorigen Wirbeln vertreten, und nach den belden gedach⸗ ten aͤnlichen Fortſaͤtzen ami bintern und uns tern Theile des Kreuzbeins (F. 250) gerich⸗ tet find. An den übrigen drey Stuͤcken die an Größe in der Folge ihrer Werbindung immer mehr abnehmen, fieht man nur ſchwache mins der Eenntlihe Spuren von ee Auer an aber gar keine andere. |

9. 257 Die famtlichen vler Stt: des Kuckuete⸗ Seine find übrigens ganz bit, ohne Durchs laufenden Kanal und ‚ohne andre beftimmte | —— N allg: Bier

= Sie in ALBIN! 777% ofium tab, Vi. sg. 5. 6.7:

Br; “> Bey den Affen hingegen und ſelbſt bey den unge⸗

| ſchwaͤnzten, deren Kuckucksbein meift nur aus drey Wirbeln beſteht, ſind dieſelben ſowohl mit einem

Canal für das ſich fo weit erfreckende Ruͤckenmark

als mit Loͤchern zum Ausgang Im Nerven un | ohr

y * pr u ee J le ER * F RAN * Ki . 3 x - L "a s x *

EC

n \

514 Vier iind dreyßigſter Abſchnitt.

Bier und dreyßigſter Abſchnitt. Bon den ungenannten Knochen. >

$ Nie beiden ungenannten Anochen *).

* (ofla innominata, f. anonyma, f{. ‚coxarum) find die größten von allen flachen Knochen des ganzen Gerippes; nad) oben und, hinten mehr breit, nad) unten und porn maſſi⸗ ver, und theils durchbrochen und auggehölt””).

2 |

Born find fie duch ein Knorpelband mit einander verbunden, hinten faflen fie das | Kreuzbein zwiſchen ſich: und bilden mit dieſem

und dem Kuckucksbein die ſogenannte Vecken⸗ hoͤle.

bohrt. Und da Galenus a. a. O. dieſen Bau dem Kuckucksbein überhaupt zufchreibt, fo bat Defalius in beiden obgedachten Werken auch hieraus ermwiefen, daß feine Oſteologie nicht nach dem menfeblichen Gerippe verfertigt ſeyn koͤnne. Beym Drang: utang bingegen ift das Kuckucks⸗ bein aus vier Wirbeln zufammengefegt, die nicht durchbohrt find. Alſo von der Geite wie beym - Menſchen. ſ. Tyſon a, N D. ©. 69 u. f. j

®) 'GALENYS de oſſib. pag. 27. E. ») VESALIVS cap. 29. fig. I. 2. 3.

I

Bon den ungenannten Knochen 315

höle. In ihren. Küftpfannen Pr bie Sen eingelenlt. |

5 $. 260, Ba Ben der geibesfeucht und dem se

z u ⁊* J

nen Kinde beſtehn ſie aus drey abgeſonderten |

Knochenkernen *) bie in der Hüfipfanne zus ſammenſtoßen, und erſt ohngefaͤhr im ſieben⸗

ten Lebensjahr zuſammen verwachſen; doch daß auch oft noch ſpaͤter und ſelbſt zuweilen bis gegen die Zeit der Mannbarkeit die Spu⸗

ren dieſer Verwachſung merklich blelben. ———

$. 261.

Eben nach der Lage dieſer anfänglichen dreyen Knochenkerne wird nun auch uͤberhaupt jedes ganze ungenannte Bein, wieder in eben fo viele Abfchnitte eingetheilt, die man mit den Namen von befondern Kochen ‚belegt.

Die beiden obern großen ausgebreiteten

* nemlich, die Huͤftknochen (oſſa ilium).

Die mittlern vordern aheinanderflofenden, die Schaambeine (oſſa pubis ſ. pedinis).

Die nach unten herabſteigenden, die Sig, *

| beine (ofla ifchii ſ. coxendicis).

a

9) ALBINT icon. off. foetus tab. IX. fig. 67: 68. 69.

| 26 262.

ne

Bon allen rail insbeſondre. —— vom Zuͤftknochen, der bey weltem den groͤßten des ungenannten Beins

Er gar fehr in ber Dicke; zu⸗ mal na ‚dem I, Theil zu: um! dv

zwar, w e es ſcheint, ‚ohne ‚beftiminte zezle⸗ ———

ung Geſchle lier. Die Außenſeite ‚eher über ———

Rüden dieſes Kuochen iſt fiacher, und hatnur

ein paar ganz ſchwache wellenfoͤrmige breite Eindrücke und Erhabenheiten.

„Die innere Seite wird in zwey alle Hälften abgetheilt, bie in einem, ftumpfen Tel (cubitus ALB.) aneinander ſtoßen.

Die hintre dieſer beiden Haͤlften Filz ties articularis) ift bey weitem die Fleinere und‘ wirb durch einen -fcharfen Rand von der vors dern abgefondert. Sie dient zur feften Vers bindung mit dem Kreuzbein *), (ymphyfi is facro - iliaca) und hat daher nad) vorn, mo fie an ben gedachten ſcharfen Rand ftößt, einen etwa daumenbreiten etwad erhabnen rauhen

Wulf, ohngefaͤhr vom —— eines Men⸗

ſchen⸗

..*) Wit welchem man fie wohl eher anknlotifch ver: mwächfen gefunden. f. 3. B. CoLvmBvS dere anat. pag. 1C$. PINAEVS de vırginitatis notis, pag. 128. DIVVERNER ochurcs anatom. Vol). pag. 458: ı

Von den mon 317 enohres, der auf die voͤllig aͤnliche flach

| ——— des Kreuzbeins paßt, deren oben gedacht worden (g. 250). Rach hinten iſt der uͤbrige groͤßere Theil dieſer ‚Käfte etwas ——— und ge vordre ft er ft Hüftbeins ift urgle ER aröfer als jene hintre,

| und * mn ‚bie «Di zu ganz

Ku an

c3 a ei —— die: —— Knochen · Der obere, größte, (Erilia ile) iſt faſt eine

die oft noch bis in öbie Jahre der Manns Barfeit als eine Epiphyſis nur wie angeleimt ſcheint. Sie bilder die eigentlich ſogenannten Hüften, iſt hinten’ wo fie über dem Kreuzbeine hinansragt am dickſten; in. der Mitte ihres taufd am dünrften: und endigt fi vorn in eine ſtumpfe Ede Cuberculum fi ſpina ſupe- Bor ilee) Won da ſteigt ber vordere Heinere Rand mit einem halbmondförmfgen Aus ſchnitt bis zu einem ſtumpfen Huͤgel Gina inferior ilei) ‚herab, ber gerade, über. dei obern Rande der Huſpfanne —————

Mut,

we

7 1 E io Kr Abſchnitt, "Unten; a am Fuße dieſes Huͤgels —* der Huͤftknochen mit dem Schaambein

zuſammen, und macht in der Fuge einen ganz Eindruck, uͤber welchem der Fallopi⸗

fibe >) ‚oder Poupartiſche *) ſehnichte Bo⸗

gen der Fe Bauchmuskeln au iſt *) die großen u A

aus dem Bed herausläge *

were) Ich Habe diefe Ecke verfchiedentlich bey Perfonen Be We lange Sanıe Hindun Btuchbander

J . 263. ey Schsambiin 0 Schobeben | Wer Schloßbein, * zweyten und

kleinſten Haupitheil des ungenannten Belns

aus, und beſteht aus einem robuſten rundli⸗ Querſtuͤck und einem davon vorn vſe

gen genden platten Stuͤcke.

Jenes (ramus ſuperior L —— £ horizontalis) fängt von der vorgedachten Fuge F. 262): und vom vordern Rande der Huͤft⸗ pfanne an, und macht nad) oben einen flach

ften Bug, der ſich vorn nahe an

ber Synchondroſe der, Schaambeine in eine

—— Car Me)

n02 1NO-

3 FALLOPH obfernat. —— pag. 85. b. p

+”) Hif. de "Acad. ‚des feienc. de Paris 1705. pag. SI. ) v. HALLER dcones anatomicae. Fafc, VI. tab, a,

“2 rad xocu dif,de hernia crurali. Heidelb, 1726:

4

in 6 a u a ——— 1 J

Bon den ungenannten Knochen. 319

ſpinoſum pubis) endigt. Ueber diefen Bug, ohngefähr in der Mitte, Liegt der. fogenannte Bauchring oder Spalte in den ſchraͤgen Bauch⸗ muskeln *), durch melden bey Mannepers fonen die Saamenſchnur und beym andern Ge⸗ ſchlecht die runden Mutterbander heraustres ten MR),

"Unter dem ‚gebädhten tubereulo fpinofo

Rei dann das andre Stück nad unten und außen herab, fo daß damit die beiden ambeine zufammen unter der Synchon⸗ drofe ben großen Bogen bilden, der beym Gerippe in einen ſtumpfen Winkel ausgeſchweift und mehr nad) vorn ausgebogen ift, und bfäärfere Ränder hat, als: beym maͤnn⸗ lichen ***),

Beide Scaambeine. fi nd burch die merk⸗ wuͤrdige Synchondroſe mit einander verbun⸗ den, die neuerlich durch den kuͤhnen Verſuch ſie bey ‚ande Arten von Jan, ‚Geburten | *

hatten, wie eine ſtarke eleſe —— gefunden. J 9 ALBINI —— mufenlorem tab. 1, * Eine genaue Beſchreibung diefer Theile und ihrer Veränderungen. bey Eutſtehung der Leiſten⸗

Brüche ſ. in PFann de entero- re, antiqua. Erlang. 1748. $.Xf fq.

W ) Beym männlichen Becken beträgt diefer Winter gewöhnlich so Grade oder etwas drüber. Beym . DEINER mohl 100 oder etwas me Eau drunter.

ad

{ 77 - 27 u wu A Le“ WETTEN ad En Ce > J ER, Na 0 all * I R) . 4 #7 N | m % - “| \ . l I ! r

320 Bier und: —E Ani,

zu borchſchneiben v), fo allgemein berühmt, | und bey ber Gelegenheit ihr twahrer Bau näher unterfücht worden **). Es beſteht diefelbe aus einer laͤngllchten ſchmalen vertica⸗ len TERN —* ‚bie in ihrem ganzen

Ba au |

Ey Nur einen Schriftſteler hatt, aller Sierüßer mufiß u PER f. Jo. PETERS, MICHELL de a va | ri Comm. Amſt. 1783. gr. 3." 7

—— Beſonders vom verſtorbnnen * in den ind |

} cal obfa and Inquiries ‚Vol. I, 233 kb 1. || fig. 3.4. Hin. Drof, De —* in den |

' van het Gemootfchap te Rot‘ Mn 1D’p.fgrtg. a AL. IV. Hrn Dr. Bentely in Bern de Ssnchondrofeos off um pubis, Argent. 1 fin |

34 "Walter von der Spaltung er & |

N in ſchweren Geburten. S. nımfein an Die Fälle find nicht gar felten wo" dieſe game

ur und die Spnoauipeins vorn er ad u —* au ren ſtehn. Eim\

au under Art alter bey der an⸗ Re * ——— ep in Surfer 160 ſtech en J— Sonderbar if mur, daß diefer Man— ge⸗ NICH woͤhnlch mit einem ganz eignem angebo Feh⸗ ler der Harnwege verbunden iſt, da die Harnroͤhre geſpalten und auseinander getrieben, amd durch dieſe widernatuͤrliche Oeffnung die Harn⸗ blaſe umgekehrt aus dem Leibe heraus getrieben if (prolapfus velicae inuerlae), welche dann in Ge: ſtalt eines derben rothen ſchwammichten⸗ intmer | —* een Fleiſchgewaͤchſes in der en Si | Bm‘. ber —— gel en herausliegt der gall bey einen xöjährigen Buben ds Chln, ben ü im Nov. 1784 unterfucht habe, ‚und der —* au Hrn. Prof. Bonn im MI. DEs’Amfter: er Genceskundig Kabiner. genau beichrieben, Ei ei Safap, al, und beſon— ders gedruckt worden. babe 1. vr

.

Bon den ungenannten. Knochen. 321

Bau bie, größte, Aenlichkeit mit den horizon⸗ talen Knorpelſcheiben hat, die zwiſchen den Koͤrpern der "Rücgratswirbel biegen *) ($. 211), Sie. iſt von außen eben ſo mit einem ſehnichten Bande umwunden, wird eben ſo nach dee Mitte zu; weicher. und verliert ſich ‚endlich -eben fo. in eine Art: von gallertigen ſchleimichten Kern, aus weldem das flüßige reſorbirt werben kann, da er dann. gleichſam eine hole Spalte in ſeiner Mitte zu haben un ") Am feifchen Becken

iſt

zahlreichen von Hrn. Bonn gefammelten Parallels Fällen noch eine Menge andrer gefunden 3. E. Den PALLETTA noma gubernaculi Hunteriani defer.u, am,

Bey den Fledermaͤuſen und in der ganzen Claſſe der Voͤgel iſt faſt ein aͤnlicher Bau: da auch * Becken in der Schaamgegend offen iſt.

9 Sie änelt diefen auch darin, daß fie.eben fo nach | Herfchiedenheit der Umſtaͤnde entweder aufſchwel⸗ len oder aber mehr zuſammengezogen werden kann. | Darauf gründet fich die feit Sever. Pineau's und zumal in den letztern 15 Jahren faſt ‚bis zum Edel verfochtne oder beſtrittne Frage ‚von der Möglichfeit oder Betraͤchtlichkeit des Aus⸗ einanderweichens diefer Knorpelfcheibe ſowohl wäh ga Schwangerfoaft als auch ben der Nieder: ‚ein. Heer von Eitaten pro und contra

bey Hrn. 9 a. O. S. 54 u. f. |

Ei“, Es if doch überaus merkwürdig, daB alle Bernd: herung der Schaambeinfnorpel fo aͤußerſt ſelten, und eine vollkommne Reit derfelben fa uns erhoͤrt iſt; daher ſie auch ſchon von pineau ale

| nachher

323 Bier und deeyßigſter Abſchnitt.

iſt dieſe Knorpelſcheibe etwas niedriger als am

maͤnnlichen, aber deſto breiter; auch der Wulſt den das ſehnichte Band um felbige nach vorm und * are ſtaͤrker la ia N

ig 264 *

das⸗ letzte Drittel bes ganzen ungenannten Beins das in der Groͤße ohnge⸗ faͤhr das Mittel zwiſchen den beiden vorigen haͤlt, macht endlich das Sitzbein aus (os ifchii) an welchem ſelbſt wieder der vordere, untere, und hintere Theil unterſchleden wer⸗ | ben Tann. I

Der vorbere und bey weiten Heinere Theil deſſelben (ramus anterior) Rögt an den Schaam⸗ beinbogen, und iſt gleichſam eine Fortſetzung des gedachten TON: platten Stuͤckes

des Schaambeins. | | Der

Nachher von Düverney a. a. O. neuerlich von Hrn.

CLouis de partium generationi infernientium in mu-

ieribus dispofitione W. a. m. gänzlich bezmeifelt worden.

—* unvollkommene Ankyloſen der Schaambeinknor⸗ pel find von Hrn. Prof. Sandifort im TB. ſei⸗ tier obfervat, amat. pathölog. von Hrn. van de wYN- PERSSE diff. de Ancylofi, und von Hrn. Michell im angeführten Werke befchrieben worden. |

Bey Pferden iſt Hingegen der Fall nicht felten.

Und bey manchen Gäugethieren, wie beym Biber iſt ſchon im nathrlichen Bau die Symphyſe in der Schanmgegend Enöchern,

Bon den ungenannten Knochen, 323

Der untere (tuber: ifehii), iſt dick kolbicht knorricht, und iſt der, auf aaa ‚man fißt.

Beide, er und * —— find: 6 wie der große Bogen: des Huͤftbeins, bis gegen das männliche Alter mit einer me frac a eingefaßt.

Der hintere Theil (mi —— 2 | fr ba and ftärkfte von allen; deſſen aͤuße⸗ rer Rand, vom tuber ifchii an, ruͤckwaͤrts hinauf bis zum hintern Ende des großen Hüfte * beinbogens gerechnet wird, und zwey anſehn⸗ liche Einſchnitte von ungleicher Größe und Tiefe bildet..— Der untere Einſchnitt (luna At». ſ. inciſura iſchiadica inferior) iſt klein ‚and flach, und dient den daran ge den obturator'internus aufzunehmen. er _ wird durch "eine ſcharf herbortretende Ecke (Hina) vor dem andern Einſchmtt abgeſon⸗ dert. Dieſer (incifura ifchiadica fuperior), der aber eigentlich zum Huͤftbeine gehört und vielmehr incilura iliaca heiffen follte, ift fehr tief elliptiſch ausgeſchnitten liegt zwiſchen ber. Hüftbeinpfanne and dein hintern Ende des Hüfıbeins, (vom welchem fidy oben bie Befchreis bung des ganzen ungenannten Beins anfieng,) und dient zum Ausgange des großen iſchtadi⸗ (den und ‚toener Sülage

2, a aates adern

324 Vier und dreyßigſter Abſchnitt.

adern, der iliaca Dear em und der —— Bi

$. 265. J

ame Die Zuͤftpfanne =), (acetabulum) mit⸗ talk deren dei ganze uͤbrige Koͤrper auf ben Schenkelknochen ruht und von denſelben getra⸗ gen wird, liegt gerade da, mo im unreifen Alter die drey Stuͤcke des ungenannten Being | zuſammenſtoßen *u). Ihre Richtung iſt ſchraͤg, mit dem obern ziemlich ſcharfen Rande (fuperei- | lum) nach außen hervorſtehend, der zugleich * die allerdickſte Stelle des ganzen Teer | Beins ausmacht. |

Die Hoͤlung ber Pfanne fetöf ik auf ihrem | Boden und nad dem Innern and untern Rande durch eine kleinere aber tiefere Grube unterbro⸗ en, und. dadurch glelchſam in. zwey ums eiche Hälften. abgefondert. Die obere umd. | Aubrte, ift von einer meift halbmondförmigen

eftalt, und mit einer Fnorplichten Gelenk⸗ , fa a Die untere und innere iſt raub

+) Yu diefe De ung kann det Sie eines freylich auſ

| ſerſt —— be werden. f. CHRP. A. PAPEN’

epifk dd Hallerum fißens ftupendam et nungnam'des, | Seriptam herniam, ‚dorfalem. Goetting,, 4759. 4 uud

"*) TAB ARRÄNI cofe amatomiche im Unbang sum ii © der Attı dell” ‚ueradı, di Siena pag. 4 fi 4 —5

) aunını icones of, fbetus pag. 156 fg.

WVon den ungenannten⸗ Knochen. 3

ih und verlauft ſich an ihrem untern Rande in einen tiefen Einſchnitt (incifura acetabuli) der hinter dem untern Ende jener halbmond⸗ foͤrmigen Knorpelflaͤche herabſteigt, und mit einer vorgeſpannten en Te ap ber beckt wisd #). Sonn

So wie bie äußere Kuorpelfläche das. J eich: Gelenk; ausmacht an welchem fic der Schenkelkopf bewegt, for dient > die rauhe Innere Grube zur Aufnahme’ Haverſiſcher Druͤſen deren E— ‚diefe erleichter..

Endlich iſt auf dem Boden ber le Grube nad unten noch eine rauhe kleine Ver⸗ tiefung zu merken, in welcher das runde kurze Band anſitzt, deſſen andres Er dem | RER befeſtigt ift **). |

$. 2665

Neben der Hüftpfanne nach Horn nnd uns ten, wird durd) die Verbindung des Schaams | beins und Sitzbeins das fogenannte enförmige Loch magnum ovale) das allergroͤßte X 3 foramen

*) Icon membranae wafculofae ad infima acetabuli ofinm innominatorum poftae delineata et coloribus di-

Rinda typis impreffa a Jo. LADMIRAL Amſt. 1738. 8.

**) TH. SCHWENCKE obf. anat. de acetabuli ligamento in- terno, .caput femoris firmante an dell. baematologia Hagae C. 1743. 8. pag. 201 fg.

426 Bier und dreyß. Abſchn. v. d⸗ ungen. X

Foramen;proprium am ganzen Gerippe gebil⸗ det, das am weiblichen Becken meiſt merklich

größer iſt als am maͤnnlichen. Es hat | die Geſtaͤlt eines ungleichfeitigen Dreyecks, deſſen laͤngſte Seite vor der Huͤft⸗ pfanne, bie ne aber unter dem wer | deine Beats. na

Sm ae Winkel zwifäjen. jenen EEE I Seiten iſt eine flache: Furche zum Durchgange für den neruus-obturatorius und die Blutge⸗

faße gleiches: Namens. Das übrige dieſer

großen Deffnung ift mis einer lc Haut |

* verſchloſſen —J

2) Kann aber ebenfalls der Sig einer eignen Yet von | Brüchen-werden. f. Hrn. Hoft. Richter Abb. von

u ven Brächen. ©. 787 u f. der aten Auf, und 1,2 WNVERNER geuures anatom. Vol. I. pag. 462.

Fuͤnf

DER. 328

Fünf und dreyßigſter Abſchnitt. Vom Becken

Won N 267. . | Doer bie Verbindung * in; den 3 letztern Abſchnitten beſchriebenen Kno⸗ hen, wird daB ſogenannte Becken gebildet, eine offne, und (das etwas nachgiebige Kuckucksbein a" unbewegliche Kane *

268. LE,

Man theilt das Becken wieder in feinen obern nach hinten breitausgefchweiften Rand ‚(labra peluis) oder das große Beden: und in feine untre Höle, oder daß. Eleine oder im ‚enger Sinne eigentlich fogenannte Becken.

Beide werben von einander dur) ben ftums pfen Rand (linea innominata) abgefondert, der vom Worgebirge des Kreuzbeins :C$- 244- 250.) abwärts ‚unten am Huftbeine vorbey ($. 256.) fih nah dem obern und innern er der Schaambeine verläuft.

Au $260

6. Hrn, Peof..Sandiforrs Inaug. Diff. de pelui LB. 1763.. und: im. II B. Lig, thefanrus diſſ. pag.· 169 ſq.

228 Sin und‘ dreyßigſter Aſhamt

D 269.

Dieſer Sau bed Beckens iſt anefäfietid be Menſchengeſchlechte eigen, und entſpricht der Beſtimmung deſſelben zum aufrechten Gange aufs vollkommenſte, da der breite Rand des großen Beckens bie benachbarten Gedaͤrme uns terftüßt und ihren fonfligen Druck auf die im Heinen Becken enthalsnen Breite oshält ober ar EN. Ni ter

NER] Bi 9.270

| 2, Ein Buch in die ofteologia comparata zeigt dieß aufs unverkenubarfte. Ben Allen vierfügigen Gäuge: thieren if das Becken in Verhältnis laͤnglichtet, ſchmahler, coniſcher, mit den Hüften bey weitem nicht. fo divergirend als beym Menfchen. Man | ſehe 3. ©. die Abbildungen der Becken an den ver: fchiedenen Arten von Drang : utangs, bey Tyfon 0.09. fig. 5. und in Hrn. Prof. Camper’s na- inurkündige Verhandelingen tab 1. —* Am Koyterſchen Affengerippe Chen feiner ana- logia_ of. humanar. finige et verue et caudatae , atque | ‚vulpis) taugt hingegen das Becken gerade nichts, . da die ungenannten Beine durch ein feltfames Ber: ſehen bey der Zufammenfegung völlig verkehrt ges ‚ftellt worden, mit.den $ AleDejuen nach unten, mit | | ei Sitzbeigen nach oben ıc. ı6, F £ ski im die mannichfaiti en befondern Merfchies ten im Baue des Beckens bey den Saͤuge⸗ ben den Voͤgeln vergleiche man die in, m und überaus genauen Abbildungen bey 'Royter an ſeiner Ausgg von FALLoPN ledion. de portib. fimiları und in Joh. Dan. Meyer Voꝛſtel⸗ iung allerhand Thiere nebſt ihren Gecleten. > Inter den vierfuͤßigen Gäugethieren bat de Mauimurf wohl eins der fonderbarften Becken, Es ift fo eng und Ihmabt, daß es außer einigen’ fchlanfen Wruffeln, blos Nerven und Blutgefäße zu faffen im Stande if, hingegen die Geburtstheile oberhalb der Schanmbrine fich oͤffnen müffen,

Sr

Som Backen ihn 329

Si Ti RN | | Im kindlichen Alter und den * Jugend⸗

iſt noch keine Verſchledenhelt zwiſchen den Becken der beiden Geſchlechter merklich. Erſt gegen bie Zeit des vollfommnen Wag slhums zeigt ſich das weibliche Wicken *)

auf die fhon mehr berüßrte Meife (HT. $. ‚116. Xh.N. $. 245.) ‚geräumiger und weiter **) ald das männliche, fo wie es als⸗ dann die Beſtimmung des andern Gefchlechts zur Empfängnis, zur Schwangerſchaft und beſonders zur PEN eine rei ſordert 8 J Ih 4 Ban en 7 271.

SMELLIE’S Set * anatomical Tables. *

—9— Außer den allgemein befannten Quellen über die beftimmte Weite des weiblichen Bedens, und ihre

| verfchiednen Durchmeffer, f. die genauen Maaße davon in di m Hoofd. iger door P. de win.

. ieh, „8. .pag., 85.19. und in Hrn. Prof Campers oo: der hollaͤnd Leberf. des Mauriceau. Au in Hrn. Prof. Bonn's Ver- hand. over het Maakzel ‚en de Loswordiug: van. het Bekken etc im LSB. der Rotterdamer Abh. ©. 267.

Die Nachrichten der Reiſenden von der leichten Niederkunft der Negreſſen ıc. koͤnnten auf die Vermuthung fuͤhren, daß ihr Becken geraͤu— miger gebaut ſey, als bey Europaͤiſchen Weis

„bern. Die nähere —— hat dieß aber

Nnicht beſtaͤngt Hr. Prof. Camper ſchreibt mir

daß erden Koͤrper einer Negreſſe die im Kindbett geftorben zugleich nebft dem Kinde ſelbſt erhalten

habe. Allein ‚die Maaße diefes Beckens und auch die vom Kopfe des Kindes feyen aufs volkommenfe wie bey hieländifchen wohlgebildeten Weibern.

er) Auch bey. manchen vierfüßigen Thieren das weibliche

330 dreyßigſter wbſchatm

$- 27% J Außzer der Synchondroſe der Schaambeine | fin noch folgende Saealvander am Vecken merken: —— obdenn ber. Sin mit N dem Kreugbeiness —*8

Zuerſt dreye auf der Sin seB Bedens: a

a) 5 Bm N .), Bom hinteren kolbichten Ende der ſpina ilei nad) den Seitenknoten ($. 250.) des vierten veiehelaetigen Städ des

b) T; poflicum breue Gerade unter dem vorigen. ——

)L Deere we), Ebenfalls Hon jenem Ende der crifta ilei quer nach dem obern großen flügelartigen Seitenfortfaß des Kreuzbeins. ($. 250.)

Dann zweye mach vorn: a) weibliche Becken merklich geräumiger als das männ:

liche. So nr bey der * f. GIO. BRVGNONE Mafialcia etc, Tor. 1774 8- pag. 146 fq. not. a)

®) WEITBRECHT fyndesmologia tab. XV]. fig, 51, f. *)ıp, ibid. g. | *5) ıD, ibid. h.

120 1 ae a ae .

Vom Becken uͤberhaupt. 331

2) ranmerfale‘ fuperius *). Vom: oberen Rande der erifta ilei nad» dem Seitenfortfaß des unterften, und zuwellen auch

des vierten Lendenwirbels.

b) L. transuerfaleinferius **), Ringer als das vorige aber deſto ſtaͤrker, etwas nie⸗ driger als jenes, Vom Innern hintern Ende

der criſta ilei nach dem er, bed uns terflen Lendenwirbels.

| +: B) Die Bänder zur Verbindung bes &

\ being mit dem Kreuzbein und Kuckuckebein. a) Ligamentum, facro-ifchiadicum ***), Hinten vom vierten und fünften wirbelartigen

Stuͤck des Kreuzbeins A Rem: inmern 5* des tuber iſchii. ie 4

6. L. ſpinoſo⸗ facrum | sale, y. ER * | das Horige. Rom fünften wirbelattigen. Std des Kreuzbeins und dem erften Stücd de. Kuckucksbeins nach der 3 in

*) ıD. ab, X. fig. 37. u Re, ID. ibid. kKk **) ıD, tab, XVI. fig. 51. k a

u) ID ‚ab. xvn. Sg. 5% 1,

Sechs

> Zu D9o a u A a. IE, ua. gut % Ge ai u

Sechsn md —— cm Von den Rippen uͤberhaupt.

zeigih kt Genial (d

Nie Rippen 9 find, 24 =») Peerwelsge⸗ n teihete ‚bogenförmige, ſchlanke, elaftifche

Ka von ſehr ſpr der Zextur, verſchied⸗ |

ner beftimmter länge, und mehr ober weniger

ſchraͤg von hinten vorn Bm

| F ohren

Eh ſind hinten: an die Rückentsirbel ein⸗ und ſtehen nach vorn unmittelbar

oder mittelbar mit dem Bruftbein in Verbin⸗

dung, und tragen folglich bey. weiten ‚dag bey *#*),

*) GALENVS de of ya F 21 fa.

mehrefte zur Bien er. ‚beiben Brufhöten | 9.274 |

**) Die Anzahl der Nippen variirt zuweilen ſo wie die

der Ruͤckenwirbel. Benfpiele von mangelnden oder aber von überzähligen Rippen find geſammlet in HALLER de c. h. fund. Vol.1V. pag. 8. BERTIN Tr. de ofteologie Ts IM. pag. 97 fg. SABATIER Tr. d’Anat. T, 1. 5 152. BÖHMER obferu, amat. P. I. praef. pag. VI. Mor f) faq. fe auch Hrn. Malacarne in VB. er gs la nät. * I. pag. 290 fq. des IV er .L en Ausg. von Hrn. Bonners Werken. * Bey den Thieren hetrſcht eine gtroße Verſchieden— it in Ruͤckſicht der Amahl, Geſtalt u. andrer Ver:

nt 38

Imiffe der Rippen. Die ©

Bon den Rippen überhaupt Be

N 90274. |

OR Ihre Verknoͤcherung *) beginnt * der noch ſehr zarten kaum ——— Leibes⸗ frucht ſehr fruͤh, (Th. 1. $.9.) und zugleich ſehr vollkommen (Ch. I, $ 20W)3 fo daß. nur gar wenige andre Krochen ſchon vor der Ge⸗ burt eine ſo völlige Ausbildung erreichen .

272.

Die Froͤſche haben Gar keine, ovale fat us WEN defto größere: BREITER der Pr Be ‚S. 294. N. )2. fi

Bey den Schildkroten ſind die Rippen, ai j nr "gang nit der großen knochichten KRückenfchaale, ver wachſen. Am meiften bey den Pandfchildfröten, de nen daher Royter-die Rippen gar abſpricht Deut⸗ licher find fie hingegen bey den Meerfchildkräten zu unterfcheiden. f. CALDESI offervaz, anat. intorno RR Tartarıgbe tab. }, fig. 2. La A

Voͤgel Haben keine ſahttei ei Rippen. | Bose 10 Paar, 5 ji

* Die Säugethiere fon mehrere); "Diele Affen 4 Paar. SH auch der Marder ꝛc. Der ls tis, auch der Igel ꝛc. 159. Der kleine Brafi: liſche Ameifenbär 16 9. So auch das Frettel⸗ J Rn * Das Pferd 8. - Der Elephant 19 P.

N: Die. allergabfreichften Kippen finden. fich bey “q den Schlangen. Die gemeine Natter 4. B. bat ihrer 173 Paar, die ſich vom Nacken Die a cloaca

deyn DRAN des Schwanꝛes erſtrecken.

a ai ALBINI. icon, ‚of. per tab. VII. fig. 60- & |

*

* ) Albinus fagt 4. a. 9. ©. Ya, die wehfahen Ge⸗ tenubkknodpfe der Sri —3 womit a an ben Bee N un, bel

———

*

334 Sechs und Die Abſchuit.

Sr | ' Man theilt jede Rippe, tie alle foläelange | in das Mittelſtuͤck und ‚die beiden

Enden.

Das hintere Ende dient zur Berbinbung | - Ku Rippen mit den, Nückenmirbeln, an wels ‚hen fie mit zwey befondern Setenttnöpfen ats

ticuliren *).

A) Der. innere von dieſen beiden (capitn- | Jumvarticulare) liegt am Außerften Ende ber | Rippe, (das aber bey feiner gefrümmten Rich⸗ tung nad der Brufthöle zugekehrt iſt,) und paßt genau in die obgedachten ($..237) Ges 5— die entweder als dinge Pippi an.

dem

u eingetenft find, and die bey der reifen Leibes⸗ frucht noch aus bloßen Knorpel beſtehn, wuͤr⸗ Zn nachher erſt zu Epipbyfen ebe fie mit dent Hauptflück der Kippen zufaimmenwüchfen: das Seſchehe aber fehe geſchwindez und nur beym oberjten- Rippenpaar erf um die Zeit des völlig ers e reichten Machsthbums, > Ich babe diefes alles nicht fo inden Eönnen, fondern bey einer großen Menge von Rippen ums - gebohrner Leibesfrüchte und Fleiner Kinder die ich deshald unterfucht und theils vor mir habe, if nichts einer wahren Epiphyſe (in den Sinne wie er Th. 1. $.45 beſtimmt worden) änliches zu finden y fondern ofendr werden die Anfangs blos I Tnorplichen Gelenkknoͤpfe nach und nach von den benachbarten Stellen der Diaphyſe (Th.i. a. a. O.) eingenommen: ohne daß fich erft dahetee Kno⸗ chenkernchen in denfelben erzeugen,

) VESALIVS cap. 19: BR: 34 5,

Won den Rippen überhaupt) 335

dem Koͤrper der Ruͤck nwirbel ſelbſt/ oder als finus communes am Rande in der Fuge zwiſchen zweyen und awegen Beplben ne * ſind.

Im erſten Salt " * —— der liegenden Rippe rundlich; im andern hingegen mie in zwey Facetten abgetheilt.

Zu ihrer Befeſtigung und Verbindung dienen die Ligamenta capitelli coflarum En.

B) Der äußere Gelenkknopf des hintern Endes der Rippen (tuberculum artieulare) iſt blos an den zehn obern Paaren deutlich zu fes hen: und paßt auf die oben erwähnten Gelenk⸗ | fläcden am äußerften Ende ber Seitenfortſaͤtze an den Ruͤckzraatswirbeln (F. 238): und zwar fo, daß das tuberculum der Rippe nach unten - gelehrt iſt, und auf den obern Rand des darunter, anliegenden Seitenfortfaßee aufftößt.

+ Ihre Befeſtigung geſchieht durch die Liga-

menta transuerſalia externa ).

| Zwiſchen dieſen —* Gelenkkuoͤpfen liegt der ſogenannte Hals (collum fi ceruix) ber Rippen, der bey den verſchiednen Rippen von verſchiedner Richtung iſt, und an welchem ebens | * beſondre ſehnichte Baͤnder befeſtigt ſind. a

9 WEITBRECHT tab. XAll. fig. 47: a4

.*) ıD, tab. XIII. fig, 46% as ſig· a ·. ··

336 Sechs und dreyßigſter Abſchnitt. |

91352.) nemlich die —— transuerſaria in- terna *), die ebenfalls nach. den benachbarten Seitenfortſaͤtzen der Rüdenwirbel laufen:

und b) von der zweyten Rippe an, die E. exteina- nach den ſchraͤgen Sorıfäßen hin,

heben Br A Ar

Dat Mittelftück läßt ſich bey den fien Rippen, (nur etwa die beiden oberften en und das unterfte ausſgenommen) wieder in zwey ungleiche Haͤlften abtheilen, die durch einen nach hinten merklichen Ausbug von ein⸗ | ander unterfchieven werdem

Die hintere Hälfte iſt bey. weitem die Fltne fie, meift cplindeifch oder prifmatifch, und läuft vom äußern Gelenkknopf ($. 275) |. ſchraͤg abwärts nach u 5 zu dem gerad» | ten Ausbug · ar

Die. vordere weit Be Hälfte if ee f flach gedruckt mit ſcharfen Raͤndern, und macht bey dieſem Ausbug mit der vorigen einen dop⸗ pelten ſchwachen Winkel, indem ſie daſelbſt ſowohl etwas ſtaͤrker vorwärts, als aud zus | gleich mehr niederwaͤrts gebogen wird, als jene. ||.

Mehr |

u re

) ıD. tab. XIII. fig.47.b. fig.48. b *") 1D. tab. KL fig. 488 ©.

Son den. Rippen überhaupt, 337

4 Mehrentheils iſt am untern Rande dieſer | Yöngern Hälfte, nahe beym Ausbug ein ſchnei— dender Fortſatz *), ber zumal von der dritten - | bis zur zehnten Rippe merklich iſt, und eine | Sure bildet, die aber nicht (mie : fnßgemein geſagt wird) zur Aufnahme der Intercoſtal⸗ nerven und Blutgefäße dient, als welche merk⸗ | —9— weit ara „entfernt Pr *

$. 277. EN "Das vordere Ende ***) der i miter etwas Ben ale der. —— Theil

des

Die ER Haben in der Gigend dieſes ſchneidenden

re Sortfanes an ihren mittiern Rippenpaaren einen ganz befonidern fchmalen Anhang, der wie ein fla-

her Hanke nach hinten. gekehrt if. Royter

glaubt (de auium feeletis cap. 9.) er diene zum Scutze der Bruſt gegen die ſtarke Bewegung der Hemd iR. ein Nutze der mir Doch nicht recht einleuch⸗ send ı

* * B. S. ALBINI tabala va is —— c. vena azyga, on arterüs. äutercoflalibus etc..

Dieſes vordere Ende findet ſich gabel⸗ foͤrmig geſpalten. Beyſpiele von dergl. coftis bifi- _ dis f. in c, nıc. LANGE lapid. figuratis Flelnetine tab LH. lit. B. und in arsını annotat. acad. L. Il.

#0 tab, VII. ſig. 8. cap. 13. vergl. v. HALLER de c. | h. fundt. vol. VL pag.8..n. 0) u. Hrn. Prof. Bonn

i defer. Mum morboſor. Houiani - Eben ſo hat man auch im Gegenteil mehrere

x la Rippen wie iufammen geſchmolzen oder zufammen * verwach⸗ »

=Yy Sechs ih deenfigfter Abſchnitt.

des Mirtelftücks, rundlicht/ und hat. eine rauhe hoͤckrichte Endflaͤche an welcher die knorplich⸗ ‚ten Anhaͤnge*) der Rippen ſitzen, von deren Verſchle * in den folgenden Fe | die Rede ſeyn wird, a

Arn den fieben ** ) obern Paaren er⸗ ſtrecken ſich dieſe BP bis zum Bruſt⸗ beine felöft, und biefe werden baher aͤchte Rippen (collae genuinae) genannt. Die Anhaͤnge der fünf untern Paare bins gegen ſtehen außer unmittelbarer Verbin | dung. mit dem Bruftbeine, und heißen daher |, unächte Rippen (coflae nothae I. ſpuriae). 4 |

verwachfen gefunden. f. Hm. v. Zaller a. a. O. S. 150 Nah Albinus a. a. O. |

Ich kuͤrzlich bey einem Schweine zwey Rippen in der Mitte durch ein dickes gemeinfchaftliches Kuochenfüd mit einander vers bunden gefeben

Die Fälle hingegen, wo mehrere aͤchte gig: pen durch eine Werknöcherung eines grofen GStüfz . tes, vom Bruſtfell mit einander feft verknüpft find,» dergleichen ich auch in meiner Sammlung beſitze, rechne ich nicht hieher. HERISSANT fur ‚la ſtructure des cartilages des cötes)

in den Mem. del’ Acad. d' Sc. de Paris 1748. pag. 141 ſq. ,

„= .. hier berrfcht viele Barietät bey Menfchen und

Thieren. Nicht gar felten 3. B. veicht beym Me fehen fo wie bey vielen Affen, der Enorplichte Au⸗ bang der achten 4 ebenfalls hinauf zum Bruſt⸗ bein u. ſ. w. (.. Hrn. Hofger. R. Sömmerring über die koͤrperl. Derfeiebenbei des Negers vom

Europäer, ©. 32. N. a) der zweyten Aufl, | Sie⸗

——

Dom oberen Rippenpaare,

iS

saß: 278. ya 5 cberſi⸗ Rippe hat in ganzen

angemerkt zu werden verdient.

Rrkfen gekruͤmmt.

Auch llegt fie im ganzen ar horizontal, mit Ihren Rändern nach außen und: innenz nicht fo wie die übrigen mehr oder weniger ver⸗ tical, Die mit den Rändern nach oben und unten gekehrt finde hat alfo vielmehr eine Gis Ichelfoͤrmige als (mie die andern Ri ppen) bo⸗ ars mar

*9 & FE

* dem Körper einen fchiefern Winkel als bey den übrigen Rippen, und ift meift etwas nehr zufaminen; une. und, ie r rund⸗ ge als an dieſen.

a 2 j 280*

Bau viel aus zeichnendes, * ——

Ueber aupt nemlich ft fie die PR von allen; und zugleich die u a und aut

"De Su an ihrem. bintern Ende macht |

——

als allen num 3 mithin bie Rip

>41

34° Sieben und dreyßigſter Abſchnitt. a Sa $- 280. ie

Der Koͤr e 9 auf der obern Fua Äberhaupt un Er —— der untern, hat zumal um —— itte herum eine ade Furche ac Aue Untlage be ſcalenus medius. —. Seine hintere Hälfte hat ſtumpfere, die vors dere eo | | 854. 1990 Es "a8r. Br | "Das vordereiEnde macht eine anfehnlicge etwas vertiefte Fläche, in welcher der knorp⸗ liche Anhang fer Bt, der aber be dieſer Rippe vielmehr ein Städt des Bruſtbeins ausmacht.

Am obern Rande jenes Endes bildet das darauf ruhende Schluͤſſelbein zuweilen eine

Vertlefung, und vor it fißt zum Bd | Ber fubelauius an.

= Der gedachte Enorpliche Anhang unten) fheidet fih, außer dem daß er wie gedacht mehr dem Bruftbein als der Rippe zugehoͤrt, auch dadurch von dem Anhange der uͤbrigen Rippen, daß er durchgehens von gleicher Die], cke und, überhaupt weit Eürzer ‚und, flärker

Pr fe

*) Aber uͤbrigens Doch Fang genug, und nicht fo fe von den Anhängen des zweyten * fſchieden, daß man ps blos für eine umpbofis =

"BB ia .. 338

* anſt ar Ad ‚Ge

manche neuere Zergliederer gemeynt haben. 9 V.-HALLER Mem. daft phenomenes

——

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Was ihnen eigen iſt, Kommt ı nur etwa auf folgendes hinaus: 4

$. 283. |

nur

Ihre Sage iſt nicht ganz parallel mit eins | ander, fondern bie hintern Enden flehen merfs lich näher an einander als die vordern, von welchen nachher die knorplichten Anhänge wies der zu einander Ar nach dem Pas bein hinlaufen.

$. 284. i

In Ruͤckſicht ihrer Bildung kommt die | zweyte Rippe noch ber oberflen am naͤchſten, iſt fo wie vn * gekruͤmmt: und Er) Rich⸗

Von den aͤbrigen aͤchten Rippen. 343

Richtung ihres Koͤrpers haͤlt das Mittel | zwiſchen dieſer und der folgenden ihrer, ſie iſt nemlich weder ſo horizontal wie jene, noch ſo vertical wie die uͤbrigen, ſondern mehr diagonal: und macht daher einen ſanft ge⸗ woͤlbten Uebergang von icht zu der utteg und folgenden, Br

. 085.

”. ‚Die #notplichten Anhänge ») an ihren sen Enden, nehmen nach der herabfteigens den Ordnung. Immer an Länge 38, aber an [Stäste ab *).

Sie laufen coniſch zw, und legen fie in orefehnen beftimmten Winkeln vorn ans | 4 Beruſt⸗

H Die Voͤgel haben ſtatt dieſer knorplichten Anhaͤnge

ein zweytes ſchmales Knochenſtuͤch das ſowohl mit

der Rippe wozu es gehoͤrt, als mit dem Bruſt⸗ ‚bein, eingelenkt if, J

kn 9* Folglich ſind die untern auch dieldemehlichhen, am leichtſten nachgiebigen, tie es der. Diechauis- mus des Athemholens erfordert.

Daher iſt es eine weiſe Einrichtung der Natur, daß dieſe zum leichten Athemholen ſo nothwendi⸗ ‚gen Knorpel (io wie uͤberhaupt die cartilagines per- ‚manentes, aM garen Gerippe) nicht leicht verfnds ern. Th. ©.68. N*). Geſchieht diep abe fo wird esTeicht eine unheil⸗ bare Urſache einer laͤſtigen Engbrüffigkeit. v. uar- LER dec.h. Jam. vol.VI. pag. II. BERTIN Tr. A ofeologie T. III, ag. 100. Jo. STEPH. BERNARD epi. ad Haller. feriptar. Vol. Il. pag. 362.

394- RVD.AVG. VOGEL obferv. de aſibmate ſingulari | ex cartilaginum coſtarum oflefcentia. Gott. 1773. —1 Medical obf. and Vol. V. pag. 254

u ...

344 Acht und Derpfisfter Abfehnirt, Rai

Bruſtbein Statt daß nemlich ie horrpe lichten Anhänge des oberfien Rippenpaare von oben nad den Bruftbein herabfteigen: fo lau⸗ fen hingegen die vom zweyten Paar meift bos rtzontal: die von den uͤbrigen hingegen ſteigen von unten nach dem Bruſtbein hinauf: und werben in immer fp'Bern —— an baffelbe befefligt 9. -

Anu ihren Gpigts enbigeifie:fidh wie. 4 Knoͤpfgen, das in die dazu beſtimmt Seitengruͤbchen des Bruſtbeins einpaßt, und eine Art von Articulation mit demſelben macht **), die ſowohl durch beſondre Capſu⸗ larligamente, als auch durch die Bm lichen ſich durchkrenzenden Baͤnder befeflig wird, womit das Brußbein:n von gleich⸗ ſam überzogen it),

; *) Die Anhänge an den unterften Acten Rippenpaa⸗ en. ven und am den oberſten unaͤchten Paaren ſtohen zuwei ohngefaͤhr in ihrer Mitte, aneinander, o daß fie auf jeder Seite gleichſam ein zufammens

ängendes Sag, ausmachen, —— kn 378 „_y G. MARTINII in Fußtachii tabulas Cmmensari. Eäinb 1755. 8. pag. 396.

*) Man jumeilen par e Elei ° Deien im Bee Gelenken BE 7

I tab. XIV,

%

| He, und: diebbigſter Aam vBon den umaͤchten Rippen, ar mare aa Siradt mie |

Inbfe die achten Rippen ‚der Drbirting | er an Laͤnge zunehmen, ſo nehmen —— die fuͤnf unaͤchten G. 277) an Länge wieder ab. je; Das oberfte derfelben iſt gemeii das —* von allen zwoͤlfen. | Das unterfte ift kurz. Zumellen ( aber nicht bey fhönften natürlicfien Bau: —) fogar kuͤrzer *) als das * auge gi $ 278). sat pm ae | ehe Ueberhaupt ſind ſie minder ſtark gebogen als die aͤchten Rippen. |

Zumal find die unterfien beiden Paare nur fehr ſchwach gekrümmt.

Auch haben diefe letztern am hintern Ende keinen merklich zu —— Hals. ud 5 9.288.

760 if fie in Trew’s Tafeln, tab, C. und tab. VIH. us. 22. 23. vergl, mit fig. 7. 8.

. en J 2*

346 Von den unaͤchten Nippen. *

in Was leſe Rippen aber am meiſten aus⸗

zeichnet, ift, daß die Enorplichten Anhänge

an ihrem oordern Ende nicht bie zum Bruſt⸗ bein felbft hinaufreichen; fondern die Anhänge des achten Paars blos an den Anhängen des

unterfien Paars aͤchter Rippen anliegen;

ſo die vom neunten Paar an den Anhängen

* In. 8* und ah, er Ruin; an bis |

Die Anhänge diefer Fe Paare heißen daher zum ET von ng con-

Auentes.

‚Die an ben unterften beiden

hingegen ſtehen weder mit den obern, noch auch untereinander in unmittelbarer Verbin⸗ dung, ſondern verlaufen ſich blos zwiſchen den benachbarten Ruͤcken⸗ und Bauchmuskeln.

Vier⸗

Eu

a

R Vietzigſter Aſchun rss 1 nic

Ar ig on 8n Mn | . 289 17333 ourdassd

Bruftbein *) os xiphoides) iſt Knochen, einigermaßen vo eines Dolchs we); nad vorm etwas conver nach hinten tag concad; und von ganz" eigner’ ſchwammicht und doch fehr berb

uf ö —— oe nad

5. Pan —*

fügen den * bern Rippenpaaren, * reichen wie gedacht auch die knorplichten Anhänge des

und FREUEN, 7 un

* * er

- 1% Jo GALENVS de ofibus * 21 fq. „.") WESALIVS cap. 19. Äg.6. 7. >

zu8 Vulierngſter Abſchnitt. und ſteht außerdem auch noch oben mit den

beiden ae; DR in Ber en; ?:

Die Vluftbeins hat uͤberaus viel eignes. Sie nimmt bey der un⸗ gebohrnen —— ſpaͤt, ohngefaͤhr ne an en

113 im, angſa Fortgang Verſchieden⸗ ng en einem, andern ash des.

Beuon man At earnı

a0. BT dan Rhlienmaad) Zuerf: J

2) Unter allen rothbluͤtigen Thieren And ines

Wiſſens die Schlangen die einzigen die gar Feine Spur von einem Bruſtbein Haben. Denn felbft bey den ARCHE: doc) etwas demfelben Anlis

* A) # "gar B sro

wid; Bw

Bd en Bögeln Hat es —— amiche Gefatt, sur. A Fun a mon urn On Dun

om 2 der —*

"epiere a

Inter diefen legtern bat wieder umgekehrt das Bruſtbein des Maulmurfs viel Anliches mit ber Dögel ihrem, bat an feinem obern Ende auch eine fharfe Schneide fuͤr die robuſten ren

t

kein, die * animab? ſubterraneum zum Gra

um Imı

‚übrigen vierfüßigen Sauge⸗ ein chlindriſch und gegliedert, ſelbſt bey den mei arten, und Bü: ven, defien Gerippe fonft (Kopf und ecken aus⸗ genommen) viel Analogie mit dem menſchlichen hat.

beten dies. um Flug en. J ar der ar res

lic a freylich fo 2 n —* erwachſ⸗ 3 Pe aus b —— a MIET dr Pi is 7 Moch weit manntchfaltiger **®) a) ——— a ee um —** ee —— ———— . Dieß hielt 55 für den da au PR

* 2: —* (bey weitem Der ( “) Albinus a. a. 4, a u 66,

BEN m. di tue X BE üb die 7 nur en —— *

ip . Salem —— —— ſowohl in als auch ſim Em: llopii Erinne⸗ en ob ernuat. anatom. k —— feine —— im obferuationum F ii examen pag. 66 Iq

Und bes hr a ße e Mpologie für bie "Golenifche

a es fg. 201. d Best da ste red ara

XXXXVIL, fig. 18, 19. 20. 21,

*9 Albinus a. a. D. ©. 75 bis 3* der eine ſeht N er na drin dl ee noch manche are By *

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e, weil Mu⸗

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350 Bierziofter Abſchnitt. die relative Lage der Knochenkernchen die ſich

nun in dieſer knorpllchten Grundlage, zumal

in der nachher —— Klinge,

32 er Ey) EREre Er *

J ben Zügenbfahren fümerjen heſe Kame

* und nah immer mehr zuſammen, bis

endlich, mehrentheild um die Zeit der Manns

barkeit. herum, nur noch drey Stücke am

Bruftbein zu unterfcheiden jind, in weldye ed | auch am füglichften eingetheilt wird, und. die ihre Namen von der oben berührten Aenlich⸗

keit mit einen Dolche erhalten haben: 1) nemlich das oberſte, breitſte Stuͤck; der ſogenannte Griff: 2) das mittlere Yängfte; die Rlinge: und 3) zu unterft der blog Enorplichte*) Ans hang; die Spitze.

Eigentlich machen alfo blos die beiden erften

Stuͤcke das wahre Bruftbein aus, und wer⸗

den. durch einen fehnichten Weberzug, womit

der ganze Knochen auf. feinen beiden. Seiten

bekleidet ift **), unter einander befeftigt.

293. Der Griff BR au flerni) läge ſich eigentlich v in fein großes, knoͤchernes

Haupt⸗ *) Denn die Albiniſchen Abbildungen taklofinm XIV

roh

da diefer unere Anbang anderthalb: Zoll lang,

und feine obere größere Haͤtfte noch Endibern iſt, gehört zu den ſehr ſeltnen Varietäten.

»)y WEITBRECHT fyndesmologia tab. XIV, XV. Mur fenm an t, Ruyfchianum pag, 103, fig. 9.

Rom Brufbein. 351

Hauptflück und in feine beiden, nach außen und

oben zu dem erſten Rippenpaare gerichteten, knorplichten Anhänge einteilen. Denn die letztern gehoͤren wie ſchon gedacht ($, 281) weit mehr zum Bruſtbein als zu jenen Rippen. Doch bin ich der leichtern Faßlichkeit wegen auch hier lieber dem alten Gebrauch gefolgt,

und habe tiefe Anhänge oben zum: erfien Rips |

penpaare gerechnet.

Arn knoͤchernen Haupitheil des en m ſechs Ränder zu unterfpeiden..

r Der erfte nemlich, oben in der Mine iR halbmondfoͤrmig ausgeſchnitten, abgerundet, am bie Luftroͤhre Be ſich gen zu laſſen. |

Von ben Spitzen jenes karte Ansfehnitte fteigen zu beiden Seiten jivey ans dre breite Raͤnder divergirend herab, ‚an wel⸗

chen die vordern Ende der Schluͤſſelbeine mit⸗

telſt einer dazwiſchen Ue genden beweglichen Knor⸗ pelſcheibe (Th.l. $ 92) eingelenkt "find.

Dieſe breiten Ränder find nach oben und vor⸗

waͤrts gewoͤlbt, nach unten und hinten hinge⸗ gen vertieft, uͤberhaupt aber wie andere Gelenk⸗ flaͤchen mit it Knorpelrinde überzogen: 4

Von ben äußerfien Ecken diefer Rinder | ſtelgen zwey andere dilvergtrend herab; die laͤng⸗

ſten

ii . _

ker I

352 WViterzigſter Abſchnitt.

gend biegſamen Fuge *) an einen. *

nach der Spitze **) wieder etwas breiter.

zwiſchen welchen, ſo wie unten an der rundli⸗ chen breiten Spitze andre weit kleinere aber

ſten von allen. An ihrer obern did age: bit ‚gebachten knorplichten ale x ; aar Hörner heraus (F. 281): die untre ‚Hälfte hingegen tft dünn und gleichſam ſcarf. h Endlich der unterfte Rand tft rauh, une⸗ ben, und mit einer deutlichen und in der Ju⸗

Rand der Kliage wie

294. | Die Rlinge iſt von ungleicher Vige doch meiſt ohngefaͤhr noch einmal fo lang als der Griff? aber ſchmaler, und zwar da wo ſie an dieſen anſtoͤßt, am allerſchmahlften: ‚unten

Die Seitenränder der Klinge find mit drey ' bogenförmigen Ausfchnitten flach ausgeſch veift: 4

tiefere Ausſchnitte liegen, in welchen dieUnhänge der. ur idee eingelenkt find ($. 285). Die

°) At ie engbrüfigen Kindern Fann man zuwei⸗ | len, wenn fie tief Äthem holen, fogar einige Be wegung in der Gegend dieſer Fuge gewahr werden. Dieſen untern Theil der Klinge. haben manche | Zergiiederer, für ein befonderes drittes Knochens fuck des Bruſtbeins gehalten, meil «6 ‚jumeilen noch bey erwachfenen Gubjecten durch eine Spur einer Äntichen Duerfurche wie die obere zwifchen dem Griffe und der Klinge ift, abgefondert werde. V. HALLER de c. h. fund. Vol, VI. pag, 23, = ein

353

J

Vom Bruſtbein. 1% .' Dievom ſtoßen

zweyten Rippenpaar nemlich auf die Fuge zwiſchen dem Griff und der =, A: 25 Die, Ausfänitte, für. die Anhänge vom dritten, vierten und fünften Paare find ohngefaͤhr in gleicher Weite von einander entfernt, Die hingegen, für die bei⸗ ——— Paare liegen wie in einem halben Mond am rundlichen Ende der Klinge, nahe on * 9% 9. 295⸗ —* | Kane Enðlich * von der ——— uen un des Bruftbeins, mitten. zwiſchen den benachbarten Aa Anhängen des letz⸗ ten: Paares; Achter. Rippen, in der Herz⸗ das der fogenannte ſchwerdfoͤrmige Ben pel cartilago. , ‚xiphoides . L. ‚eufiformis ſ. ; mucronata)' herab, iſt aber auch von mannich⸗ faltiger Bildung, oft Zungenförmig, oder aber nach dem untern Rande zu, breit wie abgefänitten, ober ga Ben * ER ER 9 in feier Spuren ſi Yen yeneinigtich rl der Klinge. efonders zwifchen den | en Anhängen des zten und ten Rippen Paares. 2 a aber alle von der wahren Suge „zwifchen de und der Klinge febr leicht zu die nr geben in meinen Augen Eeinen - ! 1d, die ringe feiok wieder in mehrere befons der Stüde eins zutheilen. A ve 2 Wenigſtens hat er in den allerwenigften Fällen die Geſtalt eines Schwerdes : daher man ihn vieleicht

füglicher von feiner Lage den Zersgruben: Knorpel nennen Fünnte

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letztern Abſch

ner ift der Thorar) zufammengefeßt, von n Bau il erhaupt nur Eh einige al

IE Bemnet mgen nachgeholt werden m fen.

F. 1) Er ſtellt gleichſam einen von vorn nach hinten eiwas flachsedruckten **), nad oben

gewoͤlb⸗ |

°) Eine genaue Abbildung des ganzen Thorax in feis nem natürlichen Zuſammenhange ſ. in der ange⸗ fuͤhrten Probeſchrift des jüngern Hrn. * Trens delenburg Taf

j **) Der menfchliche Thorar unterſcheidet re in feis ner ganz eignen Bildung befonders durch die vor:

dere Fläche der Bruſt von anderer Säugethieren ih:

rem, namentlich von den Affen, die ſchon eine feitwärts zufammengeprefte und Hingegen nach vorn fcharf he Bruſt haben, u die meh⸗ reſten übrigen vierfüßigen Thiere.

Der Drang: Itang, fo himmelweit er fonft in feinem übrigen Körperbau vom Menſchen abweicht, kommt ibm doch im An Bau des Thorax näher als ale andere Thiere. ſ. Tyſon vn. O. fie 5

Den

nd in den ri Jr chnitten befe Bine KRuos |,

Wonm Thoray überhaupt) 357

| bten, Kaͤficht vors der an feinen: beiden Serentheiten am längften, nad) vorn aber am uͤrzeſten, und dafelbft unten in einen Winkel von a ohngefähe 80 m ausgeſchnitten iſt.

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S Gene) innere Höle wird darch die hinten —* nben Rüuͤckgraatswirbel in zwey, et⸗ ung $ as RR, ara Sud ne Fr Bei it feinem

Er oe Le 5 ER Zu’ 7 > nr —2 * ri i ne 2 —D a ui EA ra euii32} gie. _ 6 70 ‚So iſt & geräumig ) genug, um zu⸗

fine * a Mn der Bruſt,

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ſcharfer Bru | m * Die Meitecdet menfehtichen. rt do Pal se

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gleich weiter und mebr ren ‚als beym er⸗

J laufs der Leibes frucht, und der davon abhaͤn⸗ 25039. genden een Gröe Dr Babe Dt erben.

% * erreichten hum etwas ſchmahler und vorn

*

Ss Ein und vierzigſter Abſchnitt.

und dann auch zum Theil einige Im Uniterteibe, { zumal Leber, Milz und Tieren zu faffen:— | and feſt ix ‚fie für —* * a} au fdüßen. |

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lechts. Pr anoebodenen Leibes fruͤchten | 2a KRindern iff er nach Seibesfeh * |

wachſene en. Der Grund liegt ob groͤßtent nen befondeen Degen d es Shirt:

Br Be velblichen Serötät iſt er auch im

‚wo die Seile ‚auf itzen Racer als a, mässlie 4 en (CTh Da Auch ade einige National: Verſchiedenheit i in u Weite und —— des en. Sm ving nda

“nr Pegperne NN maͤnnlichen Mohren groß, geräumigen und gewoͤlhter als drum: Europäer, 1, . Cüber die eörpeel. Berfchievenb. des Negers vom le adden Mr ©. 31 der zmenten Ausg.) -— Eben fo genauen Beobachtern Nie Bruſt dee * J—— wer befchriepen.. Di.Shebern * memorabilia co Afıatirca m M tler 3 GSomml. up En ichte vn B..&, 130.)

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Beinen aeftügt, und hat die Arme von feinem | obern Teeile zu den Selten

| en Kr Ka ‚Di 2 1 15 I & 36 J ug: 3 . me. 9 m Si

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‚Die Armes *) ‚oon. denen nun zunaͤchſt bie Ba ——e— —— Mus⸗

2) Unter den ältern bat vorͤglichſt der. fibon oft geruͤhmte Columbus diefen u. dee un. Dfkeologie ic lehtreich bebandelt,

anatomica. L 21-27.

J1

Von dem Armen uͤberhaubt. 36: Einpfängnts ſo wie auch die Beine ‚in Vers

haͤlinis ber (don; nur fehr kurz und un⸗

r ſchon zu Ende des dritten Mo⸗ | fie eine ungleich vollkommnere ‚obgleich die Verknoͤcherung in eis nigen ben Theile n nur fpäte, und theile erft nach der Be "Anfang nimmt.

us Fr 1%) Felit = ! zue I Br 304.

Man et, #) ben Ks am nasse wie Ba | mitte: nemlich

=

Suse om: bah di nl N | 1 ra —— And diefe Hauptibeie. des | Armes ek ——— aller vierfuͤßigen Saͤu⸗ 000 „migethiere, wenn fie auch gleich auf den erſten Blick 3 Au noch ſo verfchieden und vom menfchlichen Baue se » abweichend ſcheinen Cwie bey den Kledermäufen, rc/) ſehr deutlich zu erkennen. orderfuͤhe der. Seeottern, Robben, Wall erc. machen in ihrem Knochenbau den

Ro u Deik —5 Brußfloffen der hir che und Deindine 6, die aber im Grunde ur * Me re des Obe nd Vor und der —5* u ui 9 Dante di A Ku: Joy derfüße * uk Worerdeine I Den Mens * Ki Ne YSON 's, Bögen or —F en al Porpefi "Bold, 1880. 4 «X. XL.

Auch bey be den ealtbrit tigen echt Chieren iſt ber der Vorderfuͤße und ihrer vier Haupt: theile dem an den warmbluͤtigen ſehr aͤnlich. ſ. BD. von den Schildfrören CALDESI offervaz, ana ‚tom. intorno alle. Tartarugbe tab. II. fig. 1. 4.5,

an Eden fo Haben endlich auch die Vogelfluͤgel ars auf den erfien Blick unerwartete anfallende Aenlich⸗

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362 Zweh und vierzigſter Abſchnitt.

er in die Schulter welche das Schliſ⸗ * J—————— Be | ao my} den A 2:4’ Ha

e 3. Inden Vorderarm, vi bis zur Handwurzel. US Air ort des and fl, Tr NER yurch nypte :

ui 12a ad dan | Yentichkeit mit, ) EA des Menſchen | ode

den Morderfüß: tn gedachten iere. a Beh Da fe van. 20 |

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6 N on ”) (eläuicnlae, lade. | Do“ ligulae , furculae, ofla iuguli) ‚find ein | paar Feiner

bie nach ihren beiden Enden zu In entgegenges ſetzter RU: tung, und zwar bey Manns⸗ perſonen flärt ale beym andern Geſchlecht *#%) } |

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TE ‚gr Et lm: N ER Ay In 20 N ig 306° HORRL RI u

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ee een verbinden die Schu erblaͤtte mit dem Bru eine und bienen erhaupt gleihfam, als Strcbe » Balken, um Nie BR frep s . die ei zu halten AR —— J san‘ u al BT * eh je) 307 +5 GALENvS cap.) 15: -pag. 24 * —4— ÜYVESALIVSICAPL" 22. Bg. 1. 2. 3. el, CASP, BAVHINI pag. Sag. | Daß die ſſelbeine vorzuͤglich bey denjenigen a ara am geradeften fenen, die von Kits

Ei desbeinen an Schnuͤrbruſte getragen, behauptet BL f Hr. Sabatier im Tr. d’anat. Vol. I. Papa 72. A

je Man kan on ziemlich a priori efrathen, ‚weiche en verſehen on muͤſſen.

iere aber fehr fefte Rohrenknochen *),

Er gt am Thor * *

364 Dem ——⸗⸗ Abſchuit.

er zo" ———

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müfen. Ben m emlich t bios die Affen

und Makis und mäufe, die der Kr. Linne daher mit dem Menſchen er die gemeinfchaftlis che Ordnuns primaies geh —* > f. dis vi |

ugethie "1 BAE Diejen sen fo klettern, Bd gen, der meite ie Geringe machen. Wie. 2. die ganze Ordnung van Pichecis „gemli fen Paviane, ps Makis. Dann auch die Ameiſenbaͤren; a ine « und Katten = artigen biete; die Eichhörnchen Thiereʒ 3 ‚die Bären an # a

>2. Die in der Erde wühlen: -- ——

MS mil —8 ur; RR SEE NH ak N der Igel u. 10: a nn —* malen? wie EB. der Biber; und vermuthlich die ame Ord⸗ 2 von Palmatis. | Die fatternden: - * nemlich die samen un mus von |

t fehlen Hingegen en, di

deritgigen Ei Dr Solidungulis ,. Bifuleiss ud Beuis. ) | B)

= a A de Ace aa. va Aa ww” Tr 5 ara Felle et 1 ee r 7 v - # _

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* Vom Schluͤſſelbein 365

————— *) und: ihrer auffallenden Größe ſchon bey Lelbesfruͤchten aus ven erfien

gedacht —— 16.773 I. gs 9 20/2): a 9 Bra“ fen; r As ecAP Jah SR. ae Pan hell fie wie andre Nöhrehbrischen au, am füglichften in den Körper und in die beiden dickern —* ssdrug md hai

* 23 Pa: 145 HS, 12%) we ar ai up} iz i 6 > s

« J J 24 * ad er ent au ori A 4 J 3% 2} . : 3 ° g 9 52 9 .% Tz . a‘

3 UIER a Hr sis if die ganie Claſſe der Vögel mit Fe en und zwar von auffallender Größe und Stärke: wie es die Beſtimmung der —*—

| ei diefer Thiere zum Flüge —*835 Sie fi E * *5 ER, m. Teben de icker sie

zuſammen a ur e

"ihre ob bern End bear,

Me blos den: Dig

* are ——— fe

C) we: haben auch "unter den Faftlätigen viers füßigen Thieren, die —— und Seöfche, ſebr kenntliche Schlüfelbeine. nn Won der Schiid re ‚COITER de | . und Caldefi iD. PR: der iften, Röfels unfterbliches

B 5! I, sig. 2. ©: 35. vom J—— ſch. Sat X, Fig 78. ©.84.

> 40. PO re, Bintenden Waller oͤte mit 7 braunen Sieden. _

Von den Schlüffelbeinen ber Thiere überhaupt - Hrn. Prof. Saaſe comparat. clauicular. animant. erutor. c. bumanis. Lipſ. 4766.

ALBINI icones of. * J KIM. fig, 116. 11m.

21

Monaien nach der Empfaͤngnis, —*

ichſam ner. abgefehnitten und mit | * ee dreyeckten Knorpelflaͤche in den dazu beftiiumten Ausſchnitt am Griff des | —— vn bie miehsgebächte WBeife($. 293)

EEE et er X 44 ut Eu En vo re beider Säläß f

felbeine läuft vom einen zum andern, oben am | mondförmigen Ausſchnitt des Brufibeins, das | quer» über. |

Jmenr

| Der Rörı per eines ‚Heinen, Finger glatt unbwalgenförmig: auf der untern flacher, der Länge nach Rumpf gefurcht, den |

beiden Enden in, rauh und uneben,

*7

—* von der Dice | auf der obern Geite

er macht wie gefagt, einen —— Der vordere iſt größer, und vorwärts ges bogen, und liegt —4 mitten uͤber der ober⸗ ſten Rippe. Hinter ihm laufen die großen Schluͤſſelblutgefaͤße Bey feinem Anfang |\ Inter dem vordern Ende, liegt am untern

ein Eurzes breites Wand zum vordern Ende | Fr der exſten Rippen und dem "N u IMMER TE

1* IS #

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in nie i 2% d der deido ** a | oe er Aug exe Bug I fi

ſtaͤrker gekrümmt; and und

liegt meiſt uͤber dem proceſſus coracoides des Schulterblaits. Ya vordern Rande feines

FE N, 7 a er u gr

LE a 708 Ahr sl | re iſt in dieſer Gegend nach dem aAußern Ende zu laͤnglicht platt⸗ gedruckt und a der untern Seite. fehr rauh hoͤckricht, zur

fürs ligamentum_trapezoides mittelft acoides in * FED

—A a8. biı Aula & re sd ;j eye 1 | * hintere —* nnd, ußei

nen —— wie in wey Facetten getheilt ift, und zur Anlage Pi Adordelartie gen 1 Bandes dient / womit das Schluͤſſelbein an am ‚ah,

me“ 29 er

| 5 I. Rh i⸗ J. Hy 7 1D. tabs II. fg. 6; ge vergl, mit fg, 5. und fg. 4 ke 2 BEE ih

oh Shhluſſelbein. E *

über.

i —— Schluͤſſelbein an Ass co-

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tula ceıs., omoplatae **)

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and ni ——— amen don ihrer dnge ———— O2 1? ‚E83 2 )

z . 2 A 20: G 237% .:3 I" ; * 9 —— PR: 23. | 2 3 m * VESALIVS cap. 21. ‚fig. I. % 3

1 Me ön ehehrm geben hlich h 83833 —— gt r er Kir eu ram (le en

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Be cbieden die Ing, > (Oma, oh | beiförmig 1. chen "lach ur

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penförmig, B" * EA Fr liegen ganı

Vonm Schulterblatt, © 369

4 Be he)

Sie ſind blos mittelft der Schlüffelbeine am Gerippe befeftigt, außerdem aber auf eine ganz eigne Weife nur dur Muskeln mit dem Rums pfe verbunden, und daher leiht und auf ehr mannichfaltige Art beweglih ); daher fih aud ihre Lage kaum recht beſtimmt ange⸗ ben läßt. Doc iſt fie in der Ruhe, went man nemlih im Stehen die Arne, fi ſelbſt überlaffen herab hängen läßt, ohn⸗ zefähr fo, daß fie von der zweyten bis zur ach⸗ Iten Rippe reichen, mit den hintern Enden beh⸗ hah:iparallel neben ven Dornfortfäßen des Ruͤck⸗ hraats, und zwar etwa zwey Duerfinger, breit bon denfelben entfernt liegen, und mit diefen ändern ſchraͤg nach hinten convergiren, fo ag diefelben wohl Daumen: breit von den dats nier liegenden Rippen abflehen, und über die pißen der Dornfortfäße ruͤckwaͤrts hinaus

gen. * Ber Wr. Y eh EP

KR, ganz anomaliſch Caber freylich wie es der Bau ihrer großen Ruͤckenſchaale nicht anders zuläft,) vorn auf der Bruf, nach dem Bruſtſchild zus gekehrt. f. Koyter Taf. In. Laldefin.a. O. u. Job. Dan, Meyer IB. Taf. 29. 31. UM,

- .

= *) Ein paar umſtaͤndliche Abhandlungen von Winslow uͤber die mannichfaltigen Bewegungen der Schul⸗ terblaͤtter ſ. in den Mem. de |’ Acad. des Sc. de Paris 1723. pag. 69 fg. und 1726. pag. 175 fq.

ib Baar:

370 Vier und vierzigfter Abſchnitt.

Fe 313 Sie fangen bey der unreifen kelbedftnäit fehr frühzeitig an zu verknoͤchern *), und ers reichen bey derfelben auch ſchnell eine auffal⸗ —* RER Groͤße (Th. 1. F. 21.) 5

$. 314

In ganzen genommen hat jedes Sqhulier⸗ blatt die Geſtalt eines unglelchſeitigen Drevecks, amd laͤßt ſich fo am fuͤglichſten nach feinen drey Rändern, und beiden großen Slächen, und feinen an der äußern Ecke befindliggen drey an ſebalichen Fortſ. atzen abhanbeln, £

ME 31% | \ Suerfl die Ränder.

ö Der hintere oder innere, ift der längfte von allen; und wird durch eine ſtumpfe Ede wieder in zwey fehr ungleiche Hälften getheilt. Die untere davon, und bey weitem die längfte, ift ſehr ſchwach bogenförmig ausgeſchweift, und verliert ſich in die untere rundliche Spitze des Kuochen. Die obere Fleine Hälfte laͤu von der gedachten Ecke ſchraͤg aufwärts nad außen. Und an der Ede felbft liegt waͤrts eine rauhe Kleine dreyeckte Fläche, von welcher das ſchraͤg aufwärts ftelgenbe Graat, davon

») ALBINT iconer off „füetus tab. XIII. fig. 118-120:

\

Vom Schulterblatt 371 bavon unten die Rede feyn wird, felnen An⸗ fang ninm.

Der vordere ober aͤußere Rand ift ber dickfte von allen dreyen, und macht Vorwärts gleichfam eine doppelte Lippe, zwifchen welcher ‚eine flache lange Furche herabläuft.

ſte, und hat mehrentheild an feinem aͤußern und untern Ende (gleichſam an der Wurzel des pröceflus coracoides) einen tiefen halbmondfoͤr⸗ migen Ausſchnit, in welchem ein ſehnichtes Band ausgefpannt Ift, das aber auch zumeilen verknoͤchert, und dann blog mit einer Fleinen Deffnung durchbohrt if.

316. BEN Die, vordere Släche des Schulterblattes, die nemlih hinren nach den Rippen zugekehrt Vegt, iſt flach ausgehölt, und mir dem fub- Icapularis gleichſam gefüllt, nach deffen Haupt;

bilden, die, zumal von dem hintern Rande an ſchraͤg aufwärts nah dem fogenannten Halfe des Schulterblatts hin, gerichtet find.

das queer über diefelbe nach außen in die Höhe laufende Öraat in zwey Hälften oder foge- nannte Gruben (follae) von fehr unglefcher

Ya ws wien mird

R-

y

Der obere Rand iſt der fürgefle und ſchaͤrf⸗ |

‚bündeln fich die etlichen erhabenen Querlinien

Die hintere Slädhe wird nach oben durch

Größe geheilt, Die untere weit größere

372 Vier und vierzigſter Abſchnitt.

wird vom. infraſpinatus bedeckt, fo wie in der obern Eleinern der ſupraſpinatus liegt. |

MN," Ä

Das Graat ſelbſt (ſpina) wodurch eben jene beiden ſogenannten foſſae gebildet werden, hat einen zweyfachen Urſprung Den einen an der obgedachten kleinen dreyeckten Flaͤche (8. 314). Den andern nach außen, hin⸗ ter dem ſogenannten Halſe, unter dem acro- mium, das fi) von da in einem ausgeſchweif⸗ ten Bogen erhebt. Vom erfien diefer beiden Anfänge fteigt das Graat allgemach ſchraͤg aufwaͤrts; fein oberer Rand wird gegen die Mitte zu anſehnlich verdickt; und dann verliert er fi in den einen der drey gedachten Fortfüße, nemlich ind Acromium.

$. 378.

Diefes Yeßtere (auch fummus humerus genannt) iſt gleich vom Anfang der Verknoͤche⸗ zung an eine ächre Apophyſe (Th. 1. $. 47.) die von dem Graat ($. 316.) enifpringt, und als ein fehr robufter rauher, am Ende platter und aufwärts gebogener Zapfen, hinten bis mitten über die Dberarmröhre reicht, und bem⸗ felben beym Aufftemmen des Elnbogens zur Haltung dient. t

Faſt an feiner Spiße, fchräg nad) innen zu, iſt eine länglichte Ruorpelfläcde *), an

mels +) zumeilen liegt zwiſchen diefem Gelenk auch noch

eine befondere Fleine Knorpelſcheibe. ſ. Vefa: lius

Vom Schulterblatt. | 373

eier vote gedacht, das hintere Ende des | Schluͤſſelbeins eingelenkt iſt $. 39.) |

8. 3129.

Der zweyte große Fortſatz am Schulter⸗ blatt wird wegen einer vermeynten Aenlilchkeit mit einem Nabenfchnabel, ‚coracoides (I. pra- ceſſus vnciformis) genannt: und iſt anfaͤnglich, ſelbſt noch in den Kinderjahren, eine Epiphyſe. Er erhebt fi oberhalb des Halfes mit einer breiten kurzen aufrechten Baſis, und verläuft ſich dann über der Dberarmröhre, aber nach vorn, in einen ſchmaͤlern flachgedruckten Za⸗ ofen, welcher dem 5 zur Stuͤtze dient (F. 308).

| Du dritte Fortfaß des Schulterblattes ift endlich der kurze dicke Hal, der zwiſchen den vorigen beiden, nach unten: Kegt, und fich in einen wulfligen Rand audbreitet, welcher die flache Pfanne zur —— des Kopfs der Oberarmroͤhre bildet. Sie iſt flach ausgehoͤlt, ohngefaͤhr wie ein ſehr flacher kleiner Loͤffel, und hat beynahe die Größe und den Umriß einer großen Mandel, die Spitze ish ‚gekehrt. | * lius im großen Werke ©. 123. weitbrecht Taf. 1. 8ig. 4. d4. Bertin q. a. O. ©. 203.

Aa yon Ar Fuͤnf

ar sur u PR Aston

din und vierzigſter 5 Bon der Oberarmroͤhre. *

F $. 32 Fe Nie Oberarmröhre *) die ben zwenten Theildes Arms (F. 303) ausmacht, wird auch fonft, aber uneigentlich der Schulters | knochen (oshumeri) genannt, und iſt der groͤßte und BE Roͤhrenknochen am ganzen Arm).

| | |

$. 322. ‘2 |

Sle ſteht nach oben mit dem tet

nach unten mit den beiden Röhren des Vorder⸗ arms in Verbindung; und kommt übrigens, ſowohl in Ruͤckſicht ihrer Oſteogenie |

als ihrer Eint heilung in das zn und

die,

) GALENVS cap. 16. pag. 24. ) VESALIVS cap. 23, fig. 1. 2. “) ALBINı icon. off foctus tab. XHL. fig. 122. 123.

Da die verknoͤcherung bey den noch übrigen abaut= bandeinden Roͤht enknochen in derHauptfache auf eins binausläuft, fo berübre ich fie nicht weiter im Terre ſelbſt, ſondern vermweife nun nur im der Mote wo ich die Defslifche Abbildung des ausgewachſe⸗ nen Knochen citire, zugleich auf die Albinifche von den Kochen der zeiltaen Peibesfrucht.

Bon der Oberarmroͤhre. Su

| die beiden Enden, mit andern Rohrenkno⸗ Yan! 9— uͤberein.

ge 323 |

Am Ende dieſes Knochen iſt zufoͤr⸗ derſt die große kaglichte Gelenkflaͤche deſſelben und dann die beiden tubercula nebſt der ſchen liegenden Rinne zu merken.

Die erſtere betraͤgt im Was ee | den dritten Theil einer KRugelz und ift, wenn | man die Are derfelben durch ihren Mittelpunkt Zieht, mir felbiger ſchraͤg nach oben und innen gerichtet, fo daß wenn der Arm ſich ſelbſt übers laſſen ruhig herabhaͤngt, nur der untere Theil diefes Gelenkkopfs, von feiner eingebildeten Are an bis zum untern Rande deffelben gegen bie flache Dfanne im gg N 319) zu liegen kommt.

Ueberhaupt iſt dle Rugelfäche d * Ober⸗ armroͤhre faſt vlermal ſo groß als jene Pranne mit welcher fie eingelenft iſt; wodurch fie übers aus viel Spielraum gewinnt, und dadurd zur alleroolfommenften. Arthrodie am ganzen Ge:

ee Aa 4 rippe

9 Diefer Knochen bat wobl bey "aen dtth bidtigen Thieren die mit Vorderfuͤhen oder Fluͤgeln verſe— ben find, eine roͤhrenfoͤrmige Geſtalt, mitt die

Maulwuͤrfe ausgenommen, bey melden er eine

ganʒ ung ewoͤhnliche, und eher einem kurjen dicken, in der Mitte ſchmalen und an beiden Enden breit ausgeſchweiften Schilde aͤnelnde Biidung bat,

®

376 Fünf und. vierzigfter Abſchnitt.

rippe wird (Th. J. S. 76.)3 fo wie Aion haupt biefe Röhre und Dies, ihr. Gelenk von ber aͤußerſten Wichtigkeit für den Menfchen find, da von demfelben fein großes Vorrecht,

der faſt unbeſcheaͤnkte Gebrauch feiner Arme, J

groͤßtentheils abhaͤngt.

Und daß dieſe Arthrodie demohngeachtet den Verrenkungen nicht noch oͤfter und leichter ausgeſetzt iſt als es wirklich der Fall iſt, und als es bey dieſer ausnehmenden Beweglichkeit

ſcheinen moͤgte, das wird durch die aͤußerſt fefte und ganz beſonders merkwuͤrdig eingerichtete

Gelenkkapſel*) verhuͤtet, wodurch beide Kno⸗

den mit einander. verbunden ſind *); und die

nad oben noch mit dem Ligam. triangulari fca- °

pulae. behecft wird, das vom acromium nach dem proceſſus coracoides hinläuft,

Won ben beiden tuberculis die von dem vor⸗

dern Rande des Belentkopfs an, nach vorn und außer liegen, ift das innere das kleinſte (tu- berculum minus) aber ziemlich ſtark hervorra⸗

gend, * dient * Anlage des Subfcapularis. i

ge Es

2 4. Hrn. Prof. Dom Comment. de kumero Inst

LB. 1782. pag. 3 fq. ) WEITBRECHT nab. II. fig. 59

Bor allen aber die meißterhaften Abbildungen dis

Hrn: Prof. Camper, demonjrat. anatomico - pathole- gicars Lil, pag- 4. ſq. $- 14

————

t

a A Ze U. Zu *

Ron ‚der Oberarmroͤhre. 377

Es wird von dem groͤßern durch eine tiefe und lange Rinne (ſemicanalis ALB.) abge⸗ ſondert, die von da vorn an der Roͤhre herab⸗ ſteigt, und mir einer Urt Knorpelrinde aus⸗ Heglättet ift, um die Bewegung der darin lie⸗ genden längern Sehne de biceps zu erleichtern.

Anm aͤußern oder größern tuberculum find drevr ſtampfe Facetten zu unterfcheiden die zur Anlage für eben fo viel Muskeln dienen, Die vordere nemlich für den fuprafpinatus: die mitte lere für den infrafpinatus: die hinterſte endlich für. den teres minor.

$ 324 | Das Mittelßuͤck iſt meiſt chlindriſch und nach den beiden Enden zu, beſonders nach dem untern, etwas vorwaͤrts und nach innen zu gebogen ).

Nach dem obern Ende zu, {ft vorne bie gedachte Fortfeßung der Rinne für die lange Sehne des biceps, und zu diefer ihren beiden Seiten ein paar flache Leiſten (ſpinae) zu merken.

Die innere Seife iſt kuͤrzer und flümpfer ; läuft ſchraͤg vom tuberculum minus nad innen und dient zur Anlage des teres maior.

Aa 5 vr ne Die

”) tangquam fi aptet fe ad ——— ⸗wie ſich Al: binus ausdruckt de ſceleto pag: 333. -

378 Fünf und vierzigfter Abſchnitt.

Die aͤußere iſt welt länger, und ſchaͤrfer; erſtreckt ſich vom vordern Rande des tubereu- lum maius vorn an der Roͤhre herab bie unten über die Molle des Elunbogen. An ihr iſt d latiſſimus dorfi, der pectoralis, und der del- toides befeftigt.

Auf der Ruͤckſeite der Nöhre tft, PER faͤhr in der gleichen Gegend wo fi vorn das

untere Ende der Rinne verliert, eine nur fehr |

ſchwache oft kaum ſichtliche SEpur einer flachen ſchraͤgen Furche⸗ zu merken, die von innen nach außen herablaͤuft, und an welcher ber ner- vus radialis und die arteria profunda humeri

anliegen, | | J

$ 325. | Gegen das untere Ende zu wird daß Mits | telftück felbft fcbon breiter, und bildet zwey Sets tenraͤnder, die ſich in Die nachher zu beruͤhren⸗ den beiden condylos verlaufen. | - Unten, diht-über der Rolle, find in ber Mitte ein paar anfehnlide Gruben, auf jeder Geite ded num breit wordnen Knochen eine, ——- die bloß durch eine dünne meift halb» durchſichtige Scheldewand von einander Ai fondert find. Die vordere ifl flacher und dient, beym gebognen Arme bie corone der Elnbogenröhre |

au e ae Heben _

Von der Oberarmrohre· 379

geben ihr liegt nach vorn noch eine andere, welt flachere, und daher minder merkliche, die in jenem Fall den Rand vom obern Ende der Speiche (radius) aufnimmt.

| Die hintere hingegen tft bey meltem die tiefſſte, da bey ausgeſtrecktem oder gerade haͤn⸗ gendem Arm das olecranım hinten in feltige 1}

Gerade unter dieſen beiden ——— | liegt die Rolle (trochlea, rotula AL».) deren innerer ober hinterer Rand dicker it und tiefer herabfleist ald der aͤußere ober Borbere, und In welche überhaupt die Elnbogenroͤhre lenkt ift. *) | Neben ihrem Fleinen Rand, alfo noch mehr nach außen und vorwaͤrts iſt ein kuglichter Ge⸗ lenkknopf (tuber aLe.), an melden die Ends fläche der Speide läuft. | Endlich find zu äugerft an diefem breiten

untern Ende des Knochen die beiden condyli.

Der äußere iſt kurz und ſtumpf.

Der innere iſt weit groͤßer, und hat ruͤck⸗ | waͤrts eine —— flache Furche, in welcher der neruus cubitalis (f. vinaris) herabſteigt.

*)} ARENTCANT impetus primi auatomici tab. V. fig.2. 3.

Sechs

i

380 Sechs und vierzigſter Abſchnitt.

Sechs und vierzigſter Abfehnitt. Bon der Elnbogenroͤhre.

$- 326. u

en dritten Haupttheil des Arms ($.303.) zroifchen dem Elnbogen und der Handwur⸗

zel macht der Vorderarm aus, der auszmweyen *) Röhren (die beiden focilia **) befteht; die am | fuͤg⸗

Bey den Froͤſchen und Kroͤten iſt im Vordererm ſowohl als im Schienbeine nur ein einziger Kno— chen, der zwar nach beiden Enden zu, mie gefpal: ten, tbeils gar durchbrochen ift, und auch daſelbſt zwey befondere neben einander liegende Markhoͤlen enthält. Aber in der Mitte find diefe fcheinba- ren zwey Roͤhren nicht nur feft zufammen vermach- fen, fondern noch dazu aanz dicht und ohne alle Höiung. ſ. des ber, Wundarztes Hrn. Troja Memoria fopra la ftruttura fingolare della tibia e del cubito nelle Rane e nei Rofpi, der Stalin. Ausg. ſeines mehrardachten Werkes über die Ne: crofe. Neap. 1779. 3. S. 250u. f. Taf. VIlw. Va,

» Daß man die beiden Köhrenknochen des Vorder— arms focilia nennt, kommt aus dem Arabifchen, da Zend. (im fingufari) oder Zendän (im plorali) ein Feuerzeug oder Zunderbüchfe (focile) beißt, dos. bey den Morgentändern aus ‚samen Stuͤcken, ohngefaͤhr von der Pänge und Proportion dieſer beiden Knochen belebt. Und deshalb haben Avi» cenns u. a. Urabifche Aerzte diefeiben Zend und Zendan genannt. f. ıH. HYDE bifk religionis ve- terum Perfaruım pag. 333 (9. und die dazu gehört: gen Abbildungen pag. 407.

Bon der Einbogenroͤhre. 381

' füglichften erſt einzeln abgehandelt, und nach⸗ ber einige gemeinfchaftlihe Bemerkungen über ‚ihre Verbindung und Bewegung angehängt ' werden. | | F. 327.

Die Elnbogenroͤhre *) (vIna, cubitus, I. focile maius) iſt bie längere von beiden, ets was krumm gebogen, am obern Ende fehr ſtark, nach unten weit ſchmaler zulaufend **). | Sie ift fehr feft mit dem Oberarm, auch mit ihrer Nebenröhre der Speiche, aber nur wenig mit der Handwurzel verbunden ***),

$. 328.

Ihr oberes fehr ſtarkes Ende macht einen großen halbmondförmigen Ausſchnitt (finus Junatus, cauitas femilunaris (. fijgmoidea maior) der feiner ganzen Bildung nach genauin die Rolle der Oberarmröhre einpaßt ($- 324): und zus weilen auf feiner untern Haͤlfte durch eine Duers furche unterbrochen wird FR),

Der obere Theil diefes halben Mondes bildet das olecranum ([. proceflus anconaeus ) | | ein

®) GALENVS cap. 17. pag. 25. **) vesarıvs cap. 24. fig. 1. 2. 5. 6. 10. 11. vergl. ALBIN] icon. of. foet, tab. XIV. fig. 124. 125. 126. 129,

*f) WEITBRECHT tab, IIf. IV,

»H Mie in ALBINI tab, oſium. tab. XVIII. fig. 1.3.

1

382 Sechs und vierziafter Abſchnitt.

ein überand robufter Fortfaß der In die hintere und tiefere Grube der Oberarmröhre eingreift ($. 324.) und der, wenn man die Knochen des Arms mit denen am Fus vergleicht, einige ' Aenlichkeit mit der Kniefcheibe zeigt ).

"Der untere Theil de großen Ausfchnitts macht die corone, einen kuͤrzern Fortfaß, der bey Fark gebogenem Arm in die vordere und flachere Grube der Oberarmroͤhre zu liegen - fommt. | : |

Dirlicht unter diefem großen Austlchnitt, am vordern Rande der corone iſt eine flache mit - Knorpelrinde überzogene Delle (finus, cauitas | femilunaris ſ. figmoidea minor) in welcher der Rand vom obern Ende der Speiche eingelenkt iſt.

Am äußerften Rand jener Delle unter dem olecranum iſt eine ſcharfe rauhe Erhabenheit "zur Anlage ded fupinator breuis: und gerade - mitten unter der corone eine flachere rauhe Stelle für den brachialis internus. |

$. 329. *) Hr. Prof. de Ia Chemal beſchreibt in feinen obferu. botan. med. Balil. 1766. 4. $. 23. einen fonderbas ren Kal, da er am rechten Elnbogen einer Reiche 7 am obern Ende des Hbrigens ganz natürlich ae=

bildeten olecraui nod einen befondern beweglichen °

kleinen Knochen gefunden, der mit eignen Gehnen und Gelenkbaͤndern verfehen geweſen, und beſon-⸗ ders auch in Nückficht feiner Berbindung mit dem anconaeus vollkommen einer Eleinen Knieſcheibe ges aͤnelt Habe,

Bon der Elnbogenroͤhre. 383°

$: 329. ski Das Mittelſtuͤck der ganzen Nöhre iſt

meift prismatiſch. Doch fo, daß zwey Seiten

deſſelben zuſammen einen ſcharfen ſchneidenden Rand, mit der dritten hingegen. einen ad beien Rücken bilden, -

Sener ſcharfe Rand (fpina)- if gekehrt und dient zur Anlage fürs li Bere interofleum *).

Neben demfelben liegt auf der einen 1 Saite nad dem ſtumpfen Mande hin der vom olecra- num nach dem proceflus Nyliformis berabfieigt und mehr nah hinten und "außen gefehrt iſt, zunaͤchſt an der ſpina, nach oben, der abductor pollicis longus. Und darneben, mehr nad) unter, der extenfor maior pollicis und ber indicator.

Auf der andern Seite hingegen, zwiſchen der ſpina und dem dritten Rande der von der hintern Ecke der corone herabſteigt, und mehr nach hinten und innen gekehrt iſt, liegt in einer Furche der profundus und weiter nach unten der un quadratus.

$. 330. Das untere Ende ift kolbicht, abgeruns bet, Seine win ſtoßt mistelft einer das | zwiſchen

Nembrana iateroſſea WEITER. tab; III. fig. 10. 11.

z MM «

384 Ges und vierzigfter Abſchnitt.

zwiſchen liegenden Knorpelſcheibe (Th. J. G: 92) an das os triquetrum der Ramon! (Tab. I. |

fig. 2. num. 3.)

Nach vorn tft am Mande diefer Enbfuͤche eine rundliche Facette (criſta ſ. capitulum) wel⸗ che in den Seitenausſchnitt des untern Endes der Speiche zu liegen kommt. |

Am entgegengefeßten hintern Rande jener Flaͤche hingegen, fteigt ein Eurzer ſtumpfer Forte faß (proceflus ftyliformis) herab (Tab. Il.fig.a.c) der gleihfam die Stelle des innern Knoͤchels am Fuße vertritt, und neben demfelben, nad dem Mücken der Hand zu, legt in einer Has den Furche die Sehne des vinaris externus. j * 7

Sieben

Sieben und eier —T hat; Bon der. Speiche.

$ 331. ie Speiche * oder Spille (radius, 5 fo nF cile minus) ift etwas kürzer als die Eins

| bogenröhre, aber robuft **), und im ganzen mehr cylindriſch nicht fo coniſch als. jenez und macht die Hanptverbinbung. dem Oberarm und der and a

ei; . 332

| Ihr Ende * zu —— eine faſt cirkelrunde flach vertiefte Gelenkflaͤche die am tuber der —— 6. 324. I arti⸗

culirt ***x).

| Diefe 2.03 GALENYS ae A

er) VESALIVS cap. 24. Re. 1. 2 3. 4. 7. H 9. - vergl.

| s ALEINI ic. off. foetus tab. XIV. fig. 127. 128. 130. 131,

“) Daher fie auch von einigen Altern Zergliederern

manubrium manus ſo wie hingegen von Albinus additamentum vlnae genannt worden.

Ba | Bon einer uͤberaus feltnen Verrenkung diefes obern | Endes der Speiche ſowohl vom tuber der Obere armroͤhre als des benachbarten -finus der Elnbog —* ($. 327) die der neuerlich verſtorbene Bürs * am Spital zu Eſtampes zuerſt —* * haben en £ * biſt. de la Soc. de Mede- cine a, 1780, p Doch febeint ie Fon von Düverney ee zu ‚feun f. beuvres anatomiques T. I, pag. 470. Bb

a

386 Sieben und vierzigſter Abſchnitt.

2

Diefe Gelenkflaͤche wird nad unten von es i

blichen Rande eingefaßt, Der an feiner eine gemölbte Knorpelflaͤche hat,

diein ben. obgrbachten Aus ſchnitt der Elnbogen⸗

roͤbre ($ 327.) einpaßt.

FJener rundliche Rand ſitzt auf einem ſchma⸗

lern Halſe, und unter dieſem liegt ( zwiſchen der obigen gewoͤlbten Knorpelflaͤche und dem

ſcharfen Rande des Mittelſtuͤcks) ein laͤnglich⸗

ter rauher Huͤgel, an welchem der Were ya

9. 333.

Das Mittelſtuͤck ift ohngefähr im gleis hen Verſtande prismatiſch zu nennen, wie das an.der Einbogenröhre ($. 328)... Es hat nem⸗ lid) einen ſcharfen fihneidenden Rand, und dann zwey flumpfe, die zufammen einen runden Rüfs Zen, bilven.

Sener (ſpina radii) liegt nad) hinten, und dient, wie der an der andern Röhre, zur Ans lage des ligamenti interoflei, Zwiſchen ihm and dem Außern Rande, der nach dem Ruͤk⸗ Ten ber. Yand gekehrt ift, fißt der abductor pol-

lieis longus. Und auf der andern Seite

zwiſchen der fpina und dem dritten Rande ber nach innen liegt, und fi hinab zum proceflus ftyliformis erſtreckt, iſt auf der breiten Fläche in unten ber pronator quadratus befeſtigt.

$. 334

i

ea

Bon der Spide wi

er 334

Das untere Ende der Spelche iſt dick und breit, und hat zu aͤußerſt eine geräumige flach ausgehölte Knorpelflaͤche, die durch eine ſchwach erhabne Leifte wieder in zwey ungleiche Hälften abgetheilt wird. Im ber vordern groͤ⸗ Bern liegt das os nauiculare (Tab. 11. fig, 2. num.1.) der Handwurzel; in ber hinteren klei⸗ nern dad lunatum (Tab. Il. fig.2. num. 2.)

| Am hinten Rande Diefer KRuorpelfläche iſt nach oben ein mit Knorpelrinde uͤberzogener Ausſchnitt (Tab. U. fig. 2. 6.) zur Aufnahme der rundlichen Facetie der Elnbogenroͤhre

($. 329.)

Und am entgegengefeßten vordern Kante ( Tab. II. fig. 2. a.) ein finmpfer kurzer Zapfen (proceflus Aiyliformis) der mit dem dußern et der TEEN: it wer⸗ en * ne

862 Acht

zos Acht und se Abſchnitt.

| At und vierzigfter er Abfnikt | om Vorderarm überhaupt, j

$. 338

die beiden in den vorigen Abſchnitten ber

ſchriebenen Röhren des Worderarmg, haben in Ruͤckſicht ihrer relativen fage und Verbindung, und Ihrer davon abhängenden - Bewegungen manches eigene, dag, vorzüglich auch wegen der Verrenfungen und Fracturen berfelden, beſonders abgehandelt zu werben verdient.

| $- 336.

Ihre beiderley Enden flehen in umgekehr⸗ tem Berhältnis gegeneinander. Bey der Einbogenröhre nemlich ift dad obere Ende das dickſte; bey der Speiche hingegen das untere.

Das dicke obere Ende der Elnbogenröhre nimmt eben fo das benachbarte dünnere Ende der Speiche auf, als das dicke untere Ende der letztern das benachbarte duͤnnere Ende der erfiern aufnimmt.

Das obere Ende der Elnbogenröhre macht bie Hauptverbindung bed Vorderarms mit dem

Oberarm. - - Das untere Ende der Speicdhe hins

Rom: Vorderarm uͤberhaupt. 389

hingegen die Hauptverbindung deſſelben mit der Handwurzel u. ſ. w.

eh 337.

Beide Röhren find nicht ganz gerade, ſon⸗ dern ein wenig bogenförmig gekrümmt, fo dag die ſtumpfen Rücken derfelben ($. 328. 332.) in etwas conver laufen. Und folglich die eins ‚ander entgegengelchrten ſcharfen fpinae einen beträchtlichen Zwiſchenraum zwiſchen fich laffen, ber größtentheild mir dem darin audgefpannten ERSERHR interofleum *) gefüllt Me

$. 338.

R In der ruhigſten Lage, wenn nemlich der Arm ganz ficy ſelbſt uͤberlaſſen herabhängt, lies gen beide Möhren meift mit einander auf der gleichen horizontalen Flaͤche. Die Speiche If nach porn, vom Kleinen condylus des Oberarm nach bem Daumen zu gelehrt. Die Elnbogen⸗ roͤhre nad) hinten und innen vom größern con-

Axlus nach dem kleinen Finger zu.

9 . 339. Wenn man hingegen bie Hand and dieſer | Sage nad außen oder Innen dreht, fo nimmt auch die Speiche, an welcher wie gedacht, die Hand vorzuͤglichſt befeſtigt iſt, (— und bie eine den Bewegungen der andern gleichſam fol⸗ Sb 3 EN gen

) WEITBRECHT tab. III. fig. 10° II.

390 Acht und vierzigſter Abfehnitt. gen muß —) mittelft der ihr eignen Rotatton

(Th. 1. $. 104.) eine andere Richtung an,

und fommt entweder in die Supination oder

Pronation zu liegen.

$ 340. Bey der Supinartion, mo nemlich der Daumen nad außen, und hingegen der Kleine

Finger nach innen gerichtet ift, gibt daß obere Ende; der Speiche nicht fo lelcht nach, ald bey. der Dronstion, wo ber Daumen nad innen und hingegen ber kleine Finger nach augen, mits

hin der Rücken der Hand nad) vorn oder aufs

waͤrts gekehrt iſt.

ey dieſer letztern Wendung dreht ſich das obere Eſsde der Speiche einwaͤrts um feine

eigne Are: daß untere hingegen beſchreibt einen

Bogen um das benachbarte Ende der Cinbos genröhre,

Doc bleibt bie letztere bey einer ungezwun⸗ genen bequemen Pronation nicht ganz unbe⸗ weglih *), fondern folgt, (— fo wie fogar auch dieRöhre des Oberarms ). der freylich immer weit flärfern Drehung der Speiche in etwas nad **).

*) Wie Bertin ımd Albinus mennten. Jener im

Tr. d’ Ofleologie T. UI. pag. 230 ſq. 255 ſq.

Diefer de feeleto pag. 395:

») wınstow fur la rotation, la pronation et la vr

nation * den Mem. de l’Ac. des Sc. de Paris 1729. pag. 27 fg. | ——— .

i Neun

Neun und, Vietzigſter Abſchnitt. Von der Hand de i

| n 9. 34 Dr vierte und letzte Hau * des Arms ($. 303.) iſt die Haı nd *), dleſes Meets ferflüc der Mechanik, das zu den kunſtreich⸗ ſten und: zu taufend Verrichtungen nuͤtzlig ſten Theilen des Koͤrpers gehört, und daher ſchon von Ariſtoteles das Organ aller Organe ge⸗ nannt worden. **) | 7

$- 342.

Die Hand befteht aus 27 PERS, «le fogenannten Seſams beinchen ungerechnet,) an. welchen Weitbrecht auf: 124 Gelenkbaͤnder und Sehnenſcheiden ꝛc. gezählt hat; und die von 40 Muskeln verſchiedentlich bewegt werden. Daher ſich die unzälige Mannigfaltigkeit und außerfte Leichtigkeit der, Bewegungen begreift, deren eine fein gebaute * ‚geübte Hand für

bis ih. ="). Bb 4: un. dr 343+ ef vesarıvs. cap, 25. fig. 1.2. Mor allen aber die vier meifterhaften kl in ALBINT bifloria mufcnlorum pag- 631 ) f. hierüber umständlich * trefflich GALENVS de vſu er: hie ganze erfte Bud und im Anfang | es weyten *) Es find zahlreiche Geſchlechter unter den Saͤuge⸗ mit Haͤnden verſehen: aber bey keinem ein⸗ zigen

392 49: Abſchn. Bender Hand überhaupt. |

ee

iz $ 343 |

| Sieiis nüalib ander Spelledes Vorder⸗ arms befeſtigt, nnd hat in der allervollkommen⸗ fien Ruhe immer eine etwas einwaͤrts gebogene Lage, wobey der Daumen in ganz anderer Rich⸗ tung als die uͤbrigen Finger, mit ſeiner innern

eiten Flaͤche nach dem vordern Rande des —— gekehet

———— 3 | Man theilt die Ps Wiebe in dr Ab⸗ ſchn tte: A) die Sandwurzel, carpus. B) die Mittelhand, metacarpus. und C) bie Singer (ben Daumen mit eine

er ) zigen kommen dieſelben doch * fo vorihglichen abe der Menſchenhaͤnde gleich. Selbſt weder bey CTyſon's, Rn bey Hrn. Prof. Camper's Drang: utang. Bey beiden waren die Hände affenmäßig, mit Eurzen Stummel : Daumen. u. f. m. f. T SoN’s anat. ofa fig. 5. md Hrn. Cams per o Verhandel. tab. Lil. Ag- 5. vergl. mit Er- 2 Tin. tab XVI. fig. 37.

Uebrigens find ale gentiichen Affen (fimiae) Di u. So auch alle Paviane. y Und die Mafis (Lemures).

_ Unter den Dreerfagen (cercopitheci) Hingegen

find wenigſtens bey vielen Gattungen die Vorder: bände noch weit weniger. menfchenäntich gebaut

als bey den en Geſchlechtern. Der Craita

3. 3. (Cercopith panifeus) bat eine bios vierfing» aumen. Der niſtiti ( cercopith. 5** ouinchen haben faſt nur fols

be, frenlich zum Fafen ns 34* Vorderpfo⸗ ten, wie die Ei Diäufe, Surinami— ſchen Ratten CDideiphides) uam. Funß

zige Hand o iacchus)

unfzigfer Asfonite” Don der ‚Handwurzel,

ji 345

* a *). Kearpus ,; 2 Kai, le). **) befleht aus acht ***) Eleinen Knochen, die in die Caſſe der rundlichen und wuͤrflichien gehören ( Th. 1. $..5.): und. folgs lich von einer fehr mürben ſchwammichten Tex⸗ tur ea:

at ! N "$ 346. E Sie fangen erſt nach der Geburt an zu verknoͤchern ****) (Th. 1. 9. 19.) Doc iſt die knorplichte Grundlage zu jedem berfelden ſchon Aug unreifen ee aus dem Bb 5.1.20... scheiitem. ey GALEN. de ob. cap. Er pa; 3.26. | M VESALIVS cap. 25. fig. 3- “) Die mehreſten Affen Haben neun Knochen in der Handwurzel. f. jo. RIOLANI fimiae ofteologia. pag. 908. der Pariſer Ausg v. 1626. felbft Hrn. Camper’s Drang utasg hatte fo viele. vergl. ausını ex. plicat. tabular. Euitachii. tab. XLVII, ng * ef: fig. 35.0. f. und fig. 37. k. ın.

Manche haben doch aber auch nur achte So 4 B. Tyfons Drang - utang-

und andere hingegen ihrer zehne. *) ALBINI icon. of. foetus tab. XV. fig. 132,

398 Funfsiofter Abſchnitt. dritten Monat der Empfängnis aufs beſtlmm⸗ |

teſte an; ee: SYRIEN f ; I... 347- * |

Sie fielen in zwey Meihen über einander, und zwar mie in einem halben Mond, deſſen convexe Seite nach dem Ruoͤcken der Hand, ‚bie concave hingegen nach ber Handflaͤche zu ger kehrt if, und feine Spigen nad) dem Ballen des Daumens und nach der Innern Stite des

up Fingers —*—— finds

$ 348- if Die viere in ber oberſten, —— ag Vorderarm zugekehrten, Reihe, Wi das nauiculare N B) lunatum ar; ©) triquetrum. D) pififorme, Die viere in der untern hingegen, die auf die Mittelyand ſtoͤßt: E) multangulumn maius ) multangulum minus G) capitatum H) vnciforme, *) $ 349. *) Die Altern Zergliederer unterfchieden die gi |

der Handmwurzel blos durch Zahlen. Mich. 2 2 er

Bon der Handwurzel. 395 N 2 349. u (haft A) daB nauienlare (£. feaphoides, f. coty⸗ loides LYSECRI Tab. Il. fig. 2. num. 'r.) ift das größte in der oberſten Reihe; liegt ſchraͤg von oben vorwärts nach unten: ,

Mit feiner aröften gewoͤlbten Gelenkflaͤche liegt es nach oben in der vordern von den bei⸗ den obgedachten Gruben, die am aͤußerſten Ende der Speiche befindlich ſind (K. 334.), zunaͤchſt an deſſen proceſſus ſtyliformis. 1

Nach unten ſtoͤßt es mit einer langlichten ebenfalls gewoͤlbten Flaͤche, die durch eine rauhe Furche von der vorigen abgeſondert iſt, an die beiden multangula der zweyten Reihe

Und nimmt dann den Ropf des Capitati gi nemlihen Reihe FR, feinen. kuglicht ausgehoͤl⸗ ten finus auf.

Nach hinten liegt es am näcftfolgenden Kuochen an.

= B) das Iunatum' (f. femilunare Tab IT. fig. 2. num. 2.) legt nad oben mit feiner ges mölbten Fläche in der hintern Grube des un⸗ tern rue Speiche (9. 334.) .

2

Nach

fer hat ſie in feinem bekannten calter anatomicus zu allererſt mit beſtimmten Namen belegt, pag. 208 fq. der Ausg. v. 1665,

» m

Nach unten faßt es mit feinem großen halbs

. mondförmigen Ausfchnitt, wovon es den Namen —— hat, das capitatum der zweyten Reihe. j Und ſtoßt mit dem darneben liegenden Eldis nern ſchraͤg nach unten gefehrten —— ans vnciforme.

Nach vorn liegt ed mit einer auch faſt halb⸗ mondfoͤrmigen Flaͤche am vorigen an. |

Und nach hinten mit einer ſehr flach gewoͤlb⸗ ten irregulaͤren am folgenden.

Ay $. 351. C) das triquetrum (f. triangulare, Lew | neiforme ıyserı Tab. II. fig.2. num.3.) ohngefähr von der Größe des vorigen; aber laͤnglicht; mit meift ſtumpfen Rindern, Nach oben ftöft es x. dad untere Ende der Einbogenröhre ($. 329.) Nach unten mit der größten flach außges u bölten Facette an daB vaciforme. | An das vorige mit einer kleinern ebenfale i flach ausgehölten Facette. | Und an das folgende mit ber tleinften, et⸗ was gewoͤlbten Flaͤche.

§. 352 |

Ron der Handwurſel. 37

D) das pififorme (f. ſubrotundum An. ſ. os extra ordinem *) Tab. Il, fig. ı. num. 4) das Eleinfle von allın achten, ſtoͤßt blos mit einer etwas ausgehölten Fläche ſeitwaͤrts an

daB vorige.

| $.. 35 - Mrun die vlere in der untern Reihe -

| \ E) das multangulum maius (f. trapezoides Lvserı, S.trapezium der mehreflen neuern Zers gliederer **) Tab. II. fig. 2. num.5.) mit ſcharfen eckichten Raͤndern. Nach oben ſtoͤßt es mit einer rundlichen aus⸗ gehoͤlten Flaͤche ans nauieulare der vorigen Reihe.

Nach unten mit einer großen ſchief gewoͤlb⸗ ten Flaͤche an eine aͤnliche unten genauer zu be⸗ ſchreibende Flaͤche des metacarpus vom Dau⸗ men. Und darneben mit einer ganz kleinen an den metacarpus des Zeigefingers.

TE uͤck⸗

Weil es weder mit dem Vorderarm noch mit der srmenten Neihe der Handmurzel in Verbindung ſteht. Daher auch Albinus fagt: ad carpum re Quidem vera non pertinet, de fceleto pag. 401, |

Es iſt fonderbar, daß Düperney und Dertin und der verfiorbene Alex. Monro und viele neuere Ders gliederer die Cyſerſchen Benennungen diefes und des folgenden Knochen geradezu berwechſelt ha— ben. Bermuthlih daß fie nicht aus der Quelle ſelbſt, fondern einer aus dem andern gefchöpft.

308 Sunfsioper Abſchuut

Ruͤckwaͤrts mit einer fäi ans folgende.

Nach innen hat es einen ſtampfen Rücken, |

mit einer babinter liegenden rauhen Furche,

welche die Sehne des flexor pollicis ea |

aufnimmt.

G 354

F) das multängakirn minus (f. trapezium

Lyserı, ſ. trapezoides ber neuern Tab. If.

fig. 2. num.4.) bag Heinfte in der smenten Reis he, ebenfalls mit ſcharfen edichten Rändern wie Das vorige. Hat lauter concape Flaͤchen.

Nach oben ſtoͤßt es mit einer ſolchen vier⸗

eckten Flaͤche ang nauiculare.

Nach unten mit der groͤßten an den meta ·

sarpus bed Zeigefingers.

Nach vorn mit einer laͤnglichten faft halb⸗ |

mondförmigen Fläche ans vorige,

Nach hinten mit ber Heinften an folgende. Nach der Augenfeite, nemlich nach dem

Rüden der Hand zu, laſſen die beiden multan-

gula und das daranfloßenbe nauiculare der er⸗

fien Reihe, eine anfehnlihe Grube zwiſchen fi, die auch am der lebendigen Hand merklich

zu fühlen iſt. } G J

$

29

Von dm. Handwurik © dos

eh ir Me a ne j; es das pi er. mägrum Tab, I. ‚fig.2. num. 7.) dad größte pon allen achten.

lliegt nach mittelſt des runden Kopfes wovon ed den Namen hat, am nauiculate und lunatum ber erfien Reihe Am erftern | nemlid) vorwärts mit einer Euglichten großen Flaͤche. Am letztern aufwaͤrts mit einem laͤnglichten gewoͤlbten Ruͤcken.

Nach unten ſtoͤßt es mittelſt eines Breiten

| Fußes an ben metacarpus bed Mittelfingers. Und darneben vorwärts an den metacar-

| pus des Zeigefingers. |

| Nach vorn mit einer Kleinen viereckten Flaͤche, die gerade unter der Euglichten Flaͤche des Kopfes liegt, and vorige.

Und nach hinten mit langen ſchmalen Facette ans folgende.

| I 356.

H) daß vnciforme (ſ. cuneiforme AL».

f. hamatum Tab. II. fig. 2. num. 8.) hat

feinen Namen von einem flachen gefrümmten

Haaken, der nach hinten und innen gerichtet | 5 und gleihfam die eine Spiße des halben

Mondes ausmacht, den die fammtlihen Rum

chen aa —— bilden 6. 347.)

Nach

ve“

400 so. Abſchn. Von der H

J —4

a dwurjel.

Nach oben liegt es mit m ſchmalen gewoͤlbten Ruͤcken am en ‚erften

Relhe. Und ruͤckwaͤrts mit einer großen

faſt viereckien Flaͤche am Nach ui mit zweh —— lie⸗

iin se Ne Br see —2

genden Facetten am metacarpus des a

gerd und des kleinen Fingers.

Nach vorn mit der allergrößten ſchief * |

gehölten Flache am vorigen Knochen. ka:

6

Ein

Ein und funfzigfter Abſchnitt.

Von der Mittelhand. * g 357

$ Ye Mittelhand *) (metacarpus ſ. poll- brachiale) befteht aus fünf **) neben eins ‚ander liegenden kurzen aber robuften Möhrens knochen, die mittelſt weicher Theile in eine ge⸗ meinſchaftliche Breite Fläche verbunden find: in der ruhigſten Lage ift fie, wie die übrigen ‚Theile ver Hand auh, nah außen oder auf dem Rücken derfelben ein wenig gewoͤlbt, nad) Innen etwas vertieft ***). |

| ) GALENVS cap, I9. pag. 27.

9358.

9 Ich rechne nemlich, wie Ariftoteles und Celfus,

das zum Daumen gehörige Bein Diefes Theis der Hand für einem metacarpus, und nicht mie Gelenus fürs. erfie Glied des Daumen feld.

Denn est ik ja nebſt den übrigen vieren in eine gemeinſchaftliche breite Fläche verbunden; liegt

sur

wie jene mit feinem bintern Ende an der + Handmurzel, und bat dafeibft Feine folche runde Grube wie die Hintern Enden der erſten Singer:

Glieder; hingegen ift fein vordere! Ende dem vors dern Ende an den übrigen metacarpis aͤnlich u. ſ. w.

Daher es mich befremdet, daß Vefelius und neu:

erlih Düverney, Bertin, Chefelden. u. a. dem⸗ ohngeachtet der Galeniſchen Eintheil, gefolgt find.

) Der metacarpus und meratarfus leidet bey neugeboßr:

nen Kaͤlbern, Lämmern und Zhieren aus dem | ec 7 Hirfche

1 1 J

462 Ein und —— | eg

Jeder dieſer fünf Knochen hat den Namen von bem Finger zu welchem er gehört.

Hirſchgeſchlechte/ C- und vielleicht bey allen wies derkauenden Thieren ) eine merfmürdige Ber: Anderung, . Er, befiebt nemlich ben ungebobrnen Thieren aus zwey befondern, aber dicht an einan- der Kegenden Röhren: die aber kurz nach der Ge⸗ burt zu dem fogenannten Canon gufamnıen wach⸗ en. Die vormaligen Scheidemände zwiſchen jenen eiden Röhren werden erſt immer dünner, dann durchloͤchert, and fchwinden endlich ganz und gar; fo dag bey den erwachfenen Thieten aus jenen Ges fchlechtern inwendig eine gemeinfchaftliche Marf- Döle, und von außen nur noch eine ſchwache Fur: she zu erkennen iſt, wo vordem die beiden Knochen. | an einander gelegen hatten. f. FOVGEROVx DE BONDARoY in den’ Mem. de FAcad. des Sc. de Paris 2772: P. Il. pag. 502 fq. und jo. zart. Com. 7 a CovoLo de metamorphofi Auoram ofium pedis ım quadrupedibus alignot, Bonom 1765; 9. 4

TE Das Pferd bat im metacarpus und metetarſus * 0... War auch zur eine einzige Zauptroͤhre, die oben BEL an den carpus Oder tarfus und unten am dem Feſſel⸗ knochen (das erfie Glied des einzigen Fingers bey F dieſem Thiete) eingelenft if; allein an den bins tern Rändern derfeiben liegen zwey unbemwegliche kleinere und faſt grätenförinige Nebemohren (les os epineux du canon; les deux poingons ) die aber, da keine Finger für fie vorbanden find, auch nicht ſo weit herunter zeichen.

Hr. Daubenton glaubt, jene Hauptroͤhte vers trete die Stelle von den drey mittlern metacarpis der Menſchenhand, dis Zeigeſingers memlich, deg Miittelfingers und des Goidfingerd. Der große Thiermaler Stubb’s (der Vater) hingegen, rech⸗

net ibn in dem ſogleich anzuführenden unſchäͤtzba⸗ ren und prachtvollen Wetke nur für Die zwey me. - tacarpos

Pr

a der Ditlhand. 3. 308

' Der metaearpus des Daumen (Tab. M. fig. 2. d. £.) iſt der kuͤrzeſte und zugleich. dick⸗ He von allem Auch bey weiten ber beweglich⸗ fe, und ſteht in Feiner fo engen Verbindung init den uͤbrigen, wie dieſe untereinander.

Die übrigen viere nehmen in der Ordnung ‚wie fie neben einander llegen an $änge ob. Der ‚metacarpus des Zelgefingers nemlich iſt der laͤngſte von allen; der vom kleinen Finger hiu⸗ gegen unter Biefen vieren ber ERTSER

er .h 359. | * Zuerft von den obern Enden diefer Ruös

am.

Dat vom metacarpus. des Daumen (Tab. u. fig. 2. d.) hat eine breite, verſchiedentlich gebogne, rundliche Endflaͤche, welche nach dem RE und der innern Seite der Band zu ein

| .&c 2 | paar tacarpos des Mittelſingers und des Goldfingers. Folglich auch die innere —— nicht, wie Daubenton, für den metacarpus des Daumen, ſon⸗

dern für dem des Zeigefingers. Die äußere rechnet 2.2. beide für den metacarpus des kleinen Fingers.

| | f: die Buͤffoniſche hiſtoire naturelle Vol. iv, e-.% . pag: 362. der großen Drig. Ausg. „G. STvaR’s | ya Anatomy of the herfö. Lund. 1766. im größten Quer⸗ Format; tab. I, am Worderfuße 4-9. en Hinters fuße 14-19, tab. II, am Borderfuße 4-9. am 9 2. &. tab. II. am Borderfuße * -7. am Hinterfuße 2-7. vergl. damit des

einig. Leibarztes Jo. HEROARD hippofleolegie. Paris, 1599. 4. am Vorderfuße pag., 20. g. b. und am Hinterfuße pag. 23. hr ;,

{

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404 Ein und funfzigfter Abſchnitt.

paar erhabne Raͤnder bildet, die durch einen halbmondfoͤrmigen Ausſchnitt von einander ab⸗ geſondert werben. Nach den beyden Seiten hingegen ſteigt ſie abwaͤrts, ſo daß ſie nach dieſer Richtung einen gewoͤlbten Ruͤcken hat. Mit dieſer auf eine ſo eigne Weiſe gekruͤmm⸗ ten Flaͤche paßt dieſes Ende aufs genauſte in die aͤnliche Gelenkflaͤche des multanguli ma- ioris der Handwurzel. ($. 353.) Sonſt unterſcheldet ſich das Eude dieſes metacarpi von der folgenden ihren auch dadurch, daß es nit ‚fo unmittelbar an. den benachbarten anliegt, folglich auch Eeine Seitenfacette hat,

mittelft deren hingegen die übrigen vier meta carpt an diefem obern Ende, durdy firaffe Ama | phlarthrofen (Th. I. . 103.) zuſammen verbunden find. |

Ai

| | Daß obere Ende des metacarpus vom Zei⸗ gefinger faßt in der Mitte mir einer breiten || irregulair concaven Gelenfflähe das mulran- | gulum minus ($. 354.) Vorwärts ſtoͤßt ed mit einer ganz Bleinen rundlichen Facette | ang mutangulum maius ($.353.)— Ruͤck⸗ waͤrts hingegen mit einer laͤnglichten faſt Spin⸗ delfoͤrmigen Flaͤche ans capitatum. (F. 355.) Inter dieſem endlich nah hinten mit einer wie in zwey Dreyecke abyeihellten Flaͤche am’ das folgende, 94

Das

Von der Mittelhand. 4

Das vom metacarpus des Mittelfingers unterſcheidet ſich vorzuͤglichſt durch einen auf dem Handruͤcken nach vorn ſtumpf emporragen⸗

ben proceflus Ayliformis (Tab. II. fig. 2. e.) Mit feiner obern großen vierechien Ges enkflaͤche ſtoͤßt es an den Fuß des capitati (S. \ 1355.) Mad vorn and vorige mit einer genau an daffelbe paſſenden Flaͤche. Nach hinten mit zwey kleinen rundlichen Facetten aus folgende.

Das vom metacarpus des Goldfingers oͤßt oben ans unciforme ($. 356.) Nach win mit zwen Eleinen Facetten an die vom borlaei. Mad Hinten mit einer (malen Hin Die quere laufenden Flaͤche and folgende,

Endlich das vom metacarpus des Eleinen Fingers nach oben und etwas ſchraͤg vorwärts mit einer breiten gewölbten Flaͤche ebenfalls dans unciforme; und vorwaͤrts mit einer malen in bie quere ſanſeeden ans vorige.

rn zo Die Mirtelſtuͤcke find bey -allen fünfen

ſchraͤg bogenfoͤrmlg gekruͤmmt, nach auſſen et⸗

mas gewoͤlbt. Mach innen etwas ausge⸗

ſchweift: und meiſt prismatiſch, mit einem

rundlichen Rücken und einer nad innen gefehrs

ten Kante, die mit ihren beiden Seiten zur lulage von Muskeln dient.

Cc 3 Anm

i

I

| 1 I

4056 Ein und funfisfter Abſchnitt.

Am metacarpus bed Daumen nemlich Hegt” daſelbſt zu Äufferft der opponens pollieis, nach dem Zeigefinger hingegen zu, ber abdudtor in- 9 dicis, and in beim Zwifchenraume der übrigen

sie interoflei, Denn da diefe übrigen vier ne U tacarpi mit ben beiberfeitigen dickern Enden aneinander liegen, To ſtehen hingegen ihre ſchmalern Mittelſtuͤcke wie Stäbe eines Gat⸗ . ters von einander ab, |

Zu hinterfi am metacarpus bes feinen Eins gers llegt der adduclor metacarpi: auricularis. |

9. 361. Die untern Enden ſind mehr bder ments ger Euglicht gewoͤlbt. Beym metacarpus |)

des Daumen flacher. Bey den Übrigen min erhabnen Köpfgen,

Jener liegt mit feinem vordern Ende; ganz * dem benachbarten metacarpus des Zeigefingers abgeſondert.

Die uͤbrigen viere hingegen nahe an einander, doch ohne ſo ſcharf beſtimmte Seitenflaͤchen

wie an den obern Enden. |

Jedes iſt mit ber darauf paſſenden Gelent⸗ grube am hinterſten Glied ber Singer vers]! bunden. |

Aney un funfiger Abſchutt.

Vom Daumen und den übrigen Fin | gern uͤberhaupt.

6. 362. na

fe Knochen der Singer *), den Daumen mit eingeſchloſſen, beſtehen aus Reihen

von Gliebern die man phalanges nennt? und

von deren die zunaͤchſt an der Mittelhand die

laͤngſten, die in de Epi gen hingegen die ae

; zeſten jind.

Der Daumen hat nur zwey. Die übrigen

I Finger hingegen drey. Denen fehlt das,

Imittlere Glied. Er in "on

9 363

I Das hinterſte Glied des Daumens und der übrigen vier Finger; und dann auch das | mittlere bey diefen letztern find Kurze aber ſtar⸗ Ife Roͤhrenknochen, Die fo wie bie In der Mit⸗ telhand ſchwach Bogenförmig nach aufen ges ruͤmmt find. Nach innen aber, find fe | mit ſcharfen

Cc4 $. 364.

WON) SALENVS cap. 19. pag. 27.

Innen hingegen rauh und uneben und zumal 7

zu verknoͤchern *) anfangen, fhon oben

en 6 n + 4

—— Pe | | 7 % 408 Zwey und fünfsiofter Abfehnitt, RE "Die außerſten Glieder hingegen haben bey allen fuͤnf Fingern eine ganz eigne, ſchwer zu

beſchreibende Geſtalt; die man mit Pfeilſpitzen verglichen hat. Nach außen ſind ſie glatt, nach

nach der Spitze zu mit einem rauhen, zuwei⸗ len halbmondfoͤrmigen Wulſte eingefaßt.

Daß dieſe Glieder gegen bie Weiſe der uͤbri⸗ | gen nicht von der Mitte fondern von ber Spiße

augeanerkt worden (Th. I. $.22.)

ä

*) ALBINI icon. of foetus tab. XV, * 1% 145. 149.

\

iv 1 *8 9 8 J

Wonm Daumen ins befondre 409

i

Drey und funßzigſter Abfı chnitt. I: —— ins beſondre.

8. 365.

& Daumen ſteht weit von den uͤbrigen Fingern ab, mie es feine Beſtimmung

erfodert, da er allein gleihfam der Antagonifie der andern * ſoll *). |

$. 366. Sein Slied N, fig: 2, g.h.) iſt mit feinem obern Ende an das untere feines metacarpus durd) eine Arthrodie —G—. 106. ) eingelenkt, fo wie die obern Enden ber

gleichen Glieder von den übrigen Fingern an die ihrigen.

Un den beiden Seiteneändern feines Mittels ftüds ($. 363.) fißt auf der einen Gelte die Sehnenfiheide des flexor ‚longus, | Be

Daß vordere Ende macht fo wie die gleichen Enden ber erfien und zweyten Phalanı der „übrigen ‚Singer eine Art Rolle (rotula, troch-

Ce 5 lea)

.) Manus parua maieri eh wie ſich Albinus aus⸗ id de gi pag. 465.

lea) an welcher das Aufferfte Glied mittelft eis 7 nes ginglymus (Th. 1.$.105.) eingelenkt if. 7 | $ 367. Das aͤußerſte Glied (Tab. II. fig. 2.1.8.) ° iſt keilfoͤrmig mit dem bintern breiten Ens de auf die eben gedachte Weife mit dem vori—⸗ gen verbunden. Under innern platten Seite des Mittelſtuͤcks fißt die Sehne des flexor Jongus feſt. Und das andre Ende hat die sauhe wulftige Einfaſſung. (F. 364.)

J /

=. 42

Bier und funfzigſter Abſchnitt. Von den uͤbrigen Fingern ins * beſondre.

ge 368.

Day den übrigen Fingern Ya Fommt das erſte Glied in Ruͤckſicht feiner beiden Enden und deren Gelenkflaͤchen im ganzen ges nommen mit dem am Daumen ($. 366.)

überein,

Auf der Innern Gelte des Mittelſtuͤcks fißt an den beiden Geitenrändern bie Sehnens ſcheide für bie flexores.

Das RR Blied. (das wie gedacht dem Daumen abgeht) hat an ſeinem obern Ende

eine doppelte flach ausgehoͤlte Gelenkgrube für

Die Holle am untern Ende des vorigen,

Un den Seitenraͤndern feines Mittelſtuͤcks ſitzen ſowol die geſpaltenen Sehnen des fubli-

mis, als auch die Sehnen Scheide für den

profundus.

Das

.n.

9, AInPESALIVS" cap, 27. tab. 1. 2. 3. vergl. mit aLsını

icon. of. a: tab, XV. he: 140-143. 146-148.

412 Bier und funfsigfter Abſchnitt. \

Das untre Ende iſt wie das am vorigen Glied.

g. 2 7%

Das Außerfte Glied hat an feinem obern - Breiten Ende eben wieder eine doppelte flahe Grube wie das gleicye Ende desvorigen Glieds.

($. 399.) * An der innern Seite feines Mittelſtuͤctfts ſitzt die Sehne des profundus. F Das er Ende änelt dem am Daumen (9. 367.)

Funf

413

Fünf und funfsigfter Abſchnitt. Bon den Beinen überhaupt. , | » 371.

8 ift nur noch der leßte Theil des Gerippes durchzugehen übrig, die Beine, die Or⸗ gane der locomotiuitas des Menſchen, dieihm vorzüglichft zum Gange und außerdem zu mas ° nichfaltigen andern Bewegungen und Stelluns gen bes Körpers dienen *), mit melden fie deshalb in den Hüfipfannen durch ein überaus feftes und doch zugleich fehr bewegliches Ge- lenk verbunden find. ?

x % 37%

Im ganzen genommen, lafien fie fi mit den Armen vergleigen *), und am füglichfien wieder in drey Abfchnitte eintheilen.

Ir *) Zu den fämtlichen folgenden Abſchn. vergl. AavG. Fr,

WALTHER de articulis, ligamentis et mufculis, homi-

nis incefu ſtatuque dirigendis Lipf. 1728. 4. und

das Supplementum ib, 1731. Beide finden fich

auch ın des Hrn. v. Seller difput. anatom. fele.

Vol. VI. pag. 467 - 584 9 *) Eine ſehr gute Vergleichung der Beine des Men:

fchen mit den Hinterbeinen der vierfüßigen Thiere

f. in vEsalıı ep. de rad. chynae pag. 107 fg.

ieh 3 LEN

t

rF

u Were 1

474 Fuͤnf und funfzigfter Abſchnitt.

. in den Oberſchenkel (ſemur,) der den Schenkelknochen begreift. 34

a2. in dem Unterſchenkel (crus) zu welchem das Schienbein, nebſt der Knieſcheibe und das Wadenbein ge⸗ hoͤren, und |

3, in den Sus.

Sechs

415

Dom Schenkelknochen.

$- 373. |

| He SchenkelEnochen *) (os femoris)**) RK ift der ſtaͤrkſte und größte ) von allen

| Röhre ift in den erfien Kinderjahren, fo wie bey der Leibeöfrucht meift ganz gerabe, wird aber in der Folge nach und nach etwas Yormärts gebogen. Er ſteht mit dem ungenannten Bein, mit dem Schienbein und mit der Knieſcheibe in Verbindung. |

PR $. 374 Bon feinem obern Ende ragt nach Innen der Hals hinauf, auf welchem der mit Knor⸗

Kugel fißt, womit er dur die ausſchließlich *) GALENVS cap. DI, Pag. 28. **) VESALIVS cap: 30. fig. 1.2. vergl, mit arrını ie. of. foetus tab. X. fig. 70. 7 72. 0 ") Nur beym Menfchen und bey einigen Affen ift der Schenkelknochen fo viel laͤnger als das Schienbein. Hey andern Affen hingegen und bey den übrigen

vierfuͤßigen Thieren weit Eürger als letzteres. f. COLYNBYS de re anat. pag. 154 IQ

Sechs und funfzigfier Abſchnitt.

Roͤhrenknochen am ganzen Gerippe. Seine .

pelflaͤche überzogne Schenkelkopf ober die

joger

N.

416 ei und funfsiofter Abſchnit

fogenstnte tarthrofe (Th. J. ©. 76) in bie Hüftpfanne eingelentt ift. | Dieſer Kopf iſt anfänglich eine Epiphufe, und die Spuren ihrer damaligen Werbindung mit dem Halſe find zumal beym durchſaͤgten Knochen oft noch bis gegen die Zeit ber Mann⸗ barkeit merklich. - Sein Umfang beträgt onngefähr zwey dritiel einer vollkommnen Kuge 4 Seine Richtung iſt ſchraͤg ni ſo daß der Mittelpunkt ſeiner Oberflaͤche auf die Are des Halfes fällt. | Neben diefem Mittelpunkt nach unten liegt eine kleine Grube in welcher das untre Ende vom ligamentum teres *) (1. ſuſpenſorium) ſitzt, deſſen oberes in der oben gedachten aͤnlichen Grube der Pfanne befeftigt iſt *) ($. 265.) Der Hals ***) auf welchem diefer Kopf

aufſitzt iſt did und coniſch; nach vorn und noch

mehr nach hinten flach gedruͤckt; und übers haupt etwas vorwärts gerichtet. eine Are len madt

*) WEITBRECHT tab. XVII, fig. 56. g. b. i. k.

) Ein paar überaus feltne Fälle, wo diefe runden Baͤnder an beiden Schenkeltdpfen und ihren Pfan— nen gänzlich geredik, f. in BERN. GENGA ‚anatomia chirurgica. Rom. 1687: 8. pag. 124 fg. und in m. ALB. NICOLAI ( Prael. Jo. Salzmann ) decas obferuat. anatomic. Argent. 1725. 4. pag. 10.

vor CHRIST, GOTTL. LYDwIG de collo femoris eiusque fraötura in der Zallerſchen collei. diſ. re Vol. Ve PAGE 4

ur: WER Pr | F rn Ri | ı | *

—J

Vom Schenkelknochen. * 417

macht mit der Röhre ihrer, bey Mannsperfos nen gemeiniglich einen Winfel von 45 Graben; beym andern Geſchlechte läuft er etwas mehr

horizontal *) (Th.1. $. 118.)

An der breiten Baſis diefes coniſchen Hal⸗ ſes liegen nach hinten die beiden Trochanteres; beides ſo wie der Kopf ebenfalls anfaͤnglich

Epiphyſen. Br

Der größere aufwärts und nad außen wie ein ſtumpfer Turzer nad innen gebogner Haken.

Der Eleinere weiter unten, nad innen und auch mehr nach hinten als der vorige, wie ein knorrichter Hoͤcker.

Jener, der trochanter maior dient zur An⸗

lage folgender Muskeln: nach innen nabe

an feiner Spitze fißt der pyriformis, der ob-

turator internus, und die gemini; tiefer

unten in feinem holen Ausſchnitt der obturator . ‚externus; an feiner gemölbten Außenſeite der gluteus medius; neben dieſem vorwärts in einer anfehnlichen flachen Grube der glu- 2 teus minor; tiefer herunter nah aufen

and Horn der vallus externus; und neben | ! | diefem

) Bey den vierfühigen Thieren und ſelbſt bey den

menfhenänlichiten Affen ift dieſer Hals weit kürzer

| als beym Menfcyen, und nähert fich in feiner Rich⸗ tung zur Röhre weit mebr einem. rechten Winkel,

8

ur Ta VE eh D 7 4 nz ; L x N

418 Sehe und funfsigfter Abſchnitt. diefem n er und cruralis.

Auf biefer Worberfeite iſt von dieſem größern | trochanter ſchraͤg abwärts nad dem Fleinern zu, eine rauhe Spur von der Anlage desgroßen Capſularligaments dad fih von da über. den Hals nad dem Außern Rande der Hüfıpfanne. | erſtreckt *).

. Auf der Hinterfeite ſteigt, ohngefähe in ber gleichen Gegend vom großen trochanter zum |

Pleinen, ein erhabner ſtumpfer Rücken herab, an welchem der „ap femoris Male:

I

Das ——— je Schenkelknochen iſt uͤbrigens meiſt chlindriſch, nur daß es nach hinten eine erhabne Leiſte (linea aſpera ſ. ſpi- na femoris) bildet, die oben mit zwey An- faͤngen von den ‚beiden Trochantern entfpringt und fih unten nad) dem er condylus zu

—Niiꝰ

allmaͤlig verliert. J Sie dient —* nen sroßen Schen⸗ kelmuskeln zur Anlage; nach innen und

oben dem vallus int I, u außen dem vaftus externus; vorne dem gluteus magnus, dem pectineus, dem triceps cruris, und dem drey 9— oris, en. |

* ) WEITLRECHT tab 2 fig. 53. b,

| Dom Schenkelknochen. 419 gus, breuis and magnus. —* ſonſt auch zu⸗ | ſammen der genannt werden.)

376.

| Rad unten wird dieß Mittelftück wieder | breiter, und endigt fi) In die beiden großen mit Krorpelrinde überzognen GelentEnöpfe (condyli) die ebenfalls anfänglich eine Epi⸗ phyſe ausmachen, und zur Bewegung des Kniees dienen.

Nach vorn find diefelben durch einen runds U lichen flachen Ausſchnitt (finus) mit einander verbunden, In welchem die Knieſcheibe auf und nieder bewegt werden kan.

Nach hinten ragen ſie mit zwey großen ge⸗

woͤlbten Knorpelflaͤchen hinaus, die durch einen

tiefen Ausſchnitt von einander abgeſondert

I find *), in welchem die großen Gefäße und Ners ven der Kuielehle zu Uegen kommen.

Inwendig zu beiden Seiten dieſes Auss —— ſind zwey kleine Gruben, die eine am I eondylus mehr nach unten; die andere U am äußern mehr nad) oben. Beide zur Anlage U fürs hintere ligamentum cruciatum zwifchen dieſen Gelenkknoͤpfen und dem hintern Rande des Schienbeinkopfs; und dann auch fürs bins | Da tee F |

ey) m. tab, XX. fig.59.

> 27 1

| i ®

420 Sechs und funfsigfter Abſchnitt.

tere Ende der äußern halbmondförmigen un ' pelſcheibe des Kniegelenks 4

Von den beiden condylis ift der innere ets was größer und flärker gewoͤlbt ald der aͤußerez und wenn man ein einzelnes Scenkelbein in ſenkelrechter Lage anfieht, fo ſcheint er au etwas länger; am ganzen Gerippe hingegen | wenn beide Gchenkelbeine in ihre natürliche nad) den Knieen convergirende Stellung kom⸗ men, findet jene Täufchung und beide Knoͤ⸗ pfe kommen in bie gleiche Hortzontalflaͤche zu liegen.

Zu aͤußerſt an beiden Seiten der Gelenk⸗ knoͤpfe find ein paar rauhe Erhabenheiten (tu- bera) auf jeder Seite eine, die zur Anlage der Muskeln dienen. |

Un der innern nemlich fi ißt ber adductor magnus femoris, und daneben nach hinien das innere caput des gemelli; an der äußern hingegen deſſen äußere caput; und daruns ter in einer rauhen Vertiefung der popliteus.

») ın. tab. XXI. fig, 62.63. vergl, aLzını tab. ſce- leti. tab. II, y. =.

IE m a 4

B 7

| Sieben und funfgigſter Abſchnitt. Won der Kniefcheibe.

$ 377:

er zweyte Abſchnitt des ganzen Beines ($ 372») begreift die beiden Möhren des 9 Unterfchenkels und die Aniefcheib,

Diteſe letztere *) (patella, f. rotula, f. ı mola) **) ift ein rundlicher meiſt Linfenföre miger Knochen ***), ohngefähr von der Größe und der Geftelt einer großen etwas flaͤchge⸗ druckten Saftanie, der Horn über dem Kniege⸗ lente ****) zu legen kommt.

ET ER Idhre Derknöcherung nimmt fo wie bey vielen. andern dergleichen rundlichen Knochen ( Th. J. F. 19.) erſt nad der Geburt ihren Dd zZ Ins . *) GALENVS- cap, 23. ‚gap. 29. *) Bertin nennt fie l’os fefamoide de la jambe, ***) VESALIVS cap. 32, 6g. 1.2. & E @88R ) CANT impetus anat. primi tab. V. fig. 4. HEISTER | de genuum ſiructura eorumgne morbis im VB. der

Br angeführten gallerfchen chirurgiſchen Sammlung. I 7 vergl. WEITBRECHT tab, XIX, fig; 57, 58.

a2 Sieben und funfzigfter Abſchnitt.

Anfang, und wird erft in ‚den erwachſenen Kinderjahren beendigt *).

37% |

| Sie iſt eigentlich als ein beweglicher Anhang bed Schienbeins anzuſehen, an deſſen vordern großen tuber ſie mit ihrem untern ſpitzern Ende mittelſt einer uͤberaus ſtarken Sehne (der ſtaͤrkſten am ganzen Koͤrper —) verbun⸗ den iſt *). |

F. 380.

An ihren obern 44 Rand ſetzen ſich die Sehnen ber großen den Unterſchenkel aus— dehnenden Muskeln, des rectus, des vaflus ex- ternus und internus, und des cruralis. |

$. 381.

Shre Vorderfeire ift nemölbt, uneben, und mit einem fehnihten Bande überzogen, welches die leßtgedachten Sehnen, mit ber uns tern ſtarken Sehne verbindet. |

$. 382. |

Die Sinterſeite der Rniefcheibe ***) hat zwey neben einander liegende ausgeſchnittene flache

®) ausını ic, of. foetns tab. X. fig. 73. 74. —— vergl.

die 6 Kupfertaf. an Hrn. Prof. Walter’s Abh. von

trocknen Knochen des menfchl. Körpers.

®°%) aLpını tab. mufe. tab. XXI, fig. 3. fg.g- b. i. k. k.l. m. ») WEITBRECHT tab, XX. fig. 60.

ET 4 %

4 9* Von der Knieſcheibe. gar

flache Vertlefungen, die durch einen erhabnen

Ruͤcken von eingnder abgefondert werden, wel⸗

Ger in den vordern rundlichen flachen Aus⸗

ſchnitt der Gelenkknoͤpfe des gen ($ 376.) zu liegen kommt.

Die aͤußere dieſer beiden Vertiefungen ift fo mie der condylus auf dem fie liegt, kleiner.

Die innere größer und auch etwas tiefer,

38% |

Dieſe Verbindung der Knieſcheibe mit den condylis fan fügli zum ginglymus we I. I $. 105.) gerechnet werden.

Der wichtige Nußen diefes kleinen Knochen | J aber ift vorzüglih um bie Jnſertioi der ge⸗ dachten an feinem obern Rande —— ten Muskeln vom Mittelpunkt des Kniegelenkes in etwas zu entfernen”) und dadurch thre Action, die ME des Unterfchenkels zu erleich⸗

tern.

N BOERHAAVE praeleli. in proprias Vol. IT. Pag. 472 19.

>. m ———— —— x 2 ng

a4 ar und J asien

| Schienbeinroͤhre *) (tibia) **) iſt

kelknochen **), mit ihrer untern am Knöchels

a und funfigfter Abfhnit |

A

, N * 1 J \ 2 J N | u ö J b 2

32. iR

Von der Schienbeinroͤhre. 6. 334.

naͤchſt dem Schenlelbein der groͤßte Roͤh⸗ | renknochen am Gerippe. Sie hat t ihren lateis nifchen Namen von der Aenlichkeit ihrer Geftalt mit einer umgekehrten Schalmeye. Doch Läuft ſie nicht ganz gerade, ſondern iſt in etwas ſchief gedreht, fo daß ihre innere Seite nach oben (— wo der innere Gelenkknopf des Schen⸗ kelbeins drauf ſtoͤßt —) etwas mehr ruͤckwaͤrts; nach unten hingegen mit dem innern Ruöchel eimad mehr vorwaͤrts zu FR kommt.

F. Sle iſt mit ihrer Di ae am Schens

bein eingelenkt; nah außen liegt das Wadens bein an ihr; und oben fleht fie nad) vorn mit⸗

telft der ai: Sehne ($, 379)‘ mit % ihr

) GALENVS cap. 22. pag. 28.

») vEsarıvs cap. 31. Ag. 1. 2.3.4 vergl. mit. ALBINI icon. off. foetns tab, XI, fig. 75. 76. 79. 8m

N) Von Hrn. Troja’s Bemerkung über den Hinter ſchenkel der Froͤſche m, Kroͤten f. oben ©. 380. N. °)

| pelrinde aus geg gen *), die in der Mitte durch einen kleinen

Von der Shinbenhn. 425

ihr eigentlich als Anhang ugchtei Knie⸗ ſcheibe in NEE:

. 386. Das obere Ende der Schienbeinroͤhre if durch eine breite Querflaͤche wie abgefchnitten, Auf diefer Fläche Liegen zu beiden Seiten zwey große ohngefähr Pierenförmige mit Knors ittete fehr flache Wertiefuns

nach hinten hoͤ achten Huͤgel und vor und

—— durch ein paar kleine rauhe Gruben von einander abgeſondert ſind; in welchen letztern die beiderley ligamenta cruciata

feſtſitzen.

Da dieſe beiden Vertiefungen = fiacher ſind als die oben darauf ſtoßenden ſtark ge⸗ woͤlbten Gelenkknoͤpfe des Schenkelbe eins, fo

iſt der Abſtand zwiſchen diefen und jenen auf

ne A A Del ud nn ——

pie Seiten durch bie zwey beweglichen (Th. $..92.) Sichelförmigen Anorpelfcheis ben (Cartilagines femilunares, Zonae femilu- nares Borerr.) **) gefüllt, die auf jenen Vers

tiefungen aufllegen. Sie ſind an ihren Außen⸗ raͤndern dicker und feſter, und hingegen an ihrem

F Dd5 innern 2 *) yesatıvs l. c. fig. 7.8.

| BORELLVS de motu P.L Peg: 35. der Ausg. v. 1743, ,

Wr > en Ya

426 Acht und funfzigfter Abſchnitt. innern Ausſchnitt dünner und meider *), und find mit ihren Sehnartigen Spißen an die beiden großen Roͤhrenknochen befeftigt bie das Gelenk bilden. - Die beiten Enden dee innern Knorpels nemlich und das vordere Ende des Außern and Schlenbein; das hintre des ' letztern aber wie gedacht ($. 376.) an den Schenkelſknochen **). |

Un der vordern Seite des obern Endedam Schienbein findet ſich die rauhe knorrichte Er⸗ habenheit (tuber) am welcher die dicke Sehne der Rniefelbe befeftigt iſt. Neben derfels |

ben nach innen etwas weiter herunter ift eine flache Furche zur Anlage für den a femitendinofus und gracilis.

Seitwaͤrts nach hinten und außen liegt eine ſchraͤge Ruorpelfläche die das obere Ende des MWadenbeins aufnimmt. i

Und auf der entgegengefeßten Geite,nemlih nach hinten und innen eine rauhe Querleiſte an welcher der ſemimembranoſus iſt.

$. 387.

Das Mittelſtuͤck iſt einigermaßen pris⸗⸗ matiſch, mit zwey breitern und einer Ay ng eite,

®) MORGAGNI aduerfaria anatomica altera pag. 65 fg. der Drig. Ausg. v. 1717. wınsLow fur la me- chanique des cartilages f@milunaires, itt den Mem. de l Ac. des Sc. de»Paris 1719: pag. 157 fg. |

*) ALDINI tab. fceleti tab, Il, m. A,B,

/ *

Von der Schienbeinröhte 427

| Seite, die durch einen ſcharfen und zwey ſtum⸗ pfe Raͤnder von einander abgeſondert werden.

Der ſcharfe Rand (criſta ſ. ſpina anterior) liegt meiſt ganz gerade nach vorn.

Neben demſelben nach außen die ſchmale Seite, die meiſt nur ohngefaͤhr Daumenbreit, nach oben gefurcht, nach unten etwas gewoͤlbt fi, Auf ihr liegen, zunaͤchſt an der criſta der tibialis anticus, der extenlor longus digi- | torum pedis, und der peroneus tertius.

Diefe äußere Seite der Schlnbeinroͤhre wird von der benachbarten hintern durch den zwey⸗ ten Rand (ſpina pofterior f. exterior ) abges ſondert, ber. aber nur einer rauhen fchmalen

Linie gleiht, bie mit dem vorbern ſcharfen Rande meiſt parallel von. oben nach untenet-

was rückwärts fleigt, und zur Unlage des li

‚gamenti interroflei *)- dienet, das zwifchen beiden Röhren bes Unterfientels. ausge⸗ | ſpannt iſt.

Neben dieſer rauhen Unie liegt nun nach hinten die zweyte Hauptſeite der Roͤhre, die ſehr convex und nach oben welt breiter als nach unten if. Ohngefähr gerade in ihrer Mitte fißt der fiexor longus digitorum pedis und mehr nad) oben, nach der rauhen Linie ju *

tibialis

) Septum longitudinale interoffeum- WEITER. pag. 155 ſq.

228 Acht und funfzigfter Abſchnitt. tibialis pofiicns, und diefem gegen über nah dem dritten Rande hin in einer ſchraͤgen nah herabſteigenden rauhen Furche berfoleus. 7

Sener dritte Rand ( fpina interior) iſt ſtumpf rundlich und dem andern Beine zuge⸗ kehrt. %

Zwiſchen ihm und dem erften ſcharfen Rau⸗ |

be liegt endlich die dritte Hauptfeite des Knos 7

den, die ſchwach gewoͤlbt, ziemlich Bat: und ° blos mit Haut bededt if. !

$. 388.

Das untere Ende hatfeltwärtsnad augen

einen rauhen flachen Eindrud. (Tab. II. fig. ı. B.) in welchem das Wadenbein anliegt.

Zu äußerft ift ein tiefer mit Knorpelrinde ° ausgeglätteter Ausſchnitt, der gleichſam das Mundſtuͤck der Schalmeye vorftellen fol, diefer Ausſchnitt wodurch die Schtenbeinröhre zunähft mit dem Knoͤchelbein und mittelft beffelben mit dem ganzen Fuße in Verbindung ſteht, ‚bildet erſt eine große horizontale meiſt

vlereckte Endflaͤche mit zwey neben einander

liegenden flachen Eindrücken, bie durch einen fehr ſtumpf gemölbten Nücken von einander ab⸗ gefondert werden, und verläuft fi dann nah innen in einen herabfteigenden Furzen flumpfen Zapfen. Jene horizontale Enpfläche fommt auf den gewoͤlbten Mücken des sg zu

ſte en.

Von der Schienbeinroͤhre. 429 | fiehen. Diefer Zapfen hingegen iſt ber in |

nere Knoͤchel malleolus internus -— Tab. I \ fig. 1. A.) der an den Innern obern Rand * Rnoͤchelbeins anſchließt.

Anm untern aͤußerſten Rande dieſes Knoͤ⸗ chels iſt ein kleiner Ausſchnitt zur Anlage fürs | ligamentum deltoides *) wodurch berfelbe mit | dem Ferfenbein verbunden if.

Auf der Rückfeite ſteigt hinter dem Knöchel ı eine flache Furde herab in welcher bie Gehne | des tibialis poflicus liegt, —— und neben derfels ben nad) außen eine andre, minder beutliche, für die Sehne des flexor longus hallucis.

®) WEITBRECHT tab. XXII, fig. 65. 4, fig, 67. gTY |

ö

Neun

Es

430 Neun und fünfsiofter Abſchnitt.

Neun und funfzigfter Abſchnitt. Vom Wadenbein. | iz Ä $._ 389. EN u Da⸗ Wadenbein *) oder die Nebenroͤhre des Schienbeins (fibula, f. perone) **) 7 eine bünne Röhre ***) ohngefähr von gleicher $änge wie die vorige, am der fie mitihren beis | den Enden anliegt, Doch eimas niedriger, fo daß fie unten tiefer hinab tritt ald jene, oben aber nicht bis ans Schenfelbein reicht, und folglich nichts unmittelbar zur Stügu Bung defs felben beytragen Tan. a. 150 Sie fteht blos mit der Schienbeinröhre und unten mit dem Knoͤchelbein in Verbindung.

NER | Ihr oberes Ende ift ſtumpfeckicht, Tols bicht. —— | Schraͤg *) GALENVS cap. 22. pag. 28. ““ )) VESALIVS cap. 31. fig. 1.2.5. 6. vergl. mit aLsını icon. off. foetus tab. XI. fig. 77. 78.

*) Sie fehlt, wie fhon Koyter angemerkt hat, den wiederfauenden KThieren mit geipaltnen Klauen: doch bat Hr. Prof. Camper eine Ausnahme davon am Afistifchen Mofchus pygmaens gefunden, der allerdings diefe Mebenröbre Hat, die hingegen der Africanifchen Gattung diefer niedlichen Geſchoͤpfe, nemlich dem Gnineifchen Rehgen, fo wie andern

wiederfauenden Thieren diefer Drdnung abgebt. {. nataurkand. Verkandel. van P. CAMPER pag. 228. 7

Vom Wadenbein. - 431 Schraͤg nach innen hat es eine Knorpelflaͤche

es an der gedachten aͤnlichen Flaͤche 9

386.) des Schienbeins anliegt.

An ſeiner aͤußern knorrichten Woͤlbung ſi tze der Fr: cruris.

5. 391. Das Mittelſtuͤck des Wadenbeins r pris matiſch, aber gleichſam ein wenig ſpiralmaͤßig von oben nach unten und außen gedreht. Sein vorderer Rand ſteht der gedachten | rauhen Linie des Schlenbeins ($. 387.) ger

| Jigamenti interoflei. Nach unten und innen verläuft ſich diefer Rand in eine flache Furche, I an mwelder, fo wie am Außentheil des Randes

ſelbſt, der extenfor proprius hallucis, der ex- | tenfor ‚digitorum pedis longus und der pero- neus tertius fißen.

Neben diefem Rande liegt nad außen eine Flaͤche die in der Mitte gefurcht, nach unten aber gemölbt iſt, und da zur Anlage des pe- roneus longus und breuis dient,

Zunachſt⸗ folgt der äußere Rand, J |

Und zwifchen diefem und dem Innern Rande, die zweyte Fläche, die gemölbt iſt, und an welcher nach unten ber foleus und der flexor long: | hailucis anliegen.

Der

| gen über und dient mie jene zur Unlage des

>

432 Meun und funßzigſter Abſchnitt.

Der innere Rand verlaͤuft ſich ſo wie der vordere nach unten in eine flache Furche die mit jenes ſeiner zuſammen ſtoͤßt.

Zwiſchen ihm und jenem vordern Rande legt endlih um die Mitte herum die dritte Flaͤche, die ebenfalls ausgefurcht ift und zur.

Anlage des tibialis poflicus dient, |

$- 392

Das untte Ende des Wadenbeins ( Tab. 11. fig. 1. C.) ift langlicht und bildet ben aͤußern Knoͤchel (malleolus externus)., Mac oben liegt es in dem gedachten rauhen flachen Eins druck des Schtenbeind (F. 388.) meiier herunter iſt es mittelft einer glatten Ruorpels fläche dur eine Amphiarthrofe (Th. I. G. 103.) mit dem KRnödelbein verbunden. Neben diefer Gelenkflaͤche, nod etwas tiefer ‚nad hinten ift eine Fleine Grube zur Anlage fürs ligamentum fibulae medium perpendicu- lare *) mwodurd der Knoͤchel mit dem Ferſen⸗ bein verbunden if. Auf der Räckſeite ift endlich ein kaum merklicher Eindruck für bie Sehnen des peroneus longus et brevis.

) WEITBRECHT tab, XXII. fig. 64. e.

—— - -

Sechzig⸗

\

‚be A, 5

Sechzigſter Abſchnitt Von den beiden Roͤhren des Unter⸗ ſcchenkels uͤberhaupt.

$- 393.

IJ Ye beiden Röhren des Unterſchenkels

haben allerdings manche Aenlichkeit mit den beiden Röhren im Vorderarm. Sie lle⸗ gen,eben fo mie diefe nur mit den beiden Ens | den an einander, und ſtehen hingegen im übris I gen von einander ab, Zwiſchen ihnen iſt auch eben fo wie zwiſchen jenen ein ligamentum in- terofleum ausgeſpannt ($. 387: 391.) uf w.

$. 394.

Allein außer dem findet fich doch zwiſchen beiden wieder große Verſchiedenheit.

Die Schienbeinröhre hat 3.8. nicht wie die I Einbogenröhre. ein olecranum, fondern flatt deſſen die bewegliche Knieſcheibe, auch macht ihr unteres Ende die Hauptverbindung mit I dem Fuße aus, da hingegen das untere Ende der Einbogenröhre nur fehr wenig Verbindung I mit der Handwurzel hat ꝛc.

j - Das Wadenbein ift folgends der Speiche | fr unaͤnlich. Es ze gar nicht mit dem

234 Sechsigfter Abſchnitt. iR Schenkelknochen, und nur ſeitwaͤrts mit dem Knoͤchelbein des Fußes in Verbindung; da” hingegen die Speicye die Hauptverbindung zwi⸗ fchen der Oberarmpälse und. der Handwurzel aus macht. Endlich iſt auch das Wadenbein gar feiner] | fo nt Rotation rah! g als bie Speiche u. ſ. w.

9. 395.

Den großen Zwiſchenraum zwiſchen den bel⸗ ‚ben Röhren des Unterſchenkels füllen nach Horn, vorzüglich der.extenlor proprius hallu- . eis, ber extenlor longus digitorum pedis und‘ der peroneus tertius, nach hinten beſonders ber foleus, ber Alexor hallucis und der ‚tibialis pofticus.

435

Ein und ſechzigſter Abſchnitt.

Vom Fus uͤberhaupt.

F. 396.

0 mie dad Bein überhaupt. manche Aen⸗ N lichkeit mit dem Arm hat, fo laͤßt ſich auch insbeſondre fein letzter Haupttheil CS. 372.) der Fus *), in ganzen einigermaßen mit der Hand vergleihen, Nur daß die Nas tur nach der verſchiednen Beſtimmung biefer Ibeiderley Organe, der Hand in ihrem ganzen

Fus hingegen mehr robufte Feſtigkeit verlies hen hat. Daher: befonders die Knochen des Hintertheils vom Fus größer und fefter und auch dara Rärkere und firaffere Gelenkbaͤn⸗ der **) untereinander verbunden ſind als die in der Handwurzel.

. 397.

Sm ganzen iſt die Richtung des * zontal; und feine Knochen nach oben, big vorn Io die Zehen anfangen, gewölbt; nad unten _

hingegen au —— He ee erleiche | | tert

k *) VESALIVS cap. 33. fig. I. 2 2 **) WEITBRECHT tab. XXII-XXV,

Bau mehr gefepmeldige Gelenkſamkeit, dem

436 Ein und fechzisfter Abfehnitt. tert *), und bie unter der Fusſohle liegenden weichen Theile für allzu ſtarkem Druck geſichert werden. Die Hauptftüßen des ftehenden Fußes find dann nach hinten die Unterſeite des Hins tertheils vom Ferfenbein ); nach) vorn: und innen das hintere Gelenk der großen Zehe wo

e) tieberaus viel merkwuͤrdiges über den Bau des Fu⸗ bes und feine Bewegungen f. in der intereffanten Abhandlung des Hrn. Prof. Camper far la meil-

leure forme des Sonliers ſ. 1. era. ( 1781.) 8. die auch im 1B. feiner Eleinern Schriften ins Deutfche

überfent iſt. 3

Te IE) Dur einzig und allein der Menfch fußt (— ben dem B unter allen Säugethieren ihm ausfchliesfich eignen aufrechten Gange ) mit diefem Theil der Serfe

auf den Boden. AU Allein auch unter den vierfüßigen Saͤugethie⸗ ren ift die Weife verfchteden, wie fie mit den Hintere füßen auftreten. Manche, wies. DB. der Elephant | und der Bär zc. treten doch meift auf die ganze Sohle bis zur Ferfe, nur daß diefe nicht wie beym Menfchen ihre Hauptſtuͤtze macht. Die mebrften übrigen hingegen, zumal die Hochbeinichten, aus dem Hunde: und Katzengeſchlecht, und die mit Hufen und mit gefpaltnen Klauen ıc, treten eigents üch bios auf die Zeben, fo daß ihre Ferfe nach hinten hoch empor ſteht. Ich babe diefe von Zeichnern und Malern fo häufig vernachläffigte aufs fallende Werfchiedenheit im Handb. der Naturgefch, Taf. i. Fig. 3 und 4 am Hinterfuße eines Bären im Pergleichung mit dem von einem Löwen vorgeftellt.

Vefalius folgerte daraus das Paradoron, daß der Menſch nicht, wie die Aiten fagten, den längs ten, fondern vielmehr den Fürzeften Fuß babe. Epif. de sad. Chinas -pag. 67. 197. 155. Doch würde davon gleich der Elephant eine Ausnghme machen.

Vom Fus überhaupt, 437

wo die Seſamsbeinchen llegen: und dann N auch nach außen das hintere Gelenk der lets nen ehe ee metatarfus.

| TA

. 398. | Han theilt übrigens ben dus fo ein wie bie Hand: nemlich

a) in den KHintertheil ober Oben fus *), (tarfus‘)

b) in den Mittelfus, and c) in bie Sehen, * N

) Der Tarfus Fan fehr —— der Oberfuß genann werden, da ſeine ſaͤmmtlichen Knochen hoͤher lie⸗ gen als die andern beiden Theile des Fußes.

Ee3 Zwey

438 Bu und: ſechzioſter Abſchuit.

Zwey * ſechzigſter auch Dom Knoͤcheldein.

9 399.

NE =” Oberfus (tarlüs) begreift fieben ») ; Knochen.

A) Das Rnoͤchelbein Ctalus);

vs B) Daß Serfenbein (calcaneus) | C) Das naviculare. | A D) Das cuneiforme mais, | E) Das cuneiforme minus. |

F) Das cuneiforme tertium, G) Das cubiforme.

* F. 400. Das Rnöchelbein **) (talus f. aſtragalus,

Tab. H. fig. num, 1.) hat im ganzem

eine ſchwer zu befchreibende gewißermaßen würflihte Geftalt *); nah oben gemölbt,

nach unten Ne, zu beiden Seiten

| | platt

) Galen’s itrige Meynung, daß der Tarſus eben ſowohl aus acht Knochen beſtehe als die Handwur— zel (Comment. inHippoer. de fractur. L.U. pag. 467. der Besnerfihen Ausg. v. 1551) iſt zuerſt von De falius widerlegt worden, a. a. O. ©. 109 u. f.

*") GALENVS de ofib, cap. 24. pag. 29. F, 30. A, )] VESÄLIVS cap. 33. fig. 3.4. 6.

Vom⸗ Knoͤchelbein. * 439

glatt ———— und oerlaͤuft ſich nach vorn und innen in einen kurzen dicken Hals, der ſich in eine große PER Gelenkfläche enbigt, % | $. 40: ef

& iſt zwifchen beiden Knoͤcheln ſtraff eins gefaßt, und fleht außerdem noch mit dem Fers fenbein, vn dem naviculare in eere |

ge don. |

So mwie überhaupt nach der Veſtinmungt des Maenſchen zum aufrechten Gange die Verknoͤ⸗ cherung im Oberfus fruͤher beginnt und ſchnel⸗ ler ruͤckt als in der Handwurzel (Th. J. F. 19.) ſo zeigen ſich beſonders Die Kabchenkernchen die⸗ ſes und des folgenden Knochen, ſchon bey der ungebohrnen Leibesfrucht *) Be

$- 403.

I {Tach RAR wird das Knoͤchelbein (nur feinen Hald ausgenommen) von einer großen. gewoͤlbten Knorpelflaͤche **) bedeckt, die vorn am breitſten iſt, nach hinten ſchmaler hinab⸗ 3 | Ce4 felgt,

) ALBINI icon. tab. XII. fig. 83. 84.

*") Eigentlich diefe im Umriß vierfeitige Fläche ward von den alten griechifchen Aerzten rergweos genannt, _ mit welchem Namen man nachher aber auch das

‚ganze Knöchelbein beiegt baf. f. aLex. sYmmacH. MAZOCHI comment.’ in Herculanenfis’ muſei tabulas

Heracleenſes. Neap. 1745. * Vol, I. pag. 197.

es

und fo gleichſam eine Rolle bilder auf welde

anſchließt und ſich auf derfelben mitselft einer 1 Art von ginglymus (Th. 9105.) vors ne und zurück bewegen Fan. |

*

3 440 Zoey und fait ſteigt, laͤngſt chrer Mitte flach eingedruckt iſt/ | die untere Endflaͤche der Schtenbeinröhre genau

4

a $. 404»

Die Seltenränder jener Rolle ſchlagen fi zu beiden Seiten gleichſam herunter nnd bilden ein paar Heine Knorpelflaͤchen zur Ans lage für die beiden Knoͤchel des Unterſchenkels.

Die innere iſt kleiner, faſt Sichelfoͤrmig, und nimmt den Knoͤchel der Schienbeinroͤhre auf.

Die äußere iſt größer, von der Geſtalt eines

Diertel,Zirkels, und jr ben auge des Was denbeing,

G. 405:

Nach vorn und zugleich ſchraͤg einwärts ragt der kurze dicke Hals des Knoͤchelbeins hinaus, welcher, feine untere Seite andges nommen, rauh und löchricht iſt, und ſich zu äußerft in einen großen breiten Gelenkkopf en⸗ bigt, an welchem das naviculare anliegt *).

Am

*) Eine wiedernatuͤrliche Kürzei diefes Halfes, und das von abhaͤngende febiefe. Richtung feines Gelenk: Kopfes in Derbindung mit einem ebenfalls fehler: baften kurzen Serfenbeine, ift wohl in den ea he

er

6, P j 4

Vom Rnöhelbein. 441

Am untern Ranbe der DR dieſes Kopfs iſt ein beſondrer ſchwacher Eindruck, wie eine ſtumpfe Facette, von der Anlage des li-

gamenti cartilaginei zwiſchen dem Ferſenbein

und ai nayiculare ”),

RR er hinterſt und ganz unten, cleichſam ar amt

1

94 24 *

Fus der großen Rolle iſt eine ſchraͤge flache

Furche für die ku m des flexor gas

hr

Amphiseihrofisanliegen.

| gr.)

Auf der untern concaven Seite des ganzen Knochen find zwey ausgeſchnittene Anorpelfläs chen, die durch eine tiefe ſchraͤge Querfurche von einander abgeſondert werden, und an zwey aͤnlichen Flaͤchen des Ferſenbeins mittelſt einer

Ee 5 "Die

Fällen die Haupturfarbe der unter dem Namen des

ſogenannten Klump-Fußes bekannten aungebohrnen

Misſtaltung. ſ. CHESELDEN’S anat. of the humau

body pag. 37. der 7ten Ausg. v. 1756. —— Jac. van

der HAAR Bericht,om angebooren Horlvoeten der Kin-

deren te regt te brengen, in den Verhaudel. van Faarlem XIX D. MSt, pag. 104 1q.

Hr. Prof. Camper findet den wahrfeheinlichen

Grund diefer Misftaltung in einer fehlerhaften age

der Reibesfrucht, wodurch der zarte Fuß anhal—

tend gedruckt und dadurch die freye Ausbildung

des Knoͤchelbeins behindert worden. f. Deſſen legt

gedachte Schrift ©. 48 1: f- '*) WEITERECHT tab. XXII, fig. 67; b. tab. XXIII. fg. 68. 0.

/

ae

442 Zwey u: ſechz. Abſch. V. Knoͤchelbein. Die hintere von beiden iſt bey weitem die

groͤßte, breit, bogenfoͤrmig ausgeſchwelft, und | liegt tücher nad außen. 4

Die vordere weit kleinere iſt flacher, liegt unter dem innern Rande des Halfes, und Rößt an die ſtumpfe Facette der ———— | des Kopfes (F. 405.) i

h Die tiefe ſchraͤge Querfurche die nach hin⸗ ten und innen am ſchmaͤlſten iſt, wird ganz mit einigen Gelenkbaͤndern gefuͤllt die zur Vers bindung diefes kai mit dem folgenden dies nien *)

) xd. pag. 166.

Dre

443

Din und —— Abſchnitt.

Vom Ferſenbein.

$ 408. | | $ )is Ferſenbein *) (calcanens, Tab. II,

fig. 1. num. 2.) das größte von allen Knochen des Oberfußes, iſt im ganzen von einer länglichten aber ebenfalls ſchwer zu beſtimmen⸗ den Geftalt **), knorricht, an beiden Seiten zufammengedruct, (fo daß es gleich ſam auf die ſcharfe Kante zu ſtehen kommt,) und über dem vordern Ende ſchraͤg ——

a 5% 98.409»

Es ie blos nach oben mit dem Knoͤchelbein, und nach vorn mit dem cubiforme ſtraff ein⸗ gelenkt. |

BY 410. | Da es die Hauptſtuͤtze des aufrechten menfchs lichen. Körpers ausmacht, und diefen wichtigen Tuben ſchon gegen Ende des erſten Lebensjahr red leifien fol, ſo fängt es am frühften unter allen

\ ur) Ghuens cap. 24. pag. 530. B.C,

* VESALIVS cap. 33. fig. 7. 8. 9.

444 Drey und fechzigfter Abſchnitt.

allen Knochen des Oberfußes an zu verfnöchern *) fo daß ich feinen erften Knochenkern ſchon bey Setbeöfrüchten aus bem fechften Monat, von der. Größe eines Walzenkornes gefunden habe.

$. 41 J.

Die obere Seite des Ferſenbeins ift auf der hintern hohen Hälfte ausgefhweift, nnd Horn hingegen wie gedacht ($. ad ) gletchfam ſchraͤg abgeftuft.

Diefer fchräge Abſchnitt hat zwey Knorpel⸗ flächen die genau aufdie beiden änlichen Flächen vollen, mit welchen das Kuöchelbein auf dem Ferſenbeine aufliegt (F. 407,)- RE!

Folglich iſt die aͤußere die größte, mit einem gewoͤlbten Ruͤcken.

Die Innere weit kleiner, flacher, eyfoͤrmig, und mehr nach vorn.

Dieſe letztere ſitzt auf einem beſondern brei⸗ ten Seltenfortſatz (fuftentaculum ceraicis tali ALB.) und fließt zumellen mit ihrer vordern ftumpfen Spiße mit einer dritten noch kleinern aber nicht immer fo deutlichen Knorpelflaͤche zufammen **), bie tiefer herunter und weiter

vors *) ALBINI icon. off. foetus tab. XII. fig. gı. 82.

So z. B. in Albin's tab. ofium tab. XXIX. fig. 6. b. vergl, damit P. CAMPER cpifl. ad anatomicor. prin- cipem magnum Albinum, Groning. 1767: 4. pag- 19.

-—- und des letztern annotat. academ. L, Viũ.

pag. 73 fq.

Rom Ferſenbein. 445

‚Vorwärts, jenfelt jenes Seitenfortfaßes auf ber äußerften innern Edle biefer obern Seite hori⸗ zontal liegt. Jene beiden größern Gelenkflaͤchen werben, fo wie bie drauf liegenden des Knoͤchelbeins, ebenfalls durch eine zwar flachere Eure von "einander, abgefpondert, die ſich nach außen im eine tiefe durchloͤcherte Grube verliert, und ‚zur Befeſtigung der obgedachten Öelenkbänder ($ 407.) dient. Ka N ——Wvor

) Hr, Prof, Camper iſt geneigt, dieſen Fall, wo die beiden Flaͤchen zuſammenhaͤngen, beſonders bey Frauenzimmern zu vermuthen Die hohe Abſaͤtze tra: gen, und bey welchen daher die Laſt des Koͤrpers mehr auf die Zehen fält. Durch dieſen anhalten⸗

den verflärkten Druck Eönnen, wie er glaubt, die beiden Slachen nach und nach gleichfam zuſammen⸗ gefchoben werden. Bey Kindern babe er fie im: mer abgefondert gefunden. Hingegen find fie am Gerippe eines Hinkenden in feiner Sammlung nur

am gefunden fangen Beine abacfondert, und nur

am kurzen, das immer nur mit den Zehen aufge- fußt habe, zuſammenhaͤngend. f. die gedachte Abh. über die befie Form der Schuhe G. 24 u. f.

| 59 feharffinnig jene Vermuthung if, fo ges wiß if es doch von der andern Geite, dab man auch bey Perſonen diefe beiden Flaͤchen zuſammen—⸗ hängend findet, auf welche jene Urſache wohl ſchwer⸗ lich gewirkt habs Fan. Ich ſelbſt Babe ben Un— terfuchung der vortrefflichen Mumie, die, der König von Dänemark der hiefigen Sorietät der Will. zu dieſer Abficht geſchenkt, und Die nun im Nfade: mifchen Muſeum Defindiich if, an den Knöchel: beinen die beiden fonfigen Flaͤchen zu einer einzi— gen voͤllig wie in Albin’s Abbildung vers bunden gefunden. \ ER)

/ *

*

oe

446° Drey und fechjigfte Abſchuit.

Vor dieſer Grube, (am äußern Rande dieſes vordern Theils der obern Seite) iſt ein rauher Hoͤcker zur Anlage des extenlor breuis digitorum pedis. ah \

| $. 412. |

Die innere Seite bes Ferſenbeins if alatt amd weit ausgeſchweift, um verſchledne Geha nen, Gefäße und Merven bequem vorbey zu _ laſſen. Born nemlich legen unter dem ges dachten Geitenfortfaß die Sehnen des flexor longus hallucis und dee flexor longus digitorum pedis. Meiter zurück aber die Sehne des tibialis pofticus, die großen Blutgefaͤße gleides Namens und das Ende vom Hauptſtamm des —— Nerven.

$. 413.

Die aͤußere Seite iſt laͤnger als die vorige, aber rauh und uneben. Nach vorn kommt hier zwiſchen ein paar kleinern Hoͤckern die Sehne des peroneus longus zu liegen.

EN

Die vordere niedrigere Seite des Rnos |

chen endigt ich in eine etwas ſchraͤge meiftrunds

liche Knorpelflaͤche, an das cubiforme anliegt,

gar |

# + *

Vom Ferſenbein. 47°

is IE BT KM Die hintere bildet die eigentlich fogenannte Ferſe, eine große länglicht rauhe gemölbte Flaͤche (tuber ALB.), an deren obern fchrägen Hälfte die fogenannte Achllles⸗Sehne anſitzt.

A en Endlich die untere Seite iſt ſchmal, nad hinten doch etwas breiter, und hide. Naoach hinten und innen nemlich liegt ein fehr großer Hoͤcker, das untere Ende des ges dachten tuber ($.415.) mit welchem bie Ferfe auftritt *). -— Mor demfelden eine ſchraͤge flache Querfurche zur Anlage für den Nexor breuis digitöorum pedis und die Aponevroſe der Fusfohler Neben diefer nah außen ein Heiner Höcer, an welchem der abductor digiti minimi leg. TI Nach vorn ein ſchmahler Yänglichter Dicker zur Anlage des ſehnichten Bandes, wodurch das Ferſenbein mit dem cubiforme verbunden iſt. 8) Ben der Laſt die diefer Theil des Ferſenknochen beym aufrechten Gange fügen muß, iſt es auffals lend, daß man ibn doch zuweilen nebff den andern Knochen des Karfus bey aͤußerſt rachectiſchen zumal

venerifchen Perſonen fo ſehr mürde findet, Daß er mit den Fingern zerrieben merden Fan.

,

Piz Mr A us x

tete große Grube, mit welcher es, Jleich⸗

Dia und ſechzigſter Abſchnitt.

Vier und ſechzigſter Abſchnitt.

"Bon den übrigen. Knochen des Dberfußes.

ß $. 417. G te übrigen *) fünf Knochen des Ober⸗ fußes **) haben fowohl in ihrer maͤ⸗ | Bigen Größe als im ihrer Sage, und fpäten Verknoͤcherung **) mehr Aenlichkeit mit den Knochen der re als bie beiden vorigen.

$. 418

Es folgt zunächfi das nauiculare (Tab. II. fig. ı. num. 3.)

ESs liegt nach innen; und zwar in die Quere; und fteht mit dem Knöchelbein und mit —* vier folgenden Knochen der vordern Reihe in Verbindung.

Nach oben hat ed einen rauhen bogenförs migen Rüden.

Nach hinten eine löffelförmige audgegläts | ſam ) GALENVS cap. 24. pag. 30. A. C. D.

) VESALIVS cap. 33. ſig. i10. II. 12. 13 ©#*) ALBINI icon. of. foetus tab. XII. fig. 85-94.

Son d. uͤbr. Knochen des Vorderfußes. 449 | fam wie ein Dedel, an dem großen Ges lenkknopfe des Knochelbeins G. 405.) anliegt.

.. Mad) vorn drey Facetten, für die bey daran floßenden cuneiformia der vordern Reihe,

Mac unten am Innern Rande einen raus hen Eleinen Hoͤcker für dem tibialis poflicus ;——

und in der Mitte einen andern, womit es ans

ceubiforme fig. -

$. 419 | | Die folgenden vier Knochen liegen vorn in einer Reihe neben einander.

Zu innerſt nemlich das cuneiforme meins (Tab. IH. fig. 1. num. 4.)

Es bat ohngefähr eine —— und

von der Seite angeſehen rhomboidale Geſtalt, und liegt mit der Baſis nach unten und mit der Spitze nach oben.

Die hintere Gelenkflaͤche, hie‘ ed an bie innere Facette vom nauiculare ftößt, iſt flach ausgehoͤlt, nach oben zugefpißt. Die vordere, mit welcher es am erften metatarfus anliegt, ift länger unb halbmond⸗

foͤrmig.

Na innen. iſt es conder und rauh.

der untern vordern Ecke ſitzt der —* *

cus an einer glatten Flaͤche. Und an der hin⸗ Sf. ‚tern

459 2 Bier und fochhioter Abfhnitt,

tern Ecke nach unten an einem rauhen !leinen Hoͤcker der tibialis poflicus.

Nach außen endlich iſt es ſcwach | böltz und frögı mit einer kleinen Kroſpelflaͤche

‚obern Rande an, den metatarfus, and mit va andern am. bintern Rande an den felgen den Kuchen, | |

g. 420. | Das cuneiforme : minus CTab, IT. fig. ı. num, 5.).ift dag kleinſte von allen Knochen des Oberfußes und hat feinen Namen mit doppel⸗ tem Recht ſowohl ſeiner Bildung wegen, als weil es zwiſchen den beiden andern euneiformi- bus wie eingekeilt ſißt.

"Seine Baſis iſt aufwärts gekehrt und | vlereckt.

Die Schneide nach unten. x

Nach hinten ſtoͤßt es mit einer. concaven Fläche an die mittlere Facette des nauicularis.

Nach vorn mit einer conderen an ben zweyten metatarlus..

Bon feinen beiden Seitenfläden ift Die innere conver und nad) dem vorigen) - hingerichtet; —— Die Äußere flößt. mit zwey rundlichen nur am hintern Rande mit einander verbundnen Kleinen Flächen ans folgende.

$, 421.

I)

Don vübr. per des Vorderfußes. 451

ge ev —* Das tertium medium ALB, Tab. 1. fig. 1. num. 6. ) iſt ebenfalls keil⸗ foͤrmig, mit der Baſis nach oben, und mit der Schnelde niederwaͤrts gerichtet.

Nach hinten ſtoͤßt es mit einer cin dreyeckten —— an die driste Facette

des nauicularis.

Nach vorn mit einer Tangen ſchuel zu⸗ laufenden an den dritten metatarſus.

Dicht am Rande diefer leztern Flaͤche nach innen mit einem ſchmalen kleinen Streif an den zweyten metatarlus; und auf derfelben innern Seite nah hinten zu ans vorige, mit eben fo ein paar rundlichen Kleinen Flächen wie die im vorigen $ befchriebnen.

Nach außen legt es mit einer rundlichen

Fläche am hintern Rande an dem folgenden an, —J F. 422

Das cubiforme (Tab. II. fig. ı. num. 7.)

iſt das größte unter den dleren der vorbern Reihe,

—4 Nach oben hat es eine rauhe gebogene | poröfe Flaͤche von vier ungleichen Seiten.

Nach hinten ſtoͤßt e8 mit einer ſchraͤgen

ein wenig concaven Knorpelflaͤche auf die vor⸗

dere des Ferſenbeins (F. 414.) * | ı$f2. Na

"eh !

452 64. Abſchn. Von d. ͤbr Knocher x,

| Nach vorn mit einer anlichen aber in zwey ungleiche Facetten getheilten Fläche an den. vier ten und fünften metatarlus. Wach innen mit einer rundlichen Knor⸗ | pelflaͤche am obern Rande an das vorige (9.4215 und mit einem ganz Heinen fiumpfen. Hoͤ⸗ "er, der hinter derfelben nach oben liegt, an einen änlichen Hoͤcker des nauicularis ($. 418.)

Die Außenſeite ift die kleinſte. |

Nach unten liegt ein Tnorrichter 2* | in die Duere, um deſſen äußeres Ende fich die Sehne des peroneus longus herumfchlägt, und von da in die vor dem Wulſt liegende Rinne tritt.

Fuͤnf

Funf und ſechzigſter Abfchnitt, ‚Dom Mittelfus.

F. 423. se

1 fnter den drey Haupttheilen, worein Hand

und Fus getheilt werden fönnen, haben der Mittelfus und die Mittelhand noch bie mehrefte Aenlichkeit mit einander,

Der Miteelfus *) (metatarfus) beſteht fo mie jene aus fünf **) nebeneinander liegens ben Eleinern Roͤhrenknochen, die in ihrer Vers bindung zufammen, nad) oben einen etwas ges wölbten Rüden, nad unten hingegen eine flas he Hölung bilden. So mie jene zur Verbin⸗ dung der Finger mit der untern Reihe der. Handmwurzel dienen, fo diefe zur Verbindung - der Zehen mit ber vordern Reihe des Tarfus.

Der metatarfus ber großen Zehe ift eben fo ber Fürzefte und dickfie unter den übrigen :- wie ber metacarpus de8 Daumen in Vergleich zu

den andern dieſer Art. Be f3 Die ) GALENVS cap. 98. pag. 3. A Geine Oſteogenie f. in aLBını ie.of. * * XII, \. 8. 95-103. ) Ueber den metatarfus der Pferde und der wiederfaug » enden Thiere mit gefpaltuen Klauen en oben ©. 401 2.1. NR.)

454 Fünf und ſechzigſter Abſchnitt.

-Die- ‚metatarfi ber folgenden vier Zehen find Und und länger. Der zweyte der allers la ugſte. vierte der kuͤrzeſte von allen

EI 25, von hintern Enden. Das am metatarfus der großen Zehe (Tab. II. fig. ı. D.) ift laͤnglicht, und feine Gelenk⸗ | fläche womit es ans cuneiforme, maius ſtoͤßt, faſt halbmondförmig, mit den Spißen nach der Außenſeite gekehrt; An feinem Innern con⸗ vexen Rande ift ohngefähr in. der Mitte eine Heine flache Delle für den tibialis anticus, Die nach unten gerichtete Spitze aber verläuft fi in eine große ig fe Ede zur Anlage des peroneus longus. Nad außen hat hiefes Ende zuweilen da wo c8 an den zweyten metatarfus ſtoͤßt eine Eleine, aber wie geſagt, unbeſtaͤndige Knorpelflaͤche. | Die hintern Enden an ben folgenden. "bier. Knochen find weit ftärker als ihre vordern Ens ben, eckicht, und ſtraff mit einander verbunden. Das vom zweyten ſtoͤßt hinten mit der gro⸗ fen Endflaͤche ans cuneiforme minus; an den beiden Seitenraͤndern aber auch mit einem paar Heiner Facetten nach innen and cuneiforme maius, nach aufen ang tertium. Das vom dritten metatarſus liegt * feis ner (ümeln Endflaͤche am cuneiforme tertium. Das

Fr Vom Mittelfus. | 455

Das vom vierten mit einer rundlichen a an be Innern Facette des cubiformis, u Bar

Erdlic das vom fünften mit einer (die Spitze aufwaͤrts gekehrt) an der aͤußern Facette deſſelben. Schraͤg nach außen und unten verlaͤuft ſich biefes Ende in eine dicke ſtumpfe Epige ( Tab. II. - fig. 1.'E.)

» an —— der RR breuis Bu Re

. "46h | | Die Mittelſtuͤcke an den Knochen des

Mittelfußes aͤneln wie an denen in der Mittels hand, Eurzen Gitterfiäben. Aud find ihre

Zwiſchenraͤume eben fo wie * jenen mit den

interoſſeis gefällt.

Das am Keen. der Zehe iſt prismatiſch, mit der breiten Flaͤche nach der

Außenſeite gelehrt. An der hintern Hälfte

der innern und untern Seite ift eine rauhe Stelle

t

zur Anlage des flexor hallucis breuis.

EN $ 426. Die vorderen Enden find kolbicht, A haben Euglichte Gelenfflächen zur Verbindung

mit den hintern Gelenken der Zehen, und lies

gen nicht unmittelbar dicht aneinander.

I 5 ı m "4 S \

456 65. Abſchnitt. Dom Mittelfus.

Das vom metatarfus der großen Zehe iſt groß und bi, und hat nad var and

zwey flumpf u ge

Sechs |

Sechs und fehzigfter Abſchnitt. Don den Fuszehen.

$. 427»

einzelnen Theilen, befonders auch in der J Anzahl und in der Art der Einlenkung ih⸗ rer Glieder haben die Knochen der Fuszehen viel aͤnliches mit denen in den Fingern. Im ganzen hingegen unterſcheiden ſie ſich gar ſehr von den letztern; theils ſchon durch ihre Kürze, und daß fie zumal bey Völkern die enge Schus he tragen, durch ben vieljärigen Druck derſel⸗ ben noch um deflo mehr zufammen gepreft, verſchoben, und die vordern Gelenke der äußern Zehen theils gar leicht ankylottfc werden; folglich überhaupt weit weniger Beweglichkeit haben können als bie Finger, Ferner au durch ihre relative Länge unter einander felbft, _ da die zweyte Zehe zunächft an der großen, die längfie ift*); an der Hand hingegen ber Mittelfinger. Der Hauptunterſchied aber und ber vor⸗ zuglichft den Zus macht, und —* f

) Daber es ein Fehler if, daß in Chefetden's und _

Albin’s großen Tafeln die große eBehe als die —* ſte —— worden. f. Hrn. Camper fur la forme des fenliers pag. 36 23

458 Sehe unbe Abſchnitt.

allein den —5 allen noch ſo menſchen⸗ aͤnlichen A net, iſt daß die innere oder große Zehe 7 f fo gut als die | neben der ben ı anliegende zum aufrech⸗ ten Gange * ) Befimmie Behr, und nice fo

mie

»< *

* Ich habe mich ſchon vor sedn Jahren in der Schrift

de generis bam. varietate natina umfändlich über

a Hauptunterfcheidungszeichen des Menfchen

it von der; ganzen übrigen tbierifchen Yan 09 aus⸗

| gelaffen; und auch ım Handbuch der Naturgefh,.

den Menfchen ats das ausfeticgliche animal ere&ium

bimanum haracterifiet. N

Alle bis jezt bekannte * ſo menkchenänliche

Affen, der impanfe, der. Drang: Be der

Gibbon 2. haben durchgehends vier Hände, wie

es ihre —*2 ihr Aufenthalt om Baͤu⸗

men ꝛc. erfodert, und ihr iR er⸗

fen Biick Jeigt, da die an He inter ben. eben

fo wohl einen abftehenden zum greifen eingerichte⸗

J— ten Daumen, und hingegen eben ſo Denis eine

* große Zehe haben, als. die, an den. vor 5

. allem Ueberfluß habe ich diefe Beserteyafengh de

5 Am gedachten Handbuch Taf. 1. Fig. 1. 2.

345 mung abbilden laſſen.

je daß « große Zebe beym enſchen

blos ae den Te der Schube 1c. ihre anlies

gende Richtung erhalte, wird hoffentlich nieman⸗

ven bevfallen der nur ungebobrne- kei te

gefehen hat, oder “0 fd vieler Völker alfer eiten BONO die nieseinen Schub getragen haben.

Vielmeht iſt die angeſtammte Anlage Tore Gen Sehe neben der benachbarten, fo unabände lich feit und beſtimmt, daß diefe nicht einmal durch vieljährige neun von en an, zu den Bewegungen und eic Daumen

eſchickt gemacht werden hadbe im

Deen1775 eine pr 27 ahren hele

N,

Von den Fuszehen. 459

wie. in der zum greifen eingerichteten Hand ein

EI Dame ift: (Tab. I. AB D.F. H.I.K vergl. 2. df.g.h

—*8 428. a

Man helle übrigens die Zehen: fe wie bie

y 1

KANN

#7 FIR?

a

ws in. u CR $ Ben von Glie⸗

Bu Das IR die ſo wie der obgedachte Mann (©. 362. *) ohne Arme gebohren war, die aber dages

sr mit den Zußzehen vielerley Eleine -und doch funftreiche Dinge verrichten Eonnte, wie}. B. Fe: ‚dern fchneiden , ſchreiben, Tpinnen, nähen u. f.w. Ihre Zehen überhaupt waren, da fie wenig gieng und keine Schuhe trug, ſchlank und den Fingern aͤnlicher als fie ſonſt zu ſeyn pflegen. Allein bey alledem, konnten ihre een Zehen an beiden Fuͤ⸗ Ben doch um nichts weiter von den benachbarten entfernt werden als bey andern Meufchen auch, ge-

N en daß fie etwa durch. die lange Uebung haͤt⸗

fo. wie an den Hinterhänden der Affen als Daunen gebraucht ‚werden. koͤnnen. Und, eben d ieß Ka der Fall bey, der völlig aͤnlichen

"auch a rwaͤhnken Misgeburt,, die vor 200 Jahren zu Sul in Schwaben lebte» . Es mar dieß ein Manır

amens Ch. Schmweicer, der menig: ſtens gegen 60T. alt toorden, und wegen feinen, vorzüglichen Calligraphie und kleinen Tiſchlerarbeit die er mit den Fuͤßen verfertigte, fo berühmt war, daß er oft von Dichtern ſeiner Zeit beſungen,

in Kupfer geſtochen worden sc. Auch habe ich eine

Münze in Thaletgroͤße vor mir, auf weicher er

| fepreibend Rare if.

3 A GALENVS: apı25. pag. 2% Anid ı 6

Die Ofteogenie der Hintern und mittlern Phalanr fin Atem ie. of. ſoetus tab: Rn hip: 104 tr1.

\

450. Sechs und fechsigfter Abſchnitt.

Das erſte Glied, das nemlich an den me tatarfus ſtoͤßt ( Tab. II. fig. GH.) Me auch hier bey weiten das laͤngſte.

Sen binteres Ende bildet eine flache Pfanne in welcher der vordere Gelenkkopf des metatarfus liegt.

Das an der großen Zebe *) hat am uns tern Rande (mo die Sefamsbeinden zu le gen kommen) ein paar flache Eindrüce an deren Innern etwas groͤßern der abductor hallucis anliegt; fo wie an dem äußern kleinen der ad- dudtor allıikis und der transuerfus pedis. Am obern Rande hingegen ift in der Mitteder extenfor breuis digitorum pedis befeftigt.

An der Kleinen Zebe fißt an dieſem hin⸗ teen Ende der flexor proprius derſelben, und ihr abductor.

Das Mittelſtuͤck diefes erften Glieds has nach unten zwey finmpfe Seitenränder zur Ans lage für die Sehnenſcheiden der flcxorum.

Das vordere Ende bildet eine Art Rolle, an welche das folgende Glied mittelft eines ginglymus eingelentt iſt.

$. 429.

di Der gemöhnlichfte Hauptſitz des Podagra, moben man diefes hintere Glied der großen Zehe zuweilen mie in einem Pr 4 odagriſchen Tophus vers graben findet, ſ. e sage rd

Vol. 1. Lond. nn 4 Tab. 1.

Won den Fuszehen. 4617

gie fe 429 Das mittlere Glied geht, fo wie dem Dans - men, fo auch der großen Zehe ab, ift aber auch in den andern vier Zehen meift fo verfchoben and sammen gedrüdt, daß man es nur fehr uneigentlich unter die Roͤhrenknochen rechnen Fan. 3 " |

Sein binteres Ende ift mit einer doppels ten Knorpelfläche in die Rolle des vorigen Glieds eingelenft. Auf dem obern Rande deſſelben fißtinder Mitte die Sehne der ex-

tenforum.

*

Das Mittelſtuͤck hat ſo wie am vorigen Glied nach unten ſtumpfe Seitenraͤnder, zur Anlage des flexor breuis und der Sehnen⸗ ſcheide des flexor longus.

Das- vordere Ende macht wie am Horls gen eine Rolle. |

$. 430. Das aͤußerſte Glied ( Tab. U. fig. 1. . K) kommt fo wie im allgemeinen feiner Bildung, fo auch in der Art feiner Verknöcherung *) mit dem am Daumen und an den Fingern überein ($ 367. 370.); iſt aber au fo wie das | | vorige

aAtxxi ic. of. foetas tab. XII. fig. 112. 113. 114

462 66. Abſch. Von den Fuszehen.

vorige, zumal an den kleinern Zehen |

Die Selentflache des hintern Endes if | wie am: gleihen Ende des vorigen. Un feis ‚nem obern Rande fißt die Sehne der exten- forum; an feinem untern die vom flexor.

Das übrige iſt ceteris par wie. an ben | Singerfoigen. RO

en

Sie

463

Sieben und ſechzigſter Abſchnitt. Do den Sefamsbeinchen.

9

$ 431 - E * nur noch die —— *),

oder wie man fie auch von ihrer Lage nennen fan, Gelenkbeinchen, oder Gehnens beinchen **) übrig, die im ganzen mit der Knieſchelbe verglichen werben Finnen, da fie eben for in den Sehnen einiger Aexorum an verſchlednen Gelenken der Finger und Fusze⸗ hen Liegen, wie jene in der großen Sehne der extenforum vor dem Khiegelenfe ***),

g 43%

Ste haben mehrentheils eine bohnehförmige Geſtalt; wovon fie auch den griechiſchen Namen erhalten; varliren aber fehr in ber Größe am, und noch mehr in der An⸗ zahl ) GALENVS cap. 25. pag. 31. C,

** ) VESALIVS cap, 38. fig. A.B.C.D.38. u) —— praelect. in inſtitut. arme Vol. If.

pag- 473 fq.

) Ben bejahetenrobuften und activen Menfchen find

fie weit größer und ſtaͤrker ausgewuͤrkt als bey

. jugendlichen und zärtlichen von finender Lebensart,

Bertin behauptet fogar, daß fie zuweilen. bey febr

mweichlihen und unthätigen Perfonen gar fehlen ſollen. Tr, @ u Vol. IV. pag. 232.

464 Cieben und fehrofter Abſchritt.

zahl *). Auch verknoͤchern ſie am allerſpaͤ⸗

Tale.

seften unter allen Knochen bes ganzen Ges

: $ 433 . |

Die beftimmteften, und wozu fi fogar ſchon in der Leibesfrucht die knorplichte Ans lage zeigt **), find erſtens die beiden die uns ten an der Fusfohle im Gelenk zmwifchen dem bintern Ölieb der großen Zehe und ihrem me- tatarfus, in ben beiden gedachten Grübgen bes leßtern ($. 426.) neben einander liegen, und beive zum ‚flexor breuis hallucis ***), das äußere au zum addudtor deffelben gehören. Dieß find die arößten, meift ohngefähr vonder Größe des piliformis in der Handwurzel.

F. 434

Zweytens ein aͤnliches Paar an ber Innern Seite des Daumen zwifchen feinem obern Glied und felnem metacarpus ****), Diefe beiden a i liegen

d uͤberha t, wie ſchon Eu ange⸗

m on —* 208.) un ns ie der jablreich als bey den Hunden, Affen ic. bey wel⸗

hen fie auch weit früber verfnöchern. f. Hrn.

Meof. Camper’s Verhandel. over den Orang- utan

pag. 81 fg. TREW de chylofi feetus Tab. II, fig. 8. ) ALBIN ir, of. foetas tab. XII. fig. 150. 151. ) Dav. CORN. de COVRCELLES icones mufculor. plantae pedis. LB. 1739. 4. tab, Ill. d. WEITBRECHT tab. XIII, fig. 72.

we zum bif.mufenlor.kominis tab. I. IL, IEL 64. 65:

|

7 u nr ; d

Won den Seſamsbeinchen. 465

liegen im flexor brevis pollicis und find meift ‚weit Feiner al die vorigen, gewöhnlich nur wie Kleine Caffeebohnen. Ä

| $: 43 .

Zu den ungewoͤhnlichen hingegen agehbren erſtens am Kus die he dem hinterm Glied der kleinen Zehe und Ihrem metatarſus; oder sein einzelnes zwiſchen den beiden Gliedern der großen Zehe; ober wenn flatt der gewoͤnlichen zwey am hintern Ende der Fuszehe (9. 433.) Iheer dreye gefunden werden *), u. ſ. m.

gZweytens an der Sand die zwiſchen beiden Süietern des Daumen; oder zwiſchen dem hintern Glied des Zeigefingers und feinem me- tacarpusz oder zwiſchen dem hintern Glied des kleinen Fingers und ie ed u. Ir m.

Von den leßtern find wohl manches blos Verhaͤrtungen in den Sehnen a

Se 436%: | Eben fo finden ſich auch zumellen ein Paar Seſamsbeinchen hinten an den großen condy- lis ee BERTIN I. c, Pag. 234.

0) Baß hielt überhaupt alle Sefamsbeinchen er bloße Verhaͤrtungen der Sehnen, oöfernat. anat. chirnre.

ag. 220 fg. vergl, Jo. FR. CRELL - de ofibus je- ſamoideis Helmft. 1746- 4, gi ©

u Pr

466 Sieben u. ſechz. Abſchn. Br. Sefamsb.

lis des Schenkelknochen in den Sehnen bes gemellus *),

Der feltenen Rnöchelgen nicht zu gedenken, die man hin und wieder an andern Theilen des Gerippes, 3. B. zmifchen dem multangulum minus und capitatum der Handwurzel *), oder an Rücgraatswirbeln ***), am Stirnbein "##F), am canalis caroticus des SchlaafbeinsvSx) und anderwaͤrts Hr") 20. gefunden, und mit Seſamsbeinchen ver⸗ glichen hat. | *

”) VESALIVS de c.h. fabr. pag. 163. EVSTACH. oſſium exam. pag. 180. IREW de chylofi foetus Tab. II. fig. 5. BERTIN 1. c. pag 222. der fie für gewoͤn⸗ lich annimmt,

®*) H. atB. NıcoLAı (praef. Salzmann) decas obfernat. anatom. Pag. 7:

) 1.1.SCHVLZE IM Commerc. Noriz, 1731.n. 3. pag. 33. am erfien Lendenwirbel.

u) E. FR. BVRCHARD difp. de pecnliarilofe fefamoide ad os frontule reperto. Roſtoch. 1742 4.

) ſ. oben ©. 129. N. **)

nme) v, BALLER elem. phyfiol. Vol. IV. pag. 300, und in den Anmerk. zu Boerbanve a: 9. O.

Acht

467

Acht und ſechzigſter Abſchnitt. VUeberſicht aller Knochen des erwachſe⸗ nen TRENNEN: Körpers,

A) Die Zienfchale,

1, Das Stirnbein.

2. 3. Die Scheitelbeine. 4. Das Hinterhaup!t bein.

6. Die Sälafbelne.

7. Das Reilbein.

8. Das Siebbein.

B) In den Oben

9. 10, Die Hammer. . 11. 12. Die Amboſe. | 13. I4. Die Öteigbügel.

C) Die Geſichtsknochen. If. 16, ; te Oberklefer.

17. 18. Die Gaumenbeine. 19, 20, Die Jochbeine.

Os... 28

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468 Acht und fechzigfter Abſchnitt.

91° 22 Die Nafenbeine · 23. 24. Die Thraͤnenbeinchen. 25. 36. Die untern Mufgelm 27. Die Pflugſchaar. ES

38. Der Unterkiefer.

29 60. Die Zähne, * D) Am Halſe · 61. Das Zungenbein. E) Im laden. 2 68, Die Nackenwirbel.

F) Zur Bruſt. 69 80. Die Bruftwirbel. gt 104. Die Rippen, 105. Daß Bruftbein. G) In den Lenden. 106 110. Die Lendenwirbel.

Ueberſicht aller Knochen. 496 H) Das Becken. *

Iri 2 Die ungenannten Beine,

113. Das heilige Bein,

114 117.8 des Kuckuck⸗ BR 27 beins.

An den En

118.119: Die Schluͤſſelbeine. 120.121. Die Schulterblaͤtter.

K) Im Oberarm. 122. 123. Die Dberarmmeöhren.

L) Im Porderarm.

124 125. Die Elnbogenröhren. F 126. ze J

-

M) in der Zandeourze.

128. 129. le naviculatia. ZH 1 31. Junata: .

132. 133. triquetra. 13.1356, .'piliformia; _

136. 137. multauigula maiora. 138. 13% *- - multargüla miuora. 140. In capitata.

142. 1433. unciformia.

Gg83 ON)

470 Acht-und fechziafter Abſchnitt.

N) In der Mittelhand. 144 153 Die Röhren der Mittels

hand, 0) Im Daumen. 154 157. Zwey Reihen, Glieder.

P) ' n den Singen.

158 165. Die obere Reihe Glieder. 166 178 · Die mittlere Reihe, 174 Er: Die untere Relhe.

182 185. Zwey beſtaͤndige | Paar Seſamsbeinchen der Hände, 'Q) Im Oberfäpentel.

186. 187. Die Schenkelknochen.

R) Im Unterfchenkel: -

188. 189. Die Schienbeinroͤhren. 190. 391» Die Knieſcheiben. 192. 193. Die Wabenbeine,

sy

Ueberſicht aller Knochen. 478 s) Im Oberfus.

194. 195. Die Knoͤchelbeine.

196. 197. Die Ferfenbeine,

198. 3,99. Die navicularia. 200. 20I. cuneiformia .maiora. 202. 203. coneiformia minora, 204. 205. cuneiformia tertia. 206. 207. cubiformia.

T) Im Mittelfus.

208 217. Die Roͤhren des Mit⸗ telfußes.

V) In den Suszehen. '

218 227. Die hintere Reihe Glieder. 228 235. Die mittlere Reihe, 236 245. Die vordere Reihe,

46 —— Zwey beſtaͤndige Paar a ee der Füße.

94 Von

472 Acht u. ſechz. vblhm et er Rund.

Von dieſen 249 Knochen werben ı aber nur | 242 zu eigentlichen Öerippe aeredinet (Th. 1. Fo 96.), da die ſechs örknoͤ⸗ chelgen in der Paukenhoͤle verſteckt Uegen, und das Zungenbein von allen aͤbrigen Kno⸗ chen ——— iſt.

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Erklaͤrung der. Kupfertafeln

Erſte Tafen

u Krfte Figur.

‚Ein veneriſch ⸗rhachitiſcher Schenkelknochen eines ganz jungen Kindes, der gebrochen ger wefen ,, und durch einen breiten Ring a. b. c. d. von ausgetreinem Knuochenſaft wieder zuſam⸗ men geheilt iſt.

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e. eine geht Stele, |

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&. © im La. ‚© * $. 59. S. a $. 62, und S. 48. N.***)),

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474 Erklärung der Kupfertafeln. Zweyte Figur Der Schedel von unten

a4. Daß foramen incifiunm ſ. palatinum anticum.

b. Daß rechte foramen palatinum poſticum.

c. Die rechte fofla pterygoidea. d. Das rechte foramen ouale. &. Das rechte foramen ſpinoſum. x f De Ausgang des reiten canalis ca- roticus. g. Der Eingang beffelben. h. Die reiste filura Glaferi. i. Das rechte foramen condyloideum all ficum. k. Der rechte porus acuflicus internus. 1. Das linfe foramen condyloideum po- fticum. m. Daß linfe foramen maltoideum f. occi- pitale venofum. . Das linke foramen lacerum ſ. jugulare, 0. Die linke fiflura Glaferi. p. Die linfe Gelenfhöle für den Unterkiefer, 9. Das linke tuberculum articulare. r. Die linfe fillura orbitalis inferior.

Zweyte

Erklaͤrung der Kupfertafeln. 475 Zweyte Tafel Erſte Figur. Der linke us. | A. B. Das untere Ende ber Schienbelnrohre A. Der innere Knoͤchel.

B. Der Eindruck in welchem das benach⸗ barte Ende des Wadenbeins liegt.

©. Der Knoͤchel des Wadenbeins. 1. Das Knoͤchelbein. 2. Das Ferfenbein. 3. Das nauiculare. 4: Das BEN maius. 5. Das cuneiforme minus. 6. Daß cuneiforme tertium. 71. Das cubiforme, _ D. F. Der wetatarſos der großen Zehe.

E. Die ſtumpfe Spitze des hintern Endes vom metatarſus der kleinen Zehe.

GH. Das hintere Glied der großen Be Be votdfaeh Glied. Te, Zweyte

476 Erklärung der Kupfertafeln, Z w e pt e. Figur. Die linke Hand· a. Der proceffas (ykförmis der Speiche.

* Der Eindruck in welchem der benachbarte Kopf der Elnbogenroͤhre liegt.

e. Der proceflus Ayliformis der Elnbogenroͤhre.

1. Das nauiculare. 2. lunatum. 3. triquetrum.

4. piliforme.

5. multangulum maius. 6. multängulum minus. 7. capitatum. 8. vneiforme.

A4. f. Dex metacarpus des Daumen. |

e, Der proceflus fiyliformis des metacarpus vom Miitelfinger,

g. h. Das obere Glied des Daumen. | | i k. Sein vorderes Ölted.

Inhalt

Inhalt der Abſhaitte

Erſter <heil.

Geſchichte der Knochen des menſchlichen Koͤrpers.

J. Von den Knochen und ihrer verſchledenen

Geſtalt uͤberhaupt. S. 3.

U. Von der erſten Entſtehung und Ausbildung der Knochen. ©.7:

III. Bon der Ernährung und dem Wachsthum A

der Knochen überhaupt. ©. 16.

IV. Mon den Veränderungen die nach der Geburt mit den Knochen Urtgegeh ing befondre. ©. 28.

V. Bon der Organifation und Zertur der Knochen. ©. 45. |

VI. Von der Beinhaut. Sr. vu. Vom Knochenmark. ©. 56. VI. Vom Knorpel. ©. 64.

IX. Won der mannichfaltigen Verbindung der Knochen untereinander. S. 69.

X. Bon dem Gerippe und deſſen Verſchieden⸗

heiten. S 177» Zwey⸗

—— 3

8 —* * f K' 1

478 Inhalt der Abſchnitte. Zweyter Theil. Beſchreibung der Knochen des menſch—⸗

lichen Körpers,

I. Rom Schedel überhaupt. S. 93. I. Vom Stirnbein. ©. 96. 11. Bon den Sceitelbeinen. ©. 107. IV. Vom Hinterhaupikein.. ©. 112. V. Bon den Schlafbeinen, ©. 121. VI. Von den Gehoͤrwerkzeugen. ©. 132. vi Vom Keilbein. ©. 153. VIE Vom Slebbein. ©, 164; » IX. Bon den aͤchten Naͤthen. ©, 174 X. Won ben Zwickelbeingem 17% XI. Bon der Grundflaͤche der Hirnhoͤle. 132, XI. Bon den Geſichtsknochen überhaupt, 186, KIN. Bon den Dberfiefern. 189. XIV, Bon den Gaumenbeinen. 201. XV. Bon ben Jodbeinen. 206. XVI Ron ten Nafenbeinen. 209. XVII. Won den Thränenbeindhen. ar2. XVII. Von. den untern Mufchelbeinen. 215, XIX. Von der Pflugſchaar. 219, XX. Bon den Yugenhölen. 223. XXI. Bon den Nafenhölen. 227. XXII. Ron den übrigen aͤußern Scffnungen am Schebel. 232: XXI. Vom Unterkiefer. 234. XXIV, Von den Zähnen, 241. XXV.

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Inhalt der Abfehnittee 479

XXV. Vom Zungenbein. ©. 259.

XXVI Vom Rüdgraat überhaupt, 265.

XXVII. Vom erften Halswirbel. 277.

XXVIII. Vom zweyten Halswirbel. 282.

XXIX. Von den uͤbrigen Halswirbeln. 288.

XXX. Bon den Ruͤckenwirbeln. 292.

XXXI. Bon den Lendenwirbeln, 297.

XXXII. Vom Kreugbein. 301.

XXXIII. Vom Kuckucksbein. 310. 8*

XXXIV. Von den ungenannten Knochen. 314

XXXV, Vom Becken überhaupt. 327.

XXXVI Bon den Rippen überhaupt. 332.

XXXVII. Vom oberfien Rippenpaar. 339.

XXXVIII. Bon den übrigen aͤchten Rippen. 342

XXXIX. Bon den unaͤchten Rippen, 345+

XL. Bom Bruftbein. 347: |

XLI. Bom Thorax überhaupt. 356.

XLU. Bon den Armen überhaupt, 30%

XLIII. Vom Schlüffelbein. 363.

XLIV. Vom Gäulterblatt, 368.

XLV. Bon der Dderarmröhre. 374-

XLVI. Bon der Elubogenröhre. 3380,

XLVII. Von der Speiche. 385.

XLVIM. Vom Vorderarm überhaupt. 388.

XLIX. Bon der Hand überhaupt. 391.

L. Bon der Handwurzel. 393. |

LI. Bon der Mittelhand. yor.

LU. Bom Daumen und den Fingern ega 407.

LIII.

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LX. en b:iden Röhren Perg Uefa

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LXU Dom Ruöcelbein. 4 38» | % Pr

LXIII. Rom Serfenbein. 443. * |

1.XIV, Bon den üsigen Sinnen vs; Ober | fuße 6. 448

LXV. Vom Mittelfus. 43.

LXVI. Bon ben Fuszehen. a

LXVII. Bon den Sefamsbeinden, 463.

ExvO. Ueberſicht aler- Knochen des erwachſe⸗ nen ey. men GRaheR, use 467. BE REG

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